Soderla,
ich komme mit Shinnie gerade aus dem Kino und ich muß Ianus Recht geben, der Film ist leider eine Enttäuschung, denn es fehlt ihm an vielen Stellen einfach.
Die Schlachten sind einfach nicht so interessant und spannend wie Braveheart oder Last Samurai, die Charakterentwicklung und die "Heldengruppe" (ich nenne es bewusst so) bei Weitem nicht so gut wie bei Herr der Ringe und lediglich die Filmmusik wusste zu überzeugen.
Als ich in den Besitz der Filmmusik gelangt bin, war ich mehr als angetan und hatte aufgrund der aufregenden und aufpeitschenden Kampfmusik ein wahrhaft opulentes Schlachtenmeisterwerk erwartet, aber auch hier nur der glatte Durchschnitt.
Gerade die stellenweise arg unauthentischen Gewandung, die ich allerdings noch verzeihen kann, um den unbedarften Zuschauer nicht zu verwirren, zieht den Film arg herunter, doch was die schlecht gewählte Ausrüstung noch schlimmer macht, ist die Tatsache, das stellenweise verdammt gut recherchiert wurde (z.B. "Schlag-Tot", oder die Rus) und auf der anderen Seite die Sachsen als Volk des Frühmittelalters die älteste Verteidigungs-Technik der Welt nicht exerzieren konnten - den Schildwall oder die Schildburg gegen gegnerischen Pfeilbeschuss. Auch der Kampf von Lancelot gegen Cynrick war eine reine Farce, denn in ca. 100 Testkämpfen auf Mittelaltermärkten, Liverollenspiel oder Reenactment ist es keinem "Zweiwaffenfuchtler" je gelungen, einen Schildträger zu besiegen.
Faszinierenderweise wurden die Pikten aber genauso dargestellt, wie sie den römischen Geschichtsschreibern in Gedächtnis geblieben sind, nämlich als halbnackte und wilde Kerle in blauen Kriegsbemalungen.
Nun, was soll ich noch sagen: Cynrick und sein Vater wirkten als Schauspieler sehr flach und bleich, den Rittern der Tafelrunde blieb kaum Möglichkeit zur Charakterentwicklung, wobei sowohl Lancelot als auch Arturius sehr sehr unsympathisch auf mich wirkten, während ich die übertrieben klischeehafte Darstellung von Bors und Dagonet schon wieder exzellent fand
Ansonsten ist der Film voller Logikfehler und auch die Handlung, sowie der Sinneswandel von Arturius plätschern so vor sich hin und erreichen keine echten Spannungsbögen, alles in Allem ein eher durchschnittlicher Film aus dem man viel mehr hätte machen können.
Was mir extrem sauer aufgestossen ist, ist die dummdreiste Behauptung der Regisseure, die behaupten, es wäre "laut neuesten Grabfunden" die "wahre Geschichte", wobei ich mir weder den Grabfund vorstellen kann, der diese Version der Geschichte stützt, noch akzeptieren will, das die mündlich überlieferte Arthussage tatsächlich so abgelaufen ist, denn das würde ein
Na, was soll ich sagen:
Historisch sehr unkorrektes, klischeebehaftetes Popcornkino ohne große Momente....