Tränen
Manchmal,
da denke ich,
in den Tränen,
die aus meinen Augen laufen,
Bilder zu sehen.
Bilder meiner Trauer
und Ängste,
meiner Enttäuschungen,
die ich erlebt.
Und in mir steht der Spiegel,
der mir bereits heute zeigt,
was meine Tränen von morgen
mir zeigen werden.
Es ist die Frage
nach dem Warum.
Warum die Enttäuschung,
warum musste es so kommen?
Warum die Einsamkeit,
warum das Unverständnis?
Warum will mich niemand verstehen,
der mir helfen könnte?
Warum sind so junge Menschen
oft um so vieles weiser,
als die Menschen,
die bereits eine halbe Lebenszeit
hinter sich haben,
und erfahrener sein sollten,
als solche Menschen wie ich?
Warum ist Verständnis nicht etwas,
das in den Menschen wächst,
je öfter sie schon verstanden wurden?
Warum muss ich getroffen werden,
von dem Schicksal,
das für mich schlimmer ist,
als so viel körperliches Leid sein könnte?
Warum muss alles so schwarz werden,
warum verhängen ausgerechtnet
meine Eltern,
die mich leiten,
mir helfen sollten,
den schwarzen Schleier um mich,
der selbst den kleinsten Stern
in meiner Nacht,
meinem Jetzt,
verdeckt.
Von diesem Schicksal geschlagen,
laufen die Tränen aus meinen Augen,
aus meiner Seele,
doch heute vermag ich nicht,
aus ihnen Bildern zu lesen,
um das Morgen zu erfahren.