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Thema: Das Reißbrett (Off Topic!) #1 - Noch immer untertitellos.

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Hm ... Nimm's mir nicht übel, wenn ich es dir so auf Anhieb nicht ganz abnehme. Auch wenn ich mir gerade durch die Klischeehaftigkeit der "ersten" Geschichte durchaus Möglichkeiten vorstellen kann, vielleicht in Richtung Truman Show / unbewusstes Reality TV mit programmierter Persönlichkeit oder sowas. Das wäre auch ein Aufhänger, um die Figuren in beiden Settings funktionieren zu lassen. Aber ich warte mal ab, bevor ich über deine Variante urteile.

  2. #2
    Was haltet ihr von zeitaktuellen Anspielungen? Vermeidet ihr sie grundsätzlich, um den Anspruch auf Zeitlosigkeit zu erheben oder geht ihr damit locker um?
    Ich bin kein Freund von Pop, lese wenig aus der Ecke und schreibe auch alles andere als ... urban (nicht, dass das Synonyme wären). Trotzdem habe ich jetzt das Problem, ein Bild beschreiben zu wollen und der mit Abstand beste Vergleich, den ich herstellen kann, ist der mit Zordon von den Power Rangers. Die Geschichte ist aber nicht exklusiv für Kinder der 90er, deshalb halte ich das für ein No-Go.
    Wie steht ihr dazu?

  3. #3
    Also DAS würde ich auch nicht machen. Is ja schon sehr speziell heutzutage (und selbst dann noch länger her ^^).

    Allgemein hängt's aber bestimmt von der Art der Geschichte und der Zielgruppe ab. In dem Text, den ich gerade schreibe, erwähne ich gern mal Smartphones, Facebook und solche Sachen, obwohl es sehr gut sein kann, dass sich in 30 Jahren niemand mehr an sowas erinnert. Es ist aber einfach auch eine Geschichte mit jungen Leuten in unserer Zeit, für junge Leute in unserer Zeit, und sich da dem aktuellen Lauf der Dinge zu verschließen, wäre unangebracht.

    Was ich auch ganz schrecklich finde, ist so idealistisches Namedropping. Also einfach mal die Finanzkrise ansprechen, weils gerade in ist.

  4. #4
    Aber wer weiß, ob Zordon nicht irgendwann als Messias gefeiert wird und die Rangers als seine Jünger? :/ Dann wäre mein Text ein prophetisches Meisterwerk.

    Hast natürlich Recht. Zeitgeist passt am besten dort rein, wo es um Zeitgeist geht. Und da es sich bei meinem Text streng genommen um eine Parabel handelt, sollte ich umso mehr auf die Allgemeinheit abzielen.

    Wie unterscheidest du idealistisches Namedropping von erzählerisch sinnvollem? In American Psycho reiht der Erzähler kapitelweise die Namen von Lifestyle-Produkten aneinander, nur um sich zu profilieren. Das ist ermüdend zu lesen, aber erfüllt sehr effektiv seinen Zweck. Meinst du Namedropping ohne Kontext zum Plot?

  5. #5
    Wahrscheinlich rein durch Gefühl. Wenn es sich so anfühlt, als ob es da ganz natürlich reinpasst - also genau an diesem Punkt des Texts, angesprochen von genau diesem Charakter/Erzähler und in genau dieser Formulierung - dann geht's klar. Ein ganz typisches Problem ist wohl, wenn man überdeutlich merkt, dass es der Autor drin haben wollte, nicht der Charakter bzw. der Erzähler.

  6. #6
    Zitat Zitat
    Was haltet ihr von zeitaktuellen Anspielungen? Vermeidet ihr sie grundsätzlich, um den Anspruch auf Zeitlosigkeit zu erheben oder geht ihr damit locker um?
    Ich bin kein Freund von Pop, lese wenig aus der Ecke und schreibe auch alles andere als ... urban (nicht, dass das Synonyme wären). Trotzdem habe ich jetzt das Problem, ein Bild beschreiben zu wollen und der mit Abstand beste Vergleich, den ich herstellen kann, ist der mit Zordon von den Power Rangers. Die Geschichte ist aber nicht exklusiv für Kinder der 90er, deshalb halte ich das für ein No-Go.
    Wie steht ihr dazu?
    Wenn dein Charakter Zordon kennt, kannst du ja erwähnen, dass er als erstes daran denken muss, und dann trotzdem beschreiben, was genau zu sehen ist (für alle, die PR in ihrer Jugend verpasst haben). Wenn dein Charakter allerdings keinen Grund hat, an Zordon zu denken, würde ich es weglassen, und nur eine Beschreibung ohne Referenz hinpacken.

  7. #7
    Nope. Der Erzähler bringt den Vergleich und der ist semi-auktorial. Popkulturelle Referenzen werde ich vermeiden, aber an der Stelle muss definitiv ein griffer Vergleich her. Ich glaube, Teslaspulen täten es auch.

  8. #8
    Wie gestalte ich Konditionalsätze im epischen Präteritum? Im einfachen Präteritum gibt es sie nicht, aber gehen wir mal von folgendem Beispiel aus:
    Präsens: Ich brauche neue Klamotten. Wenn Mama nach Hause kommt, gehen wir shoppen.
    Episches Präteritum: Ich brauchte neue Klamotten. Wenn Mama nach Hause kam(?), gingen(?) wir shoppen.
    Wie lautet es richtig?

  9. #9
    Das geht glaube ich auch nicht. Zumindest fällt mir keine Möglichkeit ein, das in einem Konditionalsatz auszudrücken.
    Das Beste, das mir dazu einfällt wäre "Ich brauchte neue Klamotten. Meine Mama würde bald nach Hause kommen und wir gingen shoppen." Klingt aber auch nicht gerade toll.

  10. #10
    Mhm, lässt sich wohl wirklich nur lösen, indem man den Konditionalsatz vermeidet. Ich bin zu folgender Lösung gekommen: "Ich brauchte neue Klamotten. Deshalb wartete ich auf Mama, um mit ihr shoppen zu gehen."
    Allerdings bin ich mir auch hier nicht sicher. Es soll ja ausgedrückt werden, dass die Mama noch nicht da war. Erfordert das den Konjunktiv II (und wenn ja, warum)? Also "... Deshalb wartete ich, bis Mama zu Hause sein würde, um mit ihr shoppen zu gehen."
    Eigentlich ist das nichtmal der Konjunktiv II vom Präteritum. Dann müsste der Satz nämlich "... Deshalb wartete ich, bis Mama zu Hause wäre, um mit ihr shoppen zu gehen." lauten. Würde + Infinitiv habe ich aber schon häufiger in solchen Präteritumskonstruktionen gelesen, ohne jemals verstanden zu haben, welche Regel dahinter steckt.

    Das gibt mir ein bisschen Sicherheit:
    http://www.canoo.net/services/Online...Zunkunft-47857
    Mit dem Konjunktiv II hat die würde-Form in meinem Beispiel wohl nichts zu tun.

    Geändert von Owly (17.11.2013 um 19:40 Uhr)

  11. #11
    Ich brauchte neue Klamotten. Wenn Mama nach Hause käme, würden wir shoppen gehen.

  12. #12
    Das wollte ich auch erst sagen, ist aber ein anderes Konjunktiv. Geht ja nicht um FALLS, sondern um WENN.

    Ich glaub btw. inzwischen auch, rein grammatikalisch geht das nicht, und wenn es geht, sollte es vom Sprachgefühl her untragbar sein. Also umschreiben.

  13. #13
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Ich brauchte neue Klamotten. Wenn Mama nach Hause käme, würden wir shoppen gehen.
    Nein, das macht das ganze zu einer Möglichkeit (wie Cipolla schon gesagt hat) und nicht zu einer zukünftigen, fixen Handlung.
    Ich denke, dass es aus dem Präteritum heraus einfach keine Zukunft gibt, weil es ja an sich da ist, um abgeschlossene Handlungen auszudrücken, ganz gleich wie du das jetzt in deiner Erzählung (=episches Präteritum) verwendest.

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