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Thema: Das Reißbrett (Off Topic!) #1 - Noch immer untertitellos.

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Hm, ich weiß nicht wie restriktiv die Trickster-Figur ist, aber mir schwebt dabei immer El-ahrairah aus Unten am Fluss vor. Wenn ich mir vorstelle der Hase zu sein, dem jede Legende gewidmet ist - das muss eine ganz schöne Bürde sein. Als Mischung aus Trickster und Messias zeigt er auf, wie es gehen kann: Einige echte Taten definieren ihn als Trickster und durch die Verehrung seiner Artgenossen sieht er sich gezwungen, Imagepflege zu betreiben. Vielleicht ist El-ahrairah aber auch kein gutes Beispiel, da die Hasen im Trickster die vollkommene Lebensart sehen.
    Ein Trickster könnte an seiner Art zerbrechen, manisch sein und nur in Hochphasen sein Potenzial ausschöpfen. Viele Trickster scheinen sehr manisch bzw. sehr kindlich zu sein.
    Weiter kann ich meine Gedanken gerade nicht ordnen. Ich muss auf die Straße und die Menschen zum Singen animieren.~

  2. #2
    Das Manische is ein guter Punkt. (Unten am Fluss war leider nicht Teil meiner Kindheit. ^^)
    Ich denke schon, dass das Motiv einen Großteil seiner Faszination aus dem a) Fremdartigen und b) Unabhängigen, Peripheren zieht, das nur schwierig mit nahestehenden, nachvollziehbaren (menschlichen) Charakteren zu verbinden ist. Musste da auch an gewisse Trickster denken, die weniger cool waren, nachdem man ihre Beweggründe erfahren hat. Das Manische könnte das ebenso sehr entschärfen.

    Ich kopiere mal meine Charakternotizen nach etwas eigenem Brainstorming. ACHTUNG! Dicker Spoiler für alle, die "Wir sind das Licht" mitlesen!


  3. #3
    Ist das Motiv eines Tricksters (wenn ich die Definition jetzt richtig verstanden habe) eigentlich nicht, die Dominosteine fein säuberlich aufzustellen und dann zuzusehen wie sie alle der Reihe nach umfallen? Zumindest Trickster in der negativen Definition habe ich mir immer eher als Leute vorgestellt, die ihre x-tausend Kontakte ausnutzen, um gewisse Leute in die Irre zu führen. Und dann haben sie einen Logenplatz zu dem, was aus den Charakteren wird, sei es nun positiv oder negativ. Z.B. der wahre Kaiser Soze am Ende von "Die üblichen Verdächtigen".

    Ich für meinen Teil habe wieder ein ziemlich sehr cooles Konzept entwickelt nach dem Genuss einiger Hardboiled-Detektiv-Stories und viel zu vieler sleaziger 80er-Thriller á la "Die Warriors", "Vice Squad" und "Die Klasse von '84". Jetzt muss ich nur noch versuchen, eine Beziehung mit homosexuellen Subtext darzustellen ohne wie ein Trottel auszusehen.

  4. #4
    Zitat Zitat
    Ist das Motiv eines Tricksters (wenn ich die Definition jetzt richtig verstanden habe) eigentlich nicht, die Dominosteine fein säuberlich aufzustellen und dann zuzusehen wie sie alle der Reihe nach umfallen? Zumindest Trickster in der negativen Definition habe ich mir immer eher als Leute vorgestellt, die ihre x-tausend Kontakte ausnutzen, um gewisse Leute in die Irre zu führen. Und dann haben sie einen Logenplatz zu dem, was aus den Charakteren wird, sei es nun positiv oder negativ. Z.B. der wahre Kaiser Soze am Ende von "Die üblichen Verdächtigen".
    Erstmal JA, verdammt gutes Beispiel. Er is SO ein Troll.
    Trickster können generell in verschiedene Richtungen gehen. Du hast halt einmal die "böse" Variante, die anderen ernsthaft schadet und sich darüber amüsiert, du hast aber auch solche Figuren, die einfach nur herumalbern, und dann gibt es auch noch die, die letztendlich von gutem Willen und hilfreich sind (meistens gegen den Willen der anderen), obwohl es nicht immer danach aussieht oder nachvollziehbar ist. Ich habe auf die erste Facette verzichtet, weil meine Figur kein Antagonist ist, sondern eher so ein vager Punkt, den man als Leser sympathisch findet (mit einer leichten Portion Misstrauen) oder nicht so wirklich greifen kann. Zumindest, wenn alles gut läuft.
    Außerdem habe ich schon eine "böse" Trickster-Figur.

  5. #5
    Hm, unter einem Trickster stelle ich mir jemanden vor, der für JEDE Situation einen Plan hat, egal wie unvorhersehbar sie eigentlich war, was ich wiederum als Un- bzw. Übermenschlich betrachten würde. Wenn die Pläne öfters (oder meinetwegen auch nur von Zeit zu Zeit) schiefgehen, würde ich so einen Charakter zwar noch als Ränkeschmieder, aber nicht mehr als "Trickster" betrachten (vielleicht hast du aber auch eine andere Defintion des Begriffs).

  6. #6
    @La Cipolla: In deiner Auflistung lese ich nichts, was sich ausschließt. Ich glaube aber auch nicht, dass sich Charaktereigenschaften gegenseitig ausschließen können. Dass bekannte Trickster auf ihre Trickster-Eigenschaften reduziert werden, hat eher damit zu tun, dass das Motiv so aussagekräftig ist. Till Eulenspiegel ist ein Trickster - Homer Simpson hat mal mehr, mal weniger tricksterhafte Züge. Bei denen ist es wie mit Mary Sues: Entscheidender ist, wie die Umwelt auf sie reagiert. Ein Trickster als Mittelpunkt der Erde lässt nicht mehr viel Platz für Normalsterbliches.

  7. #7
    Ich kenne das Problem irgendwie auch von anderen Medien. Wann immer man "näher" an den Trickster herankommt, in einer menschlichen Art und Weise, wird er tendenziell uninteressanter, weil sich ein Teil des Mysteriums auflöst; wobei ich gern glaube, dass es Ausnahmen gibt - die mich auch interessieren würden. Beispiele für Trickster, bei denen man das vermieden hat, wären der BBC-Moriarty oder Nolans Joker (die beide so wahnsinnig angsteinflößend sind, weil sie nicht nur unberechenbar, sondern auch völlig unnachvollziehbar sind), während etwa Rumpelstilzkin in Once upon a Time zwar immer noch saucool, aber nicht mehr so faszinierend wie am Anfang ist. Man weiß halt inzwischen, wo sein Verhalten herkommt, und das macht die Figur greifbarer.

    Letztendlich gebe ich dir aber recht, in der Praxis kommt es wohl auch auf die Umsetzung an. Die Sache mit den Reaktionen von außen ist für mein spezifisches Problem wahrscheinlich nicht so essentiell, da geht es mehr um die Inszenierung der Figur selbst.

  8. #8
    Grrr.

    Ich mag es nicht, wenn es Sinn machen würde oder sogar angebracht wäre, den Namen einer etablierten Figur zu ändern. Das verwirrt mich einerseits ungemein als Autor und fühlt sich andererseits extrem komisch an, weil man die Figur halt anders "kennengelernt" hat. Für den Leser ist aber leider eher positiv, weshalb ich mich meistens doch irgendwann überwinde. Trotzdem doof. ^^

  9. #9
    Der Soundtrack zum Spiel FTL: Faster than Light ist so ziemlich die beste Schreibmusik, die mir seit langem untergekommen ist. Die Playlist kann man wunderbar im Dauerloop durchlaufen lassen.



    Das Spiel ist übrigens auch sehr cool, wenn man auf sowas steht.

    Edit: Wow, Triple Post ... AGAIN!

  10. #10
    Musik ist so eine Sache. Manchmal klappt es mit ihr ganz wunderbar, sogar besser als ohne. Meistens lenkt sie mich aber nur ab. Ich bevorzuge Naturgeräusche. Der Stadtlärm stört mich wiederum.
    Fighting Force habe ich mit dem MadWorld-Soundtrack in Dauerschleife geschrieben. Das ging, weil er die Essenz des Textes darstellt. Wahrscheinlich ist es das. Musik funktioniert für mich dann, wenn sie in Symbiose mit dem Inhalt eines Textes lebt.
    ---
    Welche hilfreichen Schreibcommunities gibt es eigentlich für jüngere Autoren? Ich bin bei der Leselupe, aber da scheint der Altersdurchschnitt erheblich höher zu sein (nicht, dass das unbedingt was schlechtes wäre) und der Feedback-Zyklus unbefriedigend.

  11. #11
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Der Soundtrack zum Spiel FTL: Faster than Light ist so ziemlich die beste Schreibmusik, die mir seit langem untergekommen ist. Die Playlist kann man wunderbar im Dauerloop durchlaufen lassen.
    Das Lied ist wirklich klasse...hilft mir grade bei meiner Facharbeit und es geht wirklich leichter von Hand.
    Besser als normale Lieder, deren Text mich dann nur ablenkt^^

  12. #12
    Ich hatte gerade eine sehr merkwürdige Erfahrung. Ich bin über ein Lied gestolpert, das mir vor einem halben Jahr oder so gut gefallen hat (Fun - Some nights, man siehe den Thread im Musikforum), und plötzlich bekam ich einfach einen kleinen Schreib-Anfall. *g*
    Ich hatte nichtmal Zeit, darüber nachzudenken, was für einen Blödsinn ich da zusammengesponnen habe - vom Finger gings direkt in die Tastatur, ganz am Hirn vorbei. Das Ergebnis finde ich zu surreal, um es nicht zu posten. Falls es irgendwer lesen möchte, habt Spaß - aber erwartet keinerlei Sinn oder gar Verstand!


  13. #13
    Mir ist gestern aufgefallen, dass es verdammt leicht ist, aus purer Langeweile heraus mit einem nebensatz seine Neo-Noir-Story in einer dystopischen Zukunft mit Cyborgs spielen zu lassen. Weird.

    Auch habe ich mich gefragt: Ab wann ist die Grenze des guten Geschmacks soweit überschritten, dass es furchtbar wird? Weil ich einfach wild drauflos schreibe und die Wörter quasi ins Dokument purzeln und sich jetzt neben einem Parthenophilie-Motiv auch noch staatlich geförderte Kriminalität und eine lesbisch veranlagte Hauptfigur ihre Zicken machen, dann mache ich mir langsam ernsthaft Sorgen um meine geistige Gesundheit... Ist das normal? Weil es passt irgendwie alles rein, aus wie auch imemr gearteten Gründen. Entweder habe ich viel zu viele Albert Pyun-Actionfilme und Anime geschaut oder ich schraube hier am behidnertsten Cyberpunk-Roman der Geschichte.

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