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Thema: Das Reißbrett (Off Topic!) #1 - Noch immer untertitellos.

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Leute, es ist der erste November. Der internationale Selbstportrait-Tag!



    Schnappt euch eure Spiegel und Stifte und verewigt eure müden Dienstagsgesichter.

  2. #2
    Wie würdet ihr "ausgestalkt" schreiben (als Neologismus/Verdeutschlichung ^^)? So oder als "ausgestalked"? Ich tendiere gefühlsmäßig ja zu ersterem.

  3. #3
    Auf jeden Fall das erstere. Dei behelfsmäßige -ed-Endung an anglizistischen Partizipien ist nur bei Verbstämmen auf -e -- etwa {faken} -fake- = "fake", (kein Präteritum), "gefaked" -- sinnvoll.

    Ich warte eigentlich nur darauf, dass die deutsche Sprachgemeinschaft wieder Räson (sic) annimmt und sich zu allen ihren sprachlichen Verfahren bekennt. Ich bin durchaus dafür, dass Wörter aus anderen Sprachen, besonders dem Englischen, unter Beibehalt der lexikalischen Gestalt inkorporiert werden; aber das Deutsche hat tatsächlich die Fähigkeit, diese Gestalt passend zu machen, um nicht in grammatikalische Diskrepanzen zu geraten. {faiken} -faik- = "faike", "faikte", "gefaikt" beispielsweise hielte ich persönlich durchaus für eine sinnvolle Umwandlung; auch wenn der -ed-Behelf zu "gefaked" natürlich seine äußerst spannenden Seiten hat. Das aber nur am äußeren Rande deiner Frage.

    Geändert von Mordechaj (23.11.2011 um 10:29 Uhr)

  4. #4
    *missbraucht den Thread als Schreibtagebuch*

    Yeah, es geht mal wieder gut voran und selbst das abgefahren komplexeste Kapitel nimmt mithilfe von gelungenen Szenen Form an; und das Beste - die geilsten kommen noch. :3 o///
    In dem Sinne: Ein Eimer Motivation und Inspiration für alle! ^_____^

  5. #5
    Ich wünschte ich könnte daselbe behaupten...

    Irgendwie krieg ichs einfach nicht geschissen, eine koheränte Spannungskurve zu erzeugen. Und jedes Projekt das ich angefangen habe, ist mir zu komplex im Moment. So ein Dreck, im Ernst. Kaum hab ich nen coolen Charakter, hab ihn vorgestellt und ihn coolen Scheiß machen lassen, will ich am liebsten noch einen solchen Charakter einbauen, und noch einen, und noch einen. ARGH!

    Somit sitze ich jetzt heir auf Arbeit und zerbrech mir daerüber den Kopf, warum ich "153" nie in meinem Leben fertig bekommen werde mit knapp einem Dutzend Hauptcharakteren, noch mehr Nebencharakteren und tausend Sachen die gleichzeitig abgehen. ARGH!

    Auf der positiven Seite hab ich zumindest die Story zu "Husky" auf Kladde-Basis neu aufgesetzt und das Ganze zu einer schönen, runden Rachegeschichte umgewandelt, inspiriert von ollen Shaw Bros.-Schinken und Filmen wie Point Blank und Paycheck :3 Auch wenn ich dafür praktisch ALLES ändern musste, was bereits festgesetzt wurde - egal, es ist jetzt rund und ich weiß, wohin damit. Selbiges gilt für "Heimatfront", wo ich jetzt auch endlich weitermache und immerhin nur EINEN neuen Charakter eingeführt habe, der allerdings ein guuuter Gegenspieler zum Protagonisten ist :3

  6. #6
    Das 153 klingt tatsächlich extrem komplex - das hab ich mir auch schon gedacht, als ich die Idee das erste Mal gelesen hab. Vielleicht erstmal auf die Bank schicken und einfachere Sachen machen (hab ich auch schon mit ein paar Ideen so gehalten - und es hat gut geklappt, zumal man die Ideen ja trotzdem im Hinterkopf köcheln lassen und weiter verfeinern kann).

    Das Problem mit solchen Charakteren ist meiner Erfahrung nach oft, dass man sie genau aus der Motivation heraus erschaffen hat - dass sie einmal geile Sachen machen und gut. Bei Nebencharakteren is das gelegentlich cool, aber Hauptcharaktere müssen glaub ich mit der Zeit menschlicher (heißt vielseitiger) werden, sonst wird es entweder dir oder dem Leser langweilig (oder beiden). Das kann man aber durchaus auf Basis der Coolness machen, man muss nur hinnehmen, dass der Charakter einen Teil der Attraktivität verliert, die man durch Einseitigkeit aufbauen kann. (Ka, ob das für andere außer mich gerade Sinn macht... ^^'')
    In meiner aktuellen Geschichte ist das praktisch sogar eine thematisierte Entwicklung - ein Hauptcharakter beginnt als fast einseitiger, "cooler" Archetyp, der auch nur aus der Perspektive von anderen gesehen wird, wird aber dann kontinuierlich weiter beschrieben, bis er zunehmend verständlich wird (aber nicht unbedingt weniger abgedreht). An einem Punkt kommt es dann auch zu einem gewissen "Bruch", nachdem die Geschichte sogar teilweise aus der Perspektive dieses Charakters erzählt wird. An dieser Stelle hat sich die Faszination der Figur sozusagen um 180° gedreht. Ist nur ein Beispiel, und ob das wirklich so klappt wie ich es plane, ist eine ganz andere Frage, aber du musst dir deine Hauptfiguren schon irgendwie interessant machen - ich meine, selbst Tarantino, der damit auch OFFENSICHTLICH ein Problem hat, hat in den großen Filmen immer ein paar wenige Charaktere, die man in verschiedenen Situationen sieht (gute Beispiele sind Hans Landa oder die Braut & Bill in Kill Bill, selbst wann da fast alle Entwicklung durch Rückblenden und Erzählungen passiert).

    Zitat Zitat
    Irgendwie krieg ichs einfach nicht geschissen, eine koheränte Spannungskurve zu erzeugen.
    Hm, woran liegts?

  7. #7
    Okay, ich geb mal ein Beispiel für verkackte Spannungsbögen in meinen Stories

    Also, da gabs mal diesen Thriller, den ich geschrieben habe namens "Steamy Windows - Dunst an den Fenstern". Die Story ist recht simpel: Ein Pärchen fährt zum einjährigen Jubiläum zu dem Ort, an dem sie sich kennengelernt haben (irgend ne abgefuckte Wiese in Buttfuck-Nowhere/Norddeutschland) um dort Sex im Auto zu haben. Währenddessen beobachten sie einen Mord, die Täter sind ein Dutzend Typen in grauen Trenchcoats - brutale Vigilanten, die unterm Schutz der regionalen Polizei potenzielle Verbrecher finden und aufs übelste hinrichten. Natürlich wollen die nicht an die Kripo o.ä. verpfiffen werden und jagen nun das Pärchen (beide namenlos) quer durch die Pampa. Im Prinzip ist das Ganze eine Anreihung von Verfolgungsjagden, Schießereien, Sexszenen mit subliminalen Andeutungen an die Verbindung zwischen Sex und Gewalt (in einer davon ist ne geladene Pistole involviert *hust* ) und der "Taxi Driver"-mäßigen Verwandlung des Protagonisten vom eigentlich recht netten Durchschnittstyp zum brutalen Psychopathen, der seine "viel zu gute" Freundin beeindrucken möchte, indem er mit allen Mitteln zurückschlägt gegen die Männer in grau.

    Soweit, so gut. Ich bin ziemlich genau bis zur Mitte von Akt 2 gekommen, rushte dann das Finale wie sonstwas dazu (weil ich nicht mehr wusste wie ich das Ganze ursprünglich beenden wollte) und die Story hat bis heute kein zufriedenstellendes Ende (Bad guys sterben, Pärchen fährt weg, TEH END). Und ich will ein zufriedenstellendes Ende, weil es die einzige Story ist, die ich tatsächlich zuende geschrieben habe von all den hundert Stories Ich hab super Ideen, aber ich weiß einfach, dass ich wieder die wichtigsten Punkte rushen und übersehen würde, weil ich keinen Bock habe auf eine breit gefächerte Auflösung der Geschichte und Akt 3 im Allgemeinen. Dabei hasse ich zu kurze Enden. Es ist komisch, aber irgendwie weiß ich auch nicht so genau woran das liegt.

  8. #8
    Ich weiß nicht, ob das jetzt bescheuert klingt... aber hätte sich die Sache nicht komplett erledigt, wenn du auch nur minimale Notizen dazu gehabt hättest, wie du es beenden willst?
    Davon abgesehen hatte ich immer das Problem, dass ich gewisse coole Szenen unbedingt schreiben wollte - dadurch hat dann alles dazwischen gelitten (oder die Motivation hat mich verlassen, weil ich nicht wusste, wie ich zu diesen Szenen kommen soll). Habe ich dadurch angegangen, dass ich bei der Planung diese "Leerstellen" entweder komplett herausgestrichen oder durch neue coole Szenen gestopft habe. Hat eigentlich ganz gut geklappt, aber ich behaupte mal, um rudimentäre Planung kommst du nicht drum herum, wenn ein Text nicht nur cool, sondern auch spannend sein soll.

    Klingt übrigens auch wieder cool. Auch wenn ich einmal mehr das Gefühl habe, du solltest direkt Drehbücher schreiben und Regisseure damit belästigen.

  9. #9
    Leute, bräuchte mal wieder was zum lesen und zwar ziemlich viel. Könnte mir jemand nen UK Shop empfehlen für gebrauchte Bücher der auch PayPal animmt? (Niedriger Versand wäre auch top.)

  10. #10
    25 Things I Want To Say To So-Called "Aspiring" Writers von Chuck Wendig. Steht zwar nichts Revolutionäres drin, aber eigentlich auch nichts, hinter das ich mich nicht stellen kann.
    Zitat Zitat
    I’m just going to type this out a dozen times so it’s clear: finish your shit. Finish your shit. Finish your shit. Finish your shit. Finish your shit. Finish your shit! FINISH YOUR SHIT. Finish. Your. Shit. Fiiiiniiiish yooooour shiiiiit. COMPLETO EL POOPO. Vervollständigen Sie Ihre Fäkalien! Finish your shit.

  11. #11
    Mal ne Frage: Hat jemand Zweigs Schachnovelle gelesen und kann mir sagen, ob das so interessant ist wie es klingt?

  12. #12
    Sowohl gelesen als auch den Film gesehen.
    Ich persönlich fand es äußerst interessant, nicht von der eigentlichen Geschichte her, die dann doch eher etwas dürftig konzipiert ist, es war die Psychologische Betrachtungsweise die mich gereizt hat, das gezielte und Beabsichtigte Aufspalten der eigenen Persönlichkeit und die Umstände, die es letztendlich ermöglicht/begünstigt haben.
    Die Charaktere selbst sind halt sehr platt und ohne nennenswerte Persönlichkeit geraten aber das tut der Sache keinen Abbruch weil weder die Geschichte noch die Tiefe der einzelnen Charaktere selbst für mich im Vordergrund liegen, ganz im Gegenteil finde ich es sogar recht gut so. Jeder Charakter hat seine vorstechenden Eigenschaften aber eben keine Tiefe, wodurch es mir persönlich nie schwer gefallen ist mich selbst an die Stelle des "Dr. B" zu denken was dem ganzen eine völlig andere Wirkung gibt.

    Ich kenne aber unglaublich viele Stimmen, die dieses Buch verteufeln, werde mit dieser Meinung also auf relativ verlorenem Posten stehen. ^^

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