Okay, dann erläutere ich auch mal noch ein paar Dinge. Folgendes stellt einfach meine Vorgehensweise dar, ist natürlich nicht allgemeingültig:

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"In einem Rutsch schreiben" ist zwar ganz nett, aber sicher keine allgemeingültige Weisheit.
Sehe ich auch so. Wenn ich weiss, dass eine Geschichte nicht länger als zwei-drei Wordseiten wird, versuche ich meistens, dass in einmal zu schreiben. Dafür muss natürlich die Idee ersteinmal da sein, wenn möglich schon gut vorbereitet "im Kopf". Dann kann ich den Text einfach "nur" noch aufschreiben, dass dauert dann meistens auch nicht wirklich lange, je nach Text eine oder zwei Stunden. Bei längeren Sachen ist es klar, dass man es nicht einfach "in einem Rutsch" schreiben kann, weil man sonst lange, lange dran wäre und einem (oder zumindest mir ) nach ein paar Stunden dann doch irgendwie die Lust vergeht.

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Außerdem kann gerade die Distanz notwendig sein, ich habe festgestellt, dass man schwer Negativpunkte entdeckt, wenn man mitten drin gesteckt. Ich habe schon einige Sachen umgeschrieben/neu angefangen/abgebrochen, nachdem ich sie mir ein paar Tage später nochmal angeguckt habe.
Ist definitiv so. Gerade bei meiner neuesten Geschichte, die für meine Verhältnisse recht lang ist, habe ich es immer so gemacht. Die Geschichte habe ich ohne grosse Erwartungen oder Ideen angefangen, ich hatte nur ein Bild im Kopf, wie die Story anfangen soll. Das hab' ich dann begonnen niederzuschreiben und nach dem dieses Anfangsbild in Textform vor mir lag, hab' ich's erst mal ruhen lassen. Nach und nach kamen dann weitere Ideen, die gut zu der Story zu passen schienen und ich hab' den Text wieder hervorgekramt. Dann habe ich, bevor ich weiterschrieb, den schon bestehenden Text durchgelesen und gleich sind mir schon ein paar Dinge aufgefallen, die ich besser machen könnte. Also gleich ergänzt und erst dann weitergeschrieben. So habe ich's dann fortlaufend gemacht, immer wieder eine Seite oder so geschrieben, ein paar Tage ruhen lassen, gelesen, verbessert, weitergeschrieben. So entstand dann die ganze Geschichte. Ich habe es mir angewöhnt, bei allen längeren Storys so zu arbeiten. Bei den Kürzeren: niederschreiben, liegenlassen für ein paar Tage oder mindestens Stunden, nochmal lesen und korrigieren.

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Ich denke, in Abschnitten zu schreiben, so dass es sich trotzdem noch wie ein Guss liest, ist einfach eine Übungssache, genau so wie zu schreiben, wenn man unmotiviert ist.
Also ich kann nicht wirklich gut schreiben, wenn ich unmotiviert bin. Entweder sitze ich dann einfach da und schreibe überhaupt nichts oder nur einen Satz oder so, oder ich schreibe einen völligen Mist auf.

Das mit dem in Abschnitten schreiben, habe ich mir aber wie gesagt angewöhnt. Hat man seinen Stil erstmal gefestigt und gefunden, sollte es eigentlich dann auch keine Unterschiede zwischen den einzelnen Schreibabschnitten geben.

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Zur Frage allgemein: Ich schreibe, wenn das Konzept Hand & Fuß hat, jedenfalls bei längeren Sachen. Es ist deprimierend, wenn man 30 Seiten hat und nicht weiß, auf welches Ende man hinarbeitet.
Ich schreibe meistens einfach drauflos. Oft habe ich irgendein Bild im Kopf, wie eine Story anfangen könnte, oder ein Bild, das irgendwo direkt in der Story vorkommt. Da drumherum baue ich dann meinen Text auf. Meistens ist's bei mir aber ziemlich spontan, also ich überlege mir vorher nicht allzu viel.

Wenn ich aber eine gute Idee habe und gerade nicht am schreiben bin, so mache ich mir auf einem Zettel eine Notiz, damit ich den Einfall nicht vergesse. Das hilft mir auch, dass sich langsam eine ganze Geschichte herauskristallisiert.