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Thema: Das Reißbrett (Off Topic!) #1 - Noch immer untertitellos.

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat
    Es ist voller Anachromismen in Kleidung und Architektur und ganze Armeen kämpfen mit Schwertern oder irgendwelchen Fantasy-Waffen, deren Benützung einem Normalsterblichen alle Finger brechen würden. Rüstungen und Stangewaffen sind ebenfalls Mangelware und die Strategie ist eher schwach. Weiters sind die Kämpfe technisch sehr schlecht ausgeführt, mit immer noch viel zu viel überflüssigem Herumgehopse und zu wenig finesse. Dafür, dass die drei Hauptpersonen Schwertmeister sein sollen finde ich die Performance schwach. Ich möchte dies verbessern. Mehr Gewicht auf Sachen wie Rythmus und Distanz legen.
    Für die Schlachten möchte ich den psychologischen Moment im Sinne der klassischen Chinesischen Theorie des "Mut der Drei Armeen" und seiner Manipulation stärker ausarbeiten. Dies ist nämlich ein weiterer Bereich, den der Autor des Originales zwar anschneidet, aber nie ausführt. Manchmal fällt er dabei auch einfach auf die Fresse, in dem er die Einzelkämpfe überdehnt und danach die Gewichtung seiner Erzählung falsch anlegt.
    Ich kann mich irgendwie mit dem Mann identifizieren. xD''

    Das Ganze klingt für mich allen voran durch die Perspektiven interessant. Habe ich es jetzt richtig verstanden, dass du den Konflikt der Ansicht jetzt zwischen den Solaten (Realität) und den Maler (Fiktion) stellen willst? Also nicht in der Geschichte, aber für den Leser. Das fände ich gut.
    Indien. Wie hat man denn bitte in Indien gekämpft? ö_ö Ich habe nur klischeehafte Personen mit großen Krummschwertern vor Augen.

  2. #2
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Das Ganze klingt für mich allen voran durch die Perspektiven interessant. Habe ich es jetzt richtig verstanden, dass du den Konflikt der Ansicht jetzt zwischen den Solaten (Realität) und den Maler (Fiktion) stellen willst? Also nicht in der Geschichte, aber für den Leser. Das fände ich gut.
    Indien. Wie hat man denn bitte in Indien gekämpft? ö_ö Ich habe nur klischeehafte Personen mit großen Krummschwertern vor Augen.
    Nicht ganz. Das Ziel der Malerei war so gut wie immer, etwas reales oder als real betrachtetes darzustellen, ihr Problem aber das dies überhaupt nicht einfach ist. Man kann natürlich zu Illusionsmalerei greifen und die Dinge mithilfe von Perspektive und Farbgebung ihren Vorlagen so ähnlich wie möglich machen, aber das klappt nur bei Stilleben und Portraits halbweg. Wenn man allerdings etwas so komplexes wie einen Krieg darstellen möchte und (wie der Maler) auch noch eine Meinung dazu hat, ergeben sich Probleme. Wie bringt man die Betrachter des Bildes dazu, die dargestellte Sache so zu sehen, wie der Maler sie sah? Oder wenn das nicht klappt, wie bringt man sie zumindest dazu, zu verstehen, was der Maler durch das Bild ausdrücken wollte?
    Es geht weniger um einen Konflikt zwischen Fiktion und Realität, als um den alten Widerstreit von Sichtbarem und Darstellbarem. Man kann nicht alles darstellen, was man sieht weil die eigene Wahrnehmung etwas anderes ist, als die Wahrnehmung von Farbe auf einem Stück Leinwand. Weiter wird nur das wenigste als Darstellenswert angesehen. Ist es diebezüglich nicht interessant zu bemerken, dass man Bilder aus Vonneguts Dresden erst kürzlich veröffentlicht hat? Grund dafür war, dass die Bilder mit "dem Bild" des Krieges in Deutschland kollidieren und deswegen nicht sehenswert sind. Ähnliche galt für alle bewaffneten Konflikte unserer Geschichte.

    Wenn wir beim alten Krieg bleiben, so sind uns mehr Bilder erhalten geblieben, welche Feldherrenportraits oder Idealbildnisse der Kriegsführung der Zeit darstellen sollen als Schlachtendarstellungen.
    Bei Schlachtendarstellungen dann gab es wiederum das Problem, dass es zwei Typen gab: Die topographische Schlachtendarstellung vom Feldherrenhügel aus, bei der man nur die Gevierte erkennt oder die Schlachtendarstellung in der "Halbtotalen", in der ein einzelner Moment, ein einzelnes Zusamentreffen von zwei Gruppen dargestellt wird. In beiden Fällen bleiben die Zusammenhänge unklar, denn in der Strategischen Perspektive sind es Dinge, wie der Stand der Sonne, Furcht vor dem Ruf des Gegners, die vollen oder leeren Mägen der Soldaten oder die Beschaffenheit des Bodens an der Flanke, welche dafür gesorgt hat, dass man nicht eingekreist werden konnte welche den Krieg entscheiden.
    Was der Maler daraus darstellt, ist der kleinste Teil und der ist nur noch unter Vorbehalt "Wahr" zu nennen, da er sich vernünftigerweise auf Kosten der Darstellbarkeit und Verständlichkeit von einer umfassend korrekten Widergabe des Konfliktes distanzieren wird.

    Der Konflikt wird auch in der Liebesgeschichte plattgetreten werden, da man vernünftigerweise nur von dem Teil des Krieges erzählt, für das man auch Worte findet. Natürlich ist dies wieder blos der kleinste Teil und dann ohne deswegen erlogen zu sein nicht einmal richtig Wahr.

    Aber im Moment beschäftige ich mich mit vergleichsweise trivialen Problemen des Designs.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Wie bringt man die Betrachter des Bildes dazu, die dargestellte Sache so zu sehen, wie der Maler sie sah? Oder wenn das nicht klappt, wie bringt man sie zumindest dazu, zu verstehen, was der Maler durch das Bild ausdrücken wollte?
    Meinst du, dafür ist ein Comic das richtige Medium? Oder willst du das auch gleich ändern?
    Ich versteh nun, wies gemeint ist, aber ob es dann in der Praxis sehens/lesenswert ist, muss man sehen. Und ob es nicht zuviel in einem wird.

    Das mit den Kriegsszenen stimmt irgendwo, aber ich denke, die Ausmaße (geographisch und chronologisch) sind da der Hauptgrund. Die Ansicht eines Malers ist zwar nicht unwichtig, aber da gab es immer fähige Leute, die sowas unterdrücken konnten, jetzt nicht auf den Krieg bezogen, aber auf neutrale Darstellungen allgemein. (Man frage mich bitte nicht nach Beispielen)



    Mal was anderes, ich hatte vor zwei Tagen den Geistesblitz einer Art gerahmten Kurzgeschichtensammlung zum Thema Hoffnung, und dementsprechend natürlich auch zu den Konflikten, in denen diese interessant wird. Inzwischen ist die Idee ein wenig gereift und seltsamerweise schon fast vollständig umgesetzt. Ich fasse sie mal trotzdem zusammen, weil ich vor einem leichten Konflikt stehe.

    Zuerstmal wird das Projekt drei kleine, in sich abgeschlossene Geschichten enthalten, die sich jeweils einem Aspekt der Thematik widmen. Beim Drauf losschreiben, hat sich schon rauskristallisiert, was das für welche werden sollen, und ich würde auch gern alle innerhalb eines historischen Hintergrundes behandeln, da die Thematik ja doch sehr, sehr menschlich und real ist (und immer war).
    Und zwar folgende:

    - Hoffnung trotz aller Umstände.
    Ist bereits umgesetzt, vor dem Bild der Schlacht von Actium, im Untergang des ägyptischen Reiches.
    - Hoffnung durch Glauben.
    Kommt noch, ich tendiere zu irgendwas mit Templern oder so.
    - Hoffnung in "höheren" Zielen.
    Ist gepostet, "Gen Himmel", Geschichte der schwarzen Hochspringer bei Olympia in Berlin 1936.

    Das sind auf jeden Fall die abgeschlossenen Geschichten. Nun wollte ich das Ganze eigentlich in einen Rahmen packen. Heißt, eine andere Geschichte, die diese Drei nur als Motor benutzt und sozusagen eine heutige Geschichte von Hoffnung erzählt. Allerdings ist mir beim Schreiben klargeworden, dass das ein wenig überflüssig wäre, da die Drei schon alles abgedeckt haben. Was aber problematisch ist, weil sie bis auf das Leitmotiv wirklich nicht zusammenhängen und dementsprechend ein wenig einsam dastehen.
    Momentan tendiere ich dazu, den Rahmen zu schreiben und dann zu entscheiden, aber eigentlich weiß ich schon, dass der mir nicht gefallen wird. ._. Alleine will ich sie auch nicht dastehen lassen -> Konflikt. >_<''

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