Schreibbücher halte ich schon für sinnvoll, zumindest für Leute, die erst anfangen das Handwerk des Schreibens zu lernen.
Ich selber habe "Das Leben und Schreiben" von Stephen King (gut, kein reines Schreibbuch) und "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" von James N. Frey, zuhause. Dazu kommen unzählige Tutorials und Foren im Netz, die ich verschlungen habe.

Es gibt zwei grundlegende Dinge, die man können sollte, um einen guten Roman zu schreiben. Das ist einerseits das Entwerfen von Charakteren und Handlung, ich nenne es mal Plotdesign. Das andere ist dann der letztendliche Sprachstil. Gerade im Bezug auf das Plotdesign gibt es eine Menge von Dingen, die man als Anfänger lernen kann und, die die Qualität der eigenen Geschichten in die Höhe schnellen lassen. Und genau diese kann man sich durch solche Bücher hervorragend aneignen.
Auch beim Stil gibt es gewisse Grundregeln, oder Muster, die man kennen sollte. Auch hier helfen Schreibbücher eventuell eigene Schwächen im Stil festzustellen und zu verbessern. Natürlich wird einem dadurch ein bestimmter Stil mehr oder weniger "aufgezwungen", aber als Anfänger kopiert man eh, wenn auch nicht unbedingt bewußt, den Stil von Autoren, die man gerne und viel liest. Hier ist dann letztendlich viel Schreiben angebracht, durch das sich dann mit der Zeit ein eigener Stil herausbildet.

Wer am Anfang steht, dem helfen solche Schreibbücher ungemein, um auch das eigene Gespür für Stärken und Schwächen einer Geschichte zu stärken. Plötzlich ist man eher in der Lage, genauer anzugeben, warum einem eine Geschichte besonders gut gefallen hat, und eine andere nicht. Das sind auch sehr wichtige Fähigkeiten um die eigenen Geschichten beim Überarbeiten zu verbessern.

Aber natürlich kann man nicht alles aus solchen Büchern lernen und man soll nicht meinen, alleine durch das Studium vieler solcher Bücher, würde man ein Topautor. Es gibt noch eine ganze Reihe anderer wichtiger Fähigkeiten, die man nicht durch Bücher oder Tutorials lernen kann, sondern einfach nur durch konsequentes Schreiben. (zB. das Durchhaltevermögen für größere Romanprojekte (etwas was ich leider noch in einem unzureichendem Maße besitze))

Ich denke übrigens, auch bei der Lyrik gibt es ein bestimmtes Handwerkszeug, was man über solche Bücher lernen kann. Allerdings habe ich da selber noch nie ein solches Buch gelesen, und habe auch generell mMn zuwenig Erfahrung in der Lyrik um da wirklich etwas zu sagen.

Gut über Zeichnen und Zeichenbücher, kann ich eigentlich nicht wirklich viel sagen. Allerdings glaube ich, daß dort noch mehr als beim Schreiben es teilweise auch aufs handwerkliche Geschick des Künstlers ankommt. Es sei denn, man produziert "moderne" oder "surreale" Kunst, aber da kann man sich natürlich auch drüber streiten, ob sowas dann noch Kunst ist.