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Thema: Das Reißbrett (Off Topic!) #1 - Noch immer untertitellos.

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Das geht glaube ich auch nicht. Zumindest fällt mir keine Möglichkeit ein, das in einem Konditionalsatz auszudrücken.
    Das Beste, das mir dazu einfällt wäre "Ich brauchte neue Klamotten. Meine Mama würde bald nach Hause kommen und wir gingen shoppen." Klingt aber auch nicht gerade toll.

  2. #2
    Mhm, lässt sich wohl wirklich nur lösen, indem man den Konditionalsatz vermeidet. Ich bin zu folgender Lösung gekommen: "Ich brauchte neue Klamotten. Deshalb wartete ich auf Mama, um mit ihr shoppen zu gehen."
    Allerdings bin ich mir auch hier nicht sicher. Es soll ja ausgedrückt werden, dass die Mama noch nicht da war. Erfordert das den Konjunktiv II (und wenn ja, warum)? Also "... Deshalb wartete ich, bis Mama zu Hause sein würde, um mit ihr shoppen zu gehen."
    Eigentlich ist das nichtmal der Konjunktiv II vom Präteritum. Dann müsste der Satz nämlich "... Deshalb wartete ich, bis Mama zu Hause wäre, um mit ihr shoppen zu gehen." lauten. Würde + Infinitiv habe ich aber schon häufiger in solchen Präteritumskonstruktionen gelesen, ohne jemals verstanden zu haben, welche Regel dahinter steckt.

    Das gibt mir ein bisschen Sicherheit:
    http://www.canoo.net/services/Online...Zunkunft-47857
    Mit dem Konjunktiv II hat die würde-Form in meinem Beispiel wohl nichts zu tun.

    Geändert von Owly (17.11.2013 um 19:40 Uhr)

  3. #3
    Ich brauchte neue Klamotten. Wenn Mama nach Hause käme, würden wir shoppen gehen.

  4. #4
    Das wollte ich auch erst sagen, ist aber ein anderes Konjunktiv. Geht ja nicht um FALLS, sondern um WENN.

    Ich glaub btw. inzwischen auch, rein grammatikalisch geht das nicht, und wenn es geht, sollte es vom Sprachgefühl her untragbar sein. Also umschreiben.

  5. #5
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Ich brauchte neue Klamotten. Wenn Mama nach Hause käme, würden wir shoppen gehen.
    Nein, das macht das ganze zu einer Möglichkeit (wie Cipolla schon gesagt hat) und nicht zu einer zukünftigen, fixen Handlung.
    Ich denke, dass es aus dem Präteritum heraus einfach keine Zukunft gibt, weil es ja an sich da ist, um abgeschlossene Handlungen auszudrücken, ganz gleich wie du das jetzt in deiner Erzählung (=episches Präteritum) verwendest.

  6. #6
    Zitat Zitat
    Das wollte ich auch erst sagen, ist aber ein anderes Konjunktiv. Geht ja nicht um FALLS, sondern um WENN.
    Ich sehe das in etwa so wie in "Ich sagte, ich käme zehn Minuten später". Alternativ kann man auch "würde kommen" sagen, ich fand nur die Formulierung "Wenn Mama nach Hause kommen würde, würden wir shoppen gehen." nicht sonderlich schön. Weiß bloß nicht, wie das heißt. Müsste sowas wie Futur Präteritum sein, oder so ähnlich (Zukunft der Vergangenheit).

    Wenn man Korinthen kacken will, müsste die Formulierung dann nicht sogar sein "Wenn Mama nach Hause gekommen sein würde, würden wir shoppen gegangen sein."?

  7. #7
    Zitat Zitat
    "Wenn Mama nach Hause gekommen sein würde, würden wir shoppen gegangen sein."
    Das wäre als Ersatz fürs Konjunktiv II Plusquamperfekt da.

    Ludwig Reiners Stilfibel sagt mit Nachdruck, dass Bedingungssätze nie mit würde zu kombinieren seien. Weil es eine Schulregel sei und kein Teil des üblichen Sprachgebrauchs - dürftige Erklärung. Die Bedingungssätze sind aber von den Nebensätzen abzugrenzen. Also:
    Falsch: Wenn Mama nach Hause kommen würde, gingen wir shoppen.
    Richtig: Wenn Mama nach Hause käme, würden wir shoppen gehen.

    "... Deshalb wartete ich, bis Mama zu Hause sein würde, um mit ihr shoppen zu gehen." - nach allem, was ich gelesen habe, dürfte das als Ersatz für die Bedingung passen.
    Immerhin, der Wiki-Artikel bestätigt das.

  8. #8
    Ich habe gerade den Toolbox-Teil des WriteWorld-Blogs für mich entdeckt. Extrem praktisch, wenn man als Autor über gewisse Problembereiche nachdenkt (Gender, Race etc, aber auch ganz zentrale Sachen wie Stil und sowas). Ist natürlich durch und durch links-progressiv, sollte man vielleicht wissen. ^^

  9. #9
    Dir 'is aber schon klar, dass dir als deutscher Autor das US-Nachdenken über Gender und Race wenig nützt?

    Ich meine, hier im deutschen Kulturraum müssen wir keine Verdrängungsarbeit leisten, um vergessen zu können das weiße Frauen die größten Profiteure der Civil Rights-Bewegung und der Affirmative Actions ware. Nur um ein Beispiel zu nennen.

    Edit:

    Also.... Modellbau besteht primär aus "Warten, bis die Farbe getrocknet ist, damit du mehr Farbe auftragen kannst."



    Besonders wenn dir das originale Schema nicht gefällt und du konsequent jeden Quadratmilimeter der Figur bemalst.

    Geändert von Ianus (04.04.2014 um 19:28 Uhr)

  10. #10
    Zitat Zitat
    Dir 'is aber schon klar, dass dir als deutscher Autor das US-Nachdenken über Gender und Race wenig nützt?
    Ich denke nicht, dass man den Diskurs als "aufklärerischen Stand der Dinge" verstehen sollte, aber ich halte es auch für irgendwo zynisch (und vor allem unpragmatisch), ihn auf die umliegende Kultur zu reduzieren. Das unterschätzt die Möglichkeiten, die er für Autoren bietet, ganz gewaltig. Alleine die Freiheit, über Rassenklischees hinauszugehen, ist ein Privileg, das zumindest ich mir immer erst relativ mühsam erarbeiten muss - Transferleistung zu "deutschen" Bildern inklusive. Ob (und wie) ich es am Ende tatsächlich tue, ist ja eine ganz andere Frage. Also wie gesagt, kein "Regelkorsett", aber ein Diskurs, aus dem man viel netten Kram schöpfen kann.
    Wobei es bestimmt helfen würde, die kulturellen Hintergründe etwas besser zu kennen, ja ... Tja, Zeit und Geld müsste man haben. Ich hatte mal ein sehr nettes Seminar zu Postkolonialismus im deutschen (also vergleichsweise koloniefreien) Kontext. Die Einflüsse, die hierzulande fehlen, sind in der Literatur wohl teilweise wichtiger gewesen als die, die tatsächlich da waren.

  11. #11
    Naja, das Problem, wenn man US-Quellen für de Rassendiskurs verwendet ist dann halt, dass von eine Birassialität ausgegangen wird, welche soweit ich das von meiner Warte aus beurteilen kann auf Europa begrenzt zutrifft. Zwischen Frankreich und Deutschland wird im allgemeinen angenommen, dass Kultur und Rasse eine Einheit bilden und dementsprechen postuliert man eine größere Anzahl an menschlichen Rassengemeinschaften als eine einzige.

    Btw, Jacques Le Goff ist diese Woche gestorben.

  12. #12
    Google sagt, ich muss ihn nicht unbedingt kennen. RIP.

    Zum Thema: Hm. "Begrenzt" im Sinne von "anders" bestimmt, ja. Der Transfer von nicht weiß auf, kA, russisch, italienisch, afrikanisch, arabisch etc. kann da durchaus sehr fruchtbar sein, denk ich. Speziell dieser Gedanke der Einheit von Rasse und Nation ist wohl auch etwas, das man als Schreiber sehr gut angehen kann, und wahrscheinlich mit ähnlichen Methoden. Ich glaube dir aber sehr gern, dass es hilft, das vor Augen zu haben. Hatte ich bis eben auch definitiv nicht.

    Ich hab übrigens auch das Gefühl, dass gerade der Exotismus in Deutschland, mit Tourismus und einer generellen Alles-hier-ist-scheiße-Mentalität, wahnsinnig boomt. Wenn ich immer sehe, wie meine Mama irgendwelche Rosamunde-Pilcher-Sachen im Fernsehen sieht, und wie die aufgezogen sind ... Die hätten definitiv mal davon profitiert, sich den Link da (oder was ähnliches) anzugucken.

  13. #13
    Okay, mein erster MS.


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