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Thema: Das Reißbrett (Off Topic!) #1 - Noch immer untertitellos.

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Man darf nicht vergessen, dass es auch veraltet ist, eine junge Frau ein "Mädchen" zu nennen. Heißt, das Neutrum kommt eigentlich (!) nur zum Einsatz, wenn es wirklich um ein Kind geht, wo ich es schon wieder wesentlich vertretbarer finde.

    Hab das Problem auch, weil ich die Heldin einer Geschichte gern als "Mädchen" betitele, es sich aber rein sprachlich äußerst komisch anfühlt, danach mit "es" weiter zu machen. Tendenziell stelle ich die Sätze also einfach so um, dass ich es nicht tun muss (und wenn es doch mal notwendig ist, benutze ich das Neutrum).

  2. #2
    Und deswegen sind meine Protagonisten grundsätzlich über 18 - da kann man sie einfach als "Frau" bezeichnen und gut ist Wobei: die 16-jährige Killertussi in "Dragunova" wird auch als "Mädchen" bezeichnet, wobei man hier schön die "es"-Anrede im symbolischen Sinne benutzen kann wenn man will (da das Mädchen sogesehen nur ein Werkzeug für ihren "Chef" ist). Aber "Frau"/"sie" hört sich in meinen Ohren einfach runder an als "es". Oder "das". "Das Weib". "Das Frau".

    Nebenbei: Wie findet ihr es, wenn eine Geschichte unvermittelt einen "Demolition Man" macht und seine Jetztzeit-Charaktere in einer dys-/utopischen Zukunft "aufwachen" lässt? Weil sowas in der Art habe ich jetzt mit "Dragunova" gemacht und bin nicht ganz sicher, ob das funktioniert. Ich wollte es so, keine Frage - aber im Anbetracht der Tatsache, dass die Story bereits um die 60 Word-Seiten lang ist und plötzlich Gänge wechselt von einer sleazy Hardboiled-Detektive-Geschichte in eine sleazy Albert-Pyun-Gedächtnis-Cyberpunk-Story, ist es schon irgendwie ein extremer Stimmungswechsel

  3. #3
    Wenn es OHNE vorherige Hinweise kommt, kann es imho sehr gut schiefgehen. Besonders dann sollte ein dickes Konzept dahinter stehen (wieso passiert das so, im Kontext des Gesamttexts?), was aber auch hilfreich ist, wenn man es zuvor andeutet.
    Oder man geht gleich den postmodernen Weg und tut einfach, worauf man Bock hat. Das mögen die meisten Leser aber nicht.

  4. #4
    Es wird einmal kurz geforeshadowt (wat'n Kackwort), ja. Aber eher nebenher. Und es steht mehr oder weniger ein Konzept dahinter, aber im Prinzip wollte ich nur 'ne coole Cyberpunk-Geschichte erzählen mit Charakteren die ich cool finde, anstatt hier wieder von Null anzufangen

  5. #5
    Hm ... Nimm's mir nicht übel, wenn ich es dir so auf Anhieb nicht ganz abnehme. Auch wenn ich mir gerade durch die Klischeehaftigkeit der "ersten" Geschichte durchaus Möglichkeiten vorstellen kann, vielleicht in Richtung Truman Show / unbewusstes Reality TV mit programmierter Persönlichkeit oder sowas. Das wäre auch ein Aufhänger, um die Figuren in beiden Settings funktionieren zu lassen. Aber ich warte mal ab, bevor ich über deine Variante urteile.

  6. #6
    Was haltet ihr von zeitaktuellen Anspielungen? Vermeidet ihr sie grundsätzlich, um den Anspruch auf Zeitlosigkeit zu erheben oder geht ihr damit locker um?
    Ich bin kein Freund von Pop, lese wenig aus der Ecke und schreibe auch alles andere als ... urban (nicht, dass das Synonyme wären). Trotzdem habe ich jetzt das Problem, ein Bild beschreiben zu wollen und der mit Abstand beste Vergleich, den ich herstellen kann, ist der mit Zordon von den Power Rangers. Die Geschichte ist aber nicht exklusiv für Kinder der 90er, deshalb halte ich das für ein No-Go.
    Wie steht ihr dazu?

  7. #7
    Also DAS würde ich auch nicht machen. Is ja schon sehr speziell heutzutage (und selbst dann noch länger her ^^).

    Allgemein hängt's aber bestimmt von der Art der Geschichte und der Zielgruppe ab. In dem Text, den ich gerade schreibe, erwähne ich gern mal Smartphones, Facebook und solche Sachen, obwohl es sehr gut sein kann, dass sich in 30 Jahren niemand mehr an sowas erinnert. Es ist aber einfach auch eine Geschichte mit jungen Leuten in unserer Zeit, für junge Leute in unserer Zeit, und sich da dem aktuellen Lauf der Dinge zu verschließen, wäre unangebracht.

    Was ich auch ganz schrecklich finde, ist so idealistisches Namedropping. Also einfach mal die Finanzkrise ansprechen, weils gerade in ist.

  8. #8
    Aber wer weiß, ob Zordon nicht irgendwann als Messias gefeiert wird und die Rangers als seine Jünger? :/ Dann wäre mein Text ein prophetisches Meisterwerk.

    Hast natürlich Recht. Zeitgeist passt am besten dort rein, wo es um Zeitgeist geht. Und da es sich bei meinem Text streng genommen um eine Parabel handelt, sollte ich umso mehr auf die Allgemeinheit abzielen.

    Wie unterscheidest du idealistisches Namedropping von erzählerisch sinnvollem? In American Psycho reiht der Erzähler kapitelweise die Namen von Lifestyle-Produkten aneinander, nur um sich zu profilieren. Das ist ermüdend zu lesen, aber erfüllt sehr effektiv seinen Zweck. Meinst du Namedropping ohne Kontext zum Plot?

  9. #9
    Wahrscheinlich rein durch Gefühl. Wenn es sich so anfühlt, als ob es da ganz natürlich reinpasst - also genau an diesem Punkt des Texts, angesprochen von genau diesem Charakter/Erzähler und in genau dieser Formulierung - dann geht's klar. Ein ganz typisches Problem ist wohl, wenn man überdeutlich merkt, dass es der Autor drin haben wollte, nicht der Charakter bzw. der Erzähler.

  10. #10
    Zitat Zitat
    Was haltet ihr von zeitaktuellen Anspielungen? Vermeidet ihr sie grundsätzlich, um den Anspruch auf Zeitlosigkeit zu erheben oder geht ihr damit locker um?
    Ich bin kein Freund von Pop, lese wenig aus der Ecke und schreibe auch alles andere als ... urban (nicht, dass das Synonyme wären). Trotzdem habe ich jetzt das Problem, ein Bild beschreiben zu wollen und der mit Abstand beste Vergleich, den ich herstellen kann, ist der mit Zordon von den Power Rangers. Die Geschichte ist aber nicht exklusiv für Kinder der 90er, deshalb halte ich das für ein No-Go.
    Wie steht ihr dazu?
    Wenn dein Charakter Zordon kennt, kannst du ja erwähnen, dass er als erstes daran denken muss, und dann trotzdem beschreiben, was genau zu sehen ist (für alle, die PR in ihrer Jugend verpasst haben). Wenn dein Charakter allerdings keinen Grund hat, an Zordon zu denken, würde ich es weglassen, und nur eine Beschreibung ohne Referenz hinpacken.

  11. #11
    Nope. Der Erzähler bringt den Vergleich und der ist semi-auktorial. Popkulturelle Referenzen werde ich vermeiden, aber an der Stelle muss definitiv ein griffer Vergleich her. Ich glaube, Teslaspulen täten es auch.

  12. #12
    Wie gestalte ich Konditionalsätze im epischen Präteritum? Im einfachen Präteritum gibt es sie nicht, aber gehen wir mal von folgendem Beispiel aus:
    Präsens: Ich brauche neue Klamotten. Wenn Mama nach Hause kommt, gehen wir shoppen.
    Episches Präteritum: Ich brauchte neue Klamotten. Wenn Mama nach Hause kam(?), gingen(?) wir shoppen.
    Wie lautet es richtig?

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