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Thema: Das Reißbrett (Off Topic!) #1 - Noch immer untertitellos.

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ich würde DEFINITIV das zweite benutzen, will aber nicht ausschließen, dass das erste auch richtig (oder sogar richtiger) ist.
    Geht aber vom Sprachgefühl her gar nicht und zerstört den Lesefluss, finde ich.

    Ich denke, du kannst es auch grammatikalisch rechtfertigen, weil man einfach zu 100% weiß, auf was sich das bezieht, nämlich auf die zwei Personen und nicht auf das Element "das Pärchen".

    Alternativ: Das Auto der beiden. Geht auch.

  2. #2
    Das ist so ein typischer Fall, wo ich alle paar Minuten eine andere Meinung zu habe. Erst dachte ich auch, ganz klar 2. Dann dachte ich nee, hört sich mit dem Genus nicht richtig an. Und jetzt denke ich, ich sollte weniger denken und mehr auf den ersten Impuls hören. Trotzdem interessiert es mich, ob es da zumindest eigentlich eine Regel gibt.

    Zitat Zitat
    Alternativ: Das Auto der beiden. Geht auch.
    Das finde ich von der veränderten Integrität der Satzteile her furchtbar.

  3. #3
    Ich würde jetzt ganz spontan sagen, dass beide Varianten richtig sind. Mir kommt die erste Variante wie eine ältere Form vor.

  4. #4
    Mittlerweile kommen mir auch beide richtig vor. Recherche hat nichts ergeben, außer, dass der Journalismus keine klare Linie fährt. Sollte kein Deutschexperte mehr intervenieren, verlasse ich mich also auf mein Gefühl. Das sagt übrigens: Kommt drauf an. Wenn die Einheit im Vordergrund steht, finde ich das zum Genus passende Pronomen besser, ansonsten das andere.

    Geändert von Owly (23.09.2013 um 19:10 Uhr)

  5. #5
    Ich bin wahrlich kein Experte, aber ich meine, beide Versionen seien richtig - der Duden möge mir zustimmen.

    Grundsetzlich ist es ja eine ähnliche Diskussion, wie der des Neutrums, welches - bei subjektiver Interpretation - ein Genus` umschreibt. Ein Beispiel wäre:

    "Das Mädchen und sein Auto."

    Mittlerweile hat es sich so entwickelt, dass auch "Das Mädchen und ihr Auto." benutzt werden kann.

    Das kann man, denke ich, auch auf dein Beispiel münzen, sodass du beides nutzen darfst. Aber da dies dem persönlichen Geschmack überlassen ist, kann das auch zu Missverständnissen führen. Nehmen wir folgenden Satz:

    "Anna fährt zum Tanken an eine Tankstelle - dort trifft sie ein Pärchen. Das Pärchen tankt ihr Auto. Anna tut es ihm gleich".

    Wer tankt nun wessen Auto? Das kann ein Dritter wohl kaum beantworten.

    Geändert von Squale (23.09.2013 um 21:21 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat von Squale Beitrag anzeigen
    "Das Mädchen und sein Auto."
    Das ist für mich schon schlimm. Wie kann man sich so stark für das Gendern in allen möglichen Texten einsetzen (nicht, dass das falsch wäre), und so etwas durchgehen lassen? Schrecklich... ^^

  7. #7
    @Squale:
    Hm, ja, das klingt vergleichbar, aber: Das Mädchen hat ein natürliches Geschlecht, im Gegensatz zu einer nicht weiter definierten Personengruppe. Die meisten Internetdiskussionen (doh) zu deinem Fall tendieren zum grammatischen Geschlecht; der Duden "Richtiges und gutes Deutsch: Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle" scheint beides zu akzeptieren (den werde ich mir jetzt kaufen und danach gar nicht mehr zum Schreiben kommen, weil ich mich an jeder Kleinigkeit aufhänge :'D).

    @Aenarion:
    Das Gendern geschieht vielleicht in Sachtexten, Journalismus und Bürokratie, aber doch hoffentlich nicht in Prosa und Lyrik. Man würde sich ordentlich beschneiden, das Mädchen grundsätzlich mit dem Femininum zu bedenken und damit die Implikationen des Neutrums unter zu den Teppich zu kehren. Auf mich hat das Neutrum eine ähnliche Wirkung wie das Passiv: Es steckt Menschen in die Opferrolle und schafft Distanz.

  8. #8
    Zitat Zitat von Owly Beitrag anzeigen
    @Squale:
    Hm, ja, das klingt vergleichbar, aber: Das Mädchen hat ein natürliches Geschlecht, im Gegensatz zu einer nicht weiter definierten Personengruppe.
    Ja, das ist natürlich richtig, aber das biologische Geschlecht der Personengruppe, war bei meinem Gedankengang nicht relevant(und eine genaue Spezifikation ist ja auch gar nicht möglich). Ausschlaggebend für den "richtigen" Einsatz des Possesivpronomens sind ja u. a. das Geschlecht und Singular/Plural. Und da der gesunde Menschenverstand bei einem Pärchen - ähnlich wie bei einem Mädchen die Weiblichkeit - den Plural assoziiert, dachte ich, eine solche Anwendung sei in Ordnung. Wenn ich aber nun bedenke, dass der Mädchen-Fall nicht wegen des "gesunden Menschenverstandes" so im Duden aufgenommen wurde, sondern wegen der diskriminierenden deutschen Sprache, tja, so bin ich mir nicht mehr sicher, ob das vergleichbar ist.

    Ach, was solls, schreib wie du möchtest. Literarische Arbeit ist heute ja sowieso an keinerlei Normen mehr gebunden.

  9. #9
    Man darf nicht vergessen, dass es auch veraltet ist, eine junge Frau ein "Mädchen" zu nennen. Heißt, das Neutrum kommt eigentlich (!) nur zum Einsatz, wenn es wirklich um ein Kind geht, wo ich es schon wieder wesentlich vertretbarer finde.

    Hab das Problem auch, weil ich die Heldin einer Geschichte gern als "Mädchen" betitele, es sich aber rein sprachlich äußerst komisch anfühlt, danach mit "es" weiter zu machen. Tendenziell stelle ich die Sätze also einfach so um, dass ich es nicht tun muss (und wenn es doch mal notwendig ist, benutze ich das Neutrum).

  10. #10
    Und deswegen sind meine Protagonisten grundsätzlich über 18 - da kann man sie einfach als "Frau" bezeichnen und gut ist Wobei: die 16-jährige Killertussi in "Dragunova" wird auch als "Mädchen" bezeichnet, wobei man hier schön die "es"-Anrede im symbolischen Sinne benutzen kann wenn man will (da das Mädchen sogesehen nur ein Werkzeug für ihren "Chef" ist). Aber "Frau"/"sie" hört sich in meinen Ohren einfach runder an als "es". Oder "das". "Das Weib". "Das Frau".

    Nebenbei: Wie findet ihr es, wenn eine Geschichte unvermittelt einen "Demolition Man" macht und seine Jetztzeit-Charaktere in einer dys-/utopischen Zukunft "aufwachen" lässt? Weil sowas in der Art habe ich jetzt mit "Dragunova" gemacht und bin nicht ganz sicher, ob das funktioniert. Ich wollte es so, keine Frage - aber im Anbetracht der Tatsache, dass die Story bereits um die 60 Word-Seiten lang ist und plötzlich Gänge wechselt von einer sleazy Hardboiled-Detektive-Geschichte in eine sleazy Albert-Pyun-Gedächtnis-Cyberpunk-Story, ist es schon irgendwie ein extremer Stimmungswechsel

  11. #11
    Wenn es OHNE vorherige Hinweise kommt, kann es imho sehr gut schiefgehen. Besonders dann sollte ein dickes Konzept dahinter stehen (wieso passiert das so, im Kontext des Gesamttexts?), was aber auch hilfreich ist, wenn man es zuvor andeutet.
    Oder man geht gleich den postmodernen Weg und tut einfach, worauf man Bock hat. Das mögen die meisten Leser aber nicht.

  12. #12
    Es wird einmal kurz geforeshadowt (wat'n Kackwort), ja. Aber eher nebenher. Und es steht mehr oder weniger ein Konzept dahinter, aber im Prinzip wollte ich nur 'ne coole Cyberpunk-Geschichte erzählen mit Charakteren die ich cool finde, anstatt hier wieder von Null anzufangen

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