@La Cipolla: In deiner Auflistung lese ich nichts, was sich ausschließt. Ich glaube aber auch nicht, dass sich Charaktereigenschaften gegenseitig ausschließen können. Dass bekannte Trickster auf ihre Trickster-Eigenschaften reduziert werden, hat eher damit zu tun, dass das Motiv so aussagekräftig ist. Till Eulenspiegel ist ein Trickster - Homer Simpson hat mal mehr, mal weniger tricksterhafte Züge. Bei denen ist es wie mit Mary Sues: Entscheidender ist, wie die Umwelt auf sie reagiert. Ein Trickster als Mittelpunkt der Erde lässt nicht mehr viel Platz für Normalsterbliches.
Ich kenne das Problem irgendwie auch von anderen Medien. Wann immer man "näher" an den Trickster herankommt, in einer menschlichen Art und Weise, wird er tendenziell uninteressanter, weil sich ein Teil des Mysteriums auflöst; wobei ich gern glaube, dass es Ausnahmen gibt - die mich auch interessieren würden. Beispiele für Trickster, bei denen man das vermieden hat, wären der BBC-Moriarty oder Nolans Joker (die beide so wahnsinnig angsteinflößend sind, weil sie nicht nur unberechenbar, sondern auch völlig unnachvollziehbar sind), während etwa Rumpelstilzkin in Once upon a Time zwar immer noch saucool, aber nicht mehr so faszinierend wie am Anfang ist. Man weiß halt inzwischen, wo sein Verhalten herkommt, und das macht die Figur greifbarer.
Letztendlich gebe ich dir aber recht, in der Praxis kommt es wohl auch auf die Umsetzung an. Die Sache mit den Reaktionen von außen ist für mein spezifisches Problem wahrscheinlich nicht so essentiell, da geht es mehr um die Inszenierung der Figur selbst.
Ich mag es nicht, wenn es Sinn machen würde oder sogar angebracht wäre, den Namen einer etablierten Figur zu ändern. Das verwirrt mich einerseits ungemein als Autor und fühlt sich andererseits extrem komisch an, weil man die Figur halt anders "kennengelernt" hat. Für den Leser ist aber leider eher positiv, weshalb ich mich meistens doch irgendwann überwinde. Trotzdem doof. ^^
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Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ... Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D
Der Soundtrack zum Spiel FTL: Faster than Light ist so ziemlich die beste Schreibmusik, die mir seit langem untergekommen ist. Die Playlist kann man wunderbar im Dauerloop durchlaufen lassen.
Das Spiel ist übrigens auch sehr cool, wenn man auf sowas steht.
Edit: Wow, Triple Post ... AGAIN!
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Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ... Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D
Musik ist so eine Sache. Manchmal klappt es mit ihr ganz wunderbar, sogar besser als ohne. Meistens lenkt sie mich aber nur ab. Ich bevorzuge Naturgeräusche. Der Stadtlärm stört mich wiederum.
Fighting Force habe ich mit dem MadWorld-Soundtrack in Dauerschleife geschrieben. Das ging, weil er die Essenz des Textes darstellt. Wahrscheinlich ist es das. Musik funktioniert für mich dann, wenn sie in Symbiose mit dem Inhalt eines Textes lebt.
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Welche hilfreichen Schreibcommunities gibt es eigentlich für jüngere Autoren? Ich bin bei der Leselupe, aber da scheint der Altersdurchschnitt erheblich höher zu sein (nicht, dass das unbedingt was schlechtes wäre) und der Feedback-Zyklus unbefriedigend.
Der Soundtrack zum Spiel FTL: Faster than Light ist so ziemlich die beste Schreibmusik, die mir seit langem untergekommen ist. Die Playlist kann man wunderbar im Dauerloop durchlaufen lassen.
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Das Lied ist wirklich klasse...hilft mir grade bei meiner Facharbeit und es geht wirklich leichter von Hand.
Besser als normale Lieder, deren Text mich dann nur ablenkt^^
Ich hatte gerade eine sehr merkwürdige Erfahrung. Ich bin über ein Lied gestolpert, das mir vor einem halben Jahr oder so gut gefallen hat (Fun - Some nights, man siehe den Thread im Musikforum), und plötzlich bekam ich einfach einen kleinen Schreib-Anfall. *g*
Ich hatte nichtmal Zeit, darüber nachzudenken, was für einen Blödsinn ich da zusammengesponnen habe - vom Finger gings direkt in die Tastatur, ganz am Hirn vorbei. Das Ergebnis finde ich zu surreal, um es nicht zu posten. Falls es irgendwer lesen möchte, habt Spaß - aber erwartet keinerlei Sinn oder gar Verstand!
Mir ist gestern aufgefallen, dass es verdammt leicht ist, aus purer Langeweile heraus mit einem nebensatz seine Neo-Noir-Story in einer dystopischen Zukunft mit Cyborgs spielen zu lassen. Weird.
Auch habe ich mich gefragt: Ab wann ist die Grenze des guten Geschmacks soweit überschritten, dass es furchtbar wird? Weil ich einfach wild drauflos schreibe und die Wörter quasi ins Dokument purzeln und sich jetzt neben einem Parthenophilie-Motiv auch noch staatlich geförderte Kriminalität und eine lesbisch veranlagte Hauptfigur ihre Zicken machen, dann mache ich mir langsam ernsthaft Sorgen um meine geistige Gesundheit... Ist das normal? Weil es passt irgendwie alles rein, aus wie auch imemr gearteten Gründen. Entweder habe ich viel zu viele Albert Pyun-Actionfilme und Anime geschaut oder ich schraube hier am behidnertsten Cyberpunk-Roman der Geschichte.
Ach, eine ähnliche Idee hatte ich auch mal für eine Kurzgeschichte. Grundsätzlich, dass es der Regierung ganz offiziell egal ist, was du treibst, solange du ihr einen entsprechenden Anteil an der Beute zukommen lässt .
Zur eigentlichen Frage: Solange es wirklich in die Geschichte passt, sehe ich keinen Grund, etwas nicht reinzupacken. Allerdings verlieren einige Themen schlicht an Wirkung, wenn daneben noch zuviel völlig anderes abgeht.
Ach, eine ähnliche Idee hatte ich auch mal für eine Kurzgeschichte. Grundsätzlich, dass es der Regierung ganz offiziell egal ist, was du treibst, solange du ihr einen entsprechenden Anteil an der Beute zukommen lässt .
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So in etwa funktioniert es bei mir auch, ja Bei mir ist das System allerdings ein bisschen anders: Um Verbrechen besser zu kontrollieren, wählt man eine bestimmte Gang in der Stadt (ist ein Protoprojekt der Regierung, sogesehen, deshalb erstmal nur eine Stadt), bläst ihnen Geld und Ressourcen in den Arsch und sie unterjochen jede Gang der Stadt. Somit schlägt die Regierung zwei Fliegen mit einer Klappe, da zum einen die Kriminalität zurückgeht udn gleichzeitig die Kriminalität kontrollierbar ist. D.h. die Polizei wird niemals arbeitslos, man kann stets intervenieren sobald die Gang zuviel vom Kuchen für sich beansprucht, streicht einen Teil der Beute ein etc. Was nicht bedacht wurde ist die Tatsache, dass selbst kontrolliertes Verbrechen schnell Überhand nehmen kann. In einer verzweifelten Tat wird die zweite Instanz eingerichtet, indem man Kopfgeldjäger sogesehen zur Arbeitsamtmaßnahme für heimgekehrte Bundeswehrsoldaten und allgemeine Sozialversager macht um die Kriminalität besser kontrollieren zu können und die Arbeitslosenzahlen künstlich zu drücken (und das Cyberpunk-Problem Nummer 1, Überbevölkerung, in den Griff zu bekommen). Im Prinzip wird wirklich jede Maßnahme des Staates zum Griff ins Klo, gefolgt von einer weiteren Gegenmaßnahme, die auch ein Griff ins Klo ist, und so weiter. Man versucht quasi mit Gesetzestexten und staatlichen Förderungen gegen Probleme anzugehen, die so nicht gelöst werden können. Und am Ende explodiert alles.
Zitat von Liferipper
Zur eigentlichen Frage: Solange es wirklich in die Geschichte passt, sehe ich keinen Grund, etwas nicht reinzupacken. Allerdings verlieren einige Themen schlicht an Wirkung, wenn daneben noch zuviel völlig anderes abgeht.
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Ich versuch's Ich schmeiß einfach mal alles rein, im Nachhinein kann ich immer noch kürzen.
Allerdings verlieren einige Themen schlicht an Wirkung, wenn daneben noch zuviel völlig anderes abgeht.
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Des is die Gefahr. Nur weil es stimmungstechnisch reinpasst, heißt das nicht, dass Platz dafür vorhanden ist. Kreatives Schreiben empfiehlt jedenfalls, "Fädchen" zu sammeln und sie danach abzuklopfen, wie gut sie in ein Konzept passen. Jede Geschichte hat ja ihre Meta-Ebene. Wenn die Fädchen das übergreifende Thema verwässern, fliegen sie lieber raus - wenn sie es ergänzen, heißt man sie willkommen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Pulp(?) mit Überfrachtung besser klarkommt, als sonst eine Gattung, aber erstmal ohne zu filtern und zu bewerten draufloszuschreiben, ist sicher nicht verkehrt.
Vor allem merkt man es auch irgendwann negativ, wenn jemand alles hineingeworfen hat, an was er gerade gedacht hat. Einige Leute kriegen es hin und es kommt irgendwie an (dann ist es "Kunst"), bei allen anderen bleibt es Schund. Gutes Beispiel ist doch Iron Sky, steel, das ist mit Sicherheit genau so entstanden, und die allermeisten kommen nicht damit klar, weil es einfach zu viel ist, das eher nicht zusammenpasst.
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Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ... Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D
Ja, deshalb überlege ich, den Scheiß einfach auf was anderes auszulagern. Das Ding ist, dass ich echt voll gerne Satire unterbringen will (so Paul Verhoeven-Style, inklusive cheesy Werbespots für die Rekrutierung der [cooler Name für Kopfgeldjäger der nicht völlig abgenutzt ist] wo Leute vor laufenden Kameras verprügelt werden während lustige Popmusik im Hintergrund spielt) weil es zum Grundton an sich passen würde. Ob der Cyberpunk-Kram da unbedingt reinpasst ist natürlich die Frage, oder ob ich die Sache für was anderes benutze. Ach kein Plan Ich werde wohl das mit den Arbeitsamtmaßnahmen durchziehen, weil das üpasst schön zu dem was ich für einige der Charaktere geplant habe.
Iron Sky war allerdings eher kacke, weil die Witze heutzutage nicht mehr lustig sind. Es ist temporär witzig gewesen. Heutzutage interessiert sich kein Schwanz mehr für Palin und Co. (außer vielleicht für die Erwachsenenfilme die daraus entstanden sind...). Das machte ihn für mich so kaka. Sachen wie Körperkult, Arbeitslosigkeitsmaßnahmen die nichts bringen und deutsches Verhältnis zu Gewalt sind dagegen Sachen, die mMn mehr Substanz haben. Aber stimmt schon, zuviel ist auf Dauer scheißig... Das ganze in einer nciht allzuweit entfernten Zukunft spielen zu lassen wäre noch eine Möglichkeit, aber das würde es dann im Nachhinein scheiße altern lassen, glaub ich.