Peter Jokostra: JIZCHAKS GEBET
Bitterer Wind, Sabbat, dunkel,
über der Stirn die laubfeuchte Locke:
Schick Wein herauf,
daß das Haar sich wandle zur Schwelle,
das Niedere sich krümme im Staube,
die Träne gemischt sei ins Lächeln.
Ein langer Pilgerzug, schwarz,
beschwerlich, augenlos wandernd.
Weizen, wirf deine Saat in den Schlick.
Regenfrucht hinter den Mooren,
bäum dich zur Säule,
steil dich empor,
flieg auf mit dem Phönix der Völker.
Bei dem kleinen Flämmchen
kniet der mit der schmalen Hand.
Er bricht unterm Nagel das Korn,
das bittere, im Wind.
Er bricht es mit Fingern,
die weiß sind vom Schmerz,
der ihm droht.
Schwarz wandert ein Stern durch sein Haar,
in der Nacht, mit der schmalen Hand.
Er schickt mir den Wein in mein Dunkel,
Stirn und Arm übermannt vom Gebet.
Hat jemand einen Interpretationsvorschlag? Mich interessiert hier vor allem das Sternmotiv, aber jeder andere Ansatz zum Gedicht wäre auch hilfreich.
Ich glaube, ich kann grad nicht über das Religiöse darin und die Naturmetaphorik hinausdenken; Schrei nach Input.