Da dies der Thread für Entwürfe zu sein scheint:

Mich reizt es, einen Fantasy-Mahnwa namens "Ares" zu überarbeiten. Fantasy is gut, es geht eher Richtung der Romance of the Three Kingdomes, wobei es hier fünf sind und die Geschichte größtenteils von der Perspektive eines "einfachen Soldaten", ["Königssohn mit Gedächtnisverlust", "Schwertmeister auf Rachefeldzug", das übliche eben.] erzählt wird. Ich mag das Tempo der Erzählung und die vielen Schwertkämpfe, aber mich kotzt an, wie ausgesprochen Scheiße das Design von allem und wie minimal die Welt ausgearbeitet ist.

Es ist voller Anachromismen in Kleidung und Architektur und ganze Armeen kämpfen mit Schwertern oder irgendwelchen Fantasy-Waffen, deren Benützung einem Normalsterblichen alle Finger brechen würden. Rüstungen und Stangewaffen sind ebenfalls Mangelware und die Strategie ist eher schwach. Weiters sind die Kämpfe technisch sehr schlecht ausgeführt, mit immer noch viel zu viel überflüssigem Herumgehopse und zu wenig finesse. Dafür, dass die drei Hauptpersonen Schwertmeister sein sollen finde ich die Performance schwach. Ich möchte dies verbessern. Mehr Gewicht auf Sachen wie Rythmus und Distanz legen.
Für die Schlachten möchte ich den psychologischen Moment im Sinne der klassischen Chinesischen Theorie des "Mut der Drei Armeen" und seiner Manipulation stärker ausarbeiten. Dies ist nämlich ein weiterer Bereich, den der Autor des Originales zwar anschneidet, aber nie ausführt. Manchmal fällt er dabei auch einfach auf die Fresse, in dem er die Einzelkämpfe überdehnt und danach die Gewichtung seiner Erzählung falsch anlegt.

Ein dritter Punkt ist ein Nebenplot, eine Liebesgeschichte und ein feiger Maler, der den Krieg malen möchte. Da beide momentan ebenfalls nur angeschnitten werden, will ich sie für meine eigene Variante unter dem Problem der Repräsentation und Wahrnehmung des Krieges zusammenfassen. Es sollte interessant sein, eine Balance zwischen dem "wie es ist", dem "wie der Maler es darstellt" und dem, "wie die Beteiligten den Unbeteiligten davon erzählen". Ich kann natürlich nicht für mich in Anspruch nehmen, zu wissen wie es in einem vormodernen Krieg zuging, aber ich weiß zumindest warum man ihn wie dargestellt hat und ich kenne die Diskrepanz zwischen dem, was die Bücher sagen und dem, was einem die Beteiligten erzählen wollen.


Aber im Moment versuche ich gerade, die Designs zu überarbeiten. Ich habe vor, für diesen Zweck Indien und den Pazifikraum anzugraben.
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Naja, da bedien ich mich der guten alten Logik. Übernatürliches war nie offensichtlich, und wenn doch, haben es die Menschen ins Unterbewusste verdrängt und Legenden oder Verschwörungen daraus gemacht. Mag nicht die sauberste Methode sein, aber es klappt.
Aber denk' daran: die größte Zahl an Zaberbüchern wurde Kurz vor 1900 veröffentlicht. JEder Haushalt konnte damals ein Buch voller Sigils und BAnnsprüche besitzen und Talismane sind uns zu tausenden aus genau dieser Periode erhalten geblieben. Dank dafür gebührt den Aufklärern und ihrem Humor.
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Ich denke, ich werde es an dem Rückgang des Glaubens an sich festmachen. Das kam schließlich auch erst mit der Industrialisierung und halt den entsprechenden sozialen Umschwüngen, oder?
Die Umerziehung der Bevölkerung begann schon um 1700. Viel alter Aberlgaubens begann damals auszusterben. Es scheint, das ein nicht wesentlicher Teil einfach war, dass die Leute keine Zeit mehr hatten, um solche Sachen nachzuhängen und solchen Schmus am Leben zu erhalten. Man glaubte durchaus noch daran, aber ea gab (in den Städten zumindest) wichtigere Sachen zu tun.