Mal ein ganz anderes Thema: Wieso versuchen unsere Dichter hier nicht mal, nach einem Thema zu dichten?



Ich denke, so ähnlich bescheuert-unterhaltsame Gedichte wären eine nette Herausforderung. Und Unterhaltsam.

Zitat Zitat von Mopry Beitrag anzeigen
Also würde mir Picasso theoretisch eine Sicht eröffnen, die ich nie zuvor hatte.
Vielleicht sind gerade deshalb Zeichenkurse eher nutzlos für mich. Ich habe genau die Sichtweise, die für eine solche perspektivische Konstruktion von Nöten sind und habe nie etwas anderes gekannt. Weshalb mir diese Bücher auch nur Dinge erzählen, die ich für logisch und natürlich halte.
Ich weiß zwar nicht, ob ich das jetzt gut oder schlecht halten soll, aber das gibt mir eine völlig neue Betrachtung der Dinge. Vor allem von Picassos Werken. Eigentlich hab ich die nie für interessant gehalten.
In der Kunsttheorie gibt es einiges zu entdecken - Viele italienische Maler des 15. Jahrhunderts spielen ganz faszinierend mit Blicken und Gesten, etwas das bei uns außer Mode gekommen ist. Das Studium dieser Bilder dürfte recht ergiebig sein, wenn man sich fragt, wie seine eigenen Bilder den Zuschauer ansprechen können. Die Künstler damals haben ja sehr heftig auf dieses Ziel hin gearbeitet. Es gibt auch Leute wie Donatello, die eine perverse Freude daran haben, jedes Problem anspruchsvoll zu lösen. Sachen wie das hier, wo die linke Figur durch ihr Einknicken aus der zweidimensionalen bricht, um Hinter- und Vordergrund wieder zu verbinden.
Du könntest dir auch ein paar Künstler der Wiener Werkstätte ansehen. Carl Otto Czeschka z.B. gefällt mir recht gut, wenn es um flächige Druck-Ornamentik geht. Seine Niebelungen-Illustrationen sind recht gut.

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Von Gloeden ist tatsächlich nich uninteressant, weil das ganze auch wirklich ziemlich inszeniert zubereitet ist und fast ein bisschen verboten wirkt. Wobei ich auch finde, dass die Motive irgendwie ziemlich oft wiederholt werden und sich sehr stark auf der Grenze zur plakativen Nacktfotographie, sprich "stell dich mal nackig vor die Kamera", bewegen - trotzdem alles andere als uninteressant, allein, weil es sehr stark enttabuisiert ... oder so ähnlich.
Ehrets finde ich schon wieder etwas zu krass entweiblichend, wobei es rein von der Sache her durchaus einen recht heiteren Reiz hat.
Von Gloeden arbeitet mit den technische und bildernischen Mitteln seiner Zeit. Er ist weit davon entfernt, revolutionär zu sein, klar, aber die Bilder sind klar, von guter Qualität und halbwegs interessant inszeniert. Wenn du zum Thema Knabenakte photographisch modernere Bilder willst - entsprechende Quellen, wie z.B. den Milkboys-Blog gibt es auch. Allerdings fällt die Qualität da IMO drastisch ab und gute Photos unter dem ganzen miesen Material zu finden wird zu harter Arbeit.

Ereth ist insofern mit Von Gloeden zu vergleichen, wie auch er eine utilistische Einstellung zur Photographie hat - wenig Experimente, dafür eine klare Abbildung. Ist nicht unbedingt der Mann, von dem man photographische Tricks lernt, aber als Vorlagen geben seine ganzen fetten Wrestler, die seltsam verknoteten Frauen, die Zwerge und die Menschenhaufen einiges her. Seine Menschenhaufen lassen mich immer an griechische und römische Statuengruppen denken, auch wenn seine leider nicht in derselben Weise Geschichten erzählen und Parabeln geben können.