hier wäre dann der fehlende Part, in dem Vinni lift die verprochenen Infos gibt und der dann die drei verlässt, Tear macht sich dann auch irgendwann vom Acker...
und irgendwann, wenn ich Langeweile hab (also nie), wer ich mal alles schön colorieren
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Schwarze Leere…Nichts ohne Namen, Einsamkeit ohne Worte, eigentlich wunderte Dante sich, dass diese Begriffe plötzlich durch sein Bewusstsein huschten...
... und wieso konnte er wieder denken? War seine Seele letztendlich doch irgendwo gelandet? Aber wenn...wo? Es war noch immer schwarz um ihn herum, zumindest dachte er das für einen kurzen Moment, denn plötzlich erhellte sich des Schwarz und es wirkte, als würde irgendwo ein Feuer brennen, flackernde Flammen warfen bedrohliche Schatten an nicht vorhandene Wände, aber es war kein warmes Feuer, etwas daran stimmte nicht, denn es war kalt und bläulich...und es war unangenehm, verursachte Schmerzen.
...Schmerzen...? warum Schmerzen? Für Schmerzen benötigte man einen Körper, aber Dantes Körper war tot, er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie tausend Silberkugeln seinen Körper durchlöchert hatten. Erst jetzt bemerkte der Halbteufel, dass er ganz flach atmete, und dieses Atmen verursachte Schmerzen... Das kann nicht sein, dachte Dante bei sich, ich kann die Hinrichtung unmöglich überlebt haben...völlig unmöglich...
und trotzdem hatte er das Gefühl, als würde er seine Augen öffnen, doch er sah genauso wenig, wie vorher, nur das blaue Feuer flackerte jetzt heller und es schien seinen Körper zu zerfressen, und nicht nur das, es war schwer wie Blei und hinderte ihn am Atmen. Aber er wollte atmen...musste atmen...weil....ein klägliches Röcheln war zu hören, gehörte das zu ihm? Dante wusste es nicht, aber er spürte plötzlich, wie etwas seine Hand drückte...
Vinni war erschrocken zusammengezuckt, als sie aus Dantes Richtung ein Röcheln vernahm. Schlagartig war sie hellwach und ihr wurde mit einem mal klar, dass sie eigentlich mit Pflastern hier nicht weiterkam, denn Dante versuchte verzweifelt, Luft zu holen, wurde aber von den eingedrückten Rippen daran gehindert. Gedankenblitze durchzuckten ihren Kopf, irgendetwas musste sie jetzt tun.
Wieder das Röcheln...Vinni wurde nervös, und Dantes Brustkorb erinnerte sie an einen zusammengefallenen Luftballon...ja genau, das war’s...sie musste ihn nur aufpusten. Beherzt holte Vinni tief Luft, hielt Dante die Nase zu und blies Luft in seinen Mund, sie hörte ein paar Rippen krachen und war sicher, dass sie auf dem richtigen Weg wäre...wieder holte sie Luft, als Dantes Augen, die soeben noch ins Leere gesehen hatten, Vinni plötzlich fixierten sich dann weit öffneten und er tief einatmete...um kurz danach einen markerschütternden Schrei loszulassen, dann sackte er wimmernd und erschöpft zusammen. Vinni saß neben ihm, wie angewurzelt, regungslos, der Schrei hatte ihr empfindliches Gehör geflutet und ihr wurde etwas schwindelig....aber sie hatte es scheinbar irgendwie geschafft, denn Dante atmete jetzt gleichmäßig und sein Brustkorb hatte wieder eine relativ normale Form angenommen.
Erleichtert streichelte sie über sein Haar, während sie nach dem Puls fühlte...er war ungewöhnlich schnell, stellte sie besorgt fest, und auch die Atmung war ungewöhnlich hektisch und schnell... seine Augen schienen nach etwas zu suchen...argwöhnisch beobachtet Vinni Dantes seltsames Verhalten...
Irgendetwas hier stimmte nicht.
Der Schrei hatte in Dantes Kopf eine Lawine von Gedanken losgetreten und nun versuchte er, diese irgendwie zu koordonieren. Er schien also tatsächlich zu leben, es sprachen eine Menge Fakten dafür, er hatte Schmerzen, ziemlich heftige sogar, er hatte das Gefühl, seine Augen öffnen zu können, obwohl er nicht den Eindruck hatte, dadurch besser sehen zu können, was ihm sehr merkwürdig vorkam, und, was entscheidend war, er musste Atmen.
Aber wenn er dann wirklich lebte....was zur Hölle machte dann dieser Engel in seiner Nähe? Und was wollte er von ihm? Und warum kam ihm das Gesicht so bekannt vor?
Mit weitaufgerissenen Augen suchte er seine Umgebung ab, er traute sich nicht, sich zu bewegen, oder konnte er es nicht? Vorsichtig drehte er den Kopf in die Richtung, in der er den Engel vermutet...da war er! Und er lächelte den Halbteufel liebevoll an...Panik kroch in Dantes Hals empor und schnürte ihn zusammen. Er musste and den Engel mit dem blau lodernden Flammenschwert denken, der hatte auch gelächelt, bevor er ihm damit die Brust zerschnitt. Dieser Engel neben ihm hatte zwar kein blaues Flammenschwert, aber irgendetwas war mit seiner Hand los, Dante spürte eine unkontrollierbare Gefahr von ihr ausgehen, und das machte ihm Angst...
Was ist los mit dir, Schatz? Ist alles in Ordnung? Brauchst du was?
Dante war irritiert, wie kam der Engel an Vinnis Stimme? Das war sicher eine Falle, logisch, was sonst. Er musste hier weg, soviel war klar, aber wie?
Sein Körper befand sich noch nicht unter seiner Kontrolle, die Schmerzen betäubten alle anderen Sinne, also lag er da und sah entsetzt, wie sich der Engel näherte und die Hand auf seine Stirn legte. Sein Atem stockte, er schielte auf den gleißenden roten Punkt in der Hand, oder war er grün? Dante konnte es nicht sagen, denn er schien die Farbe zu ändern und er schien zu leben, zu pulsieren, auf etwas zu warten...auf etwas? Oder auf ihn? Jetzt hatte der glühende Punkt ein Gesicht, es war das einer Blüte o_O und es veränderte ständig sein Aussehen. Dante konnte seine Augen nicht von diesem Objekt abwenden, denn obwohl es ihn irgendwie bedrohte, hatte es eine magische Anziehungskraft...
Also ich weiß nicht, wenn du nicht so kalt wärst, wie ein Frosch, würde ich denken, du hast Fieber o_O
Abrupt löste sich Dantes Blick von Vinnis Hand und er sah sie an...und diesmal war es wirklich seine Vinni, lebendig und heil, etwas durchgefroren in nasser Kleidung, die obendrein auch ziemlich mitgenommen war, aber lebend. Aber Dante blieb skeptisch, welches Trugbild gaukelte ihm der Engel dieses mal vor...?
Vinni?...bist du das?
Röchelte er und wurde dafür mit einem kleinen Hustenanfall belohnt, der ihn Blut spucken ließ. Vinni klopfte ihm vorsichtig auf den Rücken bis er fertig war.
Ja wer soll ich wohl sonst sein o_O Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?
Dante schüttelte verlegen den Kopf...nichts war in Ordnung...überhaupt nichts, aber es tat gut, Vinni zu sehen, ihre Stimme zu hören...auch wenn es nur seine Einbildung war. Oder war der Engel seine Einbildung? Was war wahrscheinlicher? Eigentlich war er ja tot...was auch immer, er hatte keine Kraft, das Gedankenwirrwar zu ordnen.
Plötzlich kam Vinni zu ihm, setzte sich neben ihn auf das Bett und hob seinen Oberkörper behutsam auf ihren Schoß, dann streichelte sie über seine Schulter und bedeckte sie zärtlich mit Küssen. Dante entspannte sich, diese Berührungen waren einfach zu angenehm, um gefährlich zu sein...er ließ sich fallen, der Druck der Angst wich von seiner Stirn und der Atem wurde ruhiger, und langsam aber sicher kehrte das Gefühl wieder in seinen Körper zurück, und er konnte sich bewegen. Dankbar bemerkte er, wie der Vampir in ihm seine Wunden verheilen ließ, denn die Schmerzen wurden immer erträglicher. Wo Normalsterbliche wochenlang oder sogar monatelang Probleme mit hätten, das belastete ihn meist nur wenige Tage oder Stunden.
Vorsichtig hob er jetzt seinen Arm um Vinnis streichelnde Hand abzufangen. Er hielt sie fest, als würde er damit einen kurzen Moment des Glücks festhalten wollen und lächelte zufrieden. Erleichtert atmete die Elfe durch, alles würde gut werden, das wusste sie nun, mit der anderen Hand streichelte sie durch Dantes Haar.
Gerade wollte Dante den Kopf zu ihr drehen, um in ihr Gesicht zu sehen, da spürte er erneut die Gegenwart der Gefahr und er spürte die Angst in sich hochkriechen...da war er wieder, der Engel, das wusste er ohne hinzusehen, und der Bote Gottes hatte ihn da, wo er ihn haben wollte...Mit einem Ruck drehte Dante seinen Körper um und packte den Engel am Hals...gnadenlos drückte er zu, denn er wusste, wenn er es nicht jetzt und hier zuende bringen würde, dann würde ihn dieser Albtraum sein Leben lang verfolgen...
Adrenalin flutete seine Adern und ließ ihn alle Schmerzen vergessen, mit gewohnter Kraft brachte er den Engel unter seine Gewalt, doch der zarte Hals in seinen Händen wirkte so zerbrechlich, dass Dante kurz innehielt und den Druck lockerte. Der Engel rang hörbar nach Luft, und es wäre für den Söldner ein leichtes gewesen, seinem Dasein ein schnelles Ende zu bereiten...also, warum zögerte er...? Konnte ihm das Wesen wirklich gefährlich werden?
Der Halbteufel sah den Engel an, der mit letzter Kraft versuchte, die Arme seines Mörders beiseite zu drücken. Sein Gesicht war sanft und flehend und es strahlte eine so vertraute Wärme aus, dass Dante immer unsicherer wurde. Andererseits konnte er niemandem trauen, schon gar nicht jemanden, der ständig sein Aussehen veränderte....entschlossen, jede Gefahr zu eliminieren drückte Dante wieder zu, er spürte den Puls der Schlagadern in seinen Händen immer schwächer werden, nur noch weniges Sekunden, und der Engel würde sein Leben aushauchen...
...plötzlich schrie Dante auf und bemerkte entsetzt, wie etwas sich durch seine Unterarme bohrte. Diese Etwas kroch unaufhaltsam an seinen Armen hoch und schlang sich dann weiter um die Oberarme, es sah aus, wie die stacheligen Ranken einer metallernen Pflanze und die kamen aus dem Ding an der Hand des Engels, welches nun die Form einer pflanzenartigen Unterarmrüstung angenommen hatte...
mit eisernem Griff versuchte die Pflanze Dantes Hände vom Hals des Engels zu lösen, ihre messerscharfen Dornen schnitten tiefe Furchen in seine Fleisch und schienen sein Blut zu trinken, aber Dante drückte weiter zu, er hatte jetzt keine Wahl mehr, denn nur wenn der Engel tot wäre, würde das Gewächs von ihm ablassen...also ignorierte er wie sich die Dornen der Ranken wieder und wieder in seinen Körper bohrten und würgte den Engel weiter...
aber aus irgendeinem Grund konnte er seinen Blick nicht von dessen Augen abwenden, denn er sah darin die nackte Angst vor dem Tod, doch diese Augen waren ihm so vertraut, und er wusste nicht warum und irgendwie fühlte er sich schuldig...aber die Angst vor dieser gefährlichen Pflanze verlieh ihm die Kraft, ihren Wirt endgültig auszulöschen...die Gegenwehr des Engels und seiner Waffe nahm ab und wurde immer schwächer, Dante hatte es endlich geschafft...
...doch als die Arme des Engels leblos von den Händen des Mörders abließen, sah der Halbteufel, daß er in die sterbenden Augen seiner geliebten Elfe blickte. Entsetzt ließ er von ihrem Hals ab und wurde sofort von den nun sehr starken und armdicken Ranken der merkwürdigen Pflanze hochgehoben und gegen die hölzerne Wand der Hütte gedrückt, und noch bevor sich der Halbteufel aus ihrem Griff befreien konnte, nähte sie ihn förmlich an die Wand.
An mehreren Stellen waren die Ranken jetzt durch seine Arme und Beine gewachsen und hatten sich dann mit dem Holz der Bretterwand verbunden, so dass Dante sich keinen Millimeter mehr bewegen konnte. Schmerzerfüllte Schreie drangen aus der Hütte nach draußen, doch dort prasselte der Regen und übertönte sie, selbst der Hund des Wachpostens, der gerade in einiger Entfernung nach entflohenen Häftlingen suchte, hörte die Schreie nicht.
Wieder wuchs eine Ranke aus dem leblosen Arm der Elfe und wickelte sich genüsslich um Dantes Hals...langsam begann sie, die Schlinge zuzuziehen...
Verzweifelt sah er zu Vinni, die bewegungslos auf der Pritsche lag...hatte er das gerade wirklich getan?
...Dem Teufel wurde furchtbar schlecht bei diesem Gedanken, aber andererseits war da dieses mörderische Ding, das aus Vinni herauswuchs, und das sprach eindeutig dafür, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte... denn dieses Ding wollte ihn töten. Die Schlinge um seinen Hals zog sich immer enger zusammen und verursachte eine unangenehme Atemnot
Vinni...hilf mir...
Rief er mit erstickter Stimme
bitte...hilf mir...ich wollte dich nicht töten...ich liebe dich doch...
flehenden, immer leiser werdende Worte, aber die Elfe hörte ihn nicht mehr...
Zeit waren vergangen, als Vinni wieder zu sich kam, ihr Hals schmerzte und ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie an die letzten Sekunden vor ihrer Ohnmacht dachte. Warum hatte Dante das getan? Wieso hatte er immerzu den Drang, ihr etwas anzutun, Vinni verstand die Welt nicht mehr und vor allem verstand sie nicht mehr, welcher Teufel sie geritten hatte, als sie Dante aus dem Gefängnis befreite und dafür ihr Leben und das der Anderen riskiert hatte.
Sie spürte Wut in sich aufsteigen, eine Wut auf Dante und auf ihre eigene Dummheit, die sie sich immer wieder blind dieser Gefahr aussetzen ließ. Was hatte sie denn erwartet? Er war ein Teufel und das würde er immer bleiben...
..und trotzdem...irgendetwas stimmte nicht mit ihm...vorsichtig setzte sich die Elfe auf und bemerkte dabei betroffen, dass sich ihre neue Waffe aktiviert hatte. Langsam und ängstlich verfolgte ihr Blick den Weg, den die Hexenklinge genommen hatte...ihr Atem stockte, als sie das Blut entdeckte, dass an der Wand zwei Meter vor ihr von den Dornen der Ranken tropfte und auf dem Boden eine Pfütze bildete. Sie wusste, welcher Anblick sie erwarten würde, wenn sie weiter nach oben sehen würde...
Vinni schluckte...ihr Herz schlug bis zum Hals, zaghaft stand sie nun auf und ging, ihre Augen halb zusammengekniffen zu der Ranken-bewachsenen Wand in der sie ihren Halbteufel vermutet. Wie auf ihren inneren Befehl gehorchend, zogen sich nun die Ranken von der Wand zurück und gaben die Sicht auf ihr Opfer frei.
Der Anblick verschlug Vinni den Atem, denn es war kaum noch etwas zu erkennen, die Hexenklinge war durch jede Öffnung des Kopfes gewachsen, Ranken krochen aus den Augen, der Nase den Ohren...hier war kein Leben mehr drin...Vinni unterdrückte einen kurzen Schrei, als die Pflanze das Gesicht freigegeben hatte, dann stutze sie und sah nochmals hin...
...wer...zur Hölle....ist das?
Fragte sie sich verwirrt, denn das, was hier hing, das war nicht ihr Dante, soviel war sicher, aber warum nicht? Und wo war Dante dann? Die Waffe hatte sich nun vollständig zurückgebildet und hinterließ die zerfressenen Überreste eines Mannes in Uniform und die eines Hundes, aber da war noch etwas...eine Blutspur führte aus der Hütte nach draußen....Dante...er war geflohen.
Hektisch kramte Vinni ihre Sachen zusammen und verließ die Hütte. Sie musste Dante finden, bevor er etwas anrichten konnte, oder bevor er wieder gefangen wurde...eigentlich war ihr egal, warum, aber sie musste ihn finden...
Es regnete immer noch und Dantes Spuren waren in dem Schlamm nicht zu übersehen, selbst wenn das Blut schon weggewaschen war. Sie führten in ein nahegelegenes Wäldchen, das zu einem großen Park gehörte. In der Ferne war noch immer die Sirene des Gefängnisses zu hören und ließ vermuten, dass die Suche nach den entflohenen Häftlingen noch in vollem Gange war...und das gefiel ihr überhaupt nicht. Sie steckte ihre Hand in die Manteltasche (öh, hat sie einen Mantel? Wenn nicht, dann halt sonst worein o_O) und umklammerte fest den Griff von Jackies Revolver.
Man weiß ja nie, was einem in solchen Zeiten über den Weg laufen kann o_O sicher ist sicher...
Dachte sie bei sich
...und wenn sie Dante finden würde....dann...ja dann würde sie ihn erst einmal auf Herz und Nieren überprüfen und ausquetschen, wie eine Zitrone, bis sie herausgefunden hätte, was mit ihm los ist...genau das würde sie...
Jawollja!
Nachdem sie sich so ermuntert hatte, betrat sie festen Schrittes das kleine Wäldchen....stutze einen kurzen Moment vor einem Schild, welches an einem Baum hing mit der Aufschrift „zur alten Taverne“ und verschwand dann, Dantes Spuren folgend im Unterholz...
Erschöpft taumelte Dante von Baum zu Baum, immer wieder sah er gehetzt zu allen Seiten und nach oben....er war zwar instinktiv in den schützenden Wald geflüchtet, doch nun waren die Bäume bedrohlicher, als die leere Wiese, denn sich hatten Gesichter, griffen mit ihren langen Ästen nach dem Flüchtenden und wollten ihn festhalten, selbst ihre Wurzeln griffen nach seinen Füßen und brachten ihn zum Stolpern...verzweifelt und panisch suchte der Halbteufel nach einer Lichtung oder einem Ausgang aus dem Wald, aber er verstrickte sich immer tiefer hinein.
Seine Orientierung war ebenso auf der Strecke geblieben, wie seine Gelassenheit, immer noch stand er unter dem Einfluss der Wahrheitsdroge und wurde von Halluzinationen heimgesucht...doch die Abstände zwischen Trug und Wahrheit wurden immer größer, so dass er eben zum ersten Mal begriffen hatte, dass er zwischen zwei Welten wandelte.
Da gab es die eine Welt, in der er der kleine ängstliche Junge war, der einen verzweifelten Kampf gegen übermächtige Gegner zu führen hatte...und dann gab es die Welt, die er kannte, in der er ruhig durchatmen konnte und in der er bleiben wollte, aber aus irgendeinem Grund wurde er immer wieder aus der vertrauten Welt herausgerissen um seinen verzweifelten Kampf gegen seine Ängsten fortzuführen, irgendjemand gönnte ihm kaum eine Verschnaufpause.
Aber es gab sie, es gab die Verschnaufpausen und gerade befand er sich wieder in einer...
Er sah sich um, die Bäume waren wieder einfach nur Bäume und er befand sich in der Nähe eines kleinen Waldweges, das war gut, so würde er vielleicht den Ausgang aus dem Wald finden können...
Zerschunden und müde ließ er sich auf einer Bank nieder und sah an sich herunter...die Hose hing in Fetzen, der Mantel oder vielmehr, das was einmal ein Mantel gewesen sein mußte hing ebenfalls in Fetzen von den Schultern...der fast nackte Oberkörper war mit Narben und Wunden übersäht...was hatte ihn so weit getrieben...?
Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Wie kam er hier hin? Er war eine ganze Zeit gelaufen, hatte sehr viel Blut verloren, wo kamen die sonderbaren Wunden her?
Vinni! Irgendetwas war mit Vinni...ein bohrender Schmerz hämmerte durch seinen Kopf, als er nach einer Erinnerung suchte und er ahnte, dass nichts Gutes dabei rauskommen würde.
Da war dieses Ding, welches aus Vinni rausgekrochen kam, das hatte ihn durchbohrt, aber warum..
...
..weil...weil....er Vinni erwürgen wollte...entsetzt starrte Dante vor sich auf den Weg, als ihm diese Bild vor sein inneres Auge kam, er erinnerte sich nicht, warum er das wollte, aber er erinnerte sich an das Gefühl der Angst, die er dabei hatte, aber wieso hatte er Angst vor ihr gehabt, sie hätte ihm nie was tun können, oder etwa doch?
Dantes Kopf schwirrte und er konnte sich keinen Reim auf etwas machen, zu viele Bilder passten dort einfach nicht zusammen, da war noch die Hinrichtung, die er scheinbar überlebt hatte, was aber eigentlich unmöglich war und er hatte vorher Vinnis Leiche gesehen, aber warum lebte sie jetzt wieder...?
Frustriert schüttelte er den Kopf, stand wieder auf und ging den Weg entlang...Geräusche drangen durch den Wald, wie Stimmengewirr, und ehe er sich’s versah, stand er vor einem kleinen Waldschlösschen über dessen Eingang in einer grünflackernden Leuchtreklame der Name „zur alten Taverne“ prangte.
Dante schaute vorsichtig durchs Fenster, eine handvoll Gäste saßen an ein paar Tischen, aßen etwas zu Mittag oder tranken...sein Magen knurrte...er hatte Hunger, der Blutverlust hatte seinen Tribut gefordert und zwang ihn nun, die Lücke wieder aufzufüllen.
„Meine Fresse, warum rennt der Typ mitten durchs Gestrüpp wenn zwei Meter weiter ein befestigter Weg verläuft?!“
Vinni hatte einige Mühe den Spuren zu folgen, immer wieder stolperte sie über eine Baumwurzel oder rutschte im Schlamm aus und diese regelmäßigen Kämpfe gegen die Schwerkraft kosteten sie doch einiges an Zeit. Nebenbei verfluchte sie den Tag an dem sie beschlossen hatte, daß nur High Heels eine adäquate Fußbekleidung für eine Frau wie sie wären…in der Tat adäquat…um adäquat auf die Fresse zu fallen...adäquat nochmal!
Dennoch schaffte sie es so einigermaßen auf den Beinen zu bleiben und Dantes Fußspuren zu folgen, Jackies Revolver stets im Anschlag und bereit diesen einzusetzen...beiläufig musterte sie das erbeutete Schießeisen. Sie wunderte sich irgendwie daß sie diese Waffe überhaupt noch bei sich trug. Die Elfe blieb stehen. Argwöhnisch blickte sie nun auf den Revolver, er sah antik aus, mit vielen Verzierungen und einer altmodischen Bauart, dennoch war er wie neu. Eine Replik vermutlich, so dachte Vinni, oder aber verdammt gut gepflegt. Sie öffnete das Magazin um die Munition zu überprüfen…zu ihrer Überraschung war dieses leer, nur eine einzelne Patrone befand sich in der Trommel, Jackie war sich seiner Sache wohl verdammt sicher oder wollte er gar russisches Roulette mit Dante spielen? Vielleicht aber war es auch einfach nur wieder so ein prolliges Macho-Gehabe, Vinni konnte es nicht sagen. Stattdessen nahm sie die einzelne Patrone aus dem Magazin heraus und sah sie sich genauer an. Sie war aus Silber und hatte den üblichen eingravierten Spruch.
„Was fürn Freak…“
Murmelte Vinni nur abschätzig, ließ den Revolver samt Patrone in ihrer Tasche verschwinden und entschied sich. sich auf andere Art zu wehren, sollte dies von Nöten sein. Schließlich hatte sie noch den ganzen Schnickschnack den sie gekauft hatte und darüber hinaus hatte sie die Hexenklinge…oder hatte die Hexenklinge sie? Wieder hielt die Elfe inne. Das war wieder eine von diesen Fragen an die sie am liebsten überhaupt nicht denken wollte. So oft ihr dieses Ding schon das Leben gerettet hatte, so oft brachte es sie auch in Schwierigkeiten. Diese Waffe hatte beizeiten ein merkwürdiges Eigenleben und solange die Elfe das nicht unter Kontrolle bekam, war sie selber eine potentielle Gefahr für ihr Umfeld. Ihr Gesicht verfinsterte sich, denn nun kamen ihr auch wieder die jüngsten Ereignisse in den Sinn, daß Dante es – mal wieder – auf sie abgesehen hatte und es diesmal nicht einmal einen ersichtlichen Grund gab…aber so gesehen war auch das nichts neues. Sie wusste nicht so recht was sie machen sollte wenn sie ihm begegnen würde, ein Teil in ihr war weiterhin sehr besorgt um ihn und sehnte sich nach seiner Nähe und Berührung, ein anderer Teil allerdings würde ihm am liebsten den Hals umdrehen für den ganzen Mist den er immer verzapfte…Vinni wusste weder ein noch aus. Vielleicht wäre es besser ihm nie wieder über den Weg zu laufen und einfach die Stadt zu verlassen und nie wieder zurückzukehren…aber was wäre dann?
„Aber nein, das geht nicht…er stellt doch sonst nur wieder Dummheiten an…“
Vinni horchte auf…indirekt fühlte sie sich immer schuldig wenn sie lange von Dante getrennt war und in der Zeit etwas passierte, irgendwie fühlte sie sich verantwortlich für das was er tat …Verantwortungsgefühl…war es etwa das was sie an ihn band? War das wieder einmal nur eine Maßnahme der eigenen Existenz eine Berechtigung zu geben? Der Elfe wurde ganz anders bei dem Gedanken, wie kam sie überhaupt auf so etwas? Nein, sie wollte nicht glauben daß es so etwas sein könnte, sie liebte diesen Halbteufel aufrichtig und irgendwie wusste sie daß auch er sie liebte…auch wenn er eine seltsame Art hatte das zu zeigen…eine sehr seltsame Art.
Es nutzte eh nichts sich über irgendetwas den Kopf zu zerbrechen, erst einmal musste sie Dante finden und erfahren was mit ihm los war. So folgte sie weiter seiner Spur und gelangte nach einiger Zeit tatsächlich auf den Waldweg. Alle Hoffnung war doch noch nicht verloren, daß Dante wieder zu sich kommen könnte. Vinni atmete auf, sie war ein wenig erleichtert. Leider hielt dieses Gefühl nicht lange an, denn auf einmal vernahm sie aus einiger Entfernung Schreie und sie ahnte schlimmes dabei. So schnell es ging folgte sie den panischen Rufen und nach einer Weile kamen ihr einige Personen entgegen…und rannten schnurstracks an ihr vorbei, ihre Gesichtsausdrücke allerdings sprachen Bände und Vinnis dunkle Vorahnung verdüsterte sich noch um einiges. Letztendlich erreichte sie ein Gebäude mit der Leuchtreklame, aus dem die Menschen so panisch geflohen sein mussten. Mit einem mulmigen Gefühl betrat die Elfe das Etablissement und all ihre Befürchtungen wurden zur Gewissheit.
Der Geruch von warmem Blut stieg der Elfe in die Nase, als sie den Gasthof betrat, und sie fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, hier ohne anzuklopfen reinzustolpern, aber nun war sie drin...es war still...totenstill sozusagen. Angeekelt bemerkte sie, dass sie mit dem Fuß auf der Hand eines Mannes stand, der davon aber nichts mehr mitbekam, da er einer unerklärlichen Blutarmut zum Opfer gefallen war. Vorsichtig tastete sie sich weiter, von Tisch zu Tisch....wieder ein Toter, diesmal eine alte Frau, die jemand beim Kaffeekränzchen gestört und ihr dann den Kopf verdreht hatte, wörtlich gesehen. Ansonsten schien das Lokal leer, wie ausgestorben...doch die sensiblen Sinne der Vampir-Elfe wussten, dass er noch immer hier war.
Langsam und geräuschlos schlich sie zum Tresen, blieb dann aber abrupt davor stehen, und sah erschrocken auf die Blut-befleckte Wand links neben dem Flaschenregal. Stücke eines Schädels steckten noch in der Wand, das Opfer muss direkt davor gestanden haben. Vinni wurde etwas schwindelig und sie hielt sich an einem Barhocker fest, als sie plötzlich das durchladen eines Gewehrs vernahm und zusammen zuckte.
Dante???
Fragte sie zögernd und guckte vorsichtig über den Tresenrand...dort saß er, zusammengedrückt in einer Ecke unter der Regalwand, kreidebleich, mit paranoidem Gesichtsausdruck. Ein Stück neben ihm lag der erschossene Wirt, vom Kopf war nicht mehr viel zu erkennen...
Was....was um Himmels Willen hast du getan?
Ich...ich...ich wollte doch nur was essen... ...
woher soll ich wissen, dass der Typ dann gleich die Bullen anruft...ich hab zwei Warnschüsse abgegeben...ehrlich...
Warnschüsse ?...in den Kopf?
Bist du völlig übergeschnappt? woher hast du das Gewehr?
Ich weiß nicht...er hat mich damit bedroht, also hab ich’s ihm abgenommen
Dann leg es jetzt weg und komm mit, wir müssen hier raus, bevor die Polizei hier ist...
Nix leg ich weg...damit du mich in aller Ruhe mit deiner Pflanze abmurksen kannst? Für wie blöd hältst du mich? Hä?...und komm mir bloß nicht näher...
Halloohooo...du Blödmann, ich bins, deine Vinni...dein persönlicher höchsteigener Fußabtreter, dein seelenmäßiges Eigentum...also warum sollte ich dich abmurksen?
und nun schwing endlich die Hufen und las abhauen, immerhin häng ich ja jetzt auch irgendwie mit drin...
Vinni??? Aber wieso siehst du so anders aus, als sonst?
Das werden wir noch rausfinden müssen, los...mach hinne jetzt..
Ungeduldig zerrte Vinni Dante aus der Ecke hervor, packte ihn am Ärmel und zog ihn hinter sich her...und so verließen sie eilig das Restaurant und flohen in den Wald.
Warte mal, ich hab da gerade was gesehen, komm mit..
Dante flog hinter Vinni her, wie ein Hund an der Leine, aber er war ohnehin kaum in der Lage, selber zu denken oder zu laufen, also trottete er hinter ihr her, stieg dann brav in den Lieferwagen, den Vinni im Hinterhof des Gasthofs entdeckt hatte...und setzte sich hinters Steuer.
Ey....hallo, du willst doch wohl in deinem Zustand nicht fahren?
Wieso nicht? Mir geht’s blendend...und wenn du fährst, riskier ich, dass sich das ändert...
Blöder Macho! Aber ich glaube, dir scheint es wirklich besser zu gehen, schön ^^
Dante grinste Vinni an, er war wieder in der Realität, und er hätte am liebsten die ganze Welt umarmt, wenn da nicht die Furcht vor dem erneuten Rückfall wäre....aber jetzt musste er seinen Zustand erst einmal ausnutzen. Er suchte nach dem Zündschlüssel, der natürlich nicht da war, riss dann die Zündkabel aus der Verkleidung und startete auf die gute alte Autoknackerart...dann bretterte er wie Henkers Louis durch’s Gebüsch dem Waldweg entgegen.
Vinni krallte sich entsetzt am Armaturenbrett fest und trat Löcher in die Karosserie
Wuahh...hast wohl deinen Führerschein in der Lotterie gewonnen...
Führerschein, was ist das? ...was hälst du denn da fest? o_O
*Grrrr*
*schnrrr*...ich liebe es wenn du die Zähne fletschst
Kuck lieber nach vorneeeeeiiiiehhhh
Knapp verfehlte Dante einen dicken Baum, der Lieferwagen kam bedrohlich ins wanken, fing sich dann aber wieder. Dann erreichten sie die Wiese des Parks...und mit Karacho ging es weiter, den schützenden Mauern der Stadt entgegen.
Auf halber Strecke dann die ernüchternde Realität, zwei Helikopter flogen über den LKW hinweg auf das Wäldchen zu...Dante beschleunigte, der Wagen flog über den matschigen Weg, ein Wettlauf mit der Zeit, bis sie die Spuren aufgenommen hätten...
Warum tust du das?...ich meine...warum hilfst du mir?
Wenn ich das wüsste...was ist überhaupt los mit dir?
Ich...hab keine Ahnung...kann mich nur noch an Bruchstücke erinnern...ich war im Gefängnis...und man hat mir eine Droge verpasst um mich zu verhören, dann hat man mich hingerichtet...glaube ich...ich weiß es nicht...
Wir sollten jetzt erst einmal einen sicheren Unterschlupf finden, bis du wieder normal bist, alles andere ist unwichtig...
Dante wurde langsamer...krallte sich zittrig am Lenkrad fest...dann hielt er an
Danke...dass du da bist...
...wenn du es wirklich bist...kannst du weiterfahren...?
ausgerechnet jetzt? Na du hast Nerven...bist schon wieder jenseits der Welt oder? Armes Hascherl...na dann rutsch rüber, ich such uns was Nettes zum Ausspannen...

Kontrollzentrum




), wer ich mal alles schön colorieren
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Das waren noch Zeiten o_O


sowas hab ich nie zu hören bekommen, von wegen Mr sexy Höllenwache oder so...nix


8)


bin ich das jetzt schuld?


