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Abenteurer
Jupp, da hat was gefehlt bzw. ich habe mich im Bezug auf etwas umentschieden und vergessen zwei Wörter zu streichen. Beeinrufung/Einberufung habe ich auch geändert.. sowas kommt davon, wenn man nachts um 3:30 anfängt zu schreiben, aber danke für deine Hinweise. 
Das (Kriegs-) wird nicht ausgesprochen, was die Klammer eigentlich verdeutlichen sollte, er spricht nur von innerer Führung, das "Kriegs" soll daraus hervorgehen, dass es sich um eine etwas skrupellose Regierung handelt, die nicht viel auf den Diplomatischen Weg hält, dazu mache ich mir evtl. noch Gedanken. Auch an Oli ein Dankeschön für's Lob. Ich habe heute weiter geschrieben :
Alle verließen den Raum, Verl als Letzter, ich vor ihm. Ich rechnete mit einer Rüge wegen meiner Verspätung, doch er schien sehr geschäftig und hatte wohl Wichtigeres zu tun, mir war es nur recht, auch wenn es mich zugleich ein wenig beunruhigte.
Ich machte mir nur unscheinbar ein paar Gedanken über das gerade Gesagte. Sicher, König Ilias' Tod war tragisch - er kam bei einer Fuchsjagd ums Leben weil mehrere Jäger ihn nicht sahen und ausversehen mit Pfeilen durchbohrten - und das jetzt einige Anwärter mit sturer Machtgier auf ihren Titel beharrten war reine logische Konsequenz.
Ich wanderte durch eine entlegene Gasse um mich kurz um den Zustand meiner Wunden zu besehen und wie erwartet waren es einfach Narben geworden, die zu späterem Zeitpunkt wieder zu bluten anfangen würden, sei's drum.
Ich machte mich wieder zurecht und schlenderte über den sich langsam füllenden Marktplatz, es war Vormittag, Zeit für die üblichen Tätigkeiten der Händler und die Einkäufe der Angestellten und Diener.
Ich drängte mich an verschwitzten Dreitagebart-Trägern und korpulenten Damen in hässlich abgetragenen, pastellfarbenen Trachten vorbei, strafte einen dieser Rotzbengel die zu dieser Zeit nichts Besseres zu tun hatten als einem entlaufenen Huhn hinterher zu jagen oder goldglänzende Äpfel zu stehlen, mit einem Blick der meine Missachtung in seine Seele zu brennen schien, er lief erschrocken davon.
Ich war auf dem Weg in den Wald, ich wollte die Natur um mich herum spüren, ihr Treiben fühlen und etwas in mich gehen ; in der Stadt war das gänzlich unmöglich.
Schließlich an meinem üblichen Ort für die vormittägliche Meditation angekommen - einer sehr tief im Wald liegenden, kaum einem Menschen bekannten Lichtung - ließ ich mich auf einen Baumstumpf nieder.
Ich ließ mich noch einen Moment von der atemberaubenden Schönheit dieses Ortes verzaubern, keine abgebrochenen Zweige und Äste, ein wenig gefallenes Laub, ansonsten völlig unberührt, dieser Fleck, und schloss schließlich meine Augen und war frei. Ein Farbkaleidoskop von fantastischem Ausmaß begann sich vor meinem inneren Auge zu drehen, ich spürte einen kühlen, angenehmen Luftzug und war in einer anderen Welt.
Früher war es anders. Vor ungefähr 115 Jahren - das "wann" entglitt mir vor langer Zeit, das "wie" habe ich noch sehr genau in Erinnerung - starb ich das erste Mal. Mit ein paar Anwärtern auf den Titel eines Paladins, zu denen auch ich gehören wollte, ritt ich aus, um die Umgebung des Reiches, die Felder, Weiden, Gebirgsketten und Flussufer, von Banditen und weiterem Gesindel zu entledigen. Es war ein Routine-Auftrag, den wir ebenso routiniert zu vollziehen gedachten, wie es für Paladine üblich wäre, doch es kam nicht ganz so wie geplant.
Wir gingen die gewöhnliche Route, am Wald nahe der Stadtgrenze vorbei, hinauf zum Mount Greystone, kümmerten uns dort um eine Zigeunerfamilie der Glücksspiel nachgesagt wurde, weiter zu den weiten Tälern von Libathe wo wir auf mehrere unserer Auffassung nach ungefährliche, Zirkusleute trafen, bis hin zum Ufer des Arif, des größen Flusses im Umkreis von tausend Meilen. Dort wurden wir auf mehrere Streuner und Banditen aufmerksam die sich auf einen Raubzug oder etwas Ähnliches vorzubereiten schienen.
Wir fragten nicht nach, sondern attackierten sie um sie kurz und schmerzlos auszulöschen, das war unsere Aufgabe und auch wenn manche von uns - mich nicht ausgeschlossen - diese Handhabung sowie ihren Zweck oft bezweifelten, so gehorchten wir doch blind unseren antrainierten Instinkten und führten Befehle aus, wie sie gegeben wurden.
Wir waren müde und ausgelaugt als wir, die Dämmerung hatte schon eingesetzt, gen Stadt aufbrachen. Rastlos wie wir waren, wurden wir unaufmerksam und im Glauben die Gegend von böswilligem Gesindel beseitigt zu haben rechneten wir nicht mit dem bevorstehenden.
Wir kamen wieder an der Zirkustruppe vorbei, doch in der mittlerweile eingetretenen Dunkelheit, schien sie gar nicht mehr so freundlich und ungefährlich, wie noch zuvor, bei Tageslicht.
Die ehemals friedlich quiekenden und "lachenden" Tiere schienen plötzlich um ein Vielfaches größer, mit gefletschen Reißzähnen vor uns stehend, und gar nicht mehr freundlich zu sein. Ihr schmutziges Fell glänzte im Schein der umliegenden Fackeln und ließen sie noch bedrohlicher aussehen.
Wir waren zwar überrascht, aber in Kürze dennoch Kampfbereit, hatten unsere Schwerter, Bögen oder Dolche gezückt und erwarteten den Angrif....doch nichts geschah.
Ein Schatten trat aus der Mitte der mittlerweile nur noch als "Kreaturen" zu bezeichnenden Wesen hervor und baute sich vor uns auf. Ein Mann, recht hager, doch hochgewachsen, bekleidet mit einer samtenen schwarzbraunen Tunika und einen grauen Spitzbart tragend. Er schien das Vertrauen der Umstehenden zu genießen, ja, war wohl deren Beherrscher oder gar Schöpfer, ich wusste es nicht und es war mir in diesem Moment auch herzlich egal, ich war bereit um mein Leben zu kämpfen und mein Adrenalinspiegel stand schon am Maximum.
Der Zauberer, wie wir später erfuhren, nahm ein Medallion hervor, leicht rosa schimmernd, mit einem Amethyst besetzt, und hielt es in die Höhe, schien damit auf uns zu weisen. Da durchfuhr es uns, die Truppe war wie gebannt und konnte sich nicht rühren. Ich fühlte meine Muskeln wie sie erstarrten und jeder Versuch einer Bewegung sie gleich eines kalten Schwertes zu zerreißen drohte, vergebens sich zu wehren, wir waren paralysiert.
Er senkte sein Teufelswerkzeug und just in diesem Moment stürzten sich die kreaturen auf uns, das heißt, auf alle anderen außer mich.
Es war ein grausamer Anblick doch obgleich seiner Brutalität hätte ich die Augen nicht schließen können, selbst wenn ich nicht gelähmt gewesen wäre.
Die Kreaturen hatten keine Skrupel, kein Gewissen. Sie waren ungezähmter Hass auf anderes Leben und ließen kaum etwas übrig von dem was meine einstigen Gefährten waren. Körperteile wurden abgerissen, Blut spritzte sodass ihr Fell alsbald eine Mischung aus Haaren, verkrustetem Blut und Matsch darstellte.
Die Leichen türmten sich und ungewöhnlicherweise trat der Verwesungsprozess im direkten Anschluss an den Tod ein. Ich fragte mich, wie das möglich sei, doch dann erblickte ich den Zauberer, wohl ein Totenbeschwörer, wie er mir unbekannte und unverständliche Formeln murmelte und sich langsam aber sicher grüne und weiße Schemen und Silhouetten bildeten welche zu den körperlichen Überresten der anderen schwebten um in sie zu dringen.
Was ich dann sah, ließ meinen bis dahin sowieso schon stockenden Atem gänzlich still stehen. Meine ehemaligen Freunde und Brüder wurden zu diesen ekelerregenden Kreaturen, verabscheuungswürdige Wesen die nach allem menschlichen Leben trachteten, ich hätte geweint, wenn ich gekonnt hätte.
Er trat vor mich und taxierte mich ausführlich, wobei ich nicht wusste was er mit dieser Musterung bezweckte, ich wollte einfach nur, dass es schnell vorbei ist... Gott wie töricht ich damals doch war.
Er schien zufrieden mit dem was er sah und zog ein Schwert aus einer Scheide, aus Rindsleder, welches leicht schimmerte und eine wahrlich bedrohliche Aura hatte. Er ging auf mich zu und ich sah schon meinen Kopf auf dem Feldweg entlangrollen, doch er hielt kurz inne...und rammte es mir mit voller Kraft in die Brust.
Ich schrie, jedenfalls nahm ich an das ich es tat, denn der Schmerz den ich erlitt schien unbeschreiblich.
Ich weiß nicht wieviel Zeit verging, mir kamen es wie Wochen vor, doch ich erwachte. Als ich die Augen öffnete und durch den dunstigen Nebel sah, wusste ich zuerst nicht wo und wer ich war, doch als ich an mir herunter schaute und das Schwert erblickte, welches bis zum Heft in meiner Brust steckte, erinnerte ich mich, und erbrach mich erst einmal.
Vom Schock genesen zog ich mühelos das Schwert heraus und steckte es in die Scheide, die mir zu Füßen lag, band mir selbige auf den Rücken und betrachtete die Wunde. Jedenfalls wollte ich das, denn von einer Wunde zu sprechen wäre lächerlich gewesen, ein paar Narben konnte ich finden, mehr nicht. Ich fragte mich, was genau bloß geschehen sein mag, doch kam ich zu keinem Schluss der meine Fragen hätte beantworten können. Ich verdrängte die Fragen vorerst und machte mir über die Zukunft Gedanken....
Geändert von Visionz (30.01.2003 um 05:19 Uhr)
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