Ergebnis 1 bis 6 von 6

Thema: Draussen

  1. #1

    Draussen

    Draussen, überflutet von all den Gerüchen und Farben, fällt mir zu einer Fensterreihe mit Vorhängen ein kluges Wort, zum Rhein eine ganze Geschichte ein. Draussen, das heisst an frischer Luft, ausgeflogen, neben sich, Neuland erfassend. Doch stets kehre ich zurück in mein Zimmer. Mein Zimmer, das heisst diesen Ungeruch atmen, der alle Gegenstände befällt, das heisst von Chaos umgeben zu sein, das dennoch nichts Neues birgt, wo alles immer gleich bleibt, nur Staub bildet sich und Ungeziefer kriecht aus der Wand.
    Keiner interessiert sich für mein kleines Zimmer. Jeder geht nur nach draussen, geniesst die Sonne, schmeckt das Abgas auf der Zunge und atmet den Wind. Besuch empfange ich am Fenster, von Nachbarn, die selbst am Fenster stehen. Ich winke mit der Rechten hinüber und schirme mit der Linken das blendende Sonnenlicht ab oder strecke meine Nase in den Regen und atme tief ein. Wir reden vom Wetter, von den Büchern, die man in sein Zimmer geschleppt hat, von lauter Kleinigkeiten und von den zwei Spinnern, die ich von der Brücke habe springen sehen. Ich bleibe dann am Fenster sitzen, will mein Zimmer nicht sehen. Bei Hitze lasse ich den Ventilator an meinen Rücken blasen; bei Kälte schliesse ich das Fenster.
    In meinem Zimmer habe ich alles, um körperliches Unbehagen zu mildern. Nur manchmal treibt es mich nach draussen. Vielerlei ist mir dort nicht geheuer. Ich spreche mit niemandem, gehe geräuschlos an ihnen vorbei, durch sie hindurch. Die anderen sind nie um ihrer selbst willen draussen. Dieser muss seinen Hund Gassi führen und raucht ungeduldig. Jene ist nur wegen der Zigarette draussen, raucht genussvoll, wie eine, die im Rauchen heimatlos ist. Oft sieht man Gruppen, wo jeder wegen den anderen hier ist. Und ich, der Nichtraucher ohne Haustier und Clique, ich treibe mich selbst hinaus in die Welt und habe nichts aus meinem Zimmer dabei. Jedes Mal komme ich schwer beladen heim, gebe dem Gewonnenen einen Platz im Chaos und den Ungeruch des Raumes. Gestern wollte ich wieder riechen, Wind atmen. Ich ging in der Frühe hinaus, vor allen anderen, liess mich vom Anblick voller Mülleimer und Biergeruch überfluten, durchquerte ein Fest, das nicht mehr und noch nicht war, schöpfte aus all dem und trank aus dem überreichlichen Rhein. Dann stieg ich auf die Brücke, wo mir jemand entgegen kam. Ein schrecklicher Gedanke erfasste mich, der sich in einen dringlichen Wunsch verwandelte: dieser Mensch möge mich packen und von der Brücke werfen. Ich würde hinweggespült, weit weg von meinem Zimmer, wo sich das Ungeziefer versteckt, weit weg von dem Staubbedeckten Chaos und allem Alltagstrott. Ich würde ins Meer und über den Horizont einer fremden Küste zutreiben. Dort wollte ich mich an wilden Früchten erquicken, keine Palme zwei Mal besteigen und in keinem Unterschlupf zweimal den Ungeruch ausdünsten. Ich wollte mit den Tieren reden, mich mit der Luft verbünden und aus allem Viereckigen, das sich um mich aus dem Boden erheben sollte, gazellengleich hinausspringen.
    Doch der Mensch ging geräuschlos durch mich hindurch, ein Schauer durchfuhr mich. Meine Füsse führten mich zu meinem Zimmer zurück. Den vorhin gespürten Gedanken wollte ich abschütteln, wollte ihn hier auf der Brücke lassen und ihn noch einmal aufsuchen können, doch er klebte fest an mir. Gerade er trieb mich zurück ins Zimmer. Angekommen wurde die herrliche Meeresbrise fad und die Stimmen der Tiere wurden unverständlich.

    Geändert von Pyrus (17.08.2004 um 07:07 Uhr)

  2. #2
    meine meinung kennst du ja: note 1

    ...aber mir ist gerade noch aufgefallen, dass der erste satz wie der anfang einer hobbit-geschichte klingt ...das wollte ich der welt natürlich nicht vorenthalten

  3. #3
    So zuerst mal ein generelles Fazit zur gesamten Geschichte: Sehr, sehr schön. Und wirklich toll formuliert.

    Soo, nun zu den Details:

    - Nennt mich begriffsstutzig, aber das mit dem Rhein im ersten Satz hab ich überhaupt nicht verstanden... aber das liegt bestimmt nur an meinem Unvermögen... :/

    - Der letzte Absatz gefällt mir an allerbesten. Der ist echt klasse. Nur das Wort fad stört mich ein wenige. Fade hätte da vielleicht besser gepaßt...

    - Das Wort Ungeruch klingt merkwürdig. Das hab ich noch nie vorher gehört, aber egal.

    - Ich frage mich, was Du mit dem Viereckigen meinst. Standardisierte Zwänge oder sowas?

    - Ansonsten, wirklich ein schöner Text, dessen Inhalt und Idee ich wirklich sehr gut finde.

  4. #4
    Wieder einmal hast Du mich ins Atelier geschleppt und das war gut so.
    Der Text hat mich, wo ich ohnehin schon in so seltsamer Stimmung bin, sehr berührt. Nicht alles würde ich aus meiner Sicht so schreiben, und einiges interpretiere ich wie immer eigen.
    Zur Allererst, sprachlich habe ich absolut ich nichts auszusetzen. Das Einzige, was mich inhaltlich stört: "fällt mir zu einer Fensterreihe mit Vorhängen ein kluges Wort... ein."
    Welches kluge Wort ist das ? Ich konnte es im Text nicht entdecken.

    Du scheinst Dein Zimmer als Gefängnis anzusehen, als Käfig, aus dem Du zwar heraus gehen, aber von dem Du nie wirklich wegrennen kannst.
    Deswegen verläßt Du das Haus und glaubst dies "um Deiner selbst Willen" zu tun. Ist nicht alles, was Menschen tun egoistisch bestimmt ? Hat der Mann sich seinen Hund vielleicht angeschafft wegen der Spaziergänge ? Raucht die Frau vielleicht nicht in der Wohnung wegen der frischen Luft ? Und treffen sich die jungen Leute vielleicht lieber zum Fussball als zum Street Fighter Match ?
    Vielleicht bist Du nur der einzige, der sich keine Ausrede sucht, sondern das einfache Wollen als Grund akzeptiert ?

    Wenn ja, beneide ich Dich. Mir fällt es schwer "einfach so" die Wohnung zu verlassen. Und wenn, dann nie tagsüber. Ohne Ziel traue ich mich nur nachts nach ausserhalb. Mir ist mein Zimmer trotz Chaos und Ungeruch heilig. Der Ort,
    an dem ich die meisten Nächte verbrachte,
    an dem mein Hab und Gut seinen Platz hat,
    an dem ich die meisten Selbstgespräche führe,
    an dem die meisten Tränen vergieße
    und an dem ich am meisten lache.

    Und es ist ein Ort, den ich einfach wechseln kann. Dann nehme ich meine Sachen und suche mir einen neuen Raum, der dann mein Zimmer ist. Ausserdem baue ich in meinem Zimmer das Floss, das ich brauche um über den Fluss zu den fremden Ufern zu kommen. Allerdings muss ich das Material dazu erst in die Wohnung schleppen. Das ist mühseelig und kostet Zeit. Wie gut, dass ich mein Zimmer habe, in dem das halbfertige Floss geschützt liegen bleiben kann.
    Wenn es fertig ist, reiße ich einfach die Wände ein und zerre es zum nächsten Fluss. Und lass mich einfach treiben. ^^

  5. #5
    Erst einmal Daumen Hoch. Die Geschichte gefällt mir. Ein interessantes Thema schön mit metaphorischen Spielereien umgesetzt.
    Aber wie heißt es so schön "Nobody's perfect". Also begeben wir uns auf Fehler- bzw Verbesserungsmöglichkeitssuche (was für ein Wort..)
    --------------
    Zitat Zitat
    Mein Zimmer, das heisst diesen Ungeruch atmen, der alle Gegenstände befällt, das heisst von Chaos umgeben zu sein, das dennoch nichts Neues birgt, wo alles immer gleich bleibt, nur Staub bildet sich und Ungeziefer kriecht aus der Wand.
    Ein recht langer Satz, der sich trotz der Länge recht gut lesen läßt. Ich würde allerdings nicht von der Beschreibung des Zimmers/Zustandes zur Beschreibung von aktiver Handlung wechseln. Der Satz würde dann folgendermassen aussehen:
    "Mein Zimmer, das heisst diesen Ungeruch atmen, der alle Gegenstände befällt, das heisst von Chaos umgeben zu sein, das dennoch nichts Neues birgt, wo alles immer gleich bleibt, nur Staub sich bildet und Ungeziefer aus der Wand kriecht."

    Zitat Zitat
    Jeder geht ja nur nach draussen,...
    Hier würde ich das "ja" streichen. Das hat so etwas subjektiv wertendes. Die Stärke des Textes liegt aber mMn in der Neutralität gegenüber den Beschreibungen. Der Erzähler, erzählt, beschreibt nur. Er wertet nicht.

    Zitat Zitat
    Ich bleibe dann am Fenster sitzen, weil ich mein Zimmer nicht sehen will. Bei Hitze lasse ich den Ventilator an meinen Rücken blasen; im Winter schliesse ich das Fenster.
    Dieser explizite Kausalzusammenhang, mit dem "weil" gefällt mir nicht ganz. Du überläßt ja die gesamte Wertung dem Leser, warum weißt du ihn dann hier direkt auf diese Kausalität hin? "Ich bleibe dann am Fenster sitzen, will mein Zimmer nicht sehen." Der Kausalzusammenhang ist genauso klar, aber nicht so offensichtlich geschildert.
    Der Kontrast von "Bei Hitze" und "im Winter" ist zwar gegeben, aber "Im Sommer" und "im Winter" würde ihn verstärken. Die Formulierung ".. den Ventilator an meinem Rücken blasen" behagt mir auch nicht so ganz. Läßt du den Ventilator hinter deinem Rücken oder in deinen Rücken blasen? "An" hat mehr so etwas von danebenstehen, was als Richtungsangabe der Ventilatoraktivität mMn ein wenig unpassend ist.

    Zitat Zitat
    Ich spreche draussen mit niemandem, gehe geräuschlos an anderen Menschen vorbei, durch sie hindurch.
    Du hast schon kurz vorher das Wort "draussen" benutzt. Eine Wiederholung die man vermeiden kann, benutze stattdessen "dort". Das explizite Erwähnen der Menschen ist meines Erachtens auch überflüssig. Es reicht wenn du nur "an anderen" schreibst. Ich würde vielleicht sogar zu "an ihnen" greifen.

    Zitat Zitat
    Jene ist nur wegen der Zigarette draussen, raucht genussvoll, wie eine, die im Rauchen heimatlos ist.
    Du stellst hier einen Vergleich zwischen einer unbestimmten Person, die eine Zigarette raucht, und einer weiteren unbestimmten Person, die im Rauchen heimatlos ist, an. Wieso? Wieso vermutest du das heimatlos-sein nicht direkt an dieser unbestimmten Person? ".. rauch genussvoll, als ob sie im Rauchen heimatlos ist."

    Zitat Zitat
    Jedes Mal komme ich schwer beladen heim, gebe dem Gewonnenen einen Platz im Chaos und den Ungeruch des Raumes.
    Ich halte es für unwahrscheinlich, daß du dem Gewonnen den Ungeruch des Raumes aktiv gibst. Das wird ja wohl mehr ein passiver Vorgang sein, die Formulierung müßte man daher ändern.
    "Jedes Mal komme ich schwer beladen heim, gebe dem Gewonnenen einen Platz im Chaos, es erhält den Ungeruch des Raumes."

    Zitat Zitat
    Gestern wollte ich wieder riechen, Wind atmen, also ging ich in der Frühe hinaus, vor allen anderen, liess mich vom Anblick voller Mülleimer und Biergeruch überfluten, durchquerte ein Fest, das nicht mehr und noch nicht war, schöpfte aus all dem und trank aus dem überreichlichen Rhein.
    Das Kausalwort "also" halte ich an dieser Stelle ebenso überflüssig, wie einige Zeilen darüber das "weil", Begründung möge man dort nachlesen. Der Schluss des Satzes "und trank aus dem überreichlichen Rhein." erscheint mir zu real für den Satz. Der Rest des Satzes ist gespickt mit Metaphern und Sinneseindrücken, die Nennung eines expliziten Flusses, macht das Trinken zu einer viel zu realen Handlung. Ersetze Rhein durch "Fluss" und der reale Bezug ist viel weniger deutlich. Falls tatsächlich die reale Handlung des Trinkens gemeint ist, hat sie in dem Satz nichts verloren. Streichen und eventuell im nächsten Satz unterbringen.

    Zitat Zitat
    Dann stieg ich auf die Brücke, wo mir jemand entgegen kam.
    Dieses "wo" ist mir wieder zu explizit. Streichen.

    Zitat Zitat
    Doch der Mensch ging geräuschlos durch mich hindurch, hinterliess nur einen kleinen Schauer in mir, der aber aus mir selber kam.
    ".. der aber nur aus mir selber kam." Nene.. das können wir so nicht stehen lassen. Ist ja grausam. Du widersprichst dir in diesem Satz selbst, was im Gesamtkontext absolut keinen Sinn macht. Das "hinterliess" muss auf jeden Fall weg und auch dieses erklärhafte von "der aber.." muss weg. "Doch der Mensch ging geräuschlos durch mich hindurch, ein Schauer durchfuhr meinen Körper." Das der Schauer vom Erzähler selber kommt kann man sich eigentlich denken. Eine extra Erwähnung ist daher nicht notwenidg.
    --------------------
    Puh.. das wars erstmal. Den Rest kann man so stehen lassen.

    Aber insgesamt wirklich eine sehr nette Geschichte.

  6. #6
    Hui danke!

    Du hast ja im Reissbrett von deinem destruktiven Perfektionismus gesprochen. Den habe (hoffentlich hatte) ich nun auch seit geraumer Zeit auch und das ist ein Text, bei dem ich sehr flüssig schreiben konnte und auch nicht so sehr auf Kleinigkeiten geachtet habe.
    Umso besser für mich, dass du jetzt nochmal drüber gegangen bist, so kann ich kritische Stellen verbessern, ohne erst an ihnen verzweifeln zu müssen .

    Zitat Zitat
    Ein recht langer Satz, der sich trotz der Länge recht gut lesen läßt. Ich würde allerdings nicht von der Beschreibung des Zimmers/Zustandes zur Beschreibung von aktiver Handlung wechseln. Der Satz würde dann folgendermassen aussehen:
    "Mein Zimmer, das heisst diesen Ungeruch atmen, der alle Gegenstände befällt, das heisst von Chaos umgeben zu sein, das dennoch nichts Neues birgt, wo alles immer gleich bleibt, nur Staub sich bildet und Ungeziefer aus der Wand kriecht."
    Ich werde das lassen, weil es ja auch inhaltlich ein Unterschied zwischen Zustand des Zimmers und aktiver Prozess des Neuentstehens ist.

    Zitat Zitat
    Hier würde ich das "ja" streichen. Das hat so etwas subjektiv wertendes. Die Stärke des Textes liegt aber mMn in der Neutralität gegenüber den Beschreibungen. Der Erzähler, erzählt, beschreibt nur. Er wertet nicht.
    Werde ich ändern, habe an dem Ja auch schon rumgerätselt, aber deine Argumentation ist jetzt sehr schlüssig.

    Zitat Zitat
    Dieser explizite Kausalzusammenhang, mit dem "weil" gefällt mir nicht ganz. Du überläßt ja die gesamte Wertung dem Leser, warum weißt du ihn dann hier direkt auf diese Kausalität hin? "Ich bleibe dann am Fenster sitzen, will mein Zimmer nicht sehen." Der Kausalzusammenhang ist genauso klar, aber nicht so offensichtlich geschildert.
    Der Kontrast von "Bei Hitze" und "im Winter" ist zwar gegeben, aber "Im Sommer" und "im Winter" würde ihn verstärken. Die Formulierung ".. den Ventilator an meinem Rücken blasen" behagt mir auch nicht so ganz. Läßt du den Ventilator hinter deinem Rücken oder in deinen Rücken blasen? "An" hat mehr so etwas von danebenstehen, was als Richtungsangabe der Ventilatoraktivität mMn ein wenig unpassend ist.
    "weil" habe ich entfernt, "Winter" durch "Kälte" ersetzt. Das mit dem Ventilator lasse ich. So wie mich jemand "an"-starren kann, kann mich der Ventilator auch "an"-blasen.

    Zitat Zitat
    Du hast schon kurz vorher das Wort "draussen" benutzt. Eine Wiederholung die man vermeiden kann, benutze stattdessen "dort". Das explizite Erwähnen der Menschen ist meines Erachtens auch überflüssig. Es reicht wenn du nur "an anderen" schreibst. Ich würde vielleicht sogar zu "an ihnen" greifen.
    "dort" habe ich sogar im unmittelbar anliegenden Satz schon benutzt. Ich habe deshalb das "draussen" einfach ersatzlos gestrichen. "an ihnen" habe ich übernommen und dafür am Anfang des nächsten Satzes statt "Diese Menschen" "Die anderen" gesetzt.

    Zitat Zitat
    Du stellst hier einen Vergleich zwischen einer unbestimmten Person, die eine Zigarette raucht, und einer weiteren unbestimmten Person, die im Rauchen heimatlos ist, an. Wieso? Wieso vermutest du das heimatlos-sein nicht direkt an dieser unbestimmten Person? ".. rauch genussvoll, als ob sie im Rauchen heimatlos ist."
    Ich mag meine Formulierung aus unnennbaren Gründen lieber .

    Zitat Zitat
    Ich halte es für unwahrscheinlich, daß du dem Gewonnen den Ungeruch des Raumes aktiv gibst. Das wird ja wohl mehr ein passiver Vorgang sein, die Formulierung müßte man daher ändern.
    "Jedes Mal komme ich schwer beladen heim, gebe dem Gewonnenen einen Platz im Chaos, es erhält den Ungeruch des Raumes."
    Das Geben geschieht beim Bringen, welches aktiv ist. Keine Änderung.

    Zitat Zitat
    Das Kausalwort "also" halte ich an dieser Stelle ebenso überflüssig, wie einige Zeilen darüber das "weil", Begründung möge man dort nachlesen. Der Schluss des Satzes "und trank aus dem überreichlichen Rhein." erscheint mir zu real für den Satz. Der Rest des Satzes ist gespickt mit Metaphern und Sinneseindrücken, die Nennung eines expliziten Flusses, macht das Trinken zu einer viel zu realen Handlung. Ersetze Rhein durch "Fluss" und der reale Bezug ist viel weniger deutlich. Falls tatsächlich die reale Handlung des Trinkens gemeint ist, hat sie in dem Satz nichts verloren. Streichen und eventuell im nächsten Satz unterbringen.
    "also" habe ich gestrichen und an der Stelle auch einen neuen Satz begonnen.
    Mit dem Rhein ist es nun etwas kompliziert. Der Text ist sehr persönlich... Und so wie ich von "mir" und nicht von "ihm" schreibe, schreibe ich vom Rhein und nicht von einem allgemeinen Fluss. Irgendwie gehört der Rhein einfach zu mir. Wohne zwar erst ein Jahr an ihm, überquere ihn aber täglich zu Fuss .
    Btw. ich habe heute abend etwas geschrieben und darauf geachtet weder vom Rhein noch von Brücken zu schreiben und es hat tatsächlich geklappt .

    Zitat Zitat
    Dieses "wo" ist mir wieder zu explizit. Streichen.
    Hmm... Also einfach ohne "wo" klingt es mir zu hölzern. Ich habe nachgedacht, ob
    "Dann stieg ich auf die Brücke, dort kam mir jemand entgegen." eine Lösung wäre, aber das Ursprüngliche gefällt mir immer noch am besten.

    Zitat Zitat
    ".. der aber nur aus mir selber kam." Nene.. das können wir so nicht stehen lassen. Ist ja grausam. Du widersprichst dir in diesem Satz selbst, was im Gesamtkontext absolut keinen Sinn macht. Das "hinterliess" muss auf jeden Fall weg und auch dieses erklärhafte von "der aber.." muss weg. "Doch der Mensch ging geräuschlos durch mich hindurch, ein Schauer durchfuhr meinen Körper." Das der Schauer vom Erzähler selber kommt kann man sich eigentlich denken. Eine extra Erwähnung ist daher nicht notwenidg.
    Der Satz drohte mir auch Kopfzerbrechen zu bereiten, worauf ich aber gar nicht einging. Naja, jetzt ist er doch noch was geworden, thx .

    Und nochmal danke, es hat mir bestimmt nicht nur bei dem Text geholfen, sondern hat mir auch gezeigt, worauf ich in Zukunft mehr achten sollte.


    @Valada: Sorry, dass ich erst so spät antworte, aber auch dir vielen Dank für's Lesen und dich Äussern!

    Das kluge Wort hast du wahrscheinlich deshalb nicht gefunden, weil es in meinem Zimmer, bevor ich es hätte aufschreiben können, plötzlich recht banal klang .

    Dass jemand wegen der Zigarette und nicht weil er/sie die Zigarette rauchen will hinausgeht, ist natürlich nicht sehr sinnvoll. Was ich hier beschrieben habe, ist ein Sachverhalt, der mir in so aufgefallen ist und den ich anders nicht äussern kann.

    Auch mir ist mein Zimmer sehr wichtig. Oftmals stand das Draussen in diesem Text ja auch nicht für das, was ausserhalb von meinem realen Zimmer ist .

    Zu der Passage über dein Zimmer sage ich nur: sehr schön .


    @Nemo's Goddess: wir haben ja schon alles geklärt, oder?


    @Hobbit: Ich bin Unschuldig, ich habe das Buch vor Jahren gelesen und auf Englisch .


    nochmal @MagicMagor: Hab mir grad gedacht, dass es nicht viel bringt, wenn du den dritten Link im Reissbrett auch anschaust, die Geschichte ist so viel Mühe gar nicht wert. Das Gedicht von Javier und mir könnte einen Kommentar aber schon mal gut vertragen!

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •