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Original geschrieben von avrael
Dennoch stelle ich mir hier die Frage, wie so etwas passieren kann. Nach einigen Wochen sollte man doch eine gewisse Abhärtung erfahren haben, man hat etliche angebotene Zigaretten abgelehnt und ist der Versuchung allen Schwankungen der Laune zum Trotz erfolgreich widerstanden. Ich stelle mir nun vor, dass so auch eine gewisse Motivation entsteht, denn gleichzeitig merkt man, wie sich der Körper mehr und mehr regeneriert.
Jetzt greift man plötzlich wieder zur Zigarette. Was bewegt einen dazu? Nach einiger Zeit ohne Rauchen sollte man doch die nötige Objektivität erlangt haben, um nicht im Affekt zu handeln.
Narf, das Prob ist das das nicht so läuft. Bis man halbwegs von "zurückgehender Rückfallwahrscheinlichkeit" sprechen kann vergenen mindestens 3 Monate, wenn nicht noch mehr Zeit. Und bis der Körper anfängt sich zu regenerieren dauert weit länger. bei jemandem der 10 Jahre geraucht hat, braucht der Körper insgesamt mehr als 8 Jahre bis er wieder in ordentlicher Form ist, zuletzt regeneriert sich das Herz, wenn denn überhaupt.

Nun hört der Raucher auf und schafft es, 1 1/2 Monate keine Zigarette anzufassen. Das ist schon verdammt viel und verdient großen Respekt. Aber der Raucher erwartet auch etwas dafür zurück, er meint er hat nach 2 Wochen wieder seine alte Kondition zurück und nach 4 Wochen keine Probleme mehr mit dem Herzen, doch da sich diese Regenerationsprozesse erst so verdammt langsam einstellen wird er entmutigt. Und von diesem Stadium aus ist es wieder nur noch ein kleiner Schritt zum Rückfall denn "warum sollte ich nicht rauchen, wenn's eh keine Veränderung gebracht hat".
Raucher müssen geduldig sein, doch das ist für viele nicht machbar, that's why.

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Original geschrieben von avrael
Gleiches denke ich auch über die Abhängigkeit von härteren Drogen, wobei die Abhängigkeit (vor allem die körperliche) dort natürlich um einiges mühsamer ist. Nun ja, mir ist durchaus bewusst, dass ich mit meinen Vorstellungen falsch liege (sonst gäbe es nicht so viele "unfreiwillige" Raucher), aber ich verstehe es einfach nicht - weil ich (glücklicherweise) nie so tief in der Sucht steckte.
Right to the point, Rauchen ist zu 80% oder gar mehr eine psychische Sucht, der Körper brauch das Nikotin nicht so unbedingt, aber dein Hirn braucht die gewohnte Zigarette. Auch ein Grund, weshalb Nikotinkaugummis- Pflaster oder Akkupunktur hier auch nur sehr selten Erfolg erzielen.
Ein Heroinsüchtiger kann einen noch so großen Willen haben, letztendlich hilft bei akkuter Sucht nur, ihn solange "wegzusperren" bis er clean ist, denn sein Körper würde ihn soweit treiben wieder Rückfällig zu werden, egal was sein Wille "will".