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  1. #11
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Zareen
    btw. wieso wird der QFRAT über Nacht kürzer?
    Weil die Nacht immer länger wird.

    WARNUNG: Der folgende Text sollte eigentlich ganz anders lauten, aber der Kontakt zu den Aussenlagern "Linke Hand" und "Rechte Hand" ist komplett abgebrochen. Das ist der Lagebericht, der soeben eintraff und beuhruhigende Neuigkeiten enthält. Ich muss Sofortmaßnahmen ergreifen. *verschwindet*

    Tage wie dieser... sind nicht gut. Es ist Samstag, es ist warm und der Kühlschrank ist leer. Das bedeutet "Einkaufen" und ist schlimmer als jeder Survival-Horror. Ganz und im Besonderen, wenn man auf Grund eines Amtsfehlers auf sein Geld warten muss und deswegen auf die liebste Sucht, einzig wirksames Beruhigungsmittel, verzichten muss. Arbeits- oder Lehrstellen sind so realistisch wie Fliegen ohne Flügel und die Osram am Himmel kickt den nachtgewohnten Kreislauf ganz aus. Alles in allem das was man eine beschissene Gesamtsituation nennt. Die Vernunft rät einem jetzt einfach zu hungern und das Wochenende ohne Nachschub zu verbringen.
    Nichts gibt's, der Bauch hat das Sagen und der will essen.
    Als rein in die Fetzen, die gerade vor einem am Boden liegen und raus in den Vulkan. Im Supermarkt um die Ecke erwischt einen sofort die buchtstäblich eiskalte Falle der Konsumoase. Die Klimaanlage ist fleißg. Durch die angenehme Brise kurz abgelenkt mutiert man sofort zum Bremsblock einer bulimischen Edelzicke. Nicht, dass ihr versuchter Frontalangriff irgendwelche Riskien erzeugt hätten, ausser für ihre Rippen. Nein. Aber der Adrinalinpegel schießt ohnehin schon angereizt in die Höhe und ab jetzt brennt Polen.
    Säfte, Eier. Soweit kein Feindkontakt, bis aufeinmal aus dem toten Winkel ein Vierzentnerschlachtschiff auftaucht und direkt vor den verkrüppelten Gurken parkt, den Tanker samt Staufläche im Schlepptau. Noch sind die Reflexe frisch, schnell nach rechts gezogen und in Richtung Kartoffeln geflüchten. Leider blockiert dort ein mittelalter Dampfer das Munitionslager und ich sehe mich vom blauwehenden Schlachtschiff abgedrängt. Dann sind die Kartoffeln frei. Sofort eingesackt plus Tomaten und Paprika, Salat gibt's keinen.
    Bevor mich die beiden Teenieschweinchen vor mir in die Zange nehmen können, biege ich elegant nach links. Freier Weg bis zur Milch. Dort angekommen hängt mir sofort ein Kamikazeflieger auf den Fersen und düst drei Runden um mich, bevor ich unbescholten die Nudeln und Cornflakes einsacken darf. Achja, Tütensuppen nicht vergessen. Scheiße, Eistee... schnelle Blicke in alle Richtungen, niemand in Sicht, also sprinte ich um das Regal, packe den Tee und schiebe mich an zwei soeben eintreffenden Supertankern zurück zum Wagen. Puh, noch da. Kritischer Blick auf die Missionsbeschreibung. Mist, ich muss zurück zu den Rollbraten. Zähne zusammen und durch, den Wagen quer vor die Dorfeinfahrt der Einheimischen abgestellt und den Mozarella finden. OK, da ist er, und wenn ich schon in dieser Lieblingsecke missglückter Wendeversuche festhänge, kann ich mich auch gleich zum Sandwichbrot durchkämpfen. Wie ein Ninja lange ich schnell und präzise unter den Achseln eines blonden Modealptraums in die Backwaren und fische routiniert den labrig geschnitten Mehlklumpen heraus. Just in dem Moment ist eine Lücke für mich und den Wagen frei, was ich sofort nutze um zwischen den Tiefkühltodesstreifen zu den Chips zu brettern. Wenn Dir auf dieser Strecke was entgegen kommt, bist Du tot. Leider übersehe ich vor lauter Panik das Eis, dass eigentlich auf der Abschußliste steht. Vorne angekommen erliege ich der Illusion, ich könne mich von dort aus tatsächlich ans Ende der Warteschlange schleichen. Doch die blöde grinsenden Wachmänner sind in der Überzahl, ergo auf der Hacke kehrt, wieder durch den Eiskanal und die bekannte Gefahrenzone, scharf links und mit Elan den Wachen in den Rücken gefallen. Hab' ich Euch! Leider taucht in dem Moment wieder der rießen Kreuzer vom Anfang hinter einem Dosenerbsenwall auf und droht die Flucht um einiges zu erschweren. Nur die Sorge um seinen Tanker läßt ihn zurückfallen und erhöht meine Chancen hier lebend rauszukommen enorm.
    Aber noch ist nichts überstanden. Die Saubraten versperren ein weiteres Vorwärtskommen und hinter mir bauen sich jetzt auch noch ein deutscher Panzer nebst chinesischem Maschinengewehr auf. Gefangen.
    Jahrelanges Training und die Erfahrung aus vorherigen Kämpfen machen sich bezahlt. Ich kann meinen Wunsch laut zu schreien unterdrücken, in dem ich mich über die ästhetische Erscheinung meiner Angreifer lustig mache. So minimalistisch ausgerüstet stellen sie urplötzlich keine ernstafte Gefahr mehr dar. In dem Moment bin ich auch schon beim Schleussentor angekommen, tauche behände ab und schmuggele alles planmäßig hinaus. Der geschmierte Wachkollege grinst mir noch freundlich hinterher, während er das Auskommen für den nächsten Monat friedlich in Händen hält.
    Ich bin frei und die Mission, bis auf eine Bombe erfolgreich erledigt. Den Heimweg krieche dann allerdings von der Last geschwächt eher langsam zum Hauptquartier, um dort sofort im kühlen Schatten meinen Bericht zu schreiben.
    Geändert von Valada (07.08.2004 um 18:00 Uhr)

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