Ich würd mal sagen, daß es genauso unsinnig ist, den "Bösen" zu spielen, wie den "Guten" zu spielen. Wie Arael schon sagte, es kommt immer darauf an, was die Intentionen hinter den Handlungen sind. Und böse ist letztendlich immer nur der andere, denn das, was man selber tut, ist immer gut. (Reim dich, oder ich freß dich.)
Schließlich geht kein Antagonist (das sage ich viel lieber als "Bösewicht", weil es einfach besser paßt) daher und verkündet lauthalt: "Ich bin so böse!" ... denn schließlich hat auch der einen Grund für sein Handeln, der ebenso nachvollziehbar sein sollte.

Und wenn man das so definiert, gibt es genug Spiele, wo man ganz andere Typen als den klassischen Weltenretter spielen kann. Vielleicht nicht am RM2k, aber bei vielen Videospielen sicherlich. Xenogears zum Beispiel. Fei ist alles andere als der stereotype Held, denn er hat viele unsympathische Seiten und, ohne zuviel zu spoilern, auch definitiv ein paar klassisch "böse" Elemente, und paßt wunderbar in die Antihelden-Sparte. Oder auch Final Fantasy Protagonisten sind nicht unbedingt klassisch "gut". Squall oder Cloud sind die besten Beispiele für Antihelden, die ich mir gerade denken könnte. Gut, zum Ende hin vielleicht nicht mehr, aber am Anfang doch schon ziemlich.

Nebenbei heißt Antiheld nicht zwingend "böse", sondern lediglich ein Held, wie man ihn sich nicht vorstellt. Also kein Ritter auf edlem Schlachtroß und so'n Schiß.