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Ritter
Teufel noch eins, gerade bei diesem RPGH wollte ich ordentlich "meinen Senf™" dazugeben, und dann komme ich beinah zwei Wochen zu spät. Ich bin normal wirklich ein Thread-Aufwärmer, aber zu diesem Spiel
möchte ich schon das eine oder andere Wort verlieren, allein um klar zu stellen, dass nicht alle diesen Playstation Comic als Non-Plus-Ultra in Sachen Rollenspiele lobpreisen.
Ich will auch gleich vorweg sagen, dass ich Xenogears nicht durchgespielt habe, da mich nach meiner Durchquälerei bis CD 2 schließlich einfach die Motivation verlassen hatte, um mich weiter durch Textboxen zu klicken. Meine Meinung beruht daher auf eine vielleicht eingeschränkte Erfahrung, aber ich denke doch, dass ich mir ein gutes ... nun mehr oder weniger "gutes" Bild davon machen könnte, und egal welches Kommentar (wenn überhaupt) kommen sollte, ich bin mir sicher, dass das Ende oder die weiterführenden Storysequenzen sicher nicht "die Mühe wert wären" bzw. "alles andere entschädigen".
Denn bei zwei Dingen bin ich komplett der Meinung von vielen hier: Zum einen ist der Soundtrack einer der bezaubernsten, die ich je in einem Rollenspiel gehört habe. Mit den zahlreichen keltischen und irischen Einflüssen könnte Mitsuda am Cropredy Festival absoluter Headliner sein.
Zum anderen ist die Story wirklich spannend und äußerst facettenreich, und stellte bei mir zumindest am Anfang die nötige Motivation dar, mich weiter durch das virtuelle Bilderbuch zu klicken. Ehrlich, Xenogears ist philisophisch kritische Science Fiction in Perfektion, eine zu erwartende Folge des Evangelion Booms, nur mit IMO weit interessanteren Charakteren, die ihre anfängliche Klischeehaftigkeit gleich nach kurzer Zeit vollkommen verlieren, und IMO zu den wohl durchdachtesten Charakteren seit FFVI gehören.
Ein weiterer Punkt, der mir eigentlich auch gut gefallen hat, war die Grafik. Auf meinem relativ kleinen Fernseher in 16:9 dank fehlender NTSC Unterstützung sah das ganze wirklich gut aus, und die verpixelten Sprites störten kaum. Auch sind die Städte und Dörfer wirklich liebevoll designed, und wirken beinahe schon fast zu "wirklich". Von der Farbenwahl ganz zu schweigen.
So könnte man nun meinen, dass es ja eigentlich nichts schöneres gäbe, als bei der (absolut genialen) Weltkartenmelodie durch die kunterbunte Xenogears-Welt zu latschen mit seinem Amnesie-Bruce Lee den seit End of Evangelion anhaltenden Theo-Mecha-Durst zu stillen.
Tja, wenn da nicht das wahnsinnig ermüdende Gameplay wäre. Man hangelt sich eigentlich von einer Zwischensequenz zur anderen und hüpft ab und zu durch verwirrende Dungeons, um nur wieder in eine Zwischensequenz zu geraten, um eventuell einen Bossfight zu bestreiten um endlich nach einer dreiviertel Stunde, Stunde zu einem Speicherpunkt zu kommen, um das gerade erfahrene nicht noch einmal durchleben zu müssen. Die Kämpfe die man bestreitet sind darüber hinaus noch äußert unmotivierend und verhalten sich ähnlich wie die Zwischensequenzen: Man klickt sich durch um endlich weiter zu kommen, in der Hoffnung, dass es besser wird (oder ein Speicherpunkt kommt, damit wenigstens nicht alles umsonst war).
Chrono Cross zeigt, wie man das Stamina-System besser machen kann, so dass es auch Spaß macht.
Das Spiel strotzt an jeder Ecke von Gameplay-technischen unverzeilichen Designfehlern.
So gut die Story auch sein mag, ich bin der Meinung dass man sie auf andere Art und Weise, als Film, Anime oder Buch viel besser unter den Mann gebracht hätte - nicht aber so.
Ich kann mir gut vorstellen, dass einige das als Grund allein sehen, um das "Spiel" wirklich gut zu finden, aber ob es seinen Heilige Kuh Status verdient hat ist eine andere Frage ...
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