Der Prolog ist sehr wirr. Bei den ersten paar Sätzen hatte ich meine liebe Mühe zu bestimmen, wer denn nun Subjekt und wer Objekt war bzw., wer gefunden hat und wer gefunden wurde.
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Er war „Locos“ Junge, er hatte das erkannt, was in ihm schlummerte
Das erste 'er' ist der James und das zweite "El Loco", oder? Irgendwann hab ichs dann mit dem Zusammenhang schon gerafft, aber ich hoffe, du siehst auch, dass dieser Satz (und nicht nur dieser) sehr unklar sind.
Ich glaube, das Problem war, dass du bei James den Namen noch nicht nennen wolltest und ihn deshalb immer mit 'er' bezeichnet hast, obwohl für den Leser mit 'er' noch jemand anders gemeint war.
"Die Verhandlungsbemühungen des FBI-Mannes führten zu nichts. Eine Patt-Situation.
Doch dann kam sein großer Augenblick"
Hier ein Beispiel, wo ich erst dachte, "sein grosser Augenblick" sei auf den FBI-Mann bezogen.
Also ich würde den Prolog nochmal überarbeiten und das klarar machen (ausser die ganze Verwirrung war pure Absicht, dann musst du mir das dann im Verlauf der Geschichte noch plausibel machen ).

Der Anfang von First Blood finde ich ein wenig überladen. Auch hier ein Beispiel: "Funkelnde Lichter blitzen"
Ein Licht kann blitzen und ein Licht kann funkeln, aber beides gleichzeitig? Kann ich mir nicht vorstellen. Ich würde dir deshalb raten, dich bei Beschreibungen eher auf das Nötige zu beschränken, anstatt mit adjektiven um sich zu werfen, die sich schlussendlich doch widersprechen .


"Der Tropfen fällt weiter herab, die Stadt unter ihm, sich ihm entgegenstreckend, sich öffnend wie der Schoß eines dreckigen, verdorbenen Dämons, das Wasser verschlingend, als der Tropfen im Dunkel der Schatten verschwindet, nur noch wenige Meter vom Boden entfernt an einem Hochhaus vorbei stürzt, in dessen Fenstern fahle Lichter leuchten und den Blick auf Gewalt, Enttäuschung, Angst und Verzweiflung freigeben."
Der Satz ist eine wahre Qual zum lesen, wie ich finde. Er ist zu lang, und versucht viel zu viel in einem Satz zu vermitteln. Ich würde den aufsplitten und vielleicht auch weniger Partizipien benutzen, die machen sich im Deutschen nicht sehr schön, wie ich finde (jedenfalls nicht in der Masse).

"eine hübsche und doch müde Frau, mit herabhängendem Haar"
Ist hübsch sein und müde sein ein widerspruch? Und hängt Haar nicht sowieso?
Die Beschreibung ist dir ein wenig missglückt, wie ich finde .

"hätte sie es bemerkt, hätte sie gerade jetzt anhalten können, um in dem Laden links von ihr, „French Caffee“, anzuhalten"
Wortwiederholung.

"Keine Menschen nahm sie war, nicht die Leuchtschrift des „French Caffee“, nur die Frau, die vor ihm herging"
Das Geschlecht von ihr/ihm () sollte einheitlich sein in dem Satz.

"Tot"
Tod, bitte. Ich will dir eigentlich keine Rechtschreibefehler ausbessern, aber viele scheinen die Wörter Tod/tot dauernd falsch zu machen, darum hoffe ich, mal wenigstens dich zu kurieren (wenns überhaupt nötig ist unds nicht nur ein Vertipper ist).

Was mich noch ein wenig stört, ist, dass die Atmosphäre von Prolog und First Blood ziemlich verschieden sind. Ich habe mir erst ne Kleinstadt im Süden der USA vorgestellt, mit einem allseits bekannten Polizeichef, der deshalb auch einen Spitznamen hat und der ein so überschauliches Gebiet zu überwachen hat, dass er dort jeden kennt und den besten Mann für sich ausgesucht hat.
Danach stürzt man ab in eine Stadt, die an ein Endzeitszenario erinnert. Also entweder die beiden Teile an völlig verschiedenen Orten statt, oder du hast es verpasst, dem Prolog die richtige Atmosphäre zu verpassen (wenige Worte hätte da bestimmt schon ne Menge ausmachen können)


So, das wären mal meine gesammelten Kritikpunkte. Die Dinge, die mir gefallen in ähnlicher Weise aufzulisten, ist schwierig (nicht weil sie nicht vorhanden wären), da ich halt nicht wirklich begründen kann, was daran gut ist. Darum mach ich jetzt gar keine solche Liste.

"Zuhause würde sie sich erst mal eine heiße Wanne einlassen und sich klar machen, was das Leben lebenswert machte." Aber den Satz finde ich geil. Echt mal .


Mir ist noch wichtig, dass dich mit meiner Kritik entweder ernsthaft auseinandersetzt oder sie gleich wieder vergisst. Es bringt nichts, wenn du denkst, ich würde dich einfach fertig machen wollen (wofür denn, das ist doch ein solider Anfang für eine gute Geschichte!). Darum überleg dir zu jedem Kritikpunkt, ob du mir zustimmst oder nicht. Widersprich mir ruhig, als Autor hast du immer noch das letzte Wort, wenn es darum geht, was an der Geschichte gut ist wie es ist und was vielleicht einer Änderung bedarf.


So, ich hoffe, dass ich hier mit lesen nachkomme ''. (Das war natürlich eine Aufforderung zum weiterschreiben )