Ich fand das Spiel eigentlich schon von den Anfangssätzen an klasse.
Ich hatte einiges vorher gehört und wusste daher, dass die Story komplex sein soll, was mich auch noch zusätzlich motiviert hat.
Gut, große Teile des Spiels sind verwirrend und erst später wird viel aufgelöst, meist dann, wenn ich schon wieder eine meiner alten Fragen vergessen hatte

Und das sich das Spiel am Anfang so auf den Konflikt von Aveh und Kislev stützt, hat IMO 2 Ursachen:
1. ist so ein Konflik RPG-typischer, soll heißen, mehr Leute werden
früher in den Bann gezogen. Man hätte hier eventuell auch (mit
einer Menge Scriptänderungen^^) einen ganz anderen Start wählen
können- aber ob dann so viele aufs Anfangsszenario angesprungen
wären?
2. Es "schaukelt" einfach perfekt die ganzen Ereignisse auf. Wie das
Spiel von "greifbaren" Dingen dann später immer verwirrender und
vor allem religiöser und psychologischer wird.

Und dass die Hauptfragen erst spät beantwortet werden, ist ja wohl klar.
Dennoch gehört Xenogears ja nicht zu den Videospielen, die einfach tonnenweise Füllzeit reinknallen, sondern im Endeffekt sind bestimmt 75-80% der Ereignisse und "Aufträge" wirklich von Belangen- eine storydichte, die ich bei keinem anderen RPG gesehen habe.

Mitlerweile ist es so, dass sich in meinem Kopf so eine "heilige Barriere" aufgebaut hat, durch die ich irgendwie nicht mehr an Xenogears rangehen kann. Das SPiel habe ich vor gut 2 Jahren gespielt und ich habe Angst, dass es mitlerweile irgendwas von seinem absolut genialen Flair verloren hat ^_O

Irgendwie kann ich die Atmosphäre und das Spielgefühl beim ersten Durchspielen gar nicht beschreiben, auf jeden Fall wurde es immer genialer und irgendwann konnte ich nicht mehr aufhören zu spielen, auch wenn die lahmen Dungeons eine "Hürde" darstellten.
Und die viel kritisierten halbe Stunden Sequenzen fand ich übrigens absolut genial^^
Ganz zu schweigen von den top Charakteren. Endlich mal ein Spiel, wo psychisch richtig schön kaputte Charaktere vorkommen.
Nebenbei hat Xenogears eine riesige Ansammlung von den coolsten Bösewichten der RPG Geschichte, alle mit eigenen, klasse ausgearbeiteten Motivationen. Eigentlich gibt es da so viele, dass man gar nicht entscheiden kann, welcher nun "böser" ist, unabhängig davon, wer am Ende übrigbleibt.

Alles in allem mein Lieblings-RPG (obwohl nur einmal durchgespielt^^°), dessen Story einem spätestens ab Ende CD1 flashen wird; überzeugt haben sollte sie einen aber IMO schon, nachdem man die Wahrheit über die Ethos herausfindet... wenn nicht schon viel früher. Wenn einen diese Enthüllung nicht schockt bzw. begeistert, weiß ich nicht, ob das Spiel einen überhaupt vom Hocker reissen kann^^°