In der Theorie ja, doch wie gesagt - und da gibt mir die Geschichte Recht - war es reiner Selbstmord, sich solchen Rittern entgegenzustellen, denn zum Einen konntest du von der Lanze aufgespießt werden, wenn du zu langsam warst und selbst wenn du es schaffst, einem Pferd die Vorderläufe abzuhacken, dann bist du bei Weitem noch nicht aus der Gefahrenzone.Zitat
Zum Einen wurden Reiterkalkavaden immer recht dicht gehalten (Schildwall-Prinzip) und so kann es durchaus sein, das dich der Nebenmann erwischt hat, zum Anderen hat ein gefällter Ritter und sein Pferd trotz Verletzung eine solche Wucht, das auch Diese ausgereicht hat, einen Zweihandkämpfer kampfuntauglich zu machen.
Aus diesem Grunde waren Pikeniere und Lanzenträger die bevorzugte Waffe gegen Kavallerie und lösten auch hier recht schnell die Katzbalger ab.
Was die Katanakämpfer betrifft, muss ich dir auch hier einige Illusionen nehmen
Auch wenn man dies hier im Pro-japanischen Forum nicht gerne hört, so war doch der japanische Samurai dem europäischen Ritter in keinster Weise automatisch überlegen.
Und auch die Geschichten des Katanas sind stark übertrieben und von den Medien wohlweißlich aufgebauscht, denn selbst die Falttechnik der Katanas war nur bedingt robuster als der gute Damaszener-Stahl spanischer Schmieden.
Dazu kommt, das die Europäer im direkten Vergleich einen weitaus höheren Erzaustoss hatten, d.h. wo der japanische Samurai noch mit Lederpanzern und Hartholzharnischen umhergelaufen ist, konnten europäische Ritter bereits mit kompletten Gestechrüstungen aufwarten, an denen sich auch Katanas ihre Zähne ausgebissen hätten - ganz davon zu schweigen, das eine scharfe Waffen um ein Vielfaches schneller an Kerben gewinnt und neu geschliffen werden muss, was der Gesamtstabilität einer Waffe Alles Andere als zuträglic ist (so z.B: auch das Sprichtwort "Allzu scharf macht schartig")
Die Geschichten von Katanakämpfern, die Steine entzwei schlagen, sind mit Sicherheit richtig, doch waren das extrem gut vorbereitete und konzentrierte Schläge auf ein unbewegliches Ziel mit außerordentlich guten Waffen.
Waffen, die in einem echten Krieg mit Tausenden von involvierten Soldaten wohl kaum Verwendung gefunden hätten. Von der Dynamik, dem Stress und den Überraschungen einer echten Schlacht ganz zu schweigen.
Nach meiner Erfahrung werden japanische Waffen weitaus überbewertet und durch das "Coolness-Image" diverser Filme und Spiele auf eine falsche Art hochgelobt.