mascot
pointer pointer pointer pointer

Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 40 von 47
  1. #21
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Vimes
    Aus welcher Motivation heraus versucht man, etwas wie Liebe auf Chemie zu reduzieren und dann die Erkenntnis auch noch als ihren wichtigsten Aspekt zu sehen?
    hab ich das gemacht? naja aber wenn man danach fragt, was Liebe sei, sollte man seine Antwort in Bücher suchen, aber wenn man Liebe fühlen will, gibt es andere Wege. Jeder wird wohl seine eigene Definition, Vorstellung und Phantasie von Liebe haben.

  2. #22

    Liebe? was ist das?

    Was ist Liebe eigentlich?
    Ich stelle Heute euch eine Aufgabe.
    versucht so viel über Liebe zu deuten vieviel ihr in drei Stichpunkte sagen könnt. wie z.B:

    1: ZUNEIGUNG
    2: VERTRAUEN
    3: bei sammmen es tut mir leid für mein schlechtes Deutch, da ich einen Sprachfehler habe...... was ihr nicht machen durft sind komplette sätze schreiben, sonst ist es keine kleine Knoppelei. Versucht nicht immer die gleichen Worte zu Benutzen wie die anderen Leute.... Viel Spass......
    [FONT=Arial Black]Blut über Blut soll fließen und die Kreatur in mir erwecken.[/FONT]

  3. #23
    Nja ich bin schon leicht enttäuscht, dass das hier kein Diskussionsthread werden soll auch wenn es so einen fast sicher schon gab. Ich geb mein bestes vlt das eine oder andere nicht gespamme und offensichtliche hier reinzustellen.

    1. Unerklärliche Zuneigung
    2. Alles für den anderen tun zu können
    3. Sex aus Liebe ist der Wunsch mit dem anderen eins zu werden (meine Theorie, man beachte: "aus Liebe")
    4. Einsam sein ohne den anderen
    5. Das Gefühl gebraucht zu werden
    6. Sehnsucht

  4. #24
    What is love?

    Baby don't hurt me

    Don't hurt me

    no more.


    Die Definition hat historisch beträchtlich variiert. Eine kulturunabhängige Definition zu suchen ist deswegen sinnlos, IMO.

  5. #25
    Hmm, dazu kann ich nur meinen Text kopieren, der sich bereits schon hier befinden würde. Aber Themen kommen ja gerne immer wieder vom neuen. Meine Meinung zum Thema:


    Gehen wir es mal entwicklungspsychologisch an: Ein Kleinkind, das keine Zuneigung erhält, stirbt nach einem Jahr erwiesenermassen. Weiter, damit ein Kind zum gesellschaftsfähigen Mensch wird, ist nebst dem üblichen Lernkram ein grosses Mass an emotionaler Bindung notwendig. Eltern-Kind-Liebe könnte man es nennen, wobei es in der heutigen Zeit auch andere Bezugspersonen geben kann, wichtig ist, dass die Personen das Kind unverbindlich lieben. Daraus folgt, dass jeder einzelne Mensch die Liebe bereits erlebt hat. Einige wuchsen glücklich auf, andere wurden von ihren Eltern enttäuscht, usw.
    In der Pubertät taucht dann das Phänomen der Verliebtheit, auch Limerenz genannt, auf. Sie ist triebbedingt und hat mit der eigentlichen Liebe nichts zu tun, doch ist sie notwendig, um überhaupt eine Liebesbeziehung einzuleiten, sie ist quasi die physiologische Vorphase und gerade bei höheren Wirbeltieren anzutreffen. Doch das Phänomen der Liebe selbst, die bedingungslose Liebe an irgendeine andere Person, ist ein menschliches, rein kulturelles Phänomen und somit NICHT angeboren (früher gab es nur Zweckehen, da war nichts mit Liebe). Mit anderen Worten: Liebesbeziehungen existieren in unserer Gesellschaft deshalb, weil es das Gesellschaftsideal so vorschreibt.

    Was heisst das nun für mich selbst? Gehen wir es rational an. Fakt ist: Bezugspersonen tragen Verantwortung für das Kind, ebenso tragt man eine gewisse Verantwortung in einer Liebesbeziehung. Da ich mit 6 Jahren die Scheidung meiner Eltern durchmachen musste, kann ich zumindest sagen, dass sowas emotional gesehen eine Katastrophe war. Dazu kommt, dass die mütterliche Verantwortung (Haushalt, etc.) nun auf mich und meinen Bruder abgeschoben wurden und irgendwie nervt es, ständig die Verantwortung für andere zu übernehmen, ganz ehrlich.
    Fazit: Eine Liebesbeziehung birgt das Risiko einer Trennung und man hat auch durch die Bindung eine gewisse Verantwortung zu leisten, zumindest mehr als bei einfachen Freunden. Ergo hab ich den Gedanken der Liebe in einer Partnerschaft entsagt.

    Doch auch ich komme natürlich ab und an in eine Limerenz-Phase. Was passiert? Es folgen irrationale Versuche, an die entsprechende Frau heranzukommen. Meist endet es so, dass ich mich gar nicht erst mit ihr treffen kann und schon im Voraus einen Korb kassiere. Für mich ein Zeichen, die Frau abzuschreiben. Gefühle kommen dann und wann wieder hoch, aber egal, die lassen sich meist dazu einsetzen, die Frau psychisch fertigzumachen... mit Erfolg. ^^

    Weiter, nehmen wir an, es käme tatsächlich zu etwas. Was dann? Mein einziges Verlangen bei einer Frau, die bei mir Gefühle auslöst ist schlicht und einfach... Sex. Oder genauer gesagt, eine Freundschaft, bei der man hin und wieder Sex haben kann. Natürlich können das auch mehrere sein.
    DOCH aufgrund des Gesellschaftsideals "Liebe" sind wohl wenige Frauen dazu bereit. Fazit: Vergiss es!
    Electrodynamics:

  6. #26
    @ Neues Topic:

    - Einsamkeit (ohne den anderen)
    - Irrationalität
    - Hingabe

    @ Biber
    Hätte NIEMALS gedacht, dass ich mal in einem Thema auch nur so nahe mit meiner Meinung an deiner bin. Gibt nur eine kleine Passage, die mich stört.
    Zitat Zitat von DasBiber
    Doch das Phänomen der Liebe selbst, die bedingungslose Liebe an irgendeine andere Person, ist ein menschliches, rein kulturelles Phänomen und somit NICHT angeboren (früher gab es nur Zweckehen, da war nichts mit Liebe). Mit anderen Worten: Liebesbeziehungen existieren in unserer Gesellschaft deshalb, weil es das Gesellschaftsideal so vorschreibt.
    Ich glaube nicht, das Liebe ein rein Menschliches Phänomen ist. Liebe gibt es auch in der Tierwelt, wie zum Beispiel bei einigen monogamen Tieren. Oder auch die Kinderaufzucht mag man als "Liebe" bezeichnen. Demnach ist es kein rein kulturelles Phänomen.

    Außerdem klingt es ein bisschen, als würde es nicht eine Möglichkeit der platonischen Liebe geben. Für dich scheint jede "Liebe" nur als sexuelle Atraktion zu bestehen, außer die, die zwischen Eltern und Kindern statt finden.
    Das denke ich auch nicht. Wenn ich an meine beste Freundin denke, dann muss ich ehrlich sagen, dass ich mich eher wie ein großer Bruder oder sogar wie ihr Vater fühle. Ich liebe sie halt wie einen Freund, meine kleine Schwester (wenn ich meine echte Schwester doch nur auch so "lieben" würde ) oder sogar als meine Tocher. Sexuell gesehen würde ich NIE etwas von ihr wollen. Aber ich weiß genau, wenn ich länger ohne Kontakt mit ihr zu haben leben müsste, dann würd mich das schwer belasten.

    Liebe kann man nicht pauschalisieren, dafür ist sie einfach zu facettenreich.
    Geändert von Pursy (28.11.2006 um 02:37 Uhr)

  7. #27
    Zitat Zitat von Pursy Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht, das Liebe ein rein Menschliches Phänomen ist. Liebe gibt es auch in der Tierwelt, wie zum Beispiel bei einigen monogamen Tieren. Oder auch die Kinderaufzucht mag man als "Liebe" bezeichnen. Demnach ist es kein rein kulturelles Phänomen.
    Kommt auf die Definition an. Partnerschaftsliebe ist ein rein menschliches Phänomen. Monogame Tiere binden sich nicht an einen Partner, weil sie ihn lieben, sondern aus Instinkt, weil sie sich um die Aufzucht der Nachkommen kümmern müssen. Daraus entstand beim Menschen erst das kulturelle Phänomen der Ehe, welches ursprünglich zweckdienlich war und wenig mit Liebe zu tun hatte. Erst mit der Emanzipation und dem Verschwinden der Notwendigkeit einer Ehe kam schliesslich die unverbindliche Liebe im Sinne der Partnerschaftsliebe auf und damit auch eine Menge Singles.

    Zitat Zitat
    Außerdem klingt es ein bisschen, als würde es nicht eine Möglichkeit der platonischen Liebe geben. Für dich scheint jede "Liebe" nur als sexuelle Atraktion zu bestehen, außer die, die zwischen Eltern und Kindern statt finden.
    Das denke ich auch nicht. Wenn ich an meine beste Freundin denke, dann muss ich ehrlich sagen, dass ich mich eher wie ein großer Bruder oder sogar wie ihr Vater fühle. Ich liebe sie halt wie einen Freund, meine kleine Schwester (wenn ich meine echte Schwester doch nur auch so "lieben" würde ) oder sogar als meine Tocher. Sexuell gesehen würde ich NIE etwas von ihr wollen. Aber ich weiß genau, wenn ich länger ohne Kontakt mit ihr zu haben leben müsste, dann würd mich das schwer belasten.
    Ich sprach vorhin hauptsächlich von der Partnerschaftsliebe. Natürlich gibt es noch andere Unterkategorien, wie Eltern-Kind-Liebe, platonische Liebe oder auch die Liebe zu Leidenschaften, Materialien, Gerichte, usw.
    Übrigens, wieso sagst du mir, du stimmst mir zu, obwohl du nie etwas von deiner Freundin willst? Wäre bei mir nicht der Fall.

    Zitat Zitat
    Liebe kann man nicht pauschalisieren, dafür ist sie einfach zu facettenreich.
    Man kann alles pauschalisieren. Im Falle der Liebe kann man ganz einfach von "stärkster Zuneigungsform" sprechen, was sie im Grunde auch ist, egal in welcher Form.
    Electrodynamics:

  8. #28
    BLAH!
    Meine Vermutung stimmt also... wir Romatiker sterben langsam aus.
    Scheiß auf Vernunft. Wenn ich jemanden liebe, dann liebe ich diesen jemand hallt und nur, weil Limerenz sein könnte heißt es noch lange nicht,dass ich mir dann keine Mühe gebe, dass es auch hällt.
    Liebe ist was schönes und sollte nicht so wissenschaftlich und realistisch erklärt werden.

  9. #29
    Zitat Zitat von Bauzi Beitrag anzeigen
    Scheiß auf Vernunft.
    Na dann viel Spass im Leben.

    Zitat Zitat
    Liebe ist was schönes und sollte nicht so wissenschaftlich und realistisch erklärt werden.
    (Natur-)Wissenschaft ist was schönes und ich liebe sie.
    Electrodynamics:

  10. #30
    Egal ob ihr Liebe jetzt mystifiziert oder rational zu erklären versucht, Liebe ist und bleibt ein Gefühl und ist damit nicht erklärbar, da es für den Menschen keine Vergleichsmöglichkeit gibt. So kann jeder Liebe vollkommen anders empfinden, was eine allgemeine Definition schlichtweg unmöglich macht.

    Btw sehe ich mich eher als wissenschaftlichen Romantiker ... oder doch als romantischen Wissenschaftler?

  11. #31

    Users Awaiting Email Confirmation

    Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
    Kommt auf die Definition an. Partnerschaftsliebe ist ein rein menschliches Phänomen. Monogame Tiere binden sich nicht an einen Partner, weil sie ihn lieben, sondern aus Instinkt, weil sie sich um die Aufzucht der Nachkommen kümmern müssen.
    Instinkt und Gefühl schließen sich nicht aus. Lernfähige Tiere nehmen ihre Triebe ja durch Gefühle wahr. Wie fühlt sich für ein Tier der Trieb zur Partnerbindung wohl an? Bei Mensch wie bei Tier ist bei der Partnerbindung der gleiche Botenstoff (nämlich Oxytocin) am Werk. Daher glaube ich, dass Tiere durchaus Liebe fühlen.

    Durch den Botenstoff Phenylethylamin wird der kurzfristige Verliebtheitsrausch (bzw. Limerenz) verursacht. Und er hätte wenig Sinn, wenn nach seinem Abklingen die Partner auseinandergingen - davon haben die Kinder nichts. Daher ist ja etwas notwendig was auch nachher die Bindung aufrechterhält. Das ist eben Liebe. Und die ist naturgegeben.

    Zitat Zitat
    Daraus entstand beim Menschen erst das kulturelle Phänomen der Ehe, welches ursprünglich zweckdienlich war und wenig mit Liebe zu tun hatte. Erst mit der Emanzipation und dem Verschwinden der Notwendigkeit einer Ehe kam schliesslich die unverbindliche Liebe im Sinne der Partnerschaftsliebe auf und damit auch eine Menge Singles.
    Umgekehrt. Naturgeschichtlich gesehen: Erst entstand die Mutter-Kind-Bindung. Daraus folgte dann die Fähigkeit zur Partnerbindung und zur Familienbildung. Daraus folgte die Fähigkeit zur Gesellschaftsbildung. In der Gesellschaft entstand Kultur. Die hat die Partnerbindung lediglich ritualisiert und Ehe genannt. Ehen gibt es bei allen Naturvölkern und "Hochkulturen". Viele missbrauchen sie zwar für wirtschaftliche Zwecke. Aber im Grunde sind Ehen aus Partnerliebe entstanden.

    Zitat Zitat von Cyberwoolf
    Liebe ist und bleibt ein Gefühl und ist damit nicht erklärbar, da es für den Menschen keine Vergleichsmöglichkeit gibt. So kann jeder Liebe vollkommen anders empfinden, was eine allgemeine Definition schlichtweg unmöglich macht.
    Du könntest genauso gut behaupten jeder sieht die Farbe Rot anders (zB als Grün oder Blau). Ich glaube da eher an den Grundsatz: gleiche Ursache - gleiche Wirkung. Wer einen gleichen Sehsinn hat wie ich wird auch die Farbe Rot gleich sehen. So wie ich die Liebe fühle wird sie wohl auch ein anderer Mensch empfinden. Unterschiede gibt es IMO nur dadurch, dass man immer mehrere verschiedene Gefühle gleichzeitig hat - der Gefühlscocktail ist bei jedem anders gemischt. Aber die Grundgefühle sind gleich. Wie kommt es sonst, dass viele was mit der Beschreibung "Kribbeln und Schmetterlinge im Bauch" bei Verliebtheit anfangen können?

    Sowieso glaube ich, dass ein Gefühl im Grunde nichts anderes ist als eine gewaltige Ansammlung von Informationen. Diese Informationen und Daten kann man sich durchaus Stück für Stück bewusst machen und allgemein verständlich darlegen. Denn ein Gefühl kann sich auch mal irren und dann ist es gut zu wissen, worin der Fehler eigentlich besteht.

  12. #32
    Zitat Zitat von Bauzi Beitrag anzeigen
    BLAH!
    [...]
    Liebe ist was schönes und sollte nicht so wissenschaftlich und realistisch erklärt werden.
    Moment, das Problem ist, dass es einfach nicht nur durch Wissenschaft (Botenstoffe und Enzyme) oder durch Philosophie alleine erklärt werden kann, deswegen kann ich mich nur der diesem Kommentar anschließen:
    Zitat Zitat von Cyberwoolf Beitrag anzeigen
    Btw sehe ich mich eher als wissenschaftlichen Romantiker ... oder doch als romantischen Wissenschaftler?


    Zitat Zitat von cloud2003 Beitrag anzeigen
    Instinkt und Gefühl schließen sich nicht aus. Lernfähige Tiere nehmen ihre Triebe ja durch Gefühle wahr. Wie fühlt sich für ein Tier der Trieb zur Partnerbindung wohl an? Bei Mensch wie bei Tier ist bei der Partnerbindung der gleiche Botenstoff (nämlich Oxytocin) am Werk. Daher glaube ich, dass Tiere durchaus Liebe fühlen.
    Ist aber kein Beweis, das Tiere auch so etwas wie Liebe empfinden. Vielleicht empfinden sie den Trieb, aber das heißt nicht, dass sie es auch als Gefühl wahrnehmen. Hat einfach etwas mit Bewusstsein zu tun.

    Zitat Zitat von cloud2003 Beitrag anzeigen
    Sowieso glaube ich, dass ein Gefühl im Grunde nichts anderes ist als eine gewaltige Ansammlung von Informationen. Diese Informationen und Daten kann man sich durchaus Stück für Stück bewusst machen und allgemein verständlich darlegen. Denn ein Gefühl kann sich auch mal irren und dann ist es gut zu wissen, worin der Fehler eigentlich besteht.
    Die Frage ist, ob man diese Gefühle nicht auch Fehlinterpretieren kann, wodurch sich zusätzlich auch "Fehlerquellen" zeigen könnten.
    Außerdem könnte man dadurch auch erklären, warum jeder soetwas wie Liebe unterschiedlich fühlen kann. Schließlich verarbeitet jeder Informationen anders, also kann in der Liebe "Rot doch Blau sein", um bei deinem Beispiel zu bleiben.

  13. #33
    Liebe = Freundschaft + Sex

  14. #34
    Zitat Zitat von cloud2003
    Du könntest genauso gut behaupten jeder sieht die Farbe Rot anders (zB als Grün oder Blau). Ich glaube da eher an den Grundsatz: gleiche Ursache - gleiche Wirkung. Wer einen gleichen Sehsinn hat wie ich wird auch die Farbe Rot gleich sehen. So wie ich die Liebe fühle wird sie wohl auch ein anderer Mensch empfinden. Unterschiede gibt es IMO nur dadurch, dass man immer mehrere verschiedene Gefühle gleichzeitig hat - der Gefühlscocktail ist bei jedem anders gemischt. Aber die Grundgefühle sind gleich. Wie kommt es sonst, dass viele was mit der Beschreibung "Kribbeln und Schmetterlinge im Bauch" bei Verliebtheit anfangen können?
    Die Wahrnehmung des Menschen ist subjektiv. Insofern kann es durchaus sein, dass jeder Mensch rot anders wahrnimmt. Zumal "kribbeln" ja auch ein Gefühl, und somit, genau wie Liebe, sogar noch schwerer einzuordnen ist. Niemals könnte ich deine Liebe oder dein Kribbeln spüren, was es für mich unmöglich macht zu wissen, ob wir wirklich das gleiche spüren.

  15. #35
    Zitat Zitat von Emag Eht Beitrag anzeigen
    Liebe = Freundschaft + Sex
    Meinst du das ernst?

    Finde ich überhaupt nicht, weil ich genug kenne die einfach nur eine Freundschaft haben und nur so zum Spaß Sex. Das ist bei denen noch weit entfernt von Liebe.
    Da stimm ich dir absolut nicht zu!

  16. #36
    Zitat Zitat von cloud2003 Beitrag anzeigen
    Instinkt und Gefühl schließen sich nicht aus. Lernfähige Tiere nehmen ihre Triebe ja durch Gefühle wahr. Wie fühlt sich für ein Tier der Trieb zur Partnerbindung wohl an? Bei Mensch wie bei Tier ist bei der Partnerbindung der gleiche Botenstoff (nämlich Oxytocin) am Werk. Daher glaube ich, dass Tiere durchaus Liebe fühlen.
    Aber was sich ausschliesst sind Instinkt und Lernfähigkeit. Beim Mensch ist die Fähigkeit zur Partnerbildung genausowenig angeboren wie Talentfähigkeiten. Eine Grundfertigkeit mag vorhanden sein, doch kann man diese nicht als Partnerschaftsliebe bezeichnen, da es durchaus auch Menschen gibt, die mit dem Begriff nicht viel anfangen können.

    Zitat Zitat
    Durch den Botenstoff Phenylethylamin wird der kurzfristige Verliebtheitsrausch (bzw. Limerenz) verursacht. Und er hätte wenig Sinn, wenn nach seinem Abklingen die Partner auseinandergingen - davon haben die Kinder nichts. Daher ist ja etwas notwendig was auch nachher die Bindung aufrechterhält. Das ist eben Liebe. Und die ist naturgegeben.
    Wenn Liebe im Sinne der Partnerschaftsliebe naturgegeben wäre, gäbe es keine polygamen Menschen.

    Zitat Zitat
    Umgekehrt. Naturgeschichtlich gesehen: Erst entstand die Mutter-Kind-Bindung. Daraus folgte dann die Fähigkeit zur Partnerbindung und zur Familienbildung. Daraus folgte die Fähigkeit zur Gesellschaftsbildung. In der Gesellschaft entstand Kultur. Die hat die Partnerbindung lediglich ritualisiert und Ehe genannt. Ehen gibt es bei allen Naturvölkern und "Hochkulturen". Viele missbrauchen sie zwar für wirtschaftliche Zwecke. Aber im Grunde sind Ehen aus Partnerliebe entstanden.
    Gesellschaftsbildung hat wohl kaum gross etwas mit Partnerbindung oder Familienbindung aus freien Stücken zu tun, sondern vielmehr aus Zweckmässigkeit, weil man zu damaligen Zeiten als Einzelgänger sprichwörtlich alleine dagestanden wäre. Dazu kommt das Patriarchat, welches heute ebenfalls so nicht mehr existiert. Damals konnte man wegen dem gesellschaftlichen Kontext nicht wählen, heute hingegen ist es einem freigestellt, ob man einen Partner möchte oder nicht. Die Tatsache, dass diese Wahl existiert, was sie es für Tiere nämlich nicht tut, da es sich bei ihnen um einen Instinkt handelt, bestätigt, dass es sich um ein kulturelles Phänomen handeln muss.
    Electrodynamics:

  17. #37

    Users Awaiting Email Confirmation

    Zitat Zitat von Pursy Beitrag anzeigen
    Hat einfach etwas mit Bewusstsein zu tun.
    Ja, aber Partnerbindung findet man eigentlich nur bei Säugern und Vögeln. Und die haben meist einen gewissen Grad an Psyche und Bewusstsein.

    Zitat Zitat
    Die Frage ist, ob man diese Gefühle nicht auch Fehlinterpretieren kann, wodurch sich zusätzlich auch "Fehlerquellen" zeigen könnten.
    Ja, seh ich auch so. Jede Erkenntnissuche führt ja zuerst zu einem Berg von Irrtümern, den man erst überwinden muss um zu seinem Fleckchen Wahrheit zu kommen. Aber da muss man halt durch. Ich bin nur gegen die Einstellung etwas sei grundsätzlich nicht erklärbar.

    Zitat Zitat
    Außerdem könnte man dadurch auch erklären, warum jeder soetwas wie Liebe unterschiedlich fühlen kann. Schließlich verarbeitet jeder Informationen anders, also kann in der Liebe "Rot doch Blau sein", um bei deinem Beispiel zu bleiben.
    Weder Sehsinn noch die Gefühle an sich sind erlernbar oder durch Lernen veränderbar - höchstens durch Erbfehler oder Hirnschäden. Ich glaub' die unterschiedliche Wahrnehmung der Liebe kommt einfach durch die Wechselwirkung mit den anderen Gefühlen - Rot wirkt neben Grün kräftiger als neben Blau.

    Zitat Zitat von Cyberwoolf
    Die Wahrnehmung des Menschen ist subjektiv.
    Kommt darauf an inwiefern der andere gleiche Hirnvorgänge hat wie ich. Natürlich ist es Ansichtssache ob man meint gleiche Hirnvorgänge gehen mit gleichen Wahrnehmungen einher. Wahrnehmungen an sich sind ja nicht messbar. Aber wenn du die Wahrnehmung eines andern grundsätzlich als "unmöglich erkennbar" darstellst, stellst du die Ursache-Wirkungs-Kette in Frage. Das hat in der Anwendung im Alltag IMO wenig Sinn. Gerade in der Liebe spielt Mitgefühl (nicht nur im Sinne von Mitleid) doch so eine große Rolle.

    Zitat Zitat von TheBiber
    Aber was sich ausschliesst sind Instinkt und Lernfähigkeit.
    Ganz im Gegenteil! Sogar die meisten der angeborenen Verhaltensprogramme haben eine Vielzahl von Variablen deren genauer Wert durch Lernen festgesetzt werden soll. Das hilft dem Programm sich zu verfeinern und sich besser der jeweiligen Umgebung anzupassen.

    Das Programm eines Neugeborenen weiß nur, dass es eine weibliche Bezugsperson gibt, an die es sich binden soll. Wie diese Frau genau beschaffen ist weiß das Programm nicht - das ist anfangs variabel. Durch seine Sinne lernt das Kind Aussehen, Duft, Stimme dieser Person - es prägt sie sich ein, die Variablen erhalten einen festen Wert. Die Prägungen werden fester Bestandteil des Programmes und vervollständigen es, wodurch es seine ganze Wirkung entfalten kann.

    Es mag sein, dass manche Leute mit Partnerschaftsliebe nichts anfangen können. Aber das liegt nicht am Nichtvorhandensein des Programmes sondern daran, dass dieses schläft - weil vielleicht manche Werte fehlen die es vervollständigen (zB ein Partner der zu einem persönlich passt).

    Zitat Zitat
    Wenn Liebe im Sinne der Partnerschaftsliebe naturgegeben wäre, gäbe es keine polygamen Menschen.
    Unsere Vorfahren waren polygam, doch es setzte eine Entwicklung zur Monogamie ein. Diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen und kann natürlich jederzeit die Richtung wechseln. Allgemein haben wir eine Menge Triebe die einander widersprechen. Daher haben wir auch ein Hirn, welches abwägen soll, welches der Verhaltensprogramme grad am besten passt.

    Zitat Zitat
    Gesellschaftsbildung hat wohl kaum gross etwas mit Partnerbindung oder Familienbindung aus freien Stücken zu tun, sondern vielmehr aus Zweckmässigkeit, weil man zu damaligen Zeiten als Einzelgänger sprichwörtlich alleine dagestanden wäre. Dazu kommt das Patriarchat, welches heute ebenfalls so nicht mehr existiert.
    Der Grundantrieb allen sozialen Verhaltens ist die Liebe, entstanden aus der Mutter-Kind-Beziehung. Die Grunderfindungen der Liebe sind die Bindung (an jemandem hängen), die Individualiät (jemand als etwas Besonderes ansehen mit eigenen Merkmalen die ihn von anderen unterscheiden) und die Freundlichkeit (die Fähigkeit zu zeigen, dass man jemandem gut gesinnt ist und wenn nötig umsorgt). Diese Erfindungen hat die Natur einfach von der Familie auf Fremde übertragen. Dadurch entstanden wohl Freundschaften -> Freundschaftsnetze -> Gemeinschaften -> Gesellschaften -> Kulturen.

    Zitat Zitat
    Damals konnte man wegen dem gesellschaftlichen Kontext nicht wählen, heute hingegen ist es einem freigestellt, ob man einen Partner möchte oder nicht. Die Tatsache, dass diese Wahl existiert, was sie es für Tiere nämlich nicht tut, da es sich bei ihnen um einen Instinkt handelt, bestätigt, dass es sich um ein kulturelles Phänomen handeln muss.
    Die Tatsache, dass jeder freiwillig das Zölibat wählen kann bestätigt, dass Sexualität ein kulturelles Phänomen ist. - IMO unsinnig.

    Die meisten Menschen - egal welcher Kultur - stimmen darin ein, dass Liebe ein Gefühl ist, dass in der Partnerschaft besonders stark in Erscheinung tritt. Starke Gefühle kann man Menschen nicht einfach einreden - das wäre wohl das Ende der Drogen. Nun kann man natürlich die Wahrnehmung der Menschen in Frage stellen. Doch lässt sich ein höherer Oxytocin-Spiegel bei der Mutter-Kind-Bindung UND bei Partnerbindungen feststellen - Botenstoffe lassen sich nicht einfach so auslösen. Viele Verhaltensmuster von Liebenden (umarmen, küssen, streicheln, umsorgen) lassen sich direkt aus dem Mutter-Kind-Verhalten ableiten. Liebespaare reden sogar manchmal miteinander in einem zärtlich hohen Tonfall, wie es Mütter mit ihren Kindern tun. Der Liebestrieb meldet sich durch das Gefühl der Einsamkeit, so wie der Nahrungstrieb sich durch Hunger meldet. - Das alles wird wohl kaum bewusst herbeigeführt. Man muss allerlei Tatsachen ausblenden um Liebe nur auf kultureller Ebene erklären zu wollen.

  18. #38
    Zitat Zitat von cloud2003 Beitrag anzeigen
    Ja, aber Partnerbindung findet man eigentlich nur bei Säugern und Vögeln. Und die haben meist einen gewissen Grad an Psyche und Bewusstsein.
    Dann könnte man Bewusstsein ja vielleicht als Umwandlungsinstanz von Instinkten oder Trieben zu Gefühlen bezeichnen.

    Zitat Zitat von cloud2003 Beitrag anzeigen
    Weder Sehsinn noch die Gefühle an sich sind erlernbar oder durch Lernen veränderbar - höchstens durch Erbfehler oder Hirnschäden. Ich glaub' die unterschiedliche Wahrnehmung der Liebe kommt einfach durch die Wechselwirkung mit den anderen Gefühlen - Rot wirkt neben Grün kräftiger als neben Blau.
    So meinte ich das nicht. Ich meinte eher, das dieser Überfluss an Informationen von jedem anders verarbeitet wird, vielleicht sogar fehlerhaft.
    Wenn du es wieder auf deinen Sehsinn beziehen willst, kannst du es auch mit einem Epileptischen Anfall durch Reizüberflutung vergleichen. Bei einigen passiert so etwas nicht, aber kann diese Überinformation, die zum Hirn gelangen nicht richtig oder garnicht verarbeitet werden.
    Liebe könnte man also auch mit dieser Reizüberflutung gleichsetzten, wenn auch mit anderen Auswirkungen!

  19. #39
    imo ist liebe das gefühl für jemanden da sein zu können, zu müssen (e bissl zu stark ausgedrückt). Etwas für ihn zu tun, sich für ihn zu interesieren (nicht nur im sexuellen sinne!).
    Aufgrund von § 1 der Netikette gebannt. Antrag wurde gestellt. ~ Knuckles

  20. #40
    Zitat Zitat von cloud2003 Beitrag anzeigen
    Ganz im Gegenteil! Sogar die meisten der angeborenen Verhaltensprogramme haben eine Vielzahl von Variablen deren genauer Wert durch Lernen festgesetzt werden soll. Das hilft dem Programm sich zu verfeinern und sich besser der jeweiligen Umgebung anzupassen.
    Nur lässt sich eine Konstante nicht in eine Variable umwandlen und umgekehrt. Was heisst: Angeborene Dinge bleiben angeboren und lassen sich nicht ändern, während hingegen lernbedingte Dinge automatisch nicht instinktiv sind. Ich erkläre das anhand deines Beispieles:

    Zitat Zitat
    Das Programm eines Neugeborenen weiß nur, dass es eine weibliche Bezugsperson gibt, an die es sich binden soll.
    Das wäre dann die instinktive Eltern-Kind-Liebe. Die Bezugsperson braucht übrigens nicht weiblich zu sein, wichtig ist nur, dass überhaupt eine Bezugsperson vorhanden ist.

    Zitat Zitat
    Wie diese Frau genau beschaffen ist weiß das Programm nicht - das ist anfangs variabel. Durch seine Sinne lernt das Kind Aussehen, Duft, Stimme dieser Person - es prägt sie sich ein, die Variablen erhalten einen festen Wert. Die Prägungen werden fester Bestandteil des Programmes und vervollständigen es, wodurch es seine ganze Wirkung entfalten kann.
    So weit so gut, das Wesen Bezugsperson an sich ist in diesem Fall angelernt.
    Was ich einfach aussagen will ist, dass sich Eltern-Kind-Liebe nicht direkt mit Partnerschaftsliebe vergleichen lässt.

    Zitat Zitat
    Es mag sein, dass manche Leute mit Partnerschaftsliebe nichts anfangen können. Aber das liegt nicht am Nichtvorhandensein des Programmes sondern daran, dass dieses schläft - weil vielleicht manche Werte fehlen die es vervollständigen (zB ein Partner der zu einem persönlich passt).
    Das ist jetzt einfach eine Behauptung. Es gibt Menschen, die bleiben ihr Leben lang single und haben auch kein Verlangen nach Partnerschaftsliebe. Wäre es ein Instinkt, müsste er auf jeden Fall einsetzen, wie bei der Eltern-Kind-Liebe.

    Zitat Zitat
    Unsere Vorfahren waren polygam, doch es setzte eine Entwicklung zur Monogamie ein. Diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen und kann natürlich jederzeit die Richtung wechseln. Allgemein haben wir eine Menge Triebe die einander widersprechen. Daher haben wir auch ein Hirn, welches abwägen soll, welches der Verhaltensprogramme grad am besten passt.
    Tatsache ist: Eltern-Kind-Liebe ist überlebensnotwendig, Partnerschaftsliebe hingegen nicht, hinzu kommt, wie du sagtest, dass unsere Vorfahren polygam waren, was doch eindeutig bestätigt, dass Partnerschaftsliebe nicht einfach angeboren, sondern angelernt und kulturell übermittelt worden ist.

    Zitat Zitat
    Der Grundantrieb allen sozialen Verhaltens ist die Liebe, entstanden aus der Mutter-Kind-Beziehung.
    Dies hingegen ist eine recht bodenlose Behauptung. Bei gewissen Insektenstämmen (Bienen, Ameisen) gibt es keine Anzeichen einer Eltern-Kind-Beziehung, doch ist das Sozialverhalten dort sehr ausgeprägt. Dazu muss man sagen, dass das Sozialverhalten dieser Insekten instinktiv festgelegt ist, weil insbesondere die Arbeitsteilung bei ihnen ein wichtiger Überlebens-Bestandteil ist. Bei uns Menschen kann man dies ebenso sagen, allerdings ist dies kein angeborener Instinkt, sondern wiederum ein kulturelles Phänomen. Beweis dafür sind Einsiedler, die ebenso problemlos leben können wie jeder andere Mensch auch. Wia auch immer, der aus Arbeitsteilung folgende Drang nach Gesellschaft hat meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem Trieb nach Elternliebe zu tun. Das sind zwei gänzlich unterschiedliche Dinge.

    Zitat Zitat
    Die Grunderfindungen der Liebe sind die Bindung (an jemandem hängen), die Individualiät (jemand als etwas Besonderes ansehen mit eigenen Merkmalen die ihn von anderen unterscheiden) und die Freundlichkeit (die Fähigkeit zu zeigen, dass man jemandem gut gesinnt ist und wenn nötig umsorgt).
    Ersteres stimmt, jedoch nur bis zur Adoleszenz. Eltern-Kind-Liebe ist deshalb wichtig, weil man als Kind keine Überlebenschancen hätte ohne Bezugsperson. Doch mit dem Erwachsenwerden entfällt die Notwendigkeit der Bezugsperson, die Eltern-Liebe bleibt aber meistens bestehen, hat aber wie gesagt nichts mit Sozialverhalten oder Partnerschaftsliebe zu tun.
    Zweiteres hat hingegen nichts mit Liebe zu tun, sondern ist eine Eigenschaft, die sich einfach so ergibt. Jeder Mensch ist ein Individuum. Wie du darauf kommst, ist mir absolut schleierhaft.
    Und das dritte, die Freundlichkeit, ist angelernt. Freundlichkeit ist ein Gesellschaftsideal und in gewissem Sinne ist es notwendig, sich gewissen Idealen anzupassen, um in der Gesellschaft zu bestehen. Ergo ist Freundlichkeit ein soziales Phänomen und hat wiederum nichts mit Liebe an sich zu tun.

    Zitat Zitat
    Diese Erfindungen hat die Natur einfach von der Familie auf Fremde übertragen. Dadurch entstanden wohl Freundschaften -> Freundschaftsnetze -> Gemeinschaften -> Gesellschaften -> Kulturen.
    Eine recht kühne Behauptung, wenn du mich fragst. Soziales Verhalten folgt, wie ich schon sagte, daraus, dass Menschen in Gruppen eine höhere Überlebenschance haben. Durch die Arbeitsteilung ist es für das Individuum einfacher, sein Leben zu bestreiten, als als Einzelgänger, weshalb die Mehrheit der Menschen sich auch dafür entscheiden. Und daraus entstehen automatisch Regeln für Sozialverhalten, weil sonst die Gruppe nicht mehr funktionieren würde.

    Zitat Zitat
    Die Tatsache, dass jeder freiwillig das Zölibat wählen kann bestätigt, dass Sexualität ein kulturelles Phänomen ist. - IMO unsinnig.
    Je nach Auffassung ist Sexualität sogar wirklich ein kulturelles Phänomen (Kamasutra), aber fassen wir es als biologisches Phänomen auf, fällt auf, dass Sexualität im Gegensatz zu Eltern-Kind-Liebe, Hunger oder Durst nicht überlebensnotwendig ist und man diesen Instinkt deshalb entfernen kann, ob jetzt willentlich unterdrückt oder durch Sterilisation spielt hierbei keine Rolle.
    Aber wenn dir der Vergleich von früher zu heute nicht gepasst hab, erklär ich es halt anders: Der Unterschied von Instinkt zu angelerntem Verhalten liegt sicher einmal darin, dass sich ersterer normalerweise immer zeigt. Egal ob Eltern-Kind-Liebe, Hunger, Durst oder Sexualität, früher oder später kommen die Instinkte zum Vorschein, die meisten unmittelbar nach der Geburt, die Sexualität hingegen erst später in der Pubertät. Kommen wir nun zur Partnerschaftsliebe: Diese kann sich ein ganzes Leben lang nicht zeigen, ergo kann es sich nicht einfach so um einen Instinkt handeln wie bei Hunger oder Sexualität, denn das würde ja der Tatsache widersprechen, dass sich Instinkte zeigen müssen, da sie ja angeboren sind. Daraus folgt, dass das Phänomen der Partnerschaftsliebe nicht angeboren ist.

    Zitat Zitat
    Die meisten Menschen - egal welcher Kultur - stimmen darin ein, dass Liebe ein Gefühl ist, dass in der Partnerschaft besonders stark in Erscheinung tritt. Starke Gefühle kann man Menschen nicht einfach einreden - das wäre wohl das Ende der Drogen. Nun kann man natürlich die Wahrnehmung der Menschen in Frage stellen. Doch lässt sich ein höherer Oxytocin-Spiegel bei der Mutter-Kind-Bindung UND bei Partnerbindungen feststellen - Botenstoffe lassen sich nicht einfach so auslösen. Viele Verhaltensmuster von Liebenden (umarmen, küssen, streicheln, umsorgen) lassen sich direkt aus dem Mutter-Kind-Verhalten ableiten. Liebespaare reden sogar manchmal miteinander in einem zärtlich hohen Tonfall, wie es Mütter mit ihren Kindern tun. Der Liebestrieb meldet sich durch das Gefühl der Einsamkeit, so wie der Nahrungstrieb sich durch Hunger meldet. - Das alles wird wohl kaum bewusst herbeigeführt. Man muss allerlei Tatsachen ausblenden um Liebe nur auf kultureller Ebene erklären zu wollen.
    Nicht Liebe. Partnerschaftsliebe. Es mag sein, dass sich die Gefühle für Eltern-Kind-Liebe und Partnerschaftsliebe ähneln, dennoch ist die Partnerschaftsliebe biologisch nicht notwendig oder lässt sich durch diverse andere Dinge ersetzen.
    Electrodynamics:

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •