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  1. #33

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    Zitat Zitat von Pursy
    Dann könnte man Bewusstsein ja vielleicht als Umwandlungsinstanz von Instinkten oder Trieben zu Gefühlen bezeichnen.
    Tut man auch ^^. --> Antonio Damasio


    Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
    Das ist jetzt einfach eine Behauptung. Es gibt Menschen, die bleiben ihr Leben lang single und haben auch kein Verlangen nach Partnerschaftsliebe.
    Ich denk mal eher, das ist eine Behauptung. Wer sagt, sie hätten kein Verlangen nach Partnerschaft? Natürlich könnte es bei manchen sein, dass sie erst zusammen mit einem Partner durch das Stadium der kurzen Verliebtheit durchmüssen, bevor die Partnerschaftsliebe einsetzt. Und natürlich kann die Partnerschaftsliebe nur ausgelöst werden, wenn der Partner auch halbwegs passt. Aber das sind halt Vorbedingungen die stimmen müssen - das meinte ich mit "das Programm braucht die richtigen Werte bevor es vollständig ausgelöst wird".
    Wäre Mozart taub geboren hätte er nie seine Neigung für Musik entdeckt. Diese Neigung wäre aber trotzdem da und schläft einfach nur - denn Töne hören wäre die Vorbedingung (die gefragten "Werte") zum Aufwecken dieser Neigung.


    Zitat Zitat
    Wäre es ein Instinkt, müsste er auf jeden Fall einsetzen, wie bei der Eltern-Kind-Liebe.
    Das Verlangen (also das Programm) meldet sich durch das Gefühl der Einsamkeit. Und einer inneren Leere. Kann man beides unterdrücken. Manche können ja selbst den Hunger (bis zum Tod) unterdrücken, obwohl der Nahrungstrieb zweifelsohne ein Instinkt ist.


    Zitat Zitat
    Tatsache ist: Eltern-Kind-Liebe ist überlebensnotwendig, Partnerschaftsliebe hingegen nicht,.
    In der Natur kommt es nicht auf das Überleben des Einzelnen sondern auf den Fortpflanzungserfolg der Art an. Durch das Entstehen der Mutter-Kind-Bindung entstand für die Mütter eine enorme zusätzliche Last: Neben dem eigenen Überleben auch noch für das der Jungen sorgen. Daher war es notwendig, dass der Vater bei Nahrungssuche und Aufzucht mithalf, wodurch letztendlich mehr Junge erfolgreich aufgezogen werden konnten und somit der Fortpflanzungserfolg stieg - und darauf kam es an. Dadurch konnte sich dieses Verhalten auch im Erbgut durchsetzen.

    Zitat Zitat
    hinzu kommt, wie du sagtest, dass unsere Vorfahren polygam waren, was doch eindeutig bestätigt, dass Partnerschaftsliebe nicht einfach angeboren, sondern angelernt und kulturell übermittelt worden ist.
    Ich sagte ebenso, dass eine Entwicklung hin zur Monogamie begonnen hat. Eben durch die Familienbildung. Derzeit haben wir die Neigung zu beidem: Poly- und Monogamie.

    Zitat Zitat
    Dies hingegen ist eine recht bodenlose Behauptung. Bei gewissen Insektenstämmen (Bienen, Ameisen) gibt es keine Anzeichen einer Eltern-Kind-Beziehung, doch ist das Sozialverhalten dort sehr ausgeprägt. Dazu muss man sagen, dass das Sozialverhalten dieser Insekten instinktiv festgelegt ist, weil insbesondere die Arbeitsteilung bei ihnen ein wichtiger Überlebens-Bestandteil ist.
    Bei staatenbildenden Insekten herrscht die einfache Brutpflege. Bei Säugern und Vögeln dagegen die "individualisierte Brutpflege". Die Erfindung der Individualität ist der Kernpunkt (ich komm' auf sie unten zu sprechen. )

    Zitat Zitat
    Bei uns Menschen kann man dies ebenso sagen, allerdings ist dies kein angeborener Instinkt, sondern wiederum ein kulturelles Phänomen. Beweis dafür sind Einsiedler, die ebenso problemlos leben können wie jeder andere Mensch auch. Wia auch immer, der aus Arbeitsteilung folgende Drang nach Gesellschaft hat meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem Trieb nach Elternliebe zu tun. Das sind zwei gänzlich unterschiedliche Dinge.
    Und, glaubst du ein Einsieder wäre nie einsam? Wie gesagt, die meisten Triebe lassen sich unterdrücken und sei's auch ein so überlebensnotwendiger Trieb wie der Hunger.

    Zitat Zitat
    Zweiteres hat hingegen nichts mit Liebe zu tun, sondern ist eine Eigenschaft, die sich einfach so ergibt. Jeder Mensch ist ein Individuum. Wie du darauf kommst, ist mir absolut schleierhaft.
    Der Glaube an die Individualität ist nichts Selbstverständliches. Nimm staatenbildende Insekten: Dort herrscht "einfache Brutpflege" - da wird einfach jeder Nachwuchs von jeder Arbeiterin gefüttert. Wer wen füttert ist völlig egal. Jeder zählt gleich - ohne Unterschied, keine Individualität. Bei Säugern dagegen muss eine ganz bestimmte Mutter ein ganz bestimmtes Junges füttern - nämlich ihr eigenes (so ist es von der Weitergabe des Erbgutes her klarerweise am sinnvollsten).

    Damit das funktioniert sind zwei Fähigkeiten notwendig: Erstens müssen beide über lange Zeit stark aneinander gebunden sein (bei Insekten eindeutig nicht der Fall). Verlust der Bezugsperson kann für ein Kind dramatisch sein und für eine Mutter ist der Verlust des Kindes ebenso grausam. Zweitens muss die Mutter fähig sein ihr Junges von allen anderen ganz klar zu unterscheiden. Das ist alles andere als eine selbstverständliche Fähigkeit. Das Hirn muss fähig sein die kleinen Unterschiede (zu den Jungtieren anderer Mütter) möglichst hervorzuheben und wird auf eben jene geprägt, damit einer Jungenvertauschung vorgebeugt wird. Individualität ist nichts anderes als das (An)erkennen und die Hervorhebung der Unterschiede die jemand im Vergleich zu jemand anderem hat. Dadurch ensteht auch der Eindruck, der den man liebt sei etwas Besonderes (sonders = anders) - "er hebt sich ab von der Masse".

    Zitat Zitat
    Und das dritte, die Freundlichkeit, ist angelernt. Freundlichkeit ist ein Gesellschaftsideal und in gewissem Sinne ist es notwendig, sich gewissen Idealen anzupassen, um in der Gesellschaft zu bestehen. Ergo ist Freundlichkeit ein soziales Phänomen und hat wiederum nichts mit Liebe an sich zu tun.
    Freundlichkeit ist grundsätzlich die Fähigkeit zu zeigen, dass man jemandem gut gesinnt ist - diese Fähigkeit war vor der Mutter-Kind-Bindung bei Lebewesen schlichtweg nicht vorhanden.
    Jedes Neugeborene und jeder Mensch auf der Welt versteht ein aufrichtiges Lächeln als Zeichen der Freundlichkeit. Weil das angeboren ist - man findet es sogar bei den Affen.


    Zitat Zitat
    Eine recht kühne Behauptung, wenn du mich fragst. Soziales Verhalten folgt, wie ich schon sagte, daraus, dass Menschen in Gruppen eine höhere Überlebenschance haben. Durch die Arbeitsteilung ist es für das Individuum einfacher, sein Leben zu bestreiten, als als Einzelgänger, weshalb die Mehrheit der Menschen sich auch dafür entscheiden. Und daraus entstehen automatisch Regeln für Sozialverhalten, weil sonst die Gruppe nicht mehr funktionieren würde.
    Na klar bringt es Vorteile sonst hätte es sich nicht durchgesetzt. Soziales Verhalten findet sich auch bei unseren nahen Verwandten, den Menschenaffen. Und weil soziales Verhalten bei Säugern so dermaßen komplex ist, dass man es nicht einfach erlernen kann gibt es dafür auch einen Berg an Instinkten. Glaubst du unsere Vorfahren haben diesen Berg an Instinkten in einer Gen-Massenzerstörung plötzlich verloren und dann durch Kultur das Rad einfach neuerfunden, sodass sich unsere sozialen Verhaltensweisen bis hin zu einzelnen Gebärden mit dem der Menschenaffen gleichen? Bisschen unwahrscheinlich.


    Zitat Zitat
    Je nach Auffassung ist Sexualität sogar wirklich ein kulturelles Phänomen (Kamasutra),
    Nein, jeder halbwegs vernünftige Mensch sieht ein, dass Kamasutra nichts als eine kulturelle Ausformung eines naturgegebenen Triebs ist.

    Zitat Zitat
    Diese kann sich ein ganzes Leben lang nicht zeigen, ergo kann es sich nicht einfach so um einen Instinkt handeln wie bei Hunger oder Sexualität, denn das würde ja der Tatsache widersprechen, dass sich Instinkte zeigen müssen, da sie ja angeboren sind. Daraus folgt, dass das Phänomen der Partnerschaftsliebe nicht angeboren ist.
    Unsinn, viele Verhaltensweisen sind Glied einer Verhaltenskette, wo ein Verhalten einem anderen vorausgehen muss, bevor jenes eintritt (zB bevor Verhalten B eintritt muss Verhalten A ausgeführt werden). Bei Partnerschaftsliebe kann es sein, dass erst der Verliebtheitsrausch (Phenylethylamin) mit einem Partner durchlebt werden muss, bevor die Partnerliebe (Oxytocin) voll eintritt. Oder es fehlen bestimmte Prägungen, die das Programm ausreifen lassen. Natürlich können auch seelische Einwirkungen wie Kindheitstraumata eine Rolle spielen.

    Du unterscheidest viel zu stark zwischen Trieb und Lernfähigkeit und das geht völlig an der Wirklichkeit vorbei. Beide sind voneinander abhänging, innig verbunden und stehen in hoch komplexer Wechselwirkung miteinander. Das ist auch für ein Überleben in der Umwelt notwendig.


    Zitat Zitat
    Nicht Liebe. Partnerschaftsliebe. Es mag sein, dass sich die Gefühle für Eltern-Kind-Liebe und Partnerschaftsliebe ähneln, dennoch ist die Partnerschaftsliebe biologisch nicht notwendig oder lässt sich durch diverse andere Dinge ersetzen.
    Ich meinte Partnerschaftsliebe. Mir ging es auch eher darum wie du dir erklären willst, dass sich diese Verhaltensweisen (erwartungsgemäß) gleichen. Und sogar die Botenstoffe. Man kann nicht erlernen einfach so bestimmte Botenstoffe auszulösen. Eigentlich genügt schon diese Tatsache allein um deine Aussage Partnerschaftsliebe sei kulturell eingeredet komplett zu widerlegen.
    Geändert von cloud2003 (05.12.2006 um 22:37 Uhr)

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