Also hier geht es nun weiter!
Der Weg zum Schloss war doch etwas weiter als Schila angenommen hatte. So gingen die beiden Freundinnen schweigend durch die Gasen. Na ja. Schweigend nicht gerade. Denn Niki kicherte die ganze Zeit vor sich hin. Bald hielt es Schila nicht mehr aus. Ruck artig wand sie sich der kleinen Fee zu. „Kannst du mir mal sagen was so lustig ist?“ „Na der Soldat! Was denn sonst?“ Dazu sagte Schila nichts und ging weiter. Aber ein Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit, als sie an das Ereignis von vorhin dachte. Niki schwirrte ihr hinter her. „Das ein Hauptmann der Arme, der jeden ab metzeln würde der seiner Königin zu nahe kommt, so in die Kunst verknallt ist! Das kann man einfach nicht glauben! Und das mit dem Maler hat er dir auch gleich ab genommen. Hat nicht mal gemerkt das du ne Frau bist! Und so was haben die zur Arme gelassen?“ Wider brach Niki in Gelächter aus. Schila zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Das mit dem Maler, da ist mir halb nichts besseres ein gefallen! Und das er mich für einen Kerl gehalten hatte sollte ja auch so sein. Schließlich hat der Meister mir schon von Anfang an erklärt: Das ich immer wie ein Junge aus sehen muss! Und so soll es auch bleiben.“ Endlich hatte sich auch Niki wider beruhigt und flog neben ihr her. So ging das ne weile. Als sie plötzlich vor ihrer Begleiterin an hielt. Schila blieb abrupt stehen und sah sie überast und fragend an. „Etwas interessiert mich jetzt aber!“ Sagte Niki und blickte sich dabei um, ob Jemand sie belauschen könnte. Was allerdings unnötig war. Da sie sich außerhalb der Stadt befanden und keine Menschenseele in der Nähe war. „Warum hast du es im nicht gegeben?“ Wand sie sich wider dem Thema zu. Schila hatte keine Ahnung von was Niki redete. „Was wem?“ „Na den Edelstein an der Kette! Warum hast du ihn nicht dem Soldaten gegeben? Schließlich sollen wir ja Hilfe suchen. Und die Rettung der Königin ist seine Aufgabe! Also. Warum nicht? Dann wer das erledigt und wir könnten unsere eigenen Wege gehen!“ Nachdenklich blickte Schila die Straße, die in einer scharfen Biegung um einen Felsen zum Schloss führt, entlang. Nach einer Weile brach sie das Schweigen: „Den Gedanken hatte ich auch schon. Gleich als ich die ersten Soldaten in der Stadt sah! Aber ein Gefühl sagte mir, dass es nicht klappen würde. Zelda hatte mir gesagt dass der Stein ihr sehr viel bedeutet und dass sie ihn nur über ihre Leiche hergeben würde! Also müssen wir jemanden finden der das auch weiß. Und die Soldaten haben davon bestimmt keine Ahnung! Die würden mich nur für verrückt erklären und raus schmeißen.“ Das sah auch Niki ein. „Alles klar! Wir suchen also jemanden der der Königin vertraut ist und auch über ein paar ihrer Geheimnisse bescheit weiß.“ „Ganz genau!“ Stimmte Schila zu und ging um den Felsen herum. Doch der Anblick der sich dahinter erbot, lies sie abrupt stehen bleiben. Schila hatte schon so viele Orte gesehen, dass sie es gewöhnt war etwas neues zu sehen. Trotzdem machte sich in ihr immer wieder Staunen breit. So wie hier, wehrend sie vor dem mächtigen Schloss stand. Es war aus weisem Stein gebaut und die Türme ragten in den hellblauen Himmel. Umgeben war das Schloss von einer mächtigen Schutzmauer, die nur durch ein Tor unterbrochen war. Die Zugbrücke war herunter gelassen und führte über den Wassergraben. Aber dafür standen zwei Soldaten im Tor. „Der Kerl hat recht! Malerisch ist es alle mal! Aber bestimmt auch ziemlich gut bewacht!“ „Hmm!“ Stimmte Niki ihr zu. „Und wie willst du da rein kommen? Einfach so lassen die dich bestimmt nicht rein. Wie währe es als Maus oder Vogel oder sonst was in der Art, das nicht gleich auf fällt.“ Schila schüttelte den Kopf. „Nein! Ich muss ja noch den Edelstein mit nehmen. Dass wäre dann eine ziemliche Schlepperei! Weil der sich nicht wie meine eigene Kette an meine Verwandlungen an passt.“ Niki seufzte. „Da hast du recht! Und wie dann?“ Angestrengt blickte Schila sich um. Sie hatte einigermaßen einen Plan aus getüftelt. Aber dafür brauchte sie einen geeigneten Ort. Da fiel ihr Blick auf eine kleine Hütte, die direkt am Weg zum Schloss stand. Nur ein paar Meter vor dem Haupttor. Ein triumphierendes lächeln machte sich auf Schilas Gesicht breit. „Keine Sorg! Ich hab schon ne Idee!“ Und schon rannte sie los. „Na da bin ich gespannt!“ Meinte Niki und fügte etwas lauter hinzu: „Hey, warte gefälligst auf mich!“ Schila war derweil schon an der Seitenwand der Hütte angekommen und so plötzlich stehen geblieben. Das Niki, die ein ziemliches Tempo zu gelegt hatte um sie ein zu holen, voll gegen ihren Rucksack knallte. „Autsch! So hab ich das nun auch wider nicht gemeint!“ „Psst!“ Schila hatte warnend den Finger auf die Lippen gelegt. So musste Niki die weiteren Klagewörter, die ihr auf der Zunge lagen, runter schlucken. ‚Das gibt sicher ne Beule!’ Dachte sie daher nur im Stillen und rieb sich dabei den Kopf. Vorsichtig spickte Schila durch das kleine Fenster in das innere der Hütte. Mit ihrer Vermutung, das hier die Soldaten ihre Nachtwache vor dem Tor verbringen, lag sie allem Anschein nach richtig. Sie sah einen Tisch, ein paar Stühle drum herum, einen Schrank mit Tassen und Schüsseln drin und in der hinteren Ecke ein Bett. All das war nur grob zusammen gebaut. „Sehr gut! Es ist niemand da.“ Flüsterte sie Niki zu. „Und wo zu das ganze?“ „Das wirst du schon noch sehen!“ Und damit war das Thema beendet. Leise ging Schila weiter an der Wand entlang und schaute um die Ecke zu Tor rüber. Zufrieden stellte sie fest ,das die zwei Soldaten in ein wohl sehr interessanten Gespräch vertieft waren und nicht darauf achteten was vor dem Schloss passierte. So konnte sie ohne große mühe zur Tür schleichen, diese öffnen und hinter sich wieder schlissen. ‚Also wirklich! Wenn ich die Königin irgend wann mal wieder sehe, werde ich ihr den Rat geben: Für eine bessere Bewachung zu sorgen!’ Beschloss sie dabei in Gedanken.