Um Mithila vor dem weiteren Abrutschen zu retten, ein weiterer Teil:
Als er den Rand des nächsten Schachtes in greifbarer Weite hatte, hielt er sich mit beiden Händen an diesem fest. Er blieb einige Sekunden hängen, bis er sich mit einer schnellen aber sehr kraftschändenden Bewegung nach oben zerrte. Als eines seiner Knie festen Untergrund spürte, ließ er sich nach vorne fallen und blieb eine Zeit lang liegen, um die Strapazen mit einer kurzen Pause auszugleichen. Er schloss die Augen, atmete langsam und regelmäßig, zählte in Gedanken bis zehn und dann ging er wieder in die Hocke. Rion hatte bereits den Rand erreicht und zog sich auch hinauf. Akion ruckte ein Stück zur Seite, sodass sein Freund neben ihm Platz fand. Auch dieser ließ sich mit dem Rücken auf das kalte Metall fallen, während er die Arme über seinen Kopf gestreckt hatte. Seine Füße ließ er noch im Schacht baumeln. "Ziemlich anstrengend, nicht wahr?", fragte der liegenden mit geschlossenen Augen. Akion antwortete, während er sich mit dem Rücken gegen die Wand lehnte und ein Bein zu sich zog: "Ja, genau etwas nach unserem Geschmack, stimmt's?" Rion lächelte, drehte sich auf den Bauch und ging in eine Hockstellung. "Ja, ganz nach unserem Geschmack.", er blickte kurz auf die Karte, "Nun müssen wir den Gang zu Ende schürfen. An dieser Kreuzung müssten wir dann unter uns ein Gitter finden, durch dieses gelangen wir in die Eingangshalle." Während dieser Worte krabbelte Akion bereits ein gutes Stück voraus, weshalb Rion ihm dann mit schnelleren Bewegungen einholen musste. Als sie an der Stelle ankamen, an der sich ihr Ausgang befinden sollte, hielten beide an. Sie schwiegen und ihr Atem war leise. Akion blickte durch das Gitter hinab in die Eingangshalle. Es waren um die drei Meter zum Boden, doch kein Polizist war in der Nähe. Er zog seinen Schraubenzieher heraus und begann wieder die Schrauben ihres Ausganges hinaus zu drehen. Als dies Geschehen war, nahm er vorsichtig das Gitter mit beiden Händen heraus und reichte es Rion, der es dann ebenso behutsam auf einen freien Platz des Ganges legte. Akion steckte seinen Kopf durch die Öffnung. Sie befanden sich senkrecht über dem Boden und der Raum unter war vollkommen mit grauen Marmorfliesen beschmückt. Eine Nachtleuchte war die einzige Lichtquelle, die dem trösten Raum die Dunkelheit raubte. Von seiner Position aus konnte er keine Kamera entdecken, weshalb er Rion zunickte. Er hielt sich mit beiden Händen an den Rändern der Öffnung fest und lies seinen Körper hinunterhängen. Als er somit den Abstand zum Boden verkleinert hatte, ließ er los und flog gen Boden. Als er aufkam gab es einen dumpfen Laut. Er war erstaunt wie leise er war, da er trotz des zwei Meter Abstandes zum Boden beinahe kein Geräusch verursacht hatte. Er blickte nach oben und sah, wie Rion den Anstand machte, auch hinunterzuspringen. Er ging einen Schritt zur Seite, worauf Rion etwas lauter zu Boden kam. Die Taschenlampe hatte er zwischen die Zähne geklemmt, die Karte unter dieser um Mund. Er nahm beides heraus und blickte erneut auf den Plan, um ihren nächsten Weg auszumachen. "Wir müssen nun die linke Treppe wieder herab. Wenn wir ihr Ende erreicht haben, müsste dann auf der rechten Seite eine Tür sein, durch die wir in den Raum mit dem Cyberkapseln gelangen. Dann werden wir in aller Ruhe unser Vorhaben durchsetzten können. Der Raum ist schalldicht gebaut, sodass es in diesem kein Problem sein dürfte, alles einzuschalten. Nun aber los", gab Rion kund, worauf beide wieder mit leisen Schritten durch den Raum glitten und die Treppe hinunter stiegen. Bei jedem Schritt auf der Treppe erklang ein metallisches Geräusch, das durch die Metalltreppe erzeugt wurde. Ihre Taschenlampen hielten sie ausgeschaltet, da die spärliche Beleuchtung der Nachtlampen in diesem Gang ihrer Bedürfnisse vollkommen genügte. Akion's Gedanken überschlugen sich, wessen Grund die Aufregung vor dem kommenden 'Testens' des Brendots-Highlights war. Er selbst war ein Videospielefanatiker. Es gab Nächte, in denen er mehr spielte als schlief. Das war auch der einzige Grund, weshalb er sich auf diese nächtliche Aktion mit Rion eingelassen hatte. Auch dieser war ein Fan von elektronischen Spielen. Er grinste in sich hinein wie ein kleines Kind vor einer süßen Mahlzeit, doch das störte ihn nicht an der Gesamtsituation, sein Kopf blieb wie immer kühl und Reaktionsfähig, er war von Grund heraus ein Mensch, der eher in sich gezogen war, der immer einen klaren Kopf behielt, egal wie schwierig etwas war. Als sie die letzte Stufe überstiegen, schalteten sie ihre Lampen aufs neue ein. "Ist es diese?", fragte Akion mit einer Kopfbewegung auf die rechtsliegende Eisentür.