Danke, es ist auch nämlich so, das ich den Prolog erst vor kurzem geschrieben habe und er deshalb einen anderen Schreibstil hat als jetzt. Ich weiß, das es langweilig war, aber naja, ich wollte es etwas in die Länge ziehen und ich selbst habe festgestellt, das Akion dadurch träge wirkt. Danke für deine Solidarität, die ist bei mir auch vorhanden. Es folgt ein weiterer, sehr wichtiger Teil von Mithila. Auf Kritik, Prost.
Die Sonne stand schon hoch am Himmel, der wolkenlos und tiefblau dahintrieb. Melodische Vogelgezwitscher begleiteten den Laufenden, der die Natur liebte und schätzte. Sein Weg führte an den Mauern des Stadtparkes entlang, bis er den Eingang, einem großen, aus Backsteinen bestehendem Rundtor, durchschritt. Akion lief schon seit mehreren Jahren, routinemäßig seinen Weg durch den Stadtpark, doch heute lief er durch diesen eine Abkürzung zum Treffpunkt mit seinem Freund.
Der Weg lag im Schatten der Bäume, die zu dieser Jahreszeit bereits in voller Blüte waren. Eine leichte Windbrise blies Akion ins Gesicht, doch diese nahm er dankend an, da das Laufen selbst für den konditionsmäßig gut trainierten jungen Mann in der bedrückenden Hitze anstrengend wurde. Mit einem Blick auf seine Armbanduhr bemerkte der Laufende, dass er nur noch fünf Minuten zur Verfügung hatte, um zum Café zu kommen. Sein monotones Laufen ging nun in einen Sprint über, mit dem er versuchte, in einer möglichst kurz gehaltenen Zeitspanne den Park zu durchqueren. Während des Rennens stieg ihm die Anstrengungsröte ins Gesicht, da seine Laufbahn in praller Bescheinung der Sonne lag. Abermals erhöhte Akion sein Tempo, wodurch er kurze Zeit später schon das Parktor durchlief. Nun verlangsamte er sich wieder, da das Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite lag. Die unbefahrene Verkehrsader wurde von ihm überschritten und sein Ziel war nun eine Bank, die im Schatten der aufgestellten Sonnenschirme Schutz fand. Auf dieser ließ er sich keuchend nieder, seinen Kopf in die Hände setzend. In dieser Pose verharrte er einige schweratmende Sekunden, bis er sich wieder aufsetzte und Mithilfe des Handrückens den Schweiß aus dem Gesicht wischte. Er stand erneut auf, als er Rion an einem Tisch sitzend fand, der in naher Entfernung in einem etwas abseits liegendem Eck des Straßencafés lag. Zielstrebig ging er auf diesen zu und gesellte sich zu seinem Freund. "Wartest du schon lange?", murmelte Akion, als er einen Stuhl hinausschob und sich auf diesen setzte. "Und dir auch ein freudiges Hallo.", entgegnete Rion lächelnd, "Nicht nennenswert lang, nur hat die Zeit schon gereicht, um uns etwas zum trinken zu bestellen."- "Dann ist ja gut", sagte der gerade Angekommene noch leicht schwerfällig atmend, "Was ist denn nun so wichtig, das du mich unbedingt herbestellen musstest?" Rions Lippen setzten zu einer Antwort an, doch seine Worte verstummten augenblicklich, als eine junge Kellnerin mit den bestellten Getränken ankam. "Das müsste reichen, der Rest ist für Sie.", er gab ihr einen Geldschein und wartete, bis sie wieder außer Hörweite war. "Nun denn", erneut setzte Akions Gegenüber zu einer Antwort an, "Du kennst doch sicher die Firma Brendot." Statt etwas zu sagen nickte Akion nur kurz, da er seine Lippen durch das Glas, mit dessen Inhalt er seinen Durst stillte, nicht bewegen konnte. "Ihre Technik ist im ganzen Land bekannt, doch ist ihnen noch nicht der Durchbruch zum Weltmarkt gelungen, bis jetzt noch nicht.- "Auf was willst du hinaus?", drängte sein Freund. "Nun, um nicht um die Sache herum zu reden, in ihrer Zweigstelle in unserer Stadt, im Brendot-Hochhaus, wird gerade ihre neuste Kreation, ein hochmodernes Videospiel gebunkert." Akion schüttelte missmutig den Kopf: "Wegen einem Spiel rufst du mich hierher und veranstalltest auch noch eine Heimlichtuerei?"- "Lass mich doch aussprechen", entgegnete Rion rasch, "Es ist kein gewöhnliches Spiel. Auf dem Markt gibt es unzählige Spiele, die beinahe täglich durch neuere Grafiktechniken und Spielemethoden verbessert werden. Die heutigen Spiele sind in ihrer realistischen Grafik so naturgetreu, das man sich richtig in die dortige Welt hineinversetzten kann. Doch das Brendot-Highlight ist noch besser, es lässt die Spielewelt real werden." Und wieder runzelte Akion bedenklich die Stirn. Bevor er eine Frage stellen konnte, gab Rion schon erneut zurück: "Sie haben einen neuen Meilenstein in der Geschichte der Computertechnick gesetzt, sie haben etwas entwickelt, was die Spieleindustrie vollkommen revolutionieren wird. Noch befindet es sich in der Aufwartungsphase, doch der Prototyp ist noch nicht getestet worden."- "Wovon redest du, was für einen Meilenstein meinst du?- "Ich rede von Mithila, der neuesten Spieleentwicklung aus dem Hause Brendot. Es ist kein Spiel wie ein anderes, denn dieses Spiel wird real."- Das hast du schon einmal erwähnt.", leicht genervt äußerte Akion seinen Standpunkt. "Doch in welcher Form hast du noch nicht gesagt. Ich kenne Dutzende Spiele, die meiner Meinung nach real wirken."- "Dieses Spiel, wird nicht wie gewöhnlich mit einer Joystick oder einer Tastatur gespielt...", sagte Rion leise, "... sondern man versetzt sich direkt in die Rolle des Helden, man wird Mithilfe von hochentwickelten Kapseln in das Spiel hinein versetzt, das heißt man ist direkt in dem Spiel drin, kann interaktiv die Umgebung verändern und bewegen, mit den Personen eigene Gespräche führen, gegen Monster kämpfen und die Erschöpfung spüren... alles verläuft dort wie im normalen Leben, keine vorgegebenen Maße, man selbst entscheidet alles, bis hinein ins Detail." Akion schwieg erst einen kurzen Moment, doch dann antwortete er leicht stockend: "Und wieso dann die ganze Heimlichtuerei? Das ist doch Wahnsinn.... das ist die Veränderung der Computerindustrie, es war bis jetzt doch technisch undenkbar, das man selbst in das Spiel hinein versetzt wird. Das ist... ein Traum jedes Viedospielers und Computerbegeisterten." "Ich weiß, ich weiß, doch halte dich mit deiner Begeisterung zurück, denn das ganze dürfte eigentlich keiner außer den paar Technikern wissen. Ich selbst habe es auch nur erfahren, da ich die Internetverbindung der Firma gehackt habe. Rechtlich gesehen, müssten wir jetzt ins Gefängnis, oder zumindest ein hohe... nein, ungeheure Geldsumme an die Firma zahlen. Schon allein meine Hackaktion würde uns ein paar Millionen kosten und das wir jetzt auch noch die sonst streng geheimgehaltene Entwicklung von ihnen erfahren haben... es darf einfach niemand, gar niemand außer uns davon erfahren, hörst du? Die Firma hat großen Einfluss in unserer Stadt, wenn sie mitkriegen, das wir ihr Geheimnis kennen, wird sie uns in den Ruin schicken, selbst das Gesetz bestimmen sie hier. Zwar wirkt das Unternehmen recht klein, doch der Eindruck täuscht. Es hat schon längst unsere Stadt in seiner Kontrolle, wenn auch im wahrsten Sinne." Sein Freund, der nun die vergangenen Minuten schweigsam dagesessen hatte, beugte sich zu Rion vor, bis sich ihre Gesichter fast berührten und fragte langsam: "Und was willst du nun machen? Ich kenne dich schon zu lange, als das du mir nur sagen würdest, was für eine Entdeckung du gemacht hast." Rion's Lippen nahmen einen leichten lächelnden Ausdruck an, als Akion diese Worte zu ihm sprach.
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