Hallo Leute, hab mal eine Sammlung von alten Gedichten und Geschichtchen angefangen. Wird noch mehr dazu kommen, sagt mal wie ihr die (zum Teil sehr alten) Sachen findet!!

Das Leben

Und nachdem alles vorüber war und sich der Vorhang schloss, da war es als öffneten sich die Himmel und die Höllen und entließen ihre Mächte, um sich des Rätsels seiner freien Seele anzunehmen. Und der große, alte Mann erschien und begann zu sprechen.
„Du bist frei und hast keine Angst.
Du bist tot und fragst nach keiner Wahrheit.
Du hattest eine Frau und noch viele weitere vor der Ehe.
Derer hattest du im übrigen zwei.
Du hast Drogen genommen und viel gegessen.
Du hast ohne Silberfolie gegrillt und du hast geraucht.
Du hast dich geschlagen, hast gelogen und gestohlen.
Du bist ohne Führerschein gefahren.
Du hast manchmal Steuern hinterzogen und bist beim Akt gestorben.
Und doch bist Du frei! Wieso?“
Und die kleine Seele musste ein letztes mal lachen.
„Ich habe gelebt!“


Liebe

Wir sehen Klage, gedenken wir vergangener Tage
Wir ahnen Sorgen, blicken wir zu kommenden Morgen
Und wenn unser Leben füllt mit Leid,
wir glücklich für den Tod bereit

Und wenn wir all diese Tage beweinen,
so sollt ein jeder Vernünft´ge meinen,
dass eben jene Worte klar,
die Freiheit sei der Tod führwahr

Doch ist´s nicht der Vernünft´ge der versteht,
dass durch Tod die Erlösung vergeht,
die Liebe als Erfüllendste offenbar,
nur den Liebenden erscheint als klar


Was bleibt

So fragst du also was nur bleibt,
nachdem sie geht,
sie nicht versteht,
als dafür du warst nicht bereit

„Dafür“ heißt was du schon ermessen,
nicht wonach der Einsame strebt,
wodurch sonst heiliges Leben entsteht,
doch allzu leicht von dir vergessen

Und wissen wirst du bald befreit,
dass gerade jetzt dir Liebe bleibt,
denn dich nun stark die Hoffnung greift,
und daraus doch auch Liebe reift


Leb!

An manchen Tagen fallen schwarze
Krähen zu Boden
Und verdecken als finsterer Teppich
Das Grün der Wiesen

Schatten flimmern über dem Asphalt
Durch Kälte entstanden
Weil die Wärme dort vergeht
Wo kein Licht aus der Ferne strahlt

Graue Wolken erschlugen die Sonne
So schien es mir
Und doch erklärt mir keine Wahrheit
Warum ich trotzdem glücklich sein kann...

- im Gedenken an Stephan, meinen besten Freund, der zu früh gehen musste –


KinderWahrheit

Ein Kinderlachen
Es schallt
Es klingt
Hinüber von hier zu aller Welt
Es verklingt

Bevor es ankommt
Über weisen Köpfen
Dort verstummt
Erwürgt vom finsteren Muss und Ordnung
Es erlischt

Vor der Wut anderer
Dem Zorn aller
Durch unseren Hass
Entstanden einst aus Tränen
Darin ist Wahrheit

Suchst du, erinnerst du dich, siehst du...


Das was

Das ist Verwirrung,
was mich verwirrt

Das ist Bestimmung,
was mich bestimmt

Das ist Erkennung,
was mich erkennt

Das ist Vorsehung,
was mich vorsieht

Das ist Wasung,
was mich dast

Du bist was,
das mich liebt...?


Tu´s doch

Sie hatten es gesagt. Er hatte es gehört. Und sie wussten das. Wie immer. Wie immer wussten sie das ganz genau, und das wusste er.
„Tu´s doch!“ Das will er ja.
„Mach´s doch!“ Nichts mehr als das.
„Komm schon!“ Und die absolute Unmöglichkeit.
Bis jetzt. Bis jetzt ist es immer die absolute Unmöglichkeit gewesen, er hatte es nie geschafft, sich nie dazu gebracht, er konnte es nicht. Obwohl... ob... er nicht doch?
Er könnte es! Doch hatte er Erkenntnis erlangt, all die Gelegenheiten zu denen er in dieser Situation gewesen war. Er wusste jetzt, dass seine Vernunft und sein Denken die Angst ersetzt hatten, dass sie absolut geworden waren. Für ihn. Und das, genau das, wussten sie nicht. Sie konnten es nicht wissen. Aber er wusste nun mehr als je zuvor. Denn er tat es. Er wusste alles. Und endlich tat er es.


Und Vertrauen ist Liebe!

Vertrauen bringt eine solche Erleichterung,
ein so wunderbares Gefühl des Zusammenhalts,
dass man seine Deckung sinken lässt,
und so kann man vernichtet werden.

Und Liebe ist Vertrauen!


So, da kommt bald noch mehr, muß es noch ausgraben! Gebt ruhig auch eure antiken Stücke zum Besten!!!