Durch die dunklen Gänge der einstigen Zwergen Hochburg huschte Ziek von Schatten zu Schatten. Immer bemüht unnötige Gefechte mit den Getreuen des verstorbenen Lord Heathres zu umgehen, zwar würde Ziek sich liebend gern durch die Gegner Horden kämpfen aber er hatte nicht die Zeit dafür. Nicht die Krieger waren sein größter Feind hier, sondern die Zeit. Jede Minute die er damit zubrachte im Schatten zu lauern um Patroullien vorbei ziehen zu lassen und sich darin zu verbergen kostete ihn wertvolle Minuten, welche seine Gegner dazu nutzen ihr unheiliges Ritual vorzubereiten. Er war schon tief in die Stollen eingedrungen. Er konnte deutlich noch die Spuren der alten Zwerge sehen, Loren, Bergbaugerät, Knochen. Ziek wusste nicht was hier passiert war aber er hatte eine Vermutung. Heathres war seiner Zeit damit beschäftigt die Elben auszurotten. Ziek wusste die Gründe dafür nicht aber brauchte es wirklich einem plausiblen Grund im Völker auszurotten? Wohl eher nicht, jedenfalls hatte sich niemand bisher für so etwas rechtfertigen können. Diese Bergbaukolonie der Zwerge war ein idealer Außenposten vor dem Madras Gebiet, welches damals von den Elben kontrolliert worden war. Wahrscheinlich hatte Heathres seine Legionen ausgesandt um diese Kolonie einzunehmen und als geheimen Stützpunkt zu verwenden. Das wäre die plausibelste Erklärung und die sonstigen Erklärungen beschränkten sich auf Schrecken aus der Tiefe welche von den Grabenden Zwergen geweckt wurden. Diese Erklärungen klangen für Ziek aber nach einem billigen Fantasy-Roman und er schenkte ihnen nicht wirklich Beachtung. Ziek erreichte bald eine weitere Kreuzung. Zwei Stollen gingen von dieser Kreuzung aus. Der linke war genau wie die vorherigen aber der rechte Stollen sah neuer aus als die anderen. Die bisherigen Stollen waren alle vor langer Zeit in den Fels geschlagen worden, dieser hier war neuer und teilweise noch nicht richtig mit Querbalken verstärkt. Ziek zögerte und wollte dann gerade den neuen Stollen betreten als er plötzlich Stimmen und Schritte aus dem Stollen vernahm. Aus dem Stimmengewirr konnten Ziek 2 Personen heraus hören. Er postierte sich an der Ecke zum neuen Stollen und lauerte den beiden blassblauen Kriegern auf.
Langsam wurden die Stimmen lauter und Ziek schlang seinen Griff fester um seinen Dolch, den er schon im Anschlag hatte. Er presste sich fest mit den Rücken an die Wand und wartete bis die Stimmen und das Gepolter lauter wurden. Dann .. als er die Stimmen klar und deutlich verstehen konnte und schon den Geruch der Krieger wahrnahm, stieß er sich von der Wand ab, drehte sich einmal herum so dass er mit dem Gesicht zu den beiden verdutzten Kriegern stand. Der vordere blassblaue hatte nicht mal mehr Zeit seine Augen weit genug aufzureißen, da fing er sich schon eine Schnittwunde am Hals ein. Der Krieger brach röchelnd zusammen und presste seine Hände an die Wunde aus der das Blut mit jedem Herzschlag mehr hinaus pumpte. Ziek drehte sich wieder zurück und landete mit dem Rücken auf der gegenüberliegenden Seite des Stolleneinganges. Der andere Krieger zog sein Krummsäbel und schoss in die Kreuzung hinein um Ziek zu verfolgen. Ziek wirbelte herum und ließ seinen Arm nach vorne schnellen um den Krieger seinen Dolch ins Gesicht zu rammen. Der Krieger teleportierte sich rechtzeitig zur Seite um dem Schlag auszuweichen und tauchte rechts neben Zieks Schwertarm wieder auf. Ziek grinste und ohne seine Position groß zu verändern schwang er seinen Arm nach rechts. Der Schwinger traf den Krieger und die Klinge seines Dolches bohrte sich in den Hals des Kriegers. Ziek stoppte den Schwinger bevor er den ganzen Hals durchtrennte und mit einem dumpfen Knall landete der leblose Körper des Kriegers auf dem Felsboden der Höhle. Mittlerweile war das Röcheln des verletzten Kriegers verstummt und er lag in einem kleinen See aus Blut im Eingang des neuen Stollens. Ziek begutachtete was er dort angestellt hatte ohne eine Regung zu zeigen und betrat dann den neuen Stollen. Der Stunden wund sich wie eine Schlange tief in den Fels hinein und wurde zunehmens enger. Konnten am Eingang noch 2 Leute nebeneinander den Stollen verlassen, so konnte nun neben Ziek niemand mehr nebenher gehen. Wahrscheinlich waren die Krieger deshalb im Gänsemarsch unterwegs, gefundenes Fressen für einen Hinterhalt. Der Stollen endete in einem Saal. Der Saal war eigentlich nur groß und leer. Säulen zierten weissten den Weg vom Stollenausgang hin zu einer prachtvoll verzierten Tür aus Gold. Dieser Saal war genau wie der Stollen zuvor ein idealer Platz für einen Hinterhalt und Ziek fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, als er zwischen den Säulen hindurch auf die goldene Tür zuging. Als er die Tür fast erreicht hatte, blieb Ziek stehen und drehte sich blitzschnell herum. Vor dem Eingang des Stollens stand ein alter Bekannter.

Da bist du ja, hast dir aber reichlich Zeit gelassen.

Tel’aris .. nehme ich an.

Aha! Mein Name ist dir also wieder eingefallen ... merk ihn dir gut, es wird das letzte sein an das du dich erinnern wirst, Grimrist.

Am anderen Ende des Saales stand Tel’aris in voller Kampfmontur. Wie damals auf dem Luftschiff komplett gepanzert und mit einem riesigen Zweihänder bewaffnet.

Bringen wir es zuende.

*seuftz* Wenn’s sein muss ...

Tel’aris griff nach hinten und schob eine Art Mundschutz nach vorne. Der Schutz verdeckte bis zur Nase Tel’aris Gesicht und schützte diesen Teil seines Gesichts so vor Attacken. Tel’aris war nun buchstäblich von Kopf bis Fuß gepanzert und ließ seinen Zweihänder von der Schulter auf den Boden knallen. Einen Moment lang verharrten die beiden so. Tel’aris mit der spitze seines Zweihänders im sandigen Felsboden vergraben in einer angespannten Kampfhaltung und Ziek mit hängenden Schultern und seinem Dolch in der Hand. Das Kampfgeschrei von Tel’aris beendete die Ruhe vor dem Sturm und der Elite Krieger des Lord Heathres rannte auf Ziek zu. Der Zweihänder zog eine Spur durch den Boden als er ihn hinter sich her schleifte und auf Ziek zuschoss. Ziek ging in Kampfposition und als Tel’aris ihn erreicht hatte, wich er nach links an einer Säule vorbei aus um hinter Tel’aris zu kommen. Tel’aris schwang seinen Zweihänder von unten hoch und mit der Laufrichtung seines Gegners. Mit einem Knall schlug der Zweihänder in die Säule ein und zertrümmerte diese Augenblicklich. Das riesige Schwert glitt ohne Probleme durch die Säule und folgte Ziek. Nach einer 180° Drehung setzte Tel’aris den Zweihänder wieder ab, als er Ziek direkt vor sich hatte, um erneut zum Schlag auszuholen. Ziek machte mehrere kurze Sätze nach hinten und brachte Tel’aris so wieder auf Entfernung. Erneut schoss Tel’aris mit einem Kampfschrei auf den Lippen auf Ziek los und schwang seinen Zweihänder gegen ihn. Ziek duckte sich weg und versuchte ein Bein von Tel’aris zu erwischen um den Riesen zu Fall zu bringen. Zieks Bein traf auf das des Kriegers und leider hatte die Aktion nicht den gewünschten Effekt. Als hätte Ziek gegen einen Baumstamm getreten prallte er einfach gegen das Bein ohne Wirkung zu erzielen. Tel’aris fing seinen Schwinger ab und hoch das Schwert um es wieder auf Ziek herunter schnellen zu lassen. Ziek machte einen Satz zurück und landete breitbeinig auf seinem Hintern. Das Schwert von Tel’Aris schnellte genau zwischen seinen Beinen in den Boden, wirbelte Staub auf ließ den Boden aufsplittern. Tel’aris lies keine Sekunde verstreichen und riss sein Schwert nach vorne aus dem Boden um Ziek damit in zwei Teile zu spalten. Der Vampir reagierte ebenso schnell und rollte sich nach hinten ab. Die Klinge Tel’ari’s schnellte haarscharf an Zieks Gesicht vorbei als dieser wieder auf die Beine sprang und Ziek drehte seien Kopf zur Seite um zu verhindern dass der Pfad der Klinge sein Auge oder Gesicht kreuzen konnte. Dennoch hinterlies die Klinge eine Spur auf Zieks Gesicht welche von der linken Wange bis zur Stirn reichte. Die Wunde war nicht tief aber es war dennoch keine angenehme Erfahrung für Ziek gewesen. Per Phasenverschiebung teleportierte sich Ziek auf einige Entfernung und richtete das Wort an Tel’aris.

Nicht schlecht, großer. Bist ganz schön wendig dafür, dass du so dick eingepackt bist.

Verspotte mich solange du willst ... es wird dir nichts nützen.

Hey hey hey, mein großer. Ich wollt dich nicht verspotten. Ich wollt dir nur ein Kompliment machen! Bist doch ein ganz ganz flinker Bursche ...

Ziek setzte sein überhebliches Grinsen auf (nun mit +4 auf Agilität aber –5 auf Charisma). Tel’aris war wirklich verflucht schnell dafür, dass er so dich gepanzert war. Ziek hatte bisher noch keinen Angriffversucht unternommen, war immer nur ausgewichen und hatte das Angriffsverhalten seines Gegenüber studiert. Mehr als pure Gewalt konnte sein Gegenüber nicht einsetzen und normal hätte Ziek leichtes Spiel mit ihm, wenn da nicht diese Panzerung wäre die den ganzen Körper des Kriegers umschlang. Lediglich oberhalb der Nase war Angriffsfläche da und dieser Punkt war für Ziek schwierig zu treffen da er mit seinem Dolch nahe an Tel’Aris heran musste. Ziek hatte auch ein wenig darauf vertraut, dass die Anstrengungen den Zweihänder zu führen Tel’aris auslaugen würden. Jedoch zeigte sich bisher nichts davon. Plötzlich begann Tel’Aris erneut auf Ziek zu zurennen und der Vampir steckte seinen Dolch in seinen Gürtel und griff hinter sich in die Überreste seines Mantels um das Schattenschwert zum Einsatz zu bringen .. seine Hand griff ins leere.

Was zum?! Verdammte Axt..!!

Die Schattenklinge war nicht mehr da! Tel’Aris schwang seinen Zweihänder gegen den unbewaffneten Ziek welcher immer noch nicht realisiert hatte, dass er das Schattenschwert anscheinend verloren hatte ...