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Ritter
...
Stunden waren vergangen seit Ziek und Watts mit der beschädigten Durandal aufgebrochen waren um das Versteck der vergessenen Legion zu suchen. Im Grunde war es eine Irrfahrt ins ungewisse, denn Ziek hatte keine Ahnung wonach er suchen sollte. Sein Mimik sprach von einer Felsspalte aber weit und breit war außer dichten Wäldern unter ihnen nichts zu sehen. Mittlerweile war es Mittag, die Sonne stand hoch am Himmel und mit jeder Minute die verging wurde Ziek unruhiger. Irgendwas hatten die Kidnapper mit der Elbe vor und die Zeit arbeitete gegen Ziek. Er konnte es sich nicht erlauben die Elbe zu lange in den Händen der Entführer zu lassen, er brauchte das Lichtgestirn und es spielte auch für die Entführer eine Rolle da war sich Ziek sicher. Watts war den ganzen Flug über im Führerhaus der Durandal geblieben und hatte kein Wort zum Vampir seitdem gesprochen. Er war noch immer geschockt von Zieks plötzlicher Auferstehung und hatte es nicht gewagt Fragen zu stellen. Gleich als der den jungen Mann das erstemal gesehen hatte, war er ihm nicht geheuer. Dennoch hatte er ihm seine Hilfe angeboten und hatte ihn mit seiner kleinen Begleiterin auf sein neues Luftschiff geholt. Nun war sein Luftschiff demoliert und die Begleiterin seines Gastes war von Unbekannten entführt worden. Seit dem waren die beiden jetzt schon seit Stunden unterwegs und flogen nur hin und her. Watts wurde ungeduldig, er wollte der kleinen Elbe auch ein schlimmes Schicksal ersparen aber war dieses ziellose herumfliegen der richtige Weg?
Watts schnallte das Steuerrad der Durandal fest und ging hinaus aufs Deck der Durandal.
Das hat doch so keinen Sinn!
Rief Watts zu Ziek herüber und näherte sich ihm langsam. Der Vampir zeigte keine Regung als Watts aus ihn einredete.
Hör mal, ich will der kleinen auch helfen aber meinst du nicht, dass das hier ein wenig Sinnlos ist? Das ist wie das suchen einer Nadel in einem Heuhaufen. Sie kann überall in diesen Wäldern sein und von hier oben finden wir sie nie. Wonach suchen wir hier eigenlich?
Ich habe keine Ahnung ...
Na was bei Grimmbarts Rauschebart suchen wir dann hier?!
Watts wurde nun leicht wütend. Er war der Meinung, dass die Entführer die Elbe in den weitläufigen Wäldern der Region versteckt halten würden. Da Ziek nichts gegenteiliges verlauten lies und Watts gewähren lies, fühlte sich der Zwerg bestätigt. Nun sagte Ziek jedoch etwas völlig anderes und ließ den alten Zwerg auflaufen. Anscheinend wusste er wo sich die Entführer aufhielten aber er verriet es Watts nicht.
Wenn ich dir helfen soll, dann weihe mich bitte in das ein was du weißt. Sonst brechen wir ab und fliegen zurück nach Fairlight für Reparaturen ...
Na gut ... ich weiß nicht wo sie ist. Ich weiß nur, dass sie sich in einer Felsspalte aufhalten soll.
Eine Felsspalte? Hier? In diesen dichten Wäldern ohne Berge .. das ist doch ..
Plötzlich verstummte der Zwerg. Ziek drehte sich zu Watts und musterte den kleinen Kerl. Er blickte angestrengt in die Ferne, als wenn er versuchen würde sich an etwas zu erinnern. Er begann zu murmeln aber Ziek konnte nicht genau verstehen was er sagte, vielleicht waren es auch mehr Laute als Worte jedenfalls machten sie für Ziek keinen Sinn. Plötzlich hastete der Zwerg Richtung Führerhaus, kurz bevor er es betrat drehte er sich noch mal zu Ziek und rief den Vampir zu sich herüber. Ziek folgte dem Zwerg verwundert. Watts ging mit Ziek im Schlepptau in seine Kabine im Bauch der Durandal. Hastig kramte er in einer kleinen Truhe und zog ein altes aufgerolltes Stück Papier heraus. Er legte die Rolle auf den kleinen Schreibtisch und rollte sie aus. Es war eine alte Landkarte dieser Region. Sie war nicht auf dem neusten Stand, die Baumformationen hatten sich seitdem rasch ausgebreitet und da war noch etwas anderes. Watts glitt mit seinem Zeigefinger über die Karte und stoppte bei einer gezackte Linie mitten in den Baumformationen.
Die Narbe!
Die was..?!
Die Narbe! Eine Erdspalte nicht unweit von hier. Wir sind über sie hinüber geflogen vor ein paar Stunden.
Das kann nicht sein, ich hätte die gesehen.
Das ist es ja! Diese Landkarte ist eine uralte zwergische Karte dieser Region. In der Narbe befand sich einst eine alte Bergbaukolonie der Zwerge bis diese auf mysteriöse Weise verschwand. Man hat nie wieder etwas von den Zwergen dort gehört und jeder Suchtrupp verschwand in der Narbe spurlos. Dieses Gebiet wurde für die Zwerge als tote Zone erklärt und seitdem gemieden. Aus irgendeinem Grund jedoch, hat jeder Kartograph nach dem Vorfall die Narbe auf keiner Karte mehr aufgeführt.
Wenn der Maßstab hier nicht total verkehrt ist, dann muss das Ding aber ziemlich groß sein. Das kann weder zugeschüttet noch von Bäumen überwachsen sein. Du musst dich irren.
Das kann sein aber es ist die beste Spur die wir haben.
... also gut, versuchen wir es.
Gesagt getan, Watts wendete das Luftschiff und flog zurück in Richtung „Narbe“. Niemand wusste wie diese Wunde der Erde entstanden ist jedoch rankten sich Geschichten über sie. Die Zwerge waren die ersten die diese Region näher erforschten und auf die Narbe stießen. Die reichen Erzvorkommen in dieser Felsspalte bildeten eine Ideale Grundlage für eine Bergbausiedlung dort. Nach ein paar Jahren jedoch brauch jeglicher Kontakt zu dieser Siedlung ab und kein Zwerg kehrte je wieder aus der Narbe zurück. Die Region wurde seitdem von den Zwergen gemieden und menschliche Kartographen waren anscheinend nie auf die Narbe gestoßen.
Nach einer Weile hatten Ziek und Watts die Stelle erreicht an der sich laut der alten Karte die Narbe befinden sollte. Weit und breit war aber außer Wald nichts zu sehen.
Laut der Karte sind wir nun direkt über der Narbe .. scheint als wären es wirklich nur Gerüchte und Geschichten gewesen um kleine Zwerge zu erschrecken.
Ziek schaute sich genau um, irgendwas kam ihm hier seltsam vor. Ziek lehnte sich weit über die Reling der Durandal und schaute stur nach unten. Außer Baumkronen war nichts weiter zu erkennen und der Wald war dort so dicht man konnte nicht einmal den Waldboden darunter erkennen obwohl die Durandal nicht allzu hoch über die Baumwipfel hinweg gleitete. Etwas seltsames fiel Ziek auf als er so hinunter schaute. Die Baumwipfel zeigten keinerlei Regung. Der Wind und die Durandal ließen sie vollkommen unbeeindruckt. Sie standen einfach stur da und rührten sich gar nicht. Ziek lächelte leicht, richtete sich wieder auf und sah zu Watts hinüber.
Also Watts, ich sehe mir das ganze mal aus der Nähe an. Du bleibst hier und wartest auf ein Signal von mir. Wenn es dunkel wird und ich bin noch nicht zurück, dann flieg nach Fairlight und mach deine Reparaturen. Verstanden?
Ja-ja natürlich aber was hast du vor?
Ohne darauf zu antworten schwang sich Ziek über die Reling und sprang über Bord. Watts hastete an die Reling und schaute hinunter zu Ziek. Ziek stürzte in die Tiefe auf den Wald zu und verschwand in den Bäumen spurlos. Keine Geräusche, keine Lüftchen erschütterte die Bäume, Ziek war einfach in ihnen verschwunden. Watts traute seinen Augen nicht, Ziek war einfach im nichts verschwunden gerade als er eigentlich auf die Spitzen der Bäume hätte treffen müssen.
Ohne jeglichen Widerstand war Ziek in die Bäume eingetaucht und sah unter sich die riesige Felsspalte, welche den Namen „Narbe“ trug. Der dichte unendlich wirkende Wald war in Wirklichkeit nur eine Art Illusion gewesen. Im Inneren der Spalte konnte Ziek an den Wänden Gebäude und Brücken erkennen, welche von links nach rechts die Spaltenseiten miteinander verbanden. Zieks Rechnung war aufgegangen aber nun hatte er ein Problem. Er stürzte direkt in die Spalte hinunter, vorbei an Gebäuden und Brücken. Unter sich sah Ziek den gähnenden Abgrund auf ihn zuschießen aber auch seine letzte Möglichkeit seinen Fall zu bremsen. Eine Hängebrücke schoss auf ihn zu und Ziek riss seinen Arm hoch um sich an der Brücke festzukrallen. Ziek schaffte es ein Seil der Brücke zu packen und stoppte so seinen Fall, jedoch war die Brücke nicht mehr die jüngste und die Wucht des Falls welche auf einmal auf die Brücke einwirkte brachte die Taue der Brücke auf einer Seite zu reißen. Die Brücke löste sich und schwang von links nach rechts herüber und anstelle des Abgrunds schoss nun eine Felswand auf Ziek zu. Unter sich sah Ziek einen Vorsprung und liess das Seil der abstürzenden Brücke los. Der Schwung reichte aus um Ziek auf den Vorsprung zu katapultieren, er rollte sich ab und prallte gegen einen Felsen als er schroff aufsetzte. Ziek richtete sich auf und fasste sich an den Kopf. Blut lief aus einer Wunde an seiner Stirn und er war leicht benommen. Er taumelte um den Fels herum und stand vor dem Eingang zu einer Höhle, jedoch nicht allein. Vor ihm standen zwei der blassblauen Krieger und richteten Speere auf Ziek ...
TO BE CONTINUED...
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