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Ritter
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Mittag Geisterstadt, Innenstadt
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Red Dragon öffnete langsam seine Augen und sah wieder in das Gesicht von Blood Raven, welche sich über ihn beugte. Langsam aber sicher spürte er wieder die Regentropfen, die auf sein Gesicht fielen und wie Rabe die ganze Zeit über seine Stirn streichelte. Er vernahm jetzt auch die sanfte, freundliche Stimme von ihr:
„Bist du endlich wieder wach.“
Und ein wütendes Fluchen von Dante. Red Dragon schreckte auf, aber jetzt hatte sich der altbekannte Schmerz wieder eingeschaltet. Der Drache legte sich wieder zurück und lehnte seinen Kopf zu Seite. Er konnte erkennen, wie Dante mit einem Stahlträger gefesselt wurde und wie Konsum damit begann ihn zu verhören. Nun bemerkte er auch Rubion, der Dante die ganze Zeit über anstarrte, wie ein fast Verhungerter sein Essen schaute.
„Es ist alles gut. Bleib ruhig noch ein wenig liegen.“
Red Dragon hustete einmal. Er konnte zwar noch liegen bleiben, wie Rabe es ihm gesagt hatte aber er entschied sich dann doch anders. Reddie richtete sich langsam mit der Hilfe von Rabe auf und lehnte sich darauf hin dann gegen die Wand.
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Mittag Östliches Meer, fliegendes Schloss
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Langsam ging Sirith zu ihrem Sessel, dabei hielt sie sich die schmerzende Seite und lies sich letztendlich erschöpft in den gepolsterten Stuhl hineinfallen. Der Kampf war doch härter als sie zunächst angenommen hatte. Dennoch war sie erleichtert den Kampf, ohne größere Schäden davon getragen, überstanden zu haben und dass das Schloss einigermaßen heil blieb. Sie nahm von dem Tisch neben ihr den Verbandskasten und begann sich die Wunden zu versorgen. Nach einer halben Stunde war jede Wunde ausreichend versorgt und sie fühlte sich wieder einigermaßen fit für neue Taten. Nun fiel ihr wieder etwas ein. Zwar hatte sie Seraph zunächst aus dem Schloss rausgeschmissen, und vielleicht überlebt er die Fluten nicht, dennoch mochte sie den Gedanken nicht, eine gravierende Schwachstelle in dem Schloss zu haben.
„Ich muss den Raum finden. Koste es was es wolle… aber wo anfangen zu suchen?“
Sirith überlegte eine weile. Die Gedanken kreisten zunächst um das Schloss.
„(In welchen Raum könnte sich so was befinden. Also die Versiegelten Räume fallen schon mal weg. Die Räume, die Vater eingebaut hatte fielen auch schon mal weg... Aber es bleiben noch so viele Räume übrig. Vielleicht war der Geheimgang auch in einem Gang oder am Boden.)“
Die Überlegungen gingen immer weiter. Nun hatte sie die entscheidende Idee. Siriths Vater hatte ein Tagebuch geführt. Vielleicht konnte sie dort ein paar Informationen rausholen oder man konnte etwas auf einem alten Bauplan erkennen. Sirith stand von ihrem Sessel auf und öffnete einer der Türen im Hauptsaal. Durch die Tür getreten ging sie weiter den Gang hinunter an mehreren toten Männern und Frauen vorbei. Manche der Leichen sahen übelst zugerichtet aus. Man hätte sogar meinen können, sie wurden von mehren Raubtieren zerfleischt worden. Dies interessierte Sirith jetzt aber erst mal wenig. Sie musste zuerst die Sicherheitslücke beseitigen, bevor sie überhaupt wieder daran denken konnte hier aufzuräumen. Sie warf die letzte Tür auf und befand sich nun in einem großen hell beleuchteten Raum. Das Zimmer hatte einen roten Teppich mit goldenen Verziehrungen am Ende. An den Wänden reihten sich unzählige Bücherregale, mit den verschiedensten Büchern, Atlanten, Karten, Romane und Lexikaas. Die vielen großen Fester erleuchteten den Raum. Zusätzlich hingen an der Decke mehrere Kronleuchter um für die nötige Beleuchtung Nachts zu sorgen. Ein Tisch war in der Mitte zu erkennen mit ein paar Kerzenständern und Petroleumlampen. Sirith nahm einer dieser Lampen und ging hinüber zu einer der an der Wand stehenden Bücherregale. Sie schob ein paar Bücher zur Seite und langte in den Hohlraum. Sie fummelte ein wenig an der dahinterliegenden Wand rum, bis ein Klicken zu hören war. Nun zog sie wieder ihre Hand raus und beobachtete wie sich das Regal langsam zu Seite Schob und eine Tür freigab. Die Tür hatte ein komisches Zeichen auf dem Holz eingraviert, mehrere Lienen zogen sich um das Symbol bis hin zur Wand und gaben den Eindruck, als wollen sie das Zeichen fest in ihrem Bann halten. Nun legte Sirith ihre Hand auf die Tür und begann einige alte und mystisch klingende Formeln zu sprechen. Als sie das letzte Wort sprach. Leuchtete das Zeichen in der Mitte auf. Ein Klicken war zu hören und das Zeichen schien sich zu drehen. Ein weiteres Klicken sagte einem, dass etwas eingerastet war. Nun erwachten die Schlangenlinien zum Leben und schlängelten sich langsam um das Symbol. Wieder war ein Klicken zu hören und das Zeichen brach in zwei hälften. Die kleinen Schlangen bahnten sich daraufhin ihren Weg zur Oberseite der Tür und formten einen Drachen. Ein kurzes aufleuchten der Tür beendete das Schauspiel und lies sie im Nichts verschwinden. Nun zündete Sirith mit einem kleinen Fingerschnippen die Petroleumlampen an und ging durch die Öffnung ins Dunkle. Als sie vollständig in der Dunkelheit verschwunden war erschien wieder die Tür und der ganze Prozess, den sie vorhin machte, ging nun Rückwärts und das Bücherregal schob sich wieder vor die Tür. Der dunkle Gang war nicht sonderlich lang und wurde von einer Wendeltreppe in die Tiefe unterbrochen. Der weibliche Drache ging langsam und vorsichtig näher zu der Treppe hin um nicht einen unfreiwilligen Schritt ins Nichts zu machen und den schmerzhaften, aber dennoch auch den schnellsten, Weg nach unten zu nehmen. Als sie die erste Stufe erreicht hatte, schien sich etwas im Dunklen zu bewegen und ein lautes Knarren von altem Holz, war zu hören. Es war das Geländer der Treppe, welches anscheinend zu Leben erwachte. Das Ende des Geländers zierte ein hölzerner Drachenkopf, welcher Sirith genau begutachtete. Sirith war recht erstaunt, dass die uralte Magie noch nicht erloschen ist.
„Ah… Sirith. Lange nicht mehr gesehen. Willst du runter zu der geheimen Bibliothek?“
„Stimmt, ich war wirklich lange nicht mehr hier. Ich brauche alte Baupläne und das Tagebuch von meinem Vater und übriges wie läufts denn so?“
„Ach nicht viel los hier. In den letzten 500 Jahren war niemand mehr hier.“
„Wird das eigentlich nicht langweilig immer hier so an der Treppe gefesselt zu sein?“
Der Drache fing an leise an zu lachen.
„Das hast du mich schon immer als kleines Kind gefragt und ich hab dir immer gesagt, dass es mir nichts ausmacht. Gut… ich mach dann mal den Weg frei.“
Der hölzerne Drache zwinkerte einmal und legte sich wieder zurück neben die Treppe. Sirith erinnert sich auf einmal wieder zurück an die Zeit, wo sie noch klein war und sich immer bei der Treppe niedergelassen hatte und mit dem Drachen gesprochen hatte. Es war irgendwie eine schöne Zeit und es war auch immer wieder lustig. Der Treppendrachen hatte auch immer mal wieder bei kleineren Problemen geholfen wenn sie traurig war. Nun riss sich Sirith aber selbst wieder aus der Vergangenheit raus und ging die Treppe hinunter bis sie am Ende angekommen war und wieder einen Raum betrat. Man konnte nicht erkennen wie groß der Raum wirklich war, denn das Licht der Lampe reichte nicht aus, um so weit zu leuchten. Sirith ging nun zu einer der verstaubten Bücherregale und zog ein paar alte Karten und zwei dicke Bücher heraus.
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Blood Raven Sirith Bibliothekwächter
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