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Waldläufer
Sprüche habe ich nicht, doch ehrlich gesagt, ich hielt nie etwas von Sprüchen und Zitaten. Ich finde, das Ganze ist das wichtige, das ausführliche, ins Detail gehende und niemals so ein kleiner Teil wie ein Zitat oder Spruch. Deshalb schreibe ich meistens so lange Posts
Aber ich habe bereits meine eigenen Philosophien entwickelt und fühle mich geehrt, sie vorstellen zu können.
Meine erste Philosophie heisst Omniismus (omnis Lat. = alles) und betrifft genau das, was im Titel verraten wird: eben alles.
Meine Überlegungen sind folgende: Unser Universum ist eine von unendlich vielen Möglichkeiten. Nun, betiteln wir unser Universum mit "Existenzform 1" und schauen uns die Möglichkeiten an.
- Entweder gibt es nur "Existenzform 1"
- Nebst "Existenzform 1" existieren noch weitere Existenzformen
- Alle möglichen Existenzformen (deren Zahl unendlich ist) existieren
Was ist jetzt der Fall? Dazu habe ich weiter überlegt. Wir sitzen auf einem Drehstuhl. Nun habe ich unendlich viele Möglichkeiten, wohin ich diesen Stuhl drehen kann (man kann ja das Winkelmass immer kleiner machen und so gelangt man bis zur Unendlichkeit), doch schlussendlich wird nur eine dieser Möglichkeit ausgewählt. Wäre dies wahr für die Existenzformen, so gäbe es tatsächlich nur Existenzform 1. Nun nehmen wir aber an, eine Person würde an diesen Drehstuhl gefesselt und zwar so, dass sie sich nie mehr befreien könnte. Der Drehstuhl würde für alle Zeiten funktionieren und die Person würde niemals sterben. Auch ist die Person dazu gezwungen, immer wieder den Stuhl zu drehen. In diesem Fall würden alle möglichen Richtungen ausgewählt, denn die Person ist ja nicht mehr durch die Zeit behindert (sie hat ja unendlich Zeit, weshalb die Zeit aufgelöst wird). Wenn dies der Fall mit unseren Existenzformen wären (ob sie existieren oder nicht wird durch keine Faktoren bestimmt) so gäbe es tatsächlich all die unendlich möglichen Existenzformen.
Nun wäre dies nur möglich, wenn wir einen "Ort" hätten, an dem keine Beschränkungen mehr zu finden wären. Diese Existenzform wäre perfekt und ist deshalb gleich Gott, denn Gott is definiert als die perfekte Existenzform. Wenn dies nun der Fall wäre, so gäbe es keinen unwahren Satz in der Form "Es existiert..." mit Ausnahme des Satzes "Es existiert nichts." Denn es existiert alles, mit Ausnahme des Nichts selbst (ansonsten wäre dies nämlich ein Paradoxon).
Nun ist es aber so, dass alle Existenzformen bereits in unserem Geist existieren. Einige von ihnen haben wir bereits gedacht, einige denken wir gerade und andere wieder werden wir erst denken, doch sie existieren alle bereits. Doch können wir Wissen nur erlangen, wenn Erfahrung da ist. Also, von wo können wir denn Wissen über diese anderen Existenzformen haben? (wir denken sie nämlich die ganze Zeit). Nun, es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder haben wir sie tatsächlich erfahren (wie das vonstatten ging, können wir nicht erklären; dazu müssten wir einen Geist haben, der auch vor dem Körper gelebt hat und der dann diese Existenzformen erfahren hat) oder wir sind so gemacht, dass wir das Wissen über diese Existenzformen bereits besitzen (ohne sie tatsächlich erfahren zu haben). In beiden Fällen müssten sie aber existieren, denn ansonsten könnten wir ja gar nichts darüber wissen.
Also existieren alle Existenzformen tatsächlich, es gibt nichts, das nicht existiert.
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