Hm, was du "darfst" und was nicht, werde ich dir nicht ich vorschreiben. Aber ich persönlich sehe das etwas anders.Zitat
Ich bin nur Stolz auf etwas, was ich selbst vollbracht habe. Ich bin Stolz auf mein Diplom, darauf dass ich meinen Job gut mache, darauf, dass ich für meinen Freundeskreis eine wesentliche Bereicherung bin, mein eigenes Leben führe ohne meinen Eltern auf der Tasche zu liegen usw.
Dafür dass ich in den Grenzen dieses Landes geboren wurde kann ich nichts und habe dazu auch nichts beigetragen. Ich bin nicht stolz darauf, dass irgendwelche Wissenschaftler oder Feingeiste die rein zufällig in den selben Landesgrenzen geboren wurden wie ich, im Laufe der Geschichte hervorragende Dinge vollbracht haben. Ich bewudnere vielleicht deren Leistung, aber diese Bewunderung endet nicht an irgendwelchen Staatsgrenzen (die sich im Laufe der Geshcichte ohnehin extrem verändert haben. Ich finde Göthe nicht toller als Shakepear (oder Ballack als Zidane), nur weil wir zufällig die gleiche Nationalität haben.
Falls ich auf solch Leute Stolz wäre, müsste ich mich im gleichen Maße für Menschen wie Hitler oder Bohlen schämen. Ich bin aber für beides nicht verantworlich.
Nächster Gedanke: Was sind denn überhaupt Deutsche?
Kann man Stolz auf Einstein sein? Ich bin sicher, Einstein (jüdischen Glaubens) hat sich spätestens nach dem zweiten Weltkrieg selbst nicht mehr als Deutscher gefühlt. Oder nehmen wir Mozart: Salzburg gehörte damals zum großdeutschen Kaiserreich. Ist das jetzt "unser" Künstler oder der von Österreich?
Stolz auf "deutsche Wirtschaftkraft"? Sorry, ich bin nicht stolz darauf, dass der westliche Kapitalismus/Imperialismus den Rest der Welt ausbeutet. Auch daran bin ich so wenig wie möglich beteiligt.
Da feiere ich lieber mit den Franzosen deren Revolulotion (worauf ich aber auch nicht stolz bin), denn was dieses Ereignis damals als Signalwirkung hatte, war nicht nur für sie ein großer Fortschritt sondern - mit Verzögerung - für ganz Europa.