Kartenhaus
Ich sehe nur, wie die Karte vor mir sich wendet, und es erschreckt mich, gleich der ein oder anderen davor, wie wenig es mich stört. Es war eine wichtige Karte, eine Karte, die später das ganze Fundament halten wird, eine Karte, sowohl mächtig als auch wunderschön.
Wie kaputt ist mein Geist, eine Karte als „wichtig“ zu bezeichnen? Was mute ich mir zu, wenn ich eine neue Karte aufdecke? Sie wird minder „wichtig“ sein, nicht das Selbe, etwas gänzlich anderes, und doch bezeichne ich die vorherige als „wichtig“, was nur der Beweis meiner vollkommenen Arroganz ist. Wie kann jemand, der hinter den Karten sitzt, auch nur hoffen, jemals ein Fundament zu errichten, wenn die Karten nicht perfekt harmonisieren? Nun tun sie es und trotzdem fühle ich Leere.
Doch es ist Leere! Es ist kein Hass!
Dort, wo fast ein jeder anderer Hass auf die Karte richten würde, die das Fundament abermals destabilisiert hat, empfinde ich nur Leere, und noch immer ist diese Karte eine der Besten überhaupt! Ich sehe es, den Sinn in diesem Wahne, den Grund in meiner vollkommenen Arroganz! Die wunderbare Karte hat mir diesen Sinn klargelegt, es fällt wie Schuppen von den Augen.
Andere würden das Haus zerstören und von unten wieder neu anfangen.
Meine Arroganz, die vollkommene Leere verbietet dies, vielleicht nur die Dummheit, aber vielleicht doch mehr. Wie soll jemand, der Hass auf so wunderbare Karten hat, jemals ein Kartenhaus in den Himmel führen, wenn er es immer wieder einreißt? Ich, der ich zum eigenen Verdruss so kaputt und arrogant bin, kann es auf mich nehmen. Abermals eine eitle Aussage, doch diese Macht, das Schöne nicht hassen zu können, ermöglicht es, das Haus zu vollenden. Irgendwann, bevor die letzte Karte aufgedeckt ist.
Nun muss ich nur beginnen, neue Karten aufzudecken, und wenn doch keine jemals an die Perfektion der einen herankommen wird, die mir gezeigt hat, dass diese in neun Höllen verdammte Arroganz vielleicht doch ein Weg ins Glück der Menschen ist.