Vielen Dank!
Es tut richtig gut, eure Kritik zu hören.

@Pute703: Naja, einerseits sind es meine Gedanken und auch wieder nicht... Schwer zu erklären. Ich bin aber nicht Schizophren oder psychopathisch, keine Angst! ^^

@Konsum: Danke!
Genau diese Angst wollte ich auch hervorheben!

@Laguna: Vielen Dank für dein Lob!
Vielleicht hast du ja recht, und es ist ein Zeichen von Reife (die ein 18 jähriger Greis auch haben sollte ).
Gerade als Autor wird man mit der Zeit sicherer und erfahrener. Und wie ich immer zu sagen pflege: Man lernt nie aus.

So, und jetzt möchte ich euch die "Fortsetzung" nicht vorenthalten. IMO ist es noch um einiges extremer als der erste Teil, weshalb man hier schon von einem Soziopathen sprechen kann, wenn ich mich nicht irre

Taubheit

Der eigene Anblick war nie das schrecklichste für ihn. Es sind vielmehr die kranken Gedanken, die als elektronische Impulse durch die Windungen seines Gehirns flitzen und die ihm zuweilen Angst vor sich selbst einjagen. Dabei ist es egal, ob es sich um große Dinge oder kleine, triviale Sachen handelt, aber die Szenarien selbst, die sich in seinem Kopf abspielen, sind erschreckend. Und unabhängig vom Ergebnis eines Szenarios bleiben ihm selbst die fürchterlichsten Ereignisse nahezu egal. Dadurch macht sich bei ihm, dem nach außen hin sehr emotionalen Menschen, eine abgebrühte Gleichgültigkeit als eine Art Taubheit breit, die selbst den verwegensten Söldner, den gefährlichsten Räuber oder den grausamsten Kriegsverbrecher vor Schrecken erstarren lassen würde. Er nennt es Taubheit, weil er nichts fühlen kann. Das heißt natürlich nicht, dass er keine Emotionen empfinden kann. Aber die schlimmsten Dinge lassen ihn kalt. Zwar weiß er, dass es nicht normal sein kann, aber in seiner ganz eigenen Realität ist es zum Alltag geworden. Nur eine einzige Frage bewegt ihn immer und immer wieder:
Wozu bin ich fähig?
Wenn ihm dann im wirklichen Leben etwas schreckliches widerfährt, dann spürt er, wie diese Taubheit wieder von ihm Besitz ergreift. Jeder normale Mensch würde weinen, schreien, Angst haben – aber der junge Mann bleibt kalt. Wenn er dann andere Menschen sieht, mit ihren Tränen, verzerrten Gesichtern oder angsterfüllten Augen, dann wird er unsicher. Wie soll er sich verhalten? Ganz genau wissend, dass er sich anpassen muss, versucht er, sie nachzuahmen. Er wird wie sie. Und von Mal zu Mal wird er überzeugender...