Meiner Meinung nach kommen da sehr viele Facetten der post-industriellen Gesellschaft zusammen.

1. haben wir den Individualismus, der eigentlich keiner ist. Jeder meint, er könne sich hier seinen persönlichen Cafe mixen. So kann man sich selbst von anderen abheben. Die Menschen fühlen sich nicht länger als austauschbare Konsumenten.

2. wollen viele Menschen alles kontrollieren. Damit geht die Angst einher, die Kontrolle zu verlieren. Überraschungen sind unerwünscht, deshalb gleicht die Bestellung eines Cafes schon dem Aufstellen einer mathematischen Formel.

3. haben wir die Unternehmen, die mit ihren Produkten sämtliche Nischen abdecken wollen, um möglichst viele Konsumenten zu erreichen. Eigene Produkte zu entwickeln wäre aber sehr aufwendig, deshalb wird ein Baukastensystem entwickelt, dass den Menschen wieder Punkt 1 vorgaukelt.

4. haben Menschen, die eine Diät machen, Angst, auf bestimmte Dinge zu verzichten; deshalb wird ihnen von den Unternehmen vorgegaukelt, das Verzicht unnötig ist.

5. wollen die Menschen Innovationen, weil alles was neu ist, neue Erfahrungen bietet. Durch die riesige Auswahl, können sich die Menschen immer wieder einen neuen (wenn auch kleinen) Kick in der Mittagspause holen. Die ständige Veränderung bzw. Erweiterung des Angebots spricht dafür.

Natürlich ist das jetzt auch leicht übertrieben, aber ich verfolge diese Entwicklung mit Sorge, denn irgendwie fehlt die Gemütlichkeit und Leichtigkeit, die mit einem Konsumerlebnis verbunden sein sollte.