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Schwertmeister
Prolog
Meine Geschichte beginnt im Mittelalter, im Mittelalter der Ketzer und Hexenverfolgungen oder andersgesagt in einer düsteren Epoche, die von Dunkelheit, Misstrauen, Gewalt, Hass und Verachtung geprägt war.
Kapitel I
Mein Name ist Raphael und ich wuchs in dieser dunklen und düsteren Zeit auf, was mein Verhalten und Handeln noch sehr beeinträchtigen sollte. Meine Eltern waren streng gläubig, daher wurde auch ich ihrem Glauben entsprechend erzogen. Zu jeder Mahlzeit ein Tischgebet, an jedem Sonntag und Mittwoch in die Kirche und auch jedes bisschen Geld, das übrig geblieben war, wurde der Kirche gespendet.
Meine Geschichte beginnt irgendwann in der Mitte des 13. Jahrhunderts nach Christus. An das genaue Jahr kann ich mich nicht mehr erinnern. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass ich es verdrängt habe. Doch erinnere ich mich noch daran, dass alles in meinem 17. Lebensjahr begann.
Geboren und aufgewachsen bin ich in einem kleinem, namenlosen Dorf. Zumindest meinte ich, dass das Dorf keinen Namen hatte. Jedoch könnte ich auch dies vergessen haben, da ich mit diesem Namen nur Hass und Abscheu verbinden würde.
Wie schon erwähnt war meine Familie streng gläubig. All meine Brüder und Schwestern starben noch in ihrer Kindheit an Epidemien oder auf andere ominöse Weise. Die Erklärung meines Vaters dafür war, dass Gott ihn strafen wollte für von ihm oder seinen Vorfahren begangene Untaten. Um nicht auch noch von Gott gerichtet zu werden, wurde er zu einem sehr frommen Menschen.
Eigentlich war unsere ganze Gemeinde fromm. Wir waren also kein Einzelfall. Nun gut, dann werde ich euch von meinem Leidensweg erzählen.
Mein Vater war ein Zimmermann und Schreiner und von nun an sollte ich ihm bei der Arbeit helfen. An einem Tag wie jedem anderen, zumindest hatte das denn Anschein. An diesem Tag hatte ich verschlafen und war deshalb sehr in Eile. Einigen Minuten zuvor, hatte die Kirchturmuhr 10 geschlagen, womit ich schon mehr als 2 Stunden überfällig war. Ich bemerkte gar nicht, dass sie auf der Straße stand und rannte in sie hinein.
Sie war meiner Meinung nach das hübscheste und netteste Mädchen in unserem Dorf. Sie hatte langes, schwarzes Haar und strahlende grüne Augen, vielleicht war sie auch zurückhaltend, doch hatte sie immer ein Lächeln auf den Lippen. Und ihr Name war Franziska.
„Oh, das tut mir wirklich leid, Franziska!“, meinte ich zu ihr. „Mir ist nichts passiert“, antwortete sie mit ihrer sanften Stimme. Ich stand hurtig auf und half ihr aus dem Staub der Straße. „Danke!“ „Keine Ursache“, sagte ich. Sie ging ihres Weges und ich rannte weiter zur Schreinerei meines Vaters.
Ich kam an diesem Tag ganz schön verspätet in der Schreinerei meines Vaters an. Die Schreinerei war in zwei Zimmer unterteilt, das Holzlager für fertige Bretter und ein weiterer Raum, in dem alle möglichen Gegenstände aus dem Holz gefertigt wurden, ebenfalls in diesem Raum befand sich auch eine große Säge die zum zusägen geeignet war.
Genaugenommen gehörte die Schreinerei gar nicht meinem Vater, er arbeitete nur dort und hatte für mich ebenfalls etwas zu arbeiten organisiert. Jedoch sagte ich immer es wäre seine, da er sozusagen die Schreinerei verwaltete für einen wohlhabenderen Bürger unseres Dorfes. Dieser Bürger hatte aber keine Kosten gescheut. Die Schreinerei war sogar ein etwas gehobener aussehendes Fachwerkhaus.
Meinen Vater fand ich im Fertigungsraum an einem Tisch. Er bearbeitete ein Brett mit dem Hobel so, dass die Späne nur so flogen. Vor ihm lagen noch einige andere Werkzeuge auf dem Tisch und der Boden des ganzen Raumes war mit einer dicken Schicht feiner Holzspäne bedeckt. Außer meinem Vater waren noch 2 andere Männer in diesem Raum am Arbeiten. Der eine arbeitete mit ein paar Farbtöpfen an einem Stuhl. Der Andere sägte die Bretter an der Säge zu Recht. Die beiden Männer trugen braune Lederhemden. Der rechte Ärmel des Mannes an der säge war ein bisschen rötlich. Wahrscheinlich hatte er sich aus versehen durch irgendein Werkzeug oder durch die Säge eine kleine Wunde an der Hand zugefügt. Das Blut der Wunde war dann wohl auf das Hemd gelangt.
Er hatte bemerkt, dass ich hinter ihm stand, daraufhin legte er den Hobel auf den Tisch und sah mich mit seinen brauen Augen an. Mein Vater hatte kurze schwarze Haare, die vor lauter Spänen schon fast grau aussahen. Ebenso war es mit seinem dichten Schnauzbart.
„Du bist spät, Sohn. Und hast du gesehen, wie du ausschaust?!“, meinte er zu mir. Und er hatte Recht, ich war über und über bedeckt mit Staub und Dreck von der Straße. Meine mittellangen schwarzen Haare sahen sogar noch grauer aus als die meines Vaters und das selbst ohne etwas gearbeitet zu haben. „Tut mir Leid, ich bin eben auf der Straße aus Versehen mit Franziska zusammengestoßen!“, meinte ich zu meiner Entschuldigung. Er sah mich kritisch an und meinte dann nur noch: „Dann krempel mal die Ärmel hoch, die Arbeit mach sich auch nicht von alleine. Am besten hohlst du mir erst mal ein paar Bretter aus dem Lager, du weißt ja wo es ist?“ Und ehe ich mich versah, steckte ich mitten in einer Menge Arbeit.
Nach 7 Stunden kraftraubender und öder Arbeit sagte mein Vater endlich zu mir, ich könnte gehen. Vor lauter Bretter holen, hobeln, zusägen und anderem konnte ich kaum noch stehen, geschweige denn laufen.
Ich musste an meinen morgendlichen Zusammenstoß mit Franziska denken. „Ich sollte mich bei ihr noch mal entschuldigen!“, dachte ich mir. Und als wenn das Schicksal es so gewollt hätte kam sie mir auf einmal entgegen gelaufen. Ich hielt sie an: „Du, Franziska. Das wegen heute morgen tut mir echt leid. Ich war sehr in Eile und dann ...“ „Es ist doch nichts Schlimmes passiert, keiner hat sich was gebrochen und so ein Zusammenstoß kann auch mal vorkommen!“, erwiderte sie ruhig und gelassen, wie sie nun mal war.
Ich bemerkte, dass sie einen großen Weidenkorb mit einigen Lebensmitteln trug, also meinte ich zu ihr: „Komm ich trag dir den Korb als Entschuldigung.“ Ich griff nach dem nicht gerade leichten Korb. „Danke“, meinte sie.
Wir gingen lange nebeneinander her und sprachen ein wenig miteinander. Sie wohnte am anderen Ende des Dorfes, also hatten wir noch ein gutes Stück zu laufen.
„Wieso hattest du es heute früh eigentlich so eilig?“, fragte sie mich plötzlich. „Ich musste zu meinem Vater, ihm in der Schreinerei helfen und ich hatte schwer verschlafen“, antwortete ich ihr. „Ach so! Und hast du Ärger bekommen?“, fragte sie weiter. „Nicht direkt.“, kam es etwas gelangweilt von mir zurück. „Wie nicht direkt!? Das verstehe ich jetzt nicht!“, meinte sie verwirrt. „Na ja, er sagte nichts, bis auf dass ich verschmutzt sei, doch hat er mich beim Arbeiten richtig hart rangenommen.“
Sie sah mir erst ins Gesicht und dann auf den schweren Korb und fragte mich dann leicht besorgt: „Sag mal, ist dir der Korb dann nicht zu schwer?“ „Nein das geht schon“, meinte ich lächelnd.
Wir waren schon sehr weit gegangen und hatten ihr Haus schon fast erreicht. Und dann waren wir auch schon dort. Es war ein eher kleines Haus, nichtsdestotrotz hatte es einen 2. Stock. Es war ein einfaches Haus das mit Lehm, Dreck und Stroh gebaut war. Das Dach war auch mit Stroh gedeckt so wie viele Häuser in unserem Dorf, es war einfach die billigste Methode, ein Dach über dem Kopf zu haben. Jedoch sollte dieses Dach mal wieder frisch gemacht werden. Man sah große Löcher im Stroh, sicher waren die ein Überbleibsel des letzten größeren Sturms. Die Eingangstür des Hauses war aus massivem Eichenholz. Bis heute verstehe ich das nicht, denn so eine Tür war sicher sehr teuer, außerdem passte sie nicht zum Rest des Hauses.
Ich stellte den Korb auf den Absatz und sah sie an: „Dann wären wir jetzt wohl bei dir!“ „In der Tat. Danke, du bist echt süß!“, meinte sie und drückte die Klinke dieser gigantische Eichentür herunter. Sie trat in das Haus ihrer Familie, warf mir noch ein Lächeln zu und ließ die Tür ins Schloss fallen.
Zu diesem Zeitpunkt fragte ich mich wie sie das meinte. Es sollte mir in den nächsten Wochen noch klarer werden. Doch das sollte auch der Anfang meiner Geschichte werden.
Edit: Okay ich hab etwas dran rum gebastelt ich wünsche viel spaß beim nochmal lesen und Kritisieren.
Geändert von Enishi (24.11.2004 um 18:52 Uhr)
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