Das hab ich nun galant überhört.Und wen ndu schon von seifenoper sprichst dann is die aber schon viel früher losgegangen.Zitat von Liferipper
Wortwiederholungen ja ich werd mal drauf achten.
Und Oli ich bin stolz drauf ein Esel zu sein.
Das hab ich nun galant überhört.Und wen ndu schon von seifenoper sprichst dann is die aber schon viel früher losgegangen.Zitat von Liferipper
Wortwiederholungen ja ich werd mal drauf achten.
Und Oli ich bin stolz drauf ein Esel zu sein.
Ich weiß nicht was ich habt , ich als erst leser (fast) finde sie immer noch gut! Es ist eigentlich nun die beschreibungs stunde vorbei ... und wenn mans genau nimmt ist es schon die ganze zeit so. Okay mich hat auch was am Letzten kapitel gestörrt aber das weiß Enishi auch.
Zu den satz der hier mit der wiederholung zutun habt.
Ihr habt meinen dank! Ich bin nicht drauf gekommen was mich da wircklich gestörrt hat!
Kapitel VI
Ich hatte an dem Abend noch einiges in Erfahrung gebracht. Franziskas Mutter ging es wieder besser, das Fieber war wieder zurückgegangen und deswegen wollte sie auch an diesem Abend noch zu mir kommen.
Nachdem ich Franziska an diesem Abend noch nach Hause gebracht hatte, musste ich meiner Mutter noch wegen Cordelia Frage und Antwort stehen. Eine halbe Ewigkeit hatte es gedauert, doch schließlich, wenn auch sehr spät, kam ich dann zu meinem wohlverdienten bisschen Schlaf, bevor es wieder an die alltägliche Arbeit ging.
Der folgende Tag verlief recht normal und die Zeit verging wie im Flug. Das Ereignis mit Cordelia, das ich am Vortag erlebt hatte, hatte ich schon fast völlig vergessen, doch dann bekamen wir in der Schreinerei noch überraschend hohen Besuch. Die Tür, die zu den Räumlichkeiten in der Schreinerei führte, flog mit einem gewaltigen Schwung auf. Ein Mädchen in einem extravaganten, ihr gut stehenden Kleid und mit goldblondem Haar betrat den Fertigungsraum. Durch den Luftzug der nun aufgekommen war, flogen einige Holzspäne und eine Menge Staub durch die Gegend.
Wegen der Späne konnte man sie schlecht sehen. Doch als ich sie, in der Tür stehend, erkannte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Was wollte sie denn hier? Instinktiv ging ich schnell in den Holzlagerraum, um den Kontakt mit ihr zu meiden. In der Hoffnung, dass Cordelia wieder gehen würde, wenn sie mich nicht sah, blieb ich im Nebenraum verharrend. Doch leider war dies weit gefehlt, denn sie lief schnurstracks zu meinem Vater und fragte ihn nach mir.
Nun saß ich in der Zwickmühle, ich hatte keine Chance mehr der Begegnung mit ihr auszuweichen, denn mein Vater hatte nach mir gerufen. In dieser Situation hatte ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich ging nun zu meinem Vater und ihr, oder ich würde so tun, als ob ich meinen Vater nicht gehört hätte. Dies würde mir aber höchstwahrscheinlich großen Ärger einhandeln und auf Cordelia würde ich trotzdem treffen, weil mein Vater sicher nach mir suchen würde und der Holzlagerraum war kein sonderlich gutes Versteckt. Das erneute Aufeinandertreffen mit Cordelia war also unausweichlich.
„Hier bin ich doch! Ich war nur eben mal kurz im Holzlager!”, entschuldigte ich mich und trat den beiden sehr angespannt gegenüber. “Sie möchte etwas von dir!”, meinte mein Vater nur und sah mich durchdringend an.
„Könnten sie ihren Sohn vielleicht diesen Nachmittag entbehren? Ich würde gerne etwas mit ihm reden” meldete sich Cordelia zu Wort. Mein Vater würde natürlich niemals der Tochter seines Arbeitgebers eine Bitte abschlagen. Er sah erst sie streng an, und dann mich, während er stumm nickte. Sie strahlte plötzlich, ergriff meine Hand und zog mich aus der stickigen Schreinerei an die frische Luft.
„Raphael, wie gefällt dir eigentlich die Arbeit in der Schreinerei meines Vater?”, fragte sie mich und sah dabei mit verliebten Blicken zu mir herüber. Ich schaute nur verwirrt zu ihr zurück. „Wieso fragst du mich so etwas? Na ja, gefallen tut sie mir nicht besonders, aber was will ich machen? Schließlich muss ich ja helfen, Geld zu verdienen!” „Also bist du mit deiner Arbeit unzufrieden? Was würdest du denn sagen, wenn du deinem Vater gleichgestellt wärst und auch soviel Geld nach Hause bringen würdest wie er?”, fragte sie mich und beobachtete mich ganz genau, während sie diese Worte geäußert hatte.
„Das wäre natürlich traumhaft, aber ich halte das für sehr unwahrscheinlich.”, gab ich ihr als antwort zurück. “Würde ich bei meinem Vater ein gutes Wort für dich einlegen, wäre es nicht mehr unwahrscheinlich, sondern du hättest diesen Posten ganz schnell”, meinte sie nur kühl. „Und aus welchem Grund solltest du das für mich tun?”, fragte ich sie nun mit einer gehörigen Portion Skepsis in meiner Stimme.
Sie setzte eines ihrer zuckersüßen Grinsen auf und antwortete mir genauso zuckersüß: „Raphael… Ich mag dich einfach!” Dass das, was sie mir entgegenbrachte, mehr als bloßes Mögen war, war mir sehr schnell klar. Doch wie weit es gehen würde, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst.
Auch an diesem Tage drängte sie mich dazu, mit ihr einige Meter spazieren zu gehen, doch nicht in der Stadt, so wie am Vortag. Diesmal sollte es an einen anderen, mir jedoch wohlbekannten Ort gehen.
Unser Ziel sollte der Hügel sein, auf dem ich auch schon einige Male mit Franziska war. Was wollte sie nur hier, fragte ich mich damals, während uns ein kalter Herbstwind um die Ohren pfiff.
„Ist es nicht schön hier oben?”, fragte sie mich gelassen. Ich wusste, wie es hier oben war, ich war ja schon oft genug hier oben gewesen. „Ja es ist sehr schön hier, allerdings war ich hier schon oft genug.” „Stimmt ja, du warst öfters mit dieser Franziska hier oben”, entgegnete sie mir kühl.
Ich frage mich, woher sie das nur wusste. Keiner kann uns beobachtet haben… Oder vielleicht doch? „Woher weißt du davon?”, fragte ich energisch und leicht aus der Fassung gebracht. „Das wüsstest du gern, was? Ich sag es dir: Ich stand weiter oben auf dem Hügel hinter den Bäumen. Ihr ward wohl zu sehr abgelenkt, um mich zu bemerken!”
Das war wiederum wahr, immer wenn ich mich Franziska zusammen war, war ich voll und ganz bei ihr und bekam nichts mehr von meiner Außenwelt mit. Demnach wusste Cordelia perfekt über mich und Franziska bescheid, aber was sollte ihr das Nützen und vor allem wieso interessierte sie so etwas?
„Cordelia?” „Ja, Raphael?”, antwortete sie mir anständig. „Sag mir, was du für mich empfindest. Das ist nicht nur Sympathie, sonst würdest du mir sicher nicht das Angebot einer besseren Stellung in der Schreinerei machen oder würdest du dich nicht so für mein Privatleben interessieren!”
Damit schien ich einen wunden Punkt bei ihr getroffen zu haben, denn sie lief rot an und wusste nicht mehr weiter. Ich nutzte das aus und sah sie noch viel eindringlicher an als ich es sowieso immer tat, das schien sie noch viel mehr zu verunsichern.
Doch auch ihre Verwirrung hielt leider nicht ewig an. „Du… du… hast… recht, Raphael!”, stotterte sie unsicher vor sich hin. Zum ersten Mal schien sie nicht so selbstsicher und angriffslustig, im Gegenteil, sie strahlte Verunsicherung und Schwäche aus, was für sie absolut untypisch war.
„Was empfindest du den dann für mich?”, schob ich scharf hinterher, denn ich wollte nicht mehr locker lassen. Das war die Gelegenheit, ihr auf den Zahn zu fühlen.
Wenn ich mir gedacht hatte, dass Cordelia schon rot gewesen war, so hatte ich mich geirrt, denn sie wurde noch viel röter. „Was ich für dich empfinde, Raphael? Ich… ich… ich bin in dich verliebt!”, stammelte sie verlegen vor sich hin während sie auf den Boden sah, „Eigentlich wollte ich dir das nicht sagen, ich dachte mir du würdest mir nicht glauben!” „Wieso hätte ich dir das nicht glauben sollen?”, warf ich schnell ein. „Na ja, ich weiß nicht. Ich glaube einfach, weil mein Vater so reich ist und du dich fragen würdest, was ich von jemandem wie dir wollen würde!” Damit hatte sie nicht mal Unrecht. Als sie mir davon erzählt hatte, habe ich mir diese Frage wirklich gestellt, doch das ließ ich mir natürlich nicht anmerken. Ich wollte ja nicht riskieren das sie zu ihrer Selbstsicherheit und zu ihren spitzen und scharfen Kommentaren zurück fand.
„Wahrscheinlich hättest du von mir geglaubt, dass ich nur mit dir spielen wollte wie mit einer meiner Puppen, aber dem ist nicht so!”, entgegnete sie mir verzweifelt und fast schon den Tränen nahe. „Cordelia, ich glaub dir ja. Ich glaube dir, dass du es ernst meinst, jedoch…” Diesen Satz hätte ich nicht sagen sollte ich wusste nicht was ich damit ausgelöst hatte. „Jedoch!? Was willst du damit sagen? Willst du mir damit sagen, dass du mich nicht gerne hättest? Willst du damit sagen, dass du diese Franziska mir vorziehst?” Ohne, dass ich nur ein Wort erwähnen konnte, fuhr sie fort, und zwar aggressiver, als ich es je bei ihr erlebt hatte. „Das kannst du doch nicht tun! Nein! Du kannst SIE doch nicht MIR vorziehen. NEIN!”
Erschrocken von ihrer Aggressivität wich ich einige Schritte zurück, doch das hatte keinen Sinn. Sie kam nämlich immer wieder einen Schritt näher und funkelte mich an. „Cordelia!?”, ging ich sanft auf sie zu um sie etwas zu beruhigen. „JA!?”, schrie sie mich an was mich zusammen zucken ließ. So hatte sich das Blatt gewendet. „Ich… ich…!”, brachte ich nur heraus. „JA, du? Was ist mit dir?”, gab sie nur scharf und spitz zurück.
Am liebsten wäre ich ja vor ihr davon gerannt, doch das hätte mich damals auch nicht weiter gebracht. In diesem Moment hatte ich schon fast Todesängste, denn Cordelia war kaum wieder zu erkennen. Vom lieben reichen Mädchen hatte sie sich in eine wahre Furie verwandelt, doch ich fasste all meinen Mut und meine Entschlossenheit zusammen.
„Cordelia! Ich bin der festen Überzeugung, dass du ein unglaublich hübsches Mädchen bist, und ebenso glaube ich, dass du mich eben nicht angelogen hast, als du gesagt hast, dass du in mich verliebt bist. Aber wie du schon richtig erkannt hast, bin ich in Franziska verliebt und daran können deine Gefühle zu mir nichts ändern! So Leid mir das für dich auch tut, so ist es aber nun mal”, gab ich ihr zu verstehen.
Ich hatte zwar damit gerechnet, dass dies ihre Laune nicht verbessern würde, jedoch hatte ich nicht erwartet, dass sie so enttäuscht und wütend sein würde. „Ich habe dir das Angebot gemacht, mein Freund zu sein. Aber du entscheidest dich ja lieber für eine wie SIE. Ich sage es dir, das war ein Fehler!”, fauchte sie mit einer Stimme in der sich die Wut fast Überschlug. Hätten Blicke töten können, wäre sie wohl an diesem Tag zur Mörderin geworden.
Nachdem sie mir diese Drohung gemacht hatte, verließ sie auch den Hügel und ging arrogant und mit hocherhobenem Haupte auf dem schnellsten Weg zurück nach Hause. Ich blieb noch eine Weile und machte mir meine Gedanken darüber, welches Unheil ich da heraufbeschworen hatte. Doch ich konnte mir nicht im Entferntesten vorstellen, wie schlimm es kommen würde. Und nicht nur mir sollte Cordelia noch das Leben erheblich erschweren, ihr Zorn, ihr Hass und ihre Wut sollten zum größten Teil auf Franziska niedergehen, weil sie es war, die ihrer Meinung nach alles verdorben hatte.
Ich ging an dem Abend auch noch zu Franziska um mit ihr über Cordelia zu reden. Franziska redete mir gut zu und meinte, ich solle mir nicht so viel Sorgen machen. Ebenso meinte sie, dass Cordelia das bis in ein paar Tagen sicher verdaut und vergessen hatte. Doch so leicht sollte diese ganze Geschichte nicht für uns Enden.
So ich hab mal wieder gewerkelt bin unzufrieden und kann nicht sagen wieso habe Kopfweh und bin mir bewusst das ich mich immer mehr in Richtung Seifenoper bewege.
Mehr dazu nich von mir viel Spaß beim lesen.
Wie schon im MSN gesagt... Die Dialoge, mein gutster, die Dialoge...!Zitat von Enishi
![]()
(Ansonsten werde doch einfach Texter für irgendeine Soap Opera)
Abgesehen davon aber![]()
Kapitel VII
Als ich einige Tage nichts mehr von Cordelia hörte, dachte ich schon, Franziska hatte recht damit, dass die Geschichte mit Cordelias Wut in einigen Tagen wieder vergessen war. Doch in Wirklichkeit waren diese Tage nur eine Schonfrist. Als eines Tages Cordelia mit ihrem Vater im Schlepptau auftauchte, schwante mir Übles.
Cordelias Vater war ein recht korpulenter Herr, der sich nur in edle Gewänder zwängte. Das blonde Haar auf seinem Kopf ging schon langsam zurück und seine braunen Augen strahlten irgendetwas Gefährliches aus.
Mein Vater ging sofort zu ihm und reichte ihm freundlich die Hand. Die Beiden fingen sofort an, sich angeregt zu unterhalten. Cordelia, die das Gespräch anödete, kam währenddessen zu mir. “Na, Raphael. Wie geht es dir?”, fragte sie mich gelassen und ruhig. Ich frage mich, ob sie das ganze bereits vergessen hatte. “Ganz gut. Und wie geht es dir?”, fragte ich sie, während ich sie anlächelte.
Cordelia kam mir näher. “Mir geht es ganz gut”, sagte sie laut, den Rest flüsterte sie mir jedoch ins Ohr, “Und wie läuft es mit deiner Franziska?” Nachdem, wie spitz und scharf sie mir das ins Ohr zischte, konnte ich erkennen, dass sie rein gar nichts vergessen hatte. Ich zog es vor, ihr auf diese Frage keine Antwort zu geben, da ich dies für klüger hielt. Ob es wirklich klüger gewesen war, weiß ich nicht.
“Willst du mir etwa nicht antworten?!”, zischte sie mir wie eine Schlange ins Ohr. Ich zog es immer noch vor, ihr nicht zu antworten und ging einfach weiter meiner Arbeit nach als wäre sie gar nicht da.
Dass ich sie ignorierte, machte Cordelia nun schon fast rasend vor Wut. Doch die Wut, die sich in ihrem Gesicht spiegelte, verflog schnell wieder und verwandelte sich ein hinterhältiges Grinsen. Was heckte sie nun schon wieder aus, dachte ich mir und ich sollte es auch sogleich erfahren.
Cordelia gab einen ohrenbetäubenden Schrei von sich. Sowohl ich als auch mein Vater, ihr Vater und die anderen Arbeiter zuckten zusammen. Vielleicht einen Wimpernschlag später standen unsere Väter neben uns. Cordelias Vater bückte sich zu seiner Tochter hinab so, dass er ihr in die Augen sehen konnte. Dann fragte er sie: “ Was hast du meine Kleine?”
Cordelia sah ihm schluchzend in die Augen und dann blickte sie zu mir. “Er…”, stammelte sie vor sich hin und richtete ihren Zeigefinger auf mich. Cordelias Vater nahm seine Tochter tröstend in den Arm, während mein Vater sich hinter mich stellte. “Was hast er gemacht?”, fragte mein Vater etwas gereizt und tat so als wollte er mich in den Boden drücken.
Während ihr Vater sich um sie kümmerte und mein Vater Druck auf mich ausüben wollte warf ich Cordelia, die mich sehr gut sehen konnte, finstere Blicke zu. Als unsere Väter selbst kurz Blicke wechselten, grinste sie mich nur fies und verschlagen an. Sie setzte gleich wieder ihre verstörte Miene auf und meinte: “Er… er… er hat mich… be… be… begrabscht.”
Ich staunte nicht schlecht, als ich diese vollkommen absurde Beschuldigung hörte, doch zu meinem Pech glaubte man ihr natürlich. Mein Vater krallte sich nun förmlich in meinen Nacken und ihrer starrte mich an als wäre ich ein Massenmörder. Cordelia sah mich nur gehässig an.
“Sie wissen ich schätzte Sie, sehr sogar. Weil sie mein fähigster Mann hier sind!”, meinte Cordelias Vater zu meinem, während er seiner Tochter übers Haar strich, “Aber sollten sie ihrem Sohn nicht beibringen können. was man in Gegenwart einer Dame, wie meiner Tochter, tut und nicht tut, dann sehe ich mich gezwungen Ihnen und ihrem Sohn die Arbeit und den damit verbundenen Lohn zu nehmen. Sollte mir noch ein einziges Mal ein schlechtes Wort über ihren Sohn aus dem Mund meiner Tochter zu Ohren kommen, dann werden Sie mit Konsequenzen rechnen müssen.”
Mein Vater nickte ihm nur stumm zu und krallte sich beim Nicken noch viel mehr in meinen Nacken. Als Cordelia und ihr Vater die Tür nach Draußen erreicht hatten, drehten sie sich noch mal zu uns um. “Ich hoffe wir haben uns verstanden. Nur ein Wort! Ich wünsche noch fröhliches Arbeiten!”, sagte Cordelias Vater. Sie warf mir nur einen unfreundlichen Blick zu. Dann waren sie schon weg und die Tür fiel mit einem lauten Knallen zu.
Ich spürte wie etwas Blut mir aus der Nase lief. Mein Vater hatte mich am Kragen gepackt und mich geschlagen.
“Hast du mich verstanden, Raphael?”, fuhr mein Vater mich an. Als ich ihm nicht sofort antworte, schüttelte er mich: “Ob du mich verstanden hast, verdammt noch mal! Wegen dir wären wir beiden fast hier rausgeflogen! Ich will wissen, ob du mich verstanden hast! Ob du verstanden hast, dass du diese Cordelia nie wieder anrührst!” “J… a…!”, keuchte ich nur.
Mein Vater war, nachdem Cordelia und ihr Vater gegangen waren, ausgerastet. Er hatte mich gepackt und mich einige male hart geschlagen und angeschrieen. So gereizt hatte ich ihn noch nie erlebt, und als sein Sohn kannte ich ihn schon sehr lange.
Ich hatte erst gar nicht versucht, meinem Vater zu erklären dass Cordelia die Geschichte nur erfunden hatte. Er würde es mir ohne hin nicht glauben, also sparte ich mir diese Luft. Mein Vater warf mich erbarmungslos gegen eine Werkbank. Nun lief mir das Blut auch über den Rest meines Gesichtes.
“Und nun geh wieder an deine Arbeit, ich will mir nicht auch noch nachsagen lassen ,dass wir hier nicht arbeiten!”, fauchte er mich an und drehte sich zu den anderen Arbeitern, “Das selbe gilt auch für euch. Schaut nicht so blöd, sondern arbeitet weiter!”
Wenn Vater solch eine Laune hatte, half alles reden nichts. Das Beste war dann, ihm einfach zu folgen. Einfach zu tun, was er von einem wollte, und dass hieß in diesem Fall arbeiten. Nachdem ich mich einigermaßen wieder, von den Schlägen die ich bezogen hatte, erholt hatte, machte ich mich dann wieder an die Arbeit.
Etwas Besseres hätte ich nicht machen können. Den ganzen restlichen Tag ließ mein Vater mich in Ruhe. Er verlor kein Wort mehr über Cordelia. Selbst nachdem die Arbeit für heute niedergelegt wurde, wechselte er kein einziges Wort mit mir. Mir war das im Grunde genommen eigentlich nur recht, so zwang er mich schon nicht dazu, mit ihm nach Hause zu kommen und weitere Moralpredigten über mich ergehen zu lassen.
Ich wollte noch etwas Zeit für mich haben zum nachdenken, da kam das mir gerade Recht.
Immer wenn ich nachdenken wollte, ging ich auf den Hügel und legte mich dort ins Gras. An diesem Tag war das nicht anders. Dieser Ort war einfach perfekt zum Nachdenken, es war ruhig und friedlich. Ich setzte mich ins Gras und ließ meine Gedanken schweifen.
“Hallo, Raphael”, hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte Cordelia, die aus dem Schatten der Bäume heraustrat. Seltsam, dass ich sie nicht bemerkt hatte. Als sie sich mir näherte, wollte ich schon aufstehen und gehen, doch als ich mich anmaßte, dies zu tun rief sie mir zu: “Warte doch! Du willst doch nicht schon gehen, oder?”
“Doch, eigentlich wollte ich jetzt gehen!”, gab ich nur gereizt zurück. Sie hatte mir heute schon genug Ärger eingebracht. Ich hatte keine Lust, mich jetzt auch noch mit ihr zu unterhalten. “Du scheinst wohl ganz schön sauer zu sein wegen heute früh”, warf sie mir zurück als wäre es nichts gewesen. “Ich glaube, ich habe dazu auch einen guten Grund! Und was willst du überhaupt? Willst du mir noch mal eins auswischen?”, gab ich ihr darüber schwer verärgert, dass sie sie die morgendlichen Ereignisse so herunter spielte, zurück.
“Nein, wegen so was bin ich eigentlich nicht hier. Außerdem ist es deine eigene Schuld gewesen, du wolltest mich ja nicht… Oder hat sich daran etwas geändert?”, fragte sie mich in der überfreundlichen Art die sie gerne mal an den Tag legte. Mich brachte es schon fast in Rage zu hören, wie schnippisch sie darüber sprach und vor allem, dass sie es mir in die Schuhe schob, dass ich solch einen Stress hatte.
“Was denkst du denn? Wegen dir habe ich Prügel von meinem Vater bezogen. Glaubst du etwa, das ist einfach so vergessen?”, meinte ich zu ihr, während meine verärgerten Blicke sie durchlöcherten. Doch sie ließ sich nicht davon beeindrucken, sie blieb weiterhin ruhig, was mich eher noch mehr aufregte.
“Willst du denn noch mehr Ärger? Du weißt, wenn ich ein falsches Wort über dich sage, haben du und dein Vater ein Problem!”, meinte Cordelia mit einem fiesen Lächeln auf den Lippen. “Jetzt hast du mich in der Falle, genau da, wo du es wolltest. Was verlangst du denn von mir? Dass ich Franziska für dich fallen lasse? Ist es das, was du von mir willst?” “Ganz genau. Also, was sagst du?” “Zu diesem Angebot hab ich dir nur zwei Worte zu sagen: Vergiss es! Und wenn du nun zu deinem Vater gehen willst und möchtest, dass ich die Arbeitsstelle verliere - nur zu, ich werde dich nicht abhalten. Nur, das wird dich auch nicht Näher an mich bringen, denn dadurch hättest du dich wieder in ein schlechtes Licht gerückt. Du glaubst ja nicht wirklich dass ich je jemanden lieben könnte der dafür sorgt, dass ich gefeuert werde!“, erklärte ich ihr in meinem überfreundlichen und sarkastischen Tonfall. Dann ließ ich sie stehen und ging die ersten Schritte um vom Hügel weg zukommen.
Ich wollte nun nur noch zu Franziska. Ich musste unbedingt die jüngsten Ereignisse mit ihr bereden. Es war schließlich an diesem Tage einiges geschehen. Als ich schon halb vom Hügel runter war, warf ich noch mal einen kurzen Blick zurück. Es interessierte mich, ob es noch eine Reaktion von Cordelia gab. Doch wie es schien, stand sie immer noch an demselben Platz und hatte sich nicht gerührt. Wahrscheinlich dachte sie über das nach, was ich ihr an den Kopf geworfen hatte.
Einige Minuten später saß ich mit Franziska in der Küche ihres Hauses. Es herrschte eine drückende Stimmung. Wir überlegten, was wir wegen der eifersüchtigen Cordelia tun sollten. Sie war jemand, den man nicht unterschätzen sollte, wie sie mir am früher an diesem Tage schon eindrucksvoll demonstriert hatte.
“Ich habe keine Idee, was ich wegen ihr tun sollte. Wenn das so weiter geht, bringt sie mich mit ihrer Eifersucht noch in ernste Schwierigkeiten!”, sagte ich mit einem Hauch von Verzweiflung zu Franziska. “Ich kann dir leider auch nicht helfen. Ich kenne sie ja so gut wie gar nicht. Ich habe sie ja bisher nur das eine mal an diesem Abend gesehen. Glaubst du denn, dass sie irgendwann aufgeben wird?”
“Wohl kaum. Sie ist die Tochter eines reichen Mannes und sie bekommt immer alles, was sie will und wird demnach sicherlich nicht so schnell aufgeben.” Franziska runzelte die Stirn, dann stand sie auf und ging zum Herd der Küche auf dem irgendetwas vor sich hin brodelte, das nicht besonders angenehm roch.
“Vielleicht solltest du mich doch aufgeben, dass würde dir einiges ersparen. Schließlich könnte sie mit einigen wenigen Worten eure Familie in den Ruin stürzen”, meinte Franziska besorgt.
“Das kommt auf keinen Fall in Frage. Ich möchte das nicht. Ich will dich nicht wegen ihr verlieren. Außerdem denke ich nicht, dass sie soweit gehen würde. Schließlich würde sie sich damit nur noch mehr Verachtung von mir einhandeln.”, meinte ich zu Franziska. “Und was willst du dann wegen ihr unternehmen?” “Ich denke nichts. Mir sind die Hände gebunden. Vielleicht kommt mir ja noch eine Idee. Aber bis dahin bleibt mir wohl nichts übrig als abzuwarten.” “Und wenn du mit ihrem Vater reden würdest? Vielleicht kann er ja etwas tun”, schlug sie vor.
Ich ließ mir ihren Vorschlag der eigentlich nicht so schlecht war, durch den Kopf gehen, doch dann winkte ich ab: “Ich glaube kaum, dass er mir auch nur ein Wort glauben würde, nach dem, was heute vorgefallen ist. Und mein Vater würde mir wahrscheinlich auch nichts glauben, sonst hätte er ja mit ihrem Vater reden können. Ihm würde man wenigstens zuhören und noch eher Glauben schenken als mir!”, sagte ich etwas bedrückt.
Franziska deckte den Topf auf dem Herd wieder zu und kam wieder zu mir. “Was kochst du da eigentlich?”, fragte ich sie neugierig um auf andere Gedanken zu kommen. “Das ist ein altes Hausmittel von meinem Vater. Er meinte, vielleicht könnte das Mutter wieder ein wenig auf die Beine helfen”
Ich wollte gar nicht wissen, was alles in diesem übel riechenden Gebräu war und was damit gemacht wurde, ob es getrunken wurde oder ob man die Dämpfe einatmete oder was sonst damit geschah. Aber wenn es helfen sollte, war es ja recht.
“Wie geht es ihr eigentlich in letzter Zeit? Ich habe ja wegen den Geschichten mit Cordelia kaum etwas mitbekommen.” “Na ja, im Moment geht es ihr mal wieder recht gut. Kein Fieber, und sie hat sogar wieder etwas mehr Kraft als sonst. Eigentlich geht ihr es zurzeit richtig gut”, meinte sie und lächelte mich dabei etwas an.
“Wenigstens mal etwas Erfreuliches in diesen Tagen”, meinte ich etwas frustriert. “Das wird schon wieder alles ins Lot kommen!”, meinte sie und nahm mich liebevoll in den Arm. “Wenn du das sagst, wird es wohl so sein.”, gab ich zurück und drückte sie fest an mich. Ihre Nähe tat mir wahrlich gut, sie lies mich wieder zur Ruhe kommen und die verfahrene Situation mit Cordelia vergessen.
Ich blieb noch bis spät am Abend bei Franziska und eigentlich wollte ich gar nicht nach Hause. Doch ich konnte nicht bei Franziska bleiben, also machte ich mich dann doch noch auf den Weg.
Dieser schreckliche Tag sollte aber noch nicht zu Ende sein. Meine Eltern erwarteten mich schon. Vor allem mein Vater, er wollte dass, ich ihm noch einmal erzählte, was in der Schreinerei vorgefallen war. Einen Moment lang überlegte ich mir, ob ich ihm nicht hätte erzählen sollen, wie es wirklich gewesen war. Da ich meinen Vater aber kannte wusste ich, dass das sowieso keinen Sinn gehabt hätte.
“Was soll ich dir erzählen? Du weiß doch alles, was du wissen musst, oder?”, fragte ich ihn und sah ihn ernsthaft an. “Ich sagte du, sollt mir erzählen was vorgefallen ist!”, antwortete mir mein Vater verärgert und wollte schon ausholen um nach mir zu schlagen. Meine Mutter funkte ihm jedoch dazwischen und hielt seine Hand fest. “Mein Junge, bitte erzähl uns doch noch mal was in der Schreinerei vorgefallen ist!”, versuchte meine Mutter diplomatisch zu vermitteln.
“Ich habe aber keine Lust diese Geschichte zu erzählen. Ihr habt euch doch eh alle schon eure Meinung gemacht, was sollte es bringen, euch das nochmals zu erzählen?”, meinte ich abwinkend. “Ich glaube einfach nicht, dass du so etwas machst. Das passt nicht zu dir. Ich kann das einfach nicht glauben!”, in ihrer Stimme macht sich nun auch Zorn bemerkbar. Sie sah mich eindringlich an.
“Gut. Aber ihr werdet die Wahrheit sowieso nicht glauben, also weiß ich nicht, wieso ich die Geschichte erzählen sollte”, meinte ich und erzählte die ganze Geschichte mit Franziska, der eifersüchtigen Cordelia und noch vieles, vieles mehr. Als ich mit dem Erzählen fertig war lachte mein Vater abfällig und meinte nur: “Eine blühende Fantasie hast du mein Junge! Ich habe nun genug für heute gehört. Gute Nachte!” Immer noch spöttisch lachend verschwand er dann, aber meine Mutter blieb noch.
“Ist das denn wirklich alles wahr? Du musst ja zugeben, dass sich das alles sehr komisch anhört”, fragte sie ruhig. “Ich habe nie etwas anderes behauptet!”, gab ich kurz und knapp zurück.
“Ich wird mir noch mal meine Gedanken drüber machen. Das klingt nämlich sehr merkwürdig. Was aber nicht heißen soll, dass ich dir nicht glaube!”, versicherte sie mir, “Ich werde nun ins Bett gehen, es ist schon spät. Du solltest das vielleicht auch tun.“ Ja, diese Idee gefiel mir auch vorzüglich. Also verließ ich den Raum und ging zu Bett. Es dauerte auch nicht besonders lange bis ich dann einschlief, aber nach dem Tag, den ich hinter mich gebracht hatte und nur noch vergessen wollte, war das auch kein Wunder.
Naja ich will ja das den wenigen hinterbliebenen die hier noch lesen net langweilig wird also hier mal Kapitel 7.
Hm... mein erster richtig gelesener Post/ Kapitel.
Die Geschichte (soweit ich sie lass > Kapitel 7 xD) ist richtig gut erzählt, gefällt mir
Mach Du mal shcön weiter
Was willst Du mal werden (Beruf)? Oder arbeitest Du schon?
Dennis
--«Wir können alles schaffen, wir brauchen nur genug dressierte Affen» - infinite monkey theorem
Erstmal JUHUHU endlich mal wieder wer der ließt und was schreibt.Zitat von dennis_meckel
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Sorry für den euforischen Ausbruch aber ich find das geil.![]()
Ich mach derzeit Ausbildung als Groß und Außenhändler doch mein Traumberuf is es net ich würde liebendgerne irgendwas machen wa smit schreiben zu tun hat. Autor zwar das große Ziel aber davon bin ich noch weit entfernt wie ich finde. So was für ne Zeitung schreiben kleinere Beiträge oder Reportagen in nem Magazine das wäre was wo ich wirklich gerne werden würde aber ich bin eine Null ohne meine Korrekturleser das Rechtschreibmassaker wäre gernzenlos.
In diesem Sinne nochmal ein großes Dank an XTRMNTR2K der sich imemr die Zeit nimmt und meinen Krampf korrigiert.
Ich kann scho sagen das nächste Kapitel wird au net lange auf sich warten lassen. Ich schreib jueden abend ne Stunde und meine Pausen in der Arbeit schreib ich au also lange werdet ihr auf 8. net warten müssen, hab ja auch scho 2 Seiten fertig.
PS: Wer Gramtikfehler und Rechtschreibfehler findet darfs se unaufgefordert behalten ^^
Kapitel VIII
Am folgenden Tag erzählte mir meine Mutter, dass sie mir meine Geschichte glaubte. Leider half mir das auch nicht weiter, da mein Vater fest davon überzeugt war, dass es so war, wie Cordelia es dargestellt hatte. Doch nach einer Weile krähte kein Hahn mehr danach. Das lag vielleicht auch daran, dass ich in dieser Zeit nichts von Cordelia hört.
Ich genoss die Zeit und widmete mich wieder Franziska, die ich etwas vernachlässigt hatte. Es war eben nicht einfach gewesen, aber sie machte mir deswegen keine Vorwürfe. Sie war sogar froh gewesen, sich etwas mehr um ihre Mutter kümmern zu können. Dieser ging es, für ihre Verhältnisse, wieder besser. Und dies schlug sich natürlich auch auf das Gemüt von Franziska nieder. Franziska strotze nur so vor guter Laune und Fröhlichkeit, so hatte ich sie selten erlebt.
Doch wir irrten uns, wenn wir dachten, die Geschichte mit Cordelia wäre erledigt gewesen. Es schien nur so wie eine Art Waffenstillstand. Doch der Kampf sollte heftiger wieder entfacht werden, als er bisher war.
Mittlerweile war es schon gut zwei Wochen her, seit ich das letzte Mal etwas von Cordelia gehört hatte. Und ich war froh darüber. Ich hatte sie und die Probleme, die sie mir bereitet hatte, schon fast vergessen. Auch mein Vater hatte schon fast wieder vergessen, was ein paar Wochen zuvor geschehen war. Obwohl er es mir in den ersten Tagen nach dem Zwischenfall schwerer machte, beruhigte sich die Lage bald wieder. Mittlerweile war die Arbeit für mich wie ein Kinderspiel. Die Anstrengung, mit der sie verbunden war, war kaum der Rede wert, und auch an diesem Tage verflog die Zeit wie im Fluge. Das ersehnte Ende des Arbeitstages war schnell erreicht und es war Zeit für andere Dinge.
Mit anderen Dingen meinte ich natürlich einen Besuch bei Franziska. Da die Arbeit an diesem Tag eh sehr spärlich war, kam ich sogar schon am späten Nachmittag statt am Abend bei ihr an.
Wie fast immer saßen wir bei ihr in der Küche. An jenem Tag köchelte nichts vor sich hin. Aber da die Sonne noch hoch stand, war der Raum wirklich hell erleuchtet. Das Licht blendete mich, denn derart grelles Licht war ich nach den ewigen Arbeitsstunden in der dunklen und staubigen Schreinerei nicht mehr gewöhnt.
„Sollen wir ein wenig nach draußen gehen? Es ist heute noch ziemlich hell, außerdem ist heute wieder ein schöner Tag!“, meinte Franziska und klammerte sich an mich. Ich legte meinen Arm um sie und meinte dann: „Wieso nicht? Gehen wir raus, aber wohin nur?“
Sie überlegte kurz und meinte: „Wie wär’s so ein wenig durch die Stadt zu laufen. Ein kleiner entspannender Spaziergang. Wir önnen ihn ja noch weiter ausdehnen, wenn wir wollen!“ „Die Idee find ich gut. Zu so etwas komme ich ja so gut wie gar nicht mehr!“, antwortete ich ihr und lachte sie an.
Kurze Zeit später befanden wir uns schon auf einem längeren Spaziergang. Ich genoss es mal wieder in Ruhe durch unser Dorf zu laufen, die frische Luft einzuatmen und die Gegend zu betrachten.
In der Zwischenzeit war es Winter geworden. Der Anblick der schneeverhangenen Dächer beruhigte mich irgendwie. Das ganze Dorf in diesem Weiß machte es zu einem märchenhaften Anblick. Aber mit diesem wunderbaren Anblick kam noch etwas Anderes, Unangenehmes. Die Kälte. Die Kälte, die im Winter nun mal so herrschte. Die Wege waren teilweise vereist, so dass wir einige Male beinahe ausgerutscht wären. Dennoch schafften wir es, nicht hinzufallen.
Nachdem wir sicherlich ein, zwei Stunden gelaufen waren, fühlte ich mich wie neu geboren. So etwas hatte ich schon lange nötig gehabt. Letztendlich liefen wir zur Waschquelle. Ich wollte ein wenig Ruhe für mich und Franziska, doch auf unseren Hügel wollte ich nicht gehen. Der Ort erinnerte mich auch an Cordelia, und an sie wollte ich im Moment nun wirklich nicht denken.
Die kleine Quelle war zugefroren und von dem einstmals grünen Gras war nichts mehr zu erkennen, nur noch der weiße Schnee, der über ihm lag. Das Schilf, das um die Quelle herum wuchs, war auch nicht mehr so prächtig wie zuvor. Die meisten Schilfrohre waren abgeknickt unter der Last des Schnees. Nur einige ragten noch vereinzelt in die Höhe. Aber im Sommer würden die Pflanzen ja wieder kommen.
Dass dieser bisher schöne Wintertag ein weitaus weniger schönes Ende nehmen sollte, das wussten ich und Franziska zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Leider ging die Zeit an der Quelle viel zu schnell vorbei. Und damit die Zeit, in der wir uns in den Armen lagen und uns küssten wie schon seit einer langen Zeit nicht mehr.
Wir genossen diese zärtlichen Momente in vollen Zügen. Aber wie schon zuvor in der Schreinerei verging die Zeit schneller, als uns bewusst wurde, und so wurde es immer dunkler, bis es stockfinster war. Da es Winter war, ging es sogar noch schneller. Nur der große runde Vollmond spendete uns noch Licht.
Unbeschwert und in völliger Ruhe schlenderten wir dann auch wieder in Richtung von Franziskas Familienhaus. Als wir so den Weg entlang gingen und uns dabei gegenseitig wärmten, merkten wir nicht wie uns jemand seit Verlassen der Quelle gefolgt war. Dieser Jemand folgte uns wie ein Schatten. Ein Glücklicher Zufall macht mich auf die Person aufmerksam, denn ich rutschte auf einer kleinen Eisplatte aus und es legte mich aufs Kreuz. Als ich meine Augen wieder öffnete dauerte es erst eine Weile bis ich registriert hatte wo ich war.
Als ich wieder wusste wo ich war sah ich für einen Sekundenbruchteil den Schatten hinter einem Baum vorbei huschen. Franziska half mir auf und fragte wie es mir denn gehen würde. Mit einen platten "Es geht schon." antwortete ich auf Franziskas Frage. Ich drehte mich um und gang auf die Bäume zu, in den ich den Schatten sah.
„Ist hier wer?“, rief ich halblaut in die Dunkelheit. Eine Antwort bekam ich verständlicherweise nicht und Franziska sah mich nur fragend an. „Hier ist noch jemand!“, meinte ich fast schon flüsternd zu ihr. Ein wenig erschrocken sah sie mich an.
Ich vernahm schnell hastige Schritte die sich von uns entfernten und dann sah ich auch den Schatten. Ich nahm die Beine in die Hand und rannte so schnell wie möglich dem Schatten hinterher. Zum meinem Glück war ich schneller und als ich die unbekannte Person fast erreicht hatte, setzte ich zum Sprung an und riss die unbekannte Person und mich zu Boden.
Franziska kam nun auch langsam, sie war nicht so schnell und konnte mit ihrem Rock auch nur spärlich rennen. Während ich versuchte, aufzustehen, sah ich mir an wen ich da zu Fall gebracht hatte, doch ich konnte kaum etwas erkennen. Die Tatsache, dass es nicht mehr sonderlich hell war und die Person dunkle Kleidung trug, waren die Hauptgründe dafür.
Doch als das Mondlicht etwas günstiger fiel konnte ich erkennen wer es war. Als ich einige blonde Haare erkannte, wurde mir schlagartig bewusst, wer uns die ganze Zeit über gefolgt war. „Cordelia!“
Nachdem ich das gesagt hatte, riss sie sich von mir los, denn ich hatte sie immer noch am Arm festgehalten. Jetzt konnten Franziska und ich sie im fahlen Schein des Mondes gut erkennen. Sie sagte nichts, sondern starrte nur wütend auf Franziska. Die Blicke, die sie ihr zuwarf, gefielen mir nicht.
„Wieso hast du uns verfolgt und beobachtet?“, stieß ich grimmig hervor. Cordelia setzte seelenruhig die Kapuze ihres Gewandes ab und meinte eben so seelenruhig zu mir: „Das kann dir doch egal sein, oder?“
Ich trat 2 Schritte näher an sie heran und packte sie an den Schulter: „Nein, kann es mir nicht. Wieso stielst du dich hinter uns her?“ Cordelia sah auf meine Hand, die ihre Schulter festhielt. „Ich an deiner Stelle würde lieber los lassen! Du weißt ja, ich sitze am längeren Hebel. Dank meinem Vater!“, meinte sie immer noch recht gelassen.
Franziska legte nun ihre Hand auf meine Schulter und versuchte mich auf diese Weise dazu zu bewegen, sie los zu lassen, was ich dann auch tat. „Schon viel besser. Dann muss ich meinem Vater wohl doch nichts von dir erzählen, Raphael!“, meinte sie während sie uns eines ihrer fiesen boshaften Grinsen schenkte.
Mittlerweile hatte ich dann auch wieder meine Wut auf sie im Griff. Sie schob den Ärmel ihres Gewandes ein wenig nach oben und entdeckte, dass sie sich bei dem Fall eine Schürfwunde zugezogen hatte. Sie fuhr ein wenig mit ihren Fingern über die kleine Wunde und dann verzog sie ihr Gesicht. „Autsch, das tut verdammt weh. Danke Raphael“, meinte sie immer noch absolut gelassen.
„Selbst Schuld. Hättest uns ja nicht verfolgen müssen“, gab ich ihr zurück. Sie lächelte nur hämisch zurück. „Ich könnte ja auch zu meinem Vater gehen und ihm sagen, dass es deine Schuld war. Und dass du das mit Absicht gemacht hast. Da würde sich deine Familie doch sicher freuen oder?“
„Das würdest du nicht wagen!“, meinte ich nur mit einem genauso hämischen Grinsen. Ihr Grinsen wurde noch fieser, was ich eigentlich für nicht möglich gehalten hatte. „Bist du dir da wirklich sicher?“, fragte sie mich provokant.
Ihre Antwort verunsicherte mich in einem ungewöhnlich hohen Maße. Ich war mir nicht mehr sicher, ob sie nicht doch das Zeug dazu hatte, meine Familie in den Ruin zu treiben. Doch nur einige Sekunden später war es dann klar. „Du hast mir klar zu verstehen gegeben, dass du mich nicht willst. Also was hab ich zu verlieren? Nichts. Du hingegen alles!“
Mit diesem Argument löste sie einige Ängste in mir aus und nahm mir meine ganze Sicherheit die ich hatte. Allerdings löste das Argument noch etwas anderes aus. Franziska, die bisher nur im Hintergrund gewesen war kochte nun langsam auch vor Wut. Sie schnellte einige Schritte nach vorn und stand nun vor mir. Und sie sah Cordelia direkt in ihre Augen. So aufbrausend habe ich Franziska noch nicht erlebt. So war sie nicht Mal an dem Abend, an dem Cordelia uns versucht hat mit einem Kuss auseinander zu bringen.
Franziska verpasste Cordelia eine Ohrfeige die sich gewaschen hatte. Selbst die, die sie mir damals gegeben hatte, war nichts im Vergleich zu dieser gewesen. „Was glaubst du, wer du bist? Das du dir anmaßt, mit den Menschen und ihren Gefühlen zu spielen wie mit Puppen. Ohne euer Geld und euren Einfluss wärt ihr auch nur eine ganz normale Familie in unserem Dorf!“, keifte Franziska sie an.
Cordelia sah sie nun schief von der Seite an. „Was maßt du dir an mich zu schlagen!“, gab sie zurück. Nun musste ich Franziska zurück halten damit sie nicht auf Cordelia losging. Cordelia musste bei diesem Anblick spöttisch kichern.
„Auch wenn ich diesen Anblick urkomisch finde, ich wollte dir noch eines sagen, Franziska“, als sie Franziskas Namen aussprach legt sie noch alle ihren Zorn und ihre Abscheu die sie empfand mit in dieses Wort, „Glaube bloß nicht, dass es dir besser geht. Dir kann ich genauso gut schaden und ich werde bei dir keinen Halt machen. Du hast ihn mir gestohlen, und wenn ich ihn nicht haben kann, soll ihn niemand haben!“
Nach diesen aussagekräftigen Worten drehte sie uns den Rücken zu. „Glaub du bloß nicht, dass du dir wegen deinem Vater alles erlauben kannst. Irgendwann wird es dich auch noch treffen, das garantiere ich dir!“, schrie Franziska ihr zu, während Cordelia sich von uns zum Gehen abwandte.
Von Cordelia die sich mit schnellen Schritten von uns entfernte, konnten wir nur noch ein höhnisches Schnauben vernehmen. Wir drehten ihr dann auch unsere Rücken zu und machten uns auf den Heimweg.
Auf dem Weg redeten wir noch weiter über dieses unheildrohende Zusammentreffen. „Die denkt doch tatsächlich, sie wäre aller Welt überlegen“, grummelte Franziska vor sich hin. „Leider ist sie überlegen. Zwar nicht der ganzen Welt, aber uns ist sie es!“ „Was glaubst du wird sie nun unternehmen?“, fragte sie, leicht um mein Wohl besorgt. „Ich weiß es nicht, so gern ich es auch wüsste. Ich weiß nur, dass wir sehr vorsichtig sein müssen. Cordelia ist ein Gegner, den man auf gar keinen Fall unterschätzen sollte. Den Fehler habe ich einmal gemacht und mit Schlägen von meinem Vater bezahlt.“
Franziska warf mir einige furchtsame Blicke zu. Sie wusste scheinbar nicht so ganz, was nun zu tun war. Doch wir konnten nichts tun, außer abwarten und vorsichtig sein. Sie klammerte sich ganz fest an mich. „Ich will nicht, dass dir etwas passiert!“, meinte sie. „Ich mache mir mehr sorgen um dich! Diese Frau wird vor nichts zurückschrecken. Du musst auf dich aufpassen. Ich weiß nicht, was sie sich alles an hinterhältigen Dingen ausdenken würde!“, entgegnete ich ihr besorgt.
Wir hatten ihr Elternhaus erreicht und mussten uns dann für heute trennen. Ich wollte das nicht, denn ich hatte eine düstere Vorahnung, dass etwas passieren würde. Und es würde auch einiges geschehen.
„Ich möchte dich nicht verlassen!“, sagte ich zu ihr mit schon fast weinerlicher Stimme. Sie sah mir tief in die Augen. „Ich will auch nicht. Aber da können wir wohl einfach nichts machen!“, antwortete sie mir sanft und gab mir einen Kuss auf die Lippen, „Wir können uns ja morgen wieder sehen!“
„Morgen!“, antwortete ich ihr und nahm sie noch einmal fest in den Arm. Danach trennten wir uns sie ging ins Haus und ich machte mich auf den Heimweg. Auf meinem Weg nach Hause machte ich mir Gedanken über den heutigen Tag. Doch je länger ich über die Ereignisse nachdachte, desto mehr sorgte ich mich um Franziska. Ich hatte ein ungutes Gefühl im Magen. Und wie sich herausstellen sollte war dieses Gefühl berechtigt.
Dieser Abend sollte sich als der Anfang vom Ende herausstellen.
So mal wieder wa sneues zum lesen mal sehen wi ihr euch drüber freut.
Da musste mal das nächste kapitel lesendas finde ich zwar alles ein bissel schnell aber ist interessant ... auch wenn man irgendwo erahnen kann was passiert.