H.P. Lovecraft

**Sushi-King** · 06.03.2004 15:33

Fangen wir mal ganz von vorne an:
Ich habe von meiner Mutter den Autor Wolfgang Hohlbein empfohlen bekommen. Ist auch schon ne ganze Weile zurück. Von dem hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich mir die Fortsetzung kaufte. hatte ich die durch, hab ich mir die Hexer-Reihe angeschafft.
Darüber bin ich nun zu dem eigentlichen Problem gekommen.
In den Büchern geht es ja um eine Fortsetzung des Cthulhu Mythos. Diesen Mythos hat h p lovecraft mit manch anderen erfunden, aber Lovecraft ist wohl am berühmtesten damit weggekommen

.
Nun schaute ich nach, welche Bücher es gibt und das is ja ne schön lange Liste. Das Problem ist nur: Nirgends findet man was zum konkreten Inhalt der Bücher. Meist ist nur der Titel angegeben. Ich schaute schon in der stadt- und LANDES-Biblio, aber (wie man dortmund so kennt

) war das eine ziemliche enttäuschung. da hat jede uni-biblo mehr

naja. nun wollte ich von euch wissen, welche bücher ihr mir empfehlen könntet...von lovecraft versteht sich. ich wollte die anfänge des cthulhu-mythos mal lesen. derclub.de und weltbild.de haben nichts =\
wir haben hier irgendwo inner nähe ne bücherhandlung, die so ziemlich jedes buch bekommt (

), also will ich nur wissen, welches sich zu kaufen lohnt

.
bye bye

**Ianus** · 06.03.2004 18:31

Es ist nicht sonderlich verwunderlich, dass du nur wenige Inhaltsangaben zu Lovecraft's Werken findest, da er hauptsächlich Kurzgeschichten für Pulp-Magazine schrieb. Die Bücher sind Sammlungen dieser Kurzgeschichten, wie "Berge des Wahnsinns" oder "Der Fall Charles Dexter Ward".

"Berge des Wahnsinns" ist mein persönliches Lieblingsbuch in Lovecraft's schaffen, "Der Fall Charles Dexter Ward" halte ich für seine beste Umsetzung der Dissonanz-Theorie in der fantastischen Literatur (Nachzulesen im Nachwort von "Stadt ohne Namen", ebenfalls eine Sammlung von Kurzgeschichten, aber IMO sind diese noch sehr ungeschliffen in Stil und Tempo und deshalb nicht zu empfehlen.) "Chthulhu. Geistergeschichten" und "Schatten über Innsmouth" sind mir ebenfalls als empfehlenswert in Erinnerung geblieben. "Die Katzen von Ulthar" ist wegen der zweiten von Zwei Geschichten ganz interessant. "In der Gruft" ist mir nicht wirklich im Gedächtniss hängen geblieben, ich glaube es war ebenfalls eine Sammlung früher Kurzgeschichten. Abraten würde ich von jenen Geschichten, die er für andere Autoren korrigiert hat, wie die Sammmlung "Das Grauen im Museeum".

**Sushi-King** · 06.03.2004 22:21

Also meinst du, ich solle mir nicht "Lovecrafts Bibliothek des Schreckens" zulegen?
Da sind ja auch Sammlungen drin~

**Ianus** · 07.03.2004 03:54

Diese kenne ich nicht. Ich empfehle dir legedlich, dich von den Geschichten fernzuhalten, die er nur korrigiert hat und dich an jene Werke zu halten, die er selbst verfasste.

**Gamey** · 15.04.2004 22:44

Wie ging noch gleich diese Prophezeiung?

"Iä,Iä! Cthulhu ???"
Vervollständigt das mal bitte!

**Ianus** · 17.04.2004 03:16

Zitat

Original geschrieben von Gamesware
Wie ging noch gleich diese Prophezeiung?

"Iä,Iä! Cthulhu ???"
Vervollständigt das mal bitte!

Nein, das war "Fah man Cthulhu!" und "Iä, Iä, Shub-Niggurat!"

Wir wollen doch nicht die falsche kosmische Gottheit wiedererwecken?

**Sushi-King** · 17.04.2004 16:56

hoffe, jemand kann das gebrauchen

**Stan** · 17.04.2004 22:49

Habe jetzt 'Berge des Wahnsinns' durchgelesen. Gefallen hat es mir durchaus, allerdings fand ich das Ende nicht ganz so gut wie erhofft. Keine Frage, es hat gefallen, aber es war nicht so ein tierisch geniales Ende wie ich mir erhofft hatte. Zudem hat er imo ab und an, beziehungsweise ständig bei einem 190 Seiten knappen Buch, die Landschaft viel zu lange beschrieben! Er hat ja gar nicht mehr aufgehört die Stadt 'auf' dem Berg des Wahnsinns zu beschreiben.

'Das Ding auf der Schwelle' werde ich vorerst nicht lesen, habe hier noch 'Das Hotel New Hampshire' liegen, welches vorrangig ist.

**Ianus** · 09.05.2004 18:38

Ich habe noch Lovecraft's Inspiration zum Mythos gefunden: "The King in Yellow" von Robert W. Chambers.

**No0b** · 11.06.2004 02:42

Ui da merkt man nwie lange her ich Lovecraft gelesen habe. die titel sagen mir alle was, aber ich kann sie kaum noch mit den eigentlichen geschichten verbinden.

der fall charles dexter ward war doch

oder?? Soweit ich mich erinnere war die geschichte ja die inspiration zum film "Reanimator" ...hiess ja auch H.P. Lovecrafts Reanimator.

Ich muss mir die Bücher mal kaufen. hab sie damals nur ausgeliehen.

**Ianus** · 11.06.2004 04:24

Nein, das war "Kalte Luft" oder "Cool Air", eine Kurzgeschichte. Es gibt noch eine andere Geschichte, in der ein Arzt Leichen unbestimmte Medikamente spritzt um sie wiederzuerwecken.

Der Fall des Charles Dexter Ward hatte Wiedergänger, Doppelgänger und Nekromantie, aber sehr wenige Referenzen an die "Moderne Wissenschaft" wie es in dieser Art von Pulp-Storys gewöhnlich der Fall war.

**No0b** · 11.06.2004 04:59

Danke dir. ich sollte tatsächlich mal bei ebay reingucken und die bücher bestellen.

**meditate** · 16.06.2004 08:21

da ich mich vor kurzer zeit wieder mal intensiv mit lovecraft befallst habe, speziell mit dem cthuli-zyclus hier die werke, die du für wenig kohle bei amazon kaufen kannst:

cthulu: geistergeschichten
der schatten aus der zeit
das ding auf der schwelle
lovecraft-lesebuch

alles taschenbücher.

da der cthulu-mythos eine erfindung von lovecraft ist, auf die inzwischen weltweit erzähler aufbauen, sollte man den meister schon kennen. außerdem ist er meines erachtens einfach unübertroffen. gerade die scheinbare wissenschaftlichkeit machen das ganze so unübertroffen schauerlich.

**Lonegunman81** · 18.06.2004 02:11

@ Ianus: Ist die Inspiration zu Lovecrafts Mythos nicht am ehesten die Jahrhundertwende mit den aus ihr entstehenden Unsicherheiten gewesen? Die aufsteigende Macht der Wissenschaft, die immer mehr Unsichtbares enthüllte, und aus deren Ergebnissen sich Ängste über die überirdischen Wahrheiten oder kosmischen Gesetze ergaben? Ich meine, sowas mal in irgendeinem Vorwort zu einer Lovecraftsammlung gelesen zu haben ("Hüter der Pforten", wo auch andere Autoren mitschrieben).
Dann noch eine Frage: Da ich bald fertig mit der "Dunkle Turm" von S.K. bin und nach neuem Suche wollte ich mal wissen, ob die Fortsetzung des Cthullu-Mythos von Wolfgang Hohlbein denn auch empfehlens- und lesenswert ist!?

**Ianus** · 18.06.2004 02:58

@LoneGunman:
So gut kenne ich mich mit Lovecraft's Leben und Ansichten nicht aus. Um das mit Sicherheit festzustellen, müsste man seine Korrespondenzen mit seiner Familie und den anderen Autoren der Zeit lesen.
Ein Studium der Zeitgeschichte wäre auch hilfreich, um festzustellen, ob wirklich ein Technik- und Wissenschaftspessimismus die Zeit beherrschte

.
Inspiration meinte ich insofern, wie Chamber der erste Autor war, der Außerkosmische Götter und Bücher, die den Wahnsinn bringen in seinen Werken verwendet. Lovecraft war ein Freund von Chambers oder stand zumindest mit ihm in Korrespondenz. Man nimmt an, das er sich die Inspiration zum Mythos von Chambers Geschichten geholt hat, so wie andere Autoren der Zeit sich Inspiration von ihm holten.

Ich persönlich würde dich Hohlbein nur empfehlen, wenn du seine Art zu schreiben magst. Hohlbein macht aus der pseudowissenschaftlichen Horror-Pulp von Lovecraft meiner Meinung nach leicht psydelischen Horror-Fantasy mit Actioneinlagen. Die beiden Autoren sind nicht vergleichbar, ihre Art, denselben Stoff zu behandeln geht zu weit auseinander. Lies deshalb Hohlbein nicht, wenn du dir eine annähernd mit Lovecraft identische Interpretation des Mythos erhoffst.

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