@ Chingachgook:
Ich muss wirklich an deinem Wissensstand, was den Nationalsozialismus in Deutschland betrifft zweifeln.
Mir irgendwas aus den Fingern saugen kann ich auch, aber, um bei einem solchen Thema sollte man auch bescheid wissen, wie die Partei organisiert war, wie das Verhältnis zwischen Hitler, der SS und der Wehrmacht war. Naja, machen wir es wie eben....
Doch, der Mensch, der genügend Anhänger um sich gescharrt hat, kann das. Natürlich ist er so gesehen nicht "alleine", besitzt aber eine gewisse Narrenfreiheit. Das Wort des Führers war Gesetz, seine Anhänger waren grundsätzlich loyal.Zitat
Ich hab nie gesagt, dass Nationalsozialisten Hitler ermorden wollten; zumindenst keine überzeugten. Hitler beeindruckte die Leute nicht nur durch reden, sondern auch durch uneingeschränkte Macht.Zitat
Wäre ein Anschlag gelungen, muss man auch verschiedene Situationen durchspielen.
Der Anschlag vom 20. Juli 1944 war von Wehrmachtsangehörigen organisiert und die Pläne sahen vor, die Unruhen auszunutzen und "Walküre" auszuführen, um durch die Wehrmacht Gestapo, Partei und SS Gebäude zu besetzen. Genügend Anhänger in der Wehrmacht fanden sich, jedoch schlug der Anschlag fehl und die meisten Generäle zögerten zu lange.
Wäre Hitler umgekommen hätte kein Nationalsozialist die Pläne so einfach stoppen können. Himmler oder Göring hätten natürlich versucht, das Ruder rum zu reißen, jedoch hätten sich mehrere Probleme für die Nationalsozialisten aufgetan. Erstens waren die meisten anderen Nationalsozialisten nicht gerade beliebt im Volk (typisches Muster einer Diktatur: der Diktator lässt unbeliebte Arbeit von Ministern machen), zweitens war die Regierung nicht so einfach austauschbar, was den Putschisten wiederum Zeit gegeben hätte, weitere Generäle auf ihre Seite zu ziehen (was angesichts der kritischen militärischen Lage leicht gewesen wäre) und ihre Stellung im Land auszubauen.
Der Zustand wäre wahrscheinlich bürgerkriegsähnlich, jedoch hätten die Alliierten in kürzester Zeit den Durchbruch geschafft. Ohne Druck der Partei oder Glaube an den Endsieg hätte kein Deutscher Soldat so verbissen gekämpft. Gerade die letzten Wochen forderten tausende Tote, weil jede Stellung (auch wenn sie eigentlich schon verloren war) bis aufs letzte verteidigt wurde.
Es ist also Schachsinn, wenn du über "gefährlichere" Nationalsozialisten redest. Nenn mir nur einen Minister, der die Unterstützung gehabt hätte, ein neuer "Führer" zu werden.
Aber nehmen wir mal an, andere Widerstandskämpfer hätten Hitler zur Strecke gebracht (z. B. die Weiße Rose oder alliierte Spione). Selbst diese Situation hätte vieles vereinfachen können. Erstmal hätte z. B. die Sowjetunion den kommunistischen Widerstand sofort unterstützt, um die angespannte Lage beizubehalten. In der Parteispitze wäre vermutlich ein Macht- und Interessenkampf entbrannt und Hitlergegner in der Wehrmacht hätten neuen Mut gefasst. Aufgeklärte Generäle der Wehrmacht wären vom Druck des Führers befreit gewesen und hätten nicht länger versucht verlorene Posten zu verteidigen.
Viele unnötige Menschenleben hätten gerettet werden können.
Egal, was die Folgen gewesen wären, mehr Menschenleben als der tatsächliche Ausgang des Krieges hätte sie niemals gekostet.
Klar, gut, dass es Hitler gab...Zitat
Das Beispiel vom Irak ist von vorne bis hinten nicht vergleichbar. Schon die Ausgangssituation war total anders...
In Afghanistan wurden die Taliban zerstört... das ist aber auch egal, wenn man den Unterschied nicht kennt.
Das habe ich nicht gesagt.Zitat
Der Mut der Menschen, die laut ihre Meinung vertraten, war bemerkenswert aber sinnlos.
Da "Mein Kampf" geschrieben wurde, als Hitler im Knast war, lässt sich daraus sehr gut erkennen, wie er sich seine Rolle vorstellte und was wirklich daraus wurde. Natürlich bleibt es Propaganda, aber solange man das weiß, ist das Buch nicht gefährlicher als das lustige Taschenbuch.
Bevor du wieder Konter gibst, solltest du dir wirklich überlegen, ob du dich auch mal vorher mit den Sachen beschäftigt hast, die du schreibst...