Ein schwieriges Thema. Ich weiß nicht genau, wie ich das sehe. Hass find ich glaub ich etwas schlimmer, weil die meisten Leute, die wirklich hassen, einen auch noch zusätzlich ärgern, schlechte Dinge erzählen, einen verletzen wo sie nur können. Ich kann mich gegen sowas oft nicht so gut wehren.
Ignorieren muss nicht unbedingt gleich was schlechtes sein. Man redet halt nicht miteinander, hat keinen Kontakt, der andere ist einem egal, aber die Chance, dass sich das ändert, dass es zu etwas positivem wird, ist glaub ich größer als wenn man jemanden absolut nicht leiden kann. Außerdem gibt es hier nicht dieses 'schlechtmachen', darüber bin ich ganz froh.

Ich hab noch nie gehasst und ich glaube, wenn jemand sagt, dass er mich oder jemand anderen hasst, ist es kein wirklicher Hass, sondern oft nur eine übertriebene Reaktion. Ich hab auch mal gehört, dass Hass nur eine Projektion der eigenen Verachtung auf andere ist, weil man sich das nicht selbst eingestehen will.

Ich persönlich kann Menschen, die ich mal gemocht habe, ignorieren, aber meistens ist es eher eine Form der Verdrängung. Wenn ich sie wirklich ganz aus meinem Leben streiche, also alles, was in irgendeiner Form mit ihr zu tun hat, auslösche, seien es Briefe, Geschenke und dergleichen, dann kann ich das ganz gut, dann vergesse ich die Person auch irgnedwann. Aber wenn ich gezwungen bin, sie zu sehen, ihr irgendwie über den Weg zu laufen, dann geht das nicht so einfach. Dann werd ich auch automatisch dazu gezwungen, darüber nachzudenken. Meistens kommt es dann auch soweit, dass man sich dann doch mal wieder ausspricht und verträgt.

Womit ich oft Probleme habe, ist, dass ich das Gefühl habe, dass ich anderen Personen nicht wichtig bin. Ein unachtsames Wort und ich hab das Gefühl, dass ich ihnen nichts bedeute, einmal kurz nicht beachtet, unbeabsichtigt und ich fühl mich wertlos, zumindest an manchen Tagen.
Ich weiß aber, dass man nicht von jedem gemocht werden kann, genauso wenig wie ich nicht jeden mag oder auch nicht jeden so mag wie er mich mag.