@Valada: Ich hab so ne Phase auch durchgemacht, vergleichen kann ich es zwar nicht, was schlimmer ist, weil ich nicht weiß, wie es bei dir ausgehen hat.
Aber ich hatte die letzten Jahre, so ab dem 11./12. Lebensjahr ein derart schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern, dass ich sie teilweise als fremde Personen betrachtet habe, die eben mit mir in einem Haus leben. Irgendwann hat sich das dermaßen gesteigert, dass ich es nicht mal ertragen habe, wenn sie mich angefasst haben oder ich mit ihnen lange in eine, Raum bleiben musste (wobei sich das auch nur auf bestimmte Situationen bezogen hat, komischerweise).
Ich konnte mit ihnen nie über Probleme reden. Als ich mal Liebeskummer hatte, hat mich mein Vater mal angemault, dass ich doch endlich aufhören soll, zu heulen und zu jammern.
Naja, mich hat das alles ziemlich fertig gemacht, Selbstmordgedanken gabs zwischendurch auch, wobei ich aber zum Teil zu feige war, zum Teil aber eben auch gehofft habe, dass es irgendwann besser wird.
Ich hätte wahrscheinlich auch so Enden können wie du, dass ich traurig durch die Welt gehe. Ich hab ja nichts zurückbekommen, ich habe von meinen Eltern nicht gehört, dass sie stolz auf mich sind oder dass ich mal was gut gemacht habe, meistens gab es Streit und Vorwürfe und ich wurde grundsätzlich mit meiner einen Schwester verglichen, die sowieso alles besser gemacht hat.
Ich weiß nicht mal, wieso ich mich irgendwann dazu entschlossen habe, mich zu verändern. Wahrscheinlich ist mir das alles zu viel geworden, es waren ja nicht nur meine Eltern, es waren ja auch Mitschüler, die mich verarscht haben und mich mit Witzen verletzt haben, ohne dass sie es gemerkt haben. Wahrscheinlich hatte ich einfach keine Lust mehr, immer nur traurig zu sein und hab dann eben die negativen Sachen verdrängt. Ich hab mich da allein rausgekämpft und inzwischen geht es mir besser, selbst mit meinen Eltern versteh ich mich jetzt bestens, es ist wie eine Wandlung um 180° wobei das bei meinen Eltern auch erst gekommen ist, als ich ausgezogen bin.
Insofern kann ein Auszug auch vieles retten, was vielleicht kaputt gegangen ist, man muss es eben nur richtig anpacken. Vielleicht bin ich auch naiv, weil ich manches negative nicht sehe bzw. sehen will, aber warum mich unnötig quälen? Davon hab ich nichts. Wenn ich schon lebe, dann möcht ich was gutes daraus machen, solange ich die Zeit dazu habe.
Vielleicht schaffst dus ja auch noch irgendwann, dass du mal wieder lächeln kannstEinfach ist der Weg dahin sicher nicht, aber wenn man erstmal soweit gekommen ist, ist vieles danach leichter.