-
Drachentöter
So ein naiver Feind weniger, der uns hätte gefährlich werden können", ertönte eine Stimme aus der Dunkelheit. Es war die von Sharu, der erschöpft aus einer dunklen Höhle des Eisgebirges trat und den Kadaver eines Bergdrachen vor Sharako's krallenbesetzte Füße warf. Sharu war am Flügel verletzt und an seinem Hals fehlten ein paar Schuppen. Der Kampf mit dem robusten Bergdrachen hatte ihn viel Kraft gekostet, denn Bergdrachen waren nicht leicht zu besiegen, sie hatten besonders dicke Schuppen, die sie vor dem hartem Wetter in den Bergen und vor Angreifern relativ gut schützten. Sie besaßen Zähne und Krallen, die so hart wie Diamanten waren und ihnen als gute Angriffswaffen dienten. Trotz allem hatte Sharu den Bergdrachen erlegt. "Bist du jetzt schon erschöpft? Nach so einem kleinem Kampf mit einem Bergdrachen?", fragte Sharako spöttisch. "Halt die Klappe! Sonst endest du so wie der da", Sharu zeigte mit einem Kopfwink auf den toten Bergdrachen. Sharako schaute kurz auf den Kadaver und antwortete unbeeindruckt: "Du bist viel zu erschöpft um noch mit mir kämpfen zu können, also sei nicht so ein Großmaul." "Unterschätz mich ja nicht!", knurrte Sharu aggressiv. "Wie auch immer wir haben noch viel zu tun", wich Sharako dem Streit aus.
"Bischte tot? Whaa! Der atmet ja noch! Ich glaub' ich schollte ihn beschscher an Land schiehen...",eine Stimme drang an Zanzo's Unterbewusstsein, er wollte schauen wer da sprach, doch er schaffte es nicht seine Augen zu öffnen. Kurze Zeit darauf sank er wieder in einen tiefen Schlaf.
Von irgendwoher vernahm Zanzo das Zwischtern von Vögel und ein leises Geflüster. Sein Kopf schmerzte und er öffnete die Augen. Ein heller Sonnenstrahl blendete seine Augen schmerzhaft und erschreckt kniff er sie wieder zu. "Hey! Ich glaub' er wacht auf! Geht'sch dir schon bescher?", lispelte jemand und schien sich ihm zu nähern. Vorsichtig wagte Zanzo den Versuch seine Augen ein zweites Mal zu öffnen. Er blickte in zwei große rote Augen, die in neugierig anzustarren schienen. Es waren die eines kleinen flügellosen Lindwurms, der einen flinken Eindruck machte und über dessen Rücken sich ein langer Hautkamm zog, er besaß dreikralligbesetzte Füße und seine grüne Schuppen glänzten im Morgenlicht. Ein junges Mädchen stand von einem Baumstamm auf und kniete sich neben Zanzo. Sie schaute ihn lächelnd an: "Schön, dass es dir schon besser geht. Wir dachten schon du würdest gar nicht mehr aufwachen." "Ja schtimmt! Weischt du eigentlich wie lang' du geschlafen hascht?", lispelte der Lindwurm, wobei seine Schlangenzunge ständig herumzüngelte. "Was? Wo bin ich hier eigentlich? Und wer seid ihr beide? Und... wie komme ich hier her?", stotterte Zanzo verwirrt. Sein Schädel brummte. Der Lindwurm schaute das Mädchen an, welches aufstand und zum Himmel hinaufblickte. Zanzo schätzte, dass sie um die 17 Jahre alt war, sie trug purpurrote chinesische Kleidung und Schuhe in der gleichen Farbe. Sie hatte grünes Haar, das mit einer Schnurr, an deren zwei Enden zwei Glöckchen hingen, zusammengebunden war. Ihre Augen waren smaragdgrün und ihre Ohren spitz. Zanzo glaubte sogar zwischen ihrem grünen Haar auf ihrem Kopf zwei gelbe Hörnchen zu entdecken. "Naraki sagte mir du seist vom Himmel gefallen... Er hat dich aus dem See gefischt, indem du zu ertrinken drohtest, als du bewusstlos warst",erklärte das Mädchen immernoch in den Himmel blickend. "Und wo sind wir jetzt?", fragte Zanzo, der sich etwas beruhigt hatte. "Wir schind im Schauberwald", lispelte der Lindwurm. Zanzo schaute ihn zweifelnd an: "Schauberwald?" Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Mädchens: "Er meint Zauberwald" "Ja genau!", meinte der kleine lispelnde Drache. "Ach, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt! Ich bin Shiraka, aber alle nennen mich nur Shira", stellte sich Shira mit einem Zwinkern vor. Zanzo blickte sie irritiert an. "Und ich bin Naraki! Wie lautet dein Name?", wollte der kleine Lindwurm auf sich aufmerksam machen , als er bemerkte, dass Zanzo ihn vergessen zu haben schien. "Mein Name ist Zanzo", sagte er nur knapp, "wohnt ihr im Zauberwald?" Shira senkte den Blick. "Ja! Aber esch ischt nicht immer gansch einfach, hier leben viele komische Kreaturen", bejahte Naraki auf seine aufgedrehte Art. "Komisch wenn das der Zauberwald ist... Ich war doch bei dem Cíel-Vulkan und soweit ich weiß liegt der Zauberwald irgendwo im Norden... Wie komme ich also hierher???", dachte Zanzo. "Alsch du vom Himmel fielscht flog ein Schwarm klagender Himmelschdrachen vorbei. Haben die dich vielleicht überrascht und über den Haufen gerannt?", Naraki schaute ihn neugierig an. "Die Himmelsdrachen, sie müssen mich hierher gebracht haben!", dachte Zanzo erschrocken und schaute Naraki an, der immernoch neugierig auf Zanzo's Antwort wartete. "Ähm ja, so muss es wohl gewesen sein. Sie haben mich über den Haufen gerannt und ich bin vor Schreck abgestürzt", behauptete Zanzo verlegen. Er schaute wieder zu Shira, die ihn lächelnd ansah. Hatte sie ihn durchschaut?
"Hmmm...", murrte Sharako nachdenklich, als er und Sharu über den Zauberwald flogen. Sharu schaute ihn misstrauisch an: "Was ist? Hast du etwas entdeckt?" "Nein, aber diese Himmelsdrachen beunruhigen mich..." "Aha... hast wohl Schiss vor ihnen", grinste Sharu spöttisch. "Ach halt's Maul!", knurrte Sharako geärgert. "Naja, aber, dass sie aufgetaucht sind ist kein gutes Zeichen. Was soll's wir haben noch einen Auftrag zu erfüllen", erinnerte Sharu. Beide dunkle Drachen flogen weiter, ihr unbekanntes Ziel verfolgend.
Anmerkung des Autors: Das nächste Kapitel ... öhm... das kommt jetzt, weil ihr mich so tüchtig lobt und euch die geschichte echt gut zu gefallen scheint ^^" also viel spaß damit (wunder euch nicht, ich hab schon nen teil von der story vorgeschrieben, damit ich nicht sofort in stress gerate
)
Inzwischen an einem unbekannten Ort... "Ihr wollt uns also einen Strich durch die Rechnung machen. Ha! Das hättet Ihr wohl gerne, aber das werde ich nicht zu lassen! Egal, wie verzweifelt Ihr euch auch dagegen streuben werdet, es wird Euch nichts nützen und alle die sich mir in den Weg stellen, werden vernichtet und da mache ich bei Euch auch keine Ausnahme", grinste eine dunkle Gestalt, deren Augen im Dunklen bedrohlich glänzten und die in der einen Hand einen langen Stab festhielt, auf dessen Spitze ein Sichelmond thronte.
Shira, Naraki und Zanzo zogen durch den verzauberten Wald .Als sie an eine Lichtung kamen und merkten, dass die Abenddämmerung schon eingesetzt hatte und die Sonne langsam am Horizont verschwand, wo sie sich mit den vier Abendsternen traf. Im Zauberwald wurde es langsam dunkel. Der Wald erschien in seiner gefährlich bedrohlichen Art. "Beeilt euch, wir sind gleich da!", forderte Shira etwas beunruhigt auf. "Wohin gehen wir überhaupt?", fragte Zanzo und beobachtete seine düstere Umgebung. Er war sich sicher, dass sie irgendwann angegriffen werden würden. "Schu unscherem Unterschupf, wir müschten gleich da schein", erklärte Naraki. Zanzo schaute ihn an. "Er hat schon einen merkwürdigen Charakter", grinste Zanzo in sich hinein, "Er scheint immer gut drauf zu sein, selbst in diesem finsterem Wald." "Wir sind endlich da", Shira durchbrach ein kleines Gestrüpp und die Gruppe stand vor einem großem Baum. Es war eine nahe zu gigantische Weide, die ihre Äste schützend herunterhängen ließ. Naraki sprang vor Shira und rannte zur Weide, dort schob er munter mit seinem Schuppenschwanz ein paar Äste beiseite, so, dass Zanzo und Shira ungestört eintreten konnten. Was Zanzo dort erwartete, versetzte ihn in großes Staunen. Vor jedem Unwetter schien man hier optimal geschützt zu sein und die dicken Äste boten eine sichere Schlafgelegenheit. Ausserdem schien es als ob es hier heller wäre, obwohl Zanzo nirgends eine Lichtquelle ausmachen konnte. Shira kletterte den großen Baum rauf und forderte Zanzo auf, es ihr gleich zu tun. Er schwang sich in die Luft und flog zu ihr. "Ja, so geht's auch. Ich hatte schon ganz vergessen, dass du fliegen kannst", lächelte sie. Naraki kam nachgeklettert und wollte Zanzo unbedingt als Erster zeigen, wo man hier am sichersten war. "Komm mit",grinste er und sprang in ein großes Loch in der Weide, das gut versteckt zwischen zwei Ästen lag. Zanzo folgte Naraki, kurz gefolgt von Shira. Das Loch war der Eingang zu einem Höhlensystem in der Weide. Der Baum schien darunter nicht zu leiden und war auch nicht vertrocknet. "Hier können wir übernachten. Na, wie findescht du'sch?", lispelte Naraki stolz. Zanzo kam gar nicht mehr zur Antwort, als Shira erklärte, dass man hier auf gar keinen Fall Feuer machen dürfte, das würde die Weide verletzten, auch solle man aufpassen sich nicht in den Gängen zu verirren, denn sie seien wie ein Labyrinth. Zanzo nickte. Naraki, der vor kurzem noch so munter gewesen war, fing an mit gähnen. "Lasst uns schlafen gehen...", gähnte Shira müde, "morgen wird es wahrscheinlich ein anstrengender Tag."
Eine Stimme sprach zu Zanzo in seinen Träumen: "Das Amulett... Suche es... Finde es..." Zanzo war verwirrt: "Bitte? Wer bist du? Was für ein Amulett meinst du?" "Es ist der Talisman... Der Drachenzahn..." "Wer bist du?" "...", die Stimme verstummte. "Wer bist du? Sag es mir?", fragte Zanzo hartnäckiger. Doch die Antwort blieb aus.
Man hörte die Werwölfe den Vollmond anheulen und ein paar vögelartige Wesen kreischen. Erschrocken, wachte Zanzo aus seinem seltsamen Traum auf. "Hm... der Talisman Drachenzahn...Was es damit wohl auf sich hat?", Zanzo war nachdenklich geworden. Doch kurze Zeit darauf fiel er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Naraki wachte früh auf und schaute sich um. "Wo ischt Shira?", fragte er sich beunruhigt. In dem Moment trat Shira wieder in das Versteck ein, sie brachte Obst und wilde Beeren in einer Holzschüssel zum Essen mit. "Was ist?", fragte Shira erstaunt und legte dabei den Kopf etwas zur rechten Seite, als sie bemerkte, dass Naraki sie komisch anstarrte. "Ähm... ", sagte Naraki nur und schaute zu Zanzo. Er schlief noch. "Shiraka wie konntescht du nur allein in den Schauberwald gehen? Dasch ischt lebenschgefährlich!", lispelte Naraki ganz aufgebracht. "Ach, Naraki! Hör auf mich wie ein kleines Kind zu behandeln! Ich kann auch ganz gut auf mich selbst aufpassen! Auch wenn ihr das alle nicht glauben wollt!", gab Shira verärgert zur Antwort, "was glaubst du warum ich abgehauen bin?" Naraki verstummte beschähmt. Shira wandte ihren Blick zu dem schlafendem Zanzo. "Hoffentlich kann er uns helfen aus diesem verwunschenem Wald wieder herauszukommen...", flüsterte sie mehr zu sich selbst.
"Wo steckt nur dieses verdammte Gör?", knurrte Sharako verärgert. "Keine Sorge das Mädchen werden wir schon finden, sie kann uns nicht entkommen", grinste Sharu hinterlistig.
Ein Rudel Werwölfe jagdte durch den Zauberwald und hetzte seine Beute vor sich her. In diesem verwunschenem Wald konnten sich die Werwölfe nicht mehr zurückverwandeln. Nur wenn sie es schaffen würden, wieder aus dem Zauberwald zukommen, waren sie auch wieder dazu in der Lage, doch das gelang nur wenigen. "Whaaaaaa! Hiiilfeeeeeeeeeeee!!!", schrie das von den Werwölfen gehetzte Wesen, "Warum muss das auch immer mir passieren?!" Ein Phönix mit weitausgebreiteten Feuerflügeln flog über den Wald hinweg und verschwand eben so schnell wie er gekommen war. "Was war das?", fragte sich das zweibeinige Katzenwesen. Eine Phönixfeder fiel vom Himmel und vor die Füße des gehetzten Wesens. Blitzschnell hob es sie immernoch rennend auf und schaute sie bewundernd an. "Ob das wohl ein gutes Omen ist?", dachte es und nahm dann wieder wahr in welcher Gefahr es sich befand. Ein Werwolf war bedrohlich nah an es herangekommen und versuchte es zu rammen. Hastig sprang das geschmeidige Katzenwesen in die Luft und wich dem Werwolf aus. "Scheiß Werwölfe! Ich hoffe nur für euch, dass ihr bald aus diesem Wald entkommen könnt, sonst mach' ich euch noch die Hölle heiß!", schrie das katzenartige Wesen wütend.
"Was, ihr wollt aus dem Wald?", fragte Zanzo verwundert. "Ja", bejahte Shira nur knapp. Die kleine Gruppe hatte sich nach dem Frühstück auf den Weg gemacht, um einen Weg aus dem Zauberwald zu finden. "Naja, wir könnten ja einfach rausfliegen", meinte Zanzo und schaute nach oben. So, als habe der Wald verstanden, was die Gruppe vorhatte, schlossen sich die Baumkronen zu einem undurchdringbaren Gitter zusammen. Zanzo's Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse. "Schanscho?", lispelte Naraki. "Schanscho?", wiederholte Zanzo und schaute Naraki aufmerksam an, "Mein Name ist Zanzo. OK?" "Schagte ich doch, Schanscho", meinte Naraki nur. Zanzo seufzte. Es war hoffnungslos, selbst bei seinem Namen, machte Naraki's Sprachfehler keinen Halt. "Steigt auf meinen Rücken, ich werde versuchen uns hier rauszubringen. Wenn wir fliegen kommen wir ausserdem besser voran", forderte Zanzo Shira und Naraki auf. "Hoffentlich haben wir eine Chance", dachte Shira besorgt und wollte auf den Rücken des goldfarbenen Drachen steigen, als sie bemerkte was für Stacheln darauf thronten. "Du willscht unsch wohl aufschpieschen!", kreischte Naraki. Zanzo war verwirrt, bis er bemerkte was Naraki meinte. "Hmmm... das hatte ich ganz vergessen", sagte er verlegen und dachte über eine Lösung nach.
"Grrr...So'n Mist aber auch!", fluchte Sharako ungeduldig. "Ich sag's nicht gern, aber ich glaub' wir könnten etwas Hilfe von unserem Boss gebrauchen", knurrte Sharu wütend, es war gegen seine Würde, um Hilfe zu bitten, doch hatte er jetzt keine andere Wahl. "Du hast wohl recht, es ist als würden wir 'ne Nadel im Heuhaufen suchen...", Sharako blickte grimmig auf den Zauberwald runter. Wolken zogen auf und der Himmel verdunkelte sich, zwei bedrohlich aufblitzende Augen erschienen und schauten auf die beiden dunklen Kriegerdrachen. "Sucht weiter und habt Geduld, das Schicksal wird euch das Mädchen bringen", in den funkelnden Augen stand Triumph und sie verschwanden wieder und mit ihnen auch die Dunkelheit am Himmel
"Haben wir noch die Decken dabei?", fragte Zanzo hoffnungsvoll. "Ja, was willst du damit? Achso! Ja, das müsste klappen", Shira strahlte. Sie nahm die Decken, die sie letzte Nacht benutzt hatten, aus ihrem selbstgemachten Lederrucksack und hing eins um Zanzo's Hals. Die immer kleinerwerdenden Stacheln, die auch über seinen Hals verliefen, hinderten die Decken daran zu verrutschen. Als Shira ihr Werk beendet hatte, trat sie ihren Stolz etwas versteckenversuchend zurück. Sie hatte die Decken so mit einander verknoten, dass sie eine Art Hängematte oder Beutel an Zanzo's Hals darstellten, die für sie und Naraki eine Sitzgelegenheit bat. Shira testete die improvisierte Hängematte, stieg schließlich ein und forderte Naraki mit einem Wink auf, es ihr gleich zu tun. Die beiden waren gar nicht so schwer, als Zanzo erwartet hatte. Shira hatte die Decken geschickt verknotet, so, dass das ganze Gewicht nicht nur auf Zanzo's Hals lastete. Der Drache flog los und brach mit zunehmender Geschwindigkeit durch das Gebüsch. Naraki und Shira versuchten zwischen den Decken Schutz vor den vorbeifliegenden Ästen zu suchen.
"Oh mann! Was soll ich bloß tun?! Die Werwölfe sind immernoch hinter mir her! Ich muss sie los werden, oder ich war einmal!", schrie das weibliche Katzenwesen, "auf den Bäumen bin ich auch nicht in Sicherheit , denn blöderweiße können Werwölfe im Gegensatz zu normalen Wölfen klettern!!!"
Das Jagdgeheul der Werwölfe, jagdte dem Katzenwesen, das eine etwas menschliche Gestalt besaß, eine Gänsehaut über den Rücken und seine Nackenhaare sträubten sich. "Vielleicht so!", meinte das Wesen, lief zielstrebig auf einen Baum zu, hielt sich an seinem dünnem Stamm fest und drehte sich mit Schwung um 180°, dann rannte es in die entgegengesetzte Richtung, sprang über ein paar seiner Verfolger hinweg und konnte somit ein paar von ihnen abschütteln. Mit ausgestreckten Krallen und Gliedern, sprang es in die Luft und schwang sich an einem Ast hoch, dann setzte es die Flucht auf den Baumkronen fort. Ein paar Werwölfe taten es ihm gleich, doch die meisten verfolgten es immer noch vom Boden aus und hofften, dass ihm nur einen kleinen Fehler unterlaufen und es von dem Geäst fallen würde. "Warum ist mir das nicht eher eingefallen?!", fragte sich das buschige Wesen und verfluchte sich dabei selbst, "Was ist das?" Mit seinen übergroßen Ohren konnte es ein Geräusch ausmachen, das selbst den Werwölfen entging. Es war das Geräusch, das verursacht wurde, wenn man Gestrüpp durchbrach. "Das ist bestimmt noch 'ne gefährliche Bestie, aber zurück kann ich nicht mehr!", es schaute bei diesen Worten kurz hinter sich und erblickte seine hartnäckigen Verfolger. "Na hoffentlich hat die Bestie Hunger auf Werwolfbraten! Das werd' ich ihr wohl gratis liefern können, von Werwölfen hab' ich mehr als genug am Hals!", dachte die felidaeische Gestalt. Das Geräusch kam näher und ein goldfarbendes Schimmern war wahr zu nehmen. "Gleich! Gleich, bin ich da!", dachte das Wesen aufgeregt und ihm tropfte der Schweiß von der Stirn.
"Wasch ischt dasch?", fragte Naraki nervös. "Hört sich an wie Werwolfsgeheul!", stellte Shira erschrocken fest. "Was? ... Das wird kein Zuckerschlecken! Werwölfe sind harte Gegner, zumals, wenn sie in Rudeln jagen. Da bleibt uns wohl nur die Flucht", erklärte Zanzo nicht gerade begeistert. Ein Schatten sprang aus dem Geäst und vor Zanzo's Blickfeld. Irgendwas rammte seine Schnauze und landete bei Shira und Naraki in den Decken. "Whaa!!! Wasch'n dasch?!!", kreischte Naraki laut. Plötzlich sprangen zehn Werwölfe von den Bäumen auf Zanzo's Rücken. Manche spießten sich an seinen scharfen Stacheln auf, doch die meisten entkamen dem Tod mit dem Schrecken und ein paar kleinen Wunden und landeteten unsanft auf dem Boden. Noch immer waren rund fünfzehn Werwölfe hinter Zanzo her, der versuchte die toten Werwölfe von seinen Stacheln zu schütteln. "Was haben die Viecher bloß?!", schrie Zanzo verärgert. "HUNGER! Die Viecher haben 'nen MORDSCHHUNGER!", kreischte Naraki in Panik. Zanzo flog so schnell er konnte, in der Hoffnung die Werwölfe loszuwerden, dann tauchte ein grelles Licht auf und tauchte alles in ein helles Rot ein. Die Werwölfe verschwanden wie Schatten die vom Licht zurück gedrängt werden. Zanzo war geblendet und instinktiv kniff er die schmerzenden Augen zu. Das Licht war so stark, dass es selbst noch durch Zanzo's Augenlieder drang, dann wurde es langsam dunkel in seinem inneren Auge und bunte Kreise begannen vor seinen immer noch geschlossenen Augen herumzutanzen.
"Wir sollen Geduld haben?!", fragte Sharako ungläubig. "Halt deine Klappe! Der Meister weiß was zu tun ist und Geduld hat noch niemandem geschadet. Und wenn es stimmt, was er gesagt hat, dann wird das Schicksal uns das Mädchen liefern", ein hämmisches Grinsen überflog Sharu's Gesicht bei dem Gedanken. "Bin gespannt wie das Schicksal uns zum Mädchen führen soll...", leierte Sharako gelangweilt. Sharu warf ihm einen giftigem Blick zu: "Das Schicksal bring uns das Mädchen, es bringt uns nicht zu ihr!" "Bist heut' wohl wieder voll der Peinlichgenaue! Musst du immer auf so kleine Details achten?", schnaufte Sharako verachtend. Sharu ärgerte sich innerlich über Sharako, versuchte es, aber, so gut er konnte, Sharako nicht wissen zu lassen. "Kleiner Klugscheißer! Mit dir rechne ich später ab", dachte Sharu zähneknirschend.
Zanzo öffnete langsam die Augen, benommen stand er auf, faltete seine Flügel zusammen und fand sich auf einer weiten Grasslandschaft wieder. Die Decken in denen er Shira und Naraki transportiert hatte, lagen nur ein paar Meter von ihm entfernt. Sie bewegten sich und ein leises Stöhnen erklang. "Geht's euch gut?", fragte der Drache besorgt. Zanzo wollte sich den Decken nähern, als er ein dunkellilafarbenes Haarbüschel entdeckte. "Ein Werwolf?!", der Gedanke schoss Zanzo wie ein Blitz durch den Kopf und er erinnerte sich daran, wie im Wald irgendein Schatten ihn gerammt hatte und danach das ganze Werwolfrudel hinter ihm herjagdte. "Shira! Naraki!" Zanzo wurde instinktiv aggressiv, er wollte seine Freunde vor der Bestie beschützen. Seine Pupillen verengten sich, er ging in Kampfposition , ein Knurren entwich seiner Kehle und er beobachtete angespannt den vermutlichen Werwolf. Die Decken bewegten sich wieder und etwas zog sie benommen von seinem Kopf. Der goldfarbene Drache sah erstaunt in die hellgrünen Augen eines Poquiocrouch, es waren Wesen, die eine menschenähnliche Gestalt mit Krallen und einem auffällig buschigem Schwanz besaßen und einen katzenartigen Kopf. Fauchend, sprang das Katzenmädchen einige Meter nach hinten und zog eine scharfe, sichelförmige Waffe. Es ging in Kampfstellung und die scharfen Krallen an seinen Füßen bohrten sich in den Boden. Zanzo beobachtete es aufmerksam. Das Katzenmädchen hatte rote Kleidung an und zwei mit roten Bändern zusammengebundene große Büschel Haare am Kopf, die ungewollt an zwei Antennen erinnern ließen. An seinen beiden Oberarmen trug es zwei verschieden verziehrte Goldarmreifen. An seinem linken Handgelenk trug es einen ebenfalls goldenen Reifen und ein weiterer, aber größerer schmückte seinen rechten Fuß. Bis auf die Haare auf dem Kopf, die dunkellila waren, war das ganzes Fell hell grau-braun mit manchmal ein paar dunkleren Tupfern darauf. Seine fast bis zum hinternreichenden Ohren waren übergroß. Die Krallen des Katzenmädchens waren messerscharf, wenn nicht sogar noch schärfer und sein buschiger Schwanz zuckte nervös hin und her. In der Sonne glänzte ein sichelartiges Amulett. Der mit den Enden nach unten gedrehte, verziehrte Sichelmond war an beiden Enden mit zwei Raubzähnen geschmückt. Zanzo vermutete, dass es Drachenzähne waren. In der Mitte des Amuletts hing ein roter Edelstein von einem goldenem Rand umgeben, der am Sichelmond durch drei kurze Ketten befestigt war. An irgendetwas erinnerte den Drachen das Amulett.
Das junge Katzenwesen erkannte Zanzo's Unaufmerksamkeit und stürzte sich mit lautem Kampfgeschrei auf ihn. Noch rechtzeitig wich Zanzo geschickt der sichelförmigen Waffe aus, die daraufhin knapp an ihm vorbeizischte. "Lasch ihn in Ruhe!", schrie Naraki plötzlich und tauchte aus einem Grasbüschel auf. "Naraki?! Wo ist Shira?", rief Zanzo besorgt dem flinken Drachen zu. "Ich hab' leider keine Ahnung wo schie ischt!", gestand Naraki und hechtete auf Zanzo und das Katzenwesen zu. Dieses versuchte erneut Zanzo anzugreifen, in der Hoffnung ihn niederstrecken zu können, was allerdings fehlschlug. Der Drache schlug fast spielerisch ein paar mal mit seinen großen Flügeln, um das Katzenmädchen auf Distanz zu halten. "Aaah!! Was ist denn jetzt los?! Mir kommt's vor als müsse ich mich gegen einen Sturm behaupten", dachte das Poquiocrouch und kämpfte gegen den staubaufwirbelnden Sturm, der von Zanzo verursacht wurde, an. Mit einem kräftigem Hieb beförderte er es auf den Boden, wo es benommen liegen blieb. Der kleine, windstarke Sturm legte sich und mit ihm auch der ganze Staub. Naraki musste husten und versuchte sich den Staub aus den Augen zu wischen. "Ischt schie...? Ischt schie etwa...", stammelte Naraki nervös vor sich hin, als er zu dem mysteriösen Katzenmädchen schaute. "Nein, keine Sorge, sie lebt. Sie ist nur bewusstlos, ich habe wohl etwas zu hart zugeschlagen...", meinte Zanzo ohne sich dabei ein Schmunzeln verkneifen zu können. Naraki näherte sich vorsichtig dem bewegungslosem Körper des Katzenmenschs und entwendete ihr behutsam ihre scharfe Waffe, "Mann, hat die scharfe Kraaaaahaaallen!", Naraki schluckte, ihm war bei dem Anblick dieser klingenscharfen Krallen, mulmig zu mute.
"Was war das für ein rotes Licht?", fragte Sharako plötzlich, mehr sich selbst als Sharu, den er mit diesen Worten aus seinem Gedankengang riss. Er und Sharu hatten auf einer flachen Graslandschaft unter einem Baum eine Rast eingelegt. "Das Schicksal bringt uns das Mädchen", flüsterte Sharu, der sich wieder aufrichtete und sein triumphierendes Lächeln ging langsam in ein breites Grinsen über. Sharako schaute ihn daraufhin mit dem Kopf etwas nach rechts geneigt an und warf ihm einen schiefen Bilck zu.
"Shira!",rief Naraki besorgt. "Shiraaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!", brüllte Zanzo laut, mit Erfolg. "Was ist denn los...?", fragte eine verschlafene Stimme, es war die von Shira, die sich müde aus den Decken befreite. "Das Katzenmädchen muss sie wohl übersehen haben", dachte Zanzo erstaunt und erleichtert zugleich. Dann schüttelte er seinen Kopf und half Shira auf die Beine.
Es war mittlerweile schon wieder Abend geworden und ein leises Stöhnen war zu hören, als das Poquiocrouch bei dem Lagerfeuer aufwachte und seinen Kopf fest umklammerte, als dieser anfing zu brummen. "Mein Schädel brummt ja fürchterlich! Was ist passiert?", murmelte das Katzenwesen verwirrt. "Ah... du bist aufgewacht! Du hast bestimmt Kopfschmerzen. Hier. Trink das, es ist ein wirksames Mittel gegen Schädelbrummen", lächelte Shira das Katzenmädchen freundlich an. Das Wesen nahm schüchtern die Schale mit der heißen Brühe an und schnupperte daran, unschlüssig ob sie es trinken oder es lieber sein lassen sollte, schaute sie wieder Shira an. Ihr aufmerksamer und genauer Blick, machte Shira unsicher. "Wa...was ist? W... willst du deine Schale nicht austrinken?", stotterte Shira etwas nervös vor sich hin. Das Katzenmädchen glaubte ihr vertrauen zu können und trank einen Schluck aus der Schale, angewidert von dem bitterem Geschmack des Mittels setzte es die Schale auf den Boden ab und wusch sein strubiges Fell etwas, um den bitteren Geschmack auf seiner rauhen Zunge wieder los zu werden. Doch schon ein paar Minuten darauf, merkte es deutlich wie das Mittel gegen die Kopfschmerzen wirkte. "Mein Name ist Shiraka, genannt werde ich von meinen Freunden allerdings Shira, und du? Wie heißt du?", Shira schaute das Katzenmädchen neugierig an, nein, sie starrte sie förmlich an. Der weibliche Katzenmensch wich etwas nach hinten, als Shira sie so anstarrte. "Oh, entschuldigung. Dir ist das wohl auch unangenehm, wenn man dich so anstarrt, was?", kicherte Shira leise. "Ich bin Rinka!", stellte sich das Katzenmädchen plötzlich vor. "Freut mich dich kennen zu lernen, Rinka!", sprach Shira erfreut. "Shira? Ischt dasch Katschenvieh schon wach? Esch schläft jetscht schon scheit schechs Stunden", fragte Naraki gähnend, pulte in den Augen und schaute dabei Rinka an. Es dauerte eine Weile, bis er realisierte wer oder was da eigentlich vor ihm saß, neben Shira am Lagerfeuer. "WHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA SCHANSCHO!!!", ein langer Schrei erfüllte die frische Abendluft und Naraki rannte in Panik zu Zanzo, der gerade versuchte einzuschlafen. "Was...was is' denn nun schon wieder...?", mit einem knurrendem Gähnen streckte sich Zanzo und schaute den kleinen Naraki, der kein Wort mehr rausbrachte und nur noch hektisch mit seinen Vorderbeinen herumfuchtelte, skeptisch an. "Hör auf mit der Scheiße!", brummte Zanzo verärgert und legte sich wieder schlafen. Der Lindwurm sprang immernoch hektisch um ihn herum, doch Zanzo schob ihn mit seinem Schwanz zur Seite und schubste ihn wieder in Richtung Lagerfeuer. Rinka kicherte und schaute den verängstigten Lindwurm, der nicht gerade der Mutigste war, grinsend an. "Mach bloß keinen Radau, sonst fress' ich dich vielleicht noch auf!", scherzte Rinka mit einem spöttischem Lachen. Naraki wurde daraufhin kreidebleich, als er noch einmal auf ihre rasiermesserscharfen Krallen blickte. "Rinka, lass ihn bitte in Ruhe. Du jagst ihm ja 'ne Riesenangst ein!", meinte Shira, konnte sich jedoch ein schadenfrohes Kichern nicht verkneifen. "Ach, lass mich doch. Das ist nur mein kleiner Rachezug für vorhin", lächelte Rinka Naraki spöttisch an, dann wandte sie sich wieder ab, "Wo ist eigentlich dieser große Drache, der mich K.O. geschlagen hat?" "Du meinst bestimmt Zanzo", sagte Shira immernoch etwas kichernd und fuhr fort, "der versucht zu schlafen." "Kann man dem Vieh überhaupt trauen?", murmelte Naraki Shira zu und zeigte mit einem Wink auf Rinka, die aufstand, kurz zu den klaren Sternen am Nachthimmel hinaufschaute und sich bei einem großem Grasbüschel wieder niederließ. Bevor Shira darauf auch nur antworten konnte, kam ihr Rinka zuvor: "Na klar, kann man mir vertrauen, Dragi!" "Dragi?", fragte Naraki verwirrt. "Ja, Dragi. Glaub ja nicht, du könntest hinter meinem Rücken herumtuscheln ohne das ich 'was mit bekomme", mit einem hinterlistigem Grinsen, nahm Rinka eins ihrer übergroßen Ohren, warf einen kurzen Blick darauf und schaute dann wieder zu Naraki, den sie kurzerhand in "Dragi" umgetauft hatte. "Ich bin kein Dragi! Mein Name ist Naraki und nicht Dragi!", protestierte er empört. "Was du nicht sagst, Dragi! Naja, ich hau' mich jetzt auf's Ohr", meinte das Katzenmädchen nur frech.
"Was? Ihr meint, man kann ihr vertrauen?", fragte Zanzo etwas skeptisch und blickte zu Rinka, die ihn fröhlich angrinste. "Nein! Ich hab' kann schie nicht auschtehen! Schie wollte mich geschtern auffreschen und schie nennt mich dauernd Dragi, obwohl ich gar nicht Dragi heische!", ärgerte sich Naraki, der ganz aufgebracht war. "Sie hat doch nur gespaßt! Und das mit dem "Dragi" ist nur halb so schlimm. Sowas nennt mein einen Spitznamen", lächelte Shira und versuchte Naraki wieder zu beruhigen. "Ich mag keine Schpitschnamen", knurrte dieser nur. "Der zieht ja 'ne Riesenshow ab!", Rinka trat näher und fragte Zanzo im Flüsterton, "ist Dragi immer so?" Zanzo zuckte nur mit den Schultern.
Zanzo flog mit seinen Begleitern in den wieder zusammengeflickten Decken hoch in den Himmel. "Sag mal, warum waren die Werwölfe eigentlich so hinter dir her?", fragte Shira plötzlich und brach das Schweigen. Rinka senkte den Blick, "Ich will jetzt nicht darüber reden..."
"Wasch isch dasch?", rief Naraki plötzlich aufgeregt und zeigte mit einer Kralle auf zwei schwarze Punkte vor ihnen am Himmel, die sich ihnen immer mehr näherten. Zanzo kniff angestrengt die Augen zusammen, um seinen Blick zu schärfen. "Sie sehen aus wie zwei Drachen, die genau auf uns zugeflogen kommen"
"Was?!", schrie Shira. Rinka hob den Kopf und lehnte sich aus den Decken, um sich die angeblichen Drachen näher anzusehen. "Schwarze Kriegerdrachen!!!", schrie sie plötzlich laut kreischend, "es sind schwarze Kriegerdrachen, Zanzo! Flieg in eine andere Richtung!" "Aber wohin? Hier gibt's nirgendwo etwas was uns Schutz bieten könnte!", schnappte Zanzo. "Wo ist meine Waffe? Wo ist meine Waffe?!", schrie das Katzenmädchen hektisch. Shira gab ihr beunruhigt ihre sichelförmige Waffe, die sie die ganze Zeit über bei sich getragen hatte, zurück. Rinka nehm ihre Waffe fest in den Griff und blickte zu Zanzo hinauf: "Zanzo kannst du landen? Hier in der Luft haben wir noch weniger Chancen sie zu besiegen!"
"N-n-noch weniger Chancen?", stammelte Naraki deutlich in Panik. Zanzo landete auf dem nassen Gras. Schnell sprang das Katzenmädchen aus den Decken und zerrte Naraki und Shira nervös daraus. "Versteckt euch! Ich und Zanzo werden versuchen die Drachen aufzuhalten! Naraki pass ja auf Shira auf oder du bekommst 'ne ordentliche Tracht Prügel von mir!", befahl Rinka, blickte noch einmal auf Shira und Naraki und ging in Kampfposition. Zanzo befreite sich von den Decken und ging ebenfalls in Kampfstellung. Er sah wie Rinka ihren Anhänger festumklammerte und etwas flüsterte, so als würde sie ihn um Hilfe bitten
Sharu landete grinsend vor Zanzo und Rinka, während Sharako Shira und Naraki den Fluchtweg abschnitt. "Wollt ihr etwa schon abhau'n?", spottete Sharako und ging langsam auf Shira zu. "Lasch schie in Ruhe!", schrie Naraki wütend und sprang dazwischen. Shira wich zurück. "Du Wurm, glaubst du wirklich, du könntest mich aufhalten?", sagte der dunkle Drache verachtend und schleuderte den kleinen Lindwurm mit einem kräftigem Schwanzhieb durch die Luft. "Naraki!", kreischte Shira erschrocken und rannte zu ihm. "Was wollt ihr von uns?!", wollte Zanzo wissen und behielt beide Drachen im Auge. "Das Schicksal wird uns das Mädchen bringen...", knurrte Sharu nur, "der Meister hatte Recht. Ihr seid uns genau entgegen geflogen." "Sharu! Ich werde dich töten! Ich werde Rache nehmen für meine Mutter... und für mein Dorf! Du sollst einen genauso qualvollen Tod erleiden wie sie!", schrie Rinka und stürzte sich mit ihrer Waffe und einem ungebändigtem Zorn auf den Kriegerdrachen, welcher schon fast mühelos auswich. Eine Wunde öffnete sich und ein paar Tropfen grünes Blut tropften auf den Boden. Ungläubig schaute Sharu auf die kleine Wunde auf seiner Schulter. "Du hast es gewagt!", knurrte Sharu rasend vor Wut und schaute Rinka voller Zorn an. In seinen Augen flackerte ein Feuer auf und er griff sie an. Seine Krallenschläge parierte sie mit ihrer stabilen Waffe, wurde jedoch durch das Gewicht des Drachen nach hinten gedrückt. Ein erbitterter Kampf ging los und Rinka musste gut aufpassen, dass sie die Schwanzschläge nicht auf den Boden schleuderten. Zanzo wollte ihr zur Hilfe kommen, wurde jedoch von Sharako angegriffen und zu Boden gerissen. "Dein Ende naht!", brüllte Sharako und hob seine Krallen, die bereit waren zu töten, über den auf dem rückenliegendem Zanzo. Mit einem kräftigem Tritt mit den Hinterbeinen, hinderte Zanzo Sharako daran, zuzuschlagen und ihn zu töten. Zanzo sprang wieder auf die Beine und schaute zu Rinka, die immer noch erbittert gegen Sharu kämpfte, dann zu Shira, die besorgt versuchte Naraki aus seiner Bewusstlosigkeit zu wecken. Wütend schoss Zanzo Feuerbälle auf Sharako und zwang ihn nach hinten auszuweichen, breitete seine Flügel aus und rammte ihn aus der Luft zu Boden. Überrascht, keuchte Sharako und versuchte wieder auf die Beine zukommen. Zanzo ließ ihm keine Zeit für eine Pause und stürzte sich nochmal auf seinen Gegner und grub seine Zähne tief in seine Schulter. Dieser schrie vor Schmerz auf und fiel wieder zu Boden. Zanzo schaute herab auf den Kriegerdrachen, er hasste es sowas zu tun, er hasste es zu kämpfen. Er blickte noch einmal besorgt zu Rinka. "Pass auf hinter dir Zanzo!", kreischte Shira plötzlich. Erschrocken fuhr Zanzo zusammen und drehte sich blitzschnell um, darauf gefasst alles mögliche hinter sich zu sehen. Sharako hatte sich in der kurzen Zeit nochmal aufrichten können und verpasste Zanzo einen schmerzhaften Schlag in den Magen, welcher daraufhin zusammen brach. Triumphierend, blickte jetzt Sharako auf Zanzo hinab und verpasste ihm noch einige schmerzhafte Schläge mit seinen Klauen. Vor Schmerz stöhnend, sah Zanzo wie Rinka neben ihm zu Boden ging. "Ihr Gewürm habt es gewagt euch uns zu widersetzen! Dafür werdet ihr elendig sterben!", sprach Sharu und ein eisiger Hauch umgab ihn. "Gebt euch nicht so mit den Unwürdigen ab, bringt mir lieber das Mädchen", befahl eine dunkle Stimme aus dem Nichts. Rinka versuchte die Quelle dieser Stimme ausfindig zu machen, was ihr jedoch nicht gelang. "Wie ihr verlangt!", beide Kriegerdrachen erhoben sich in den Himmel, nahmen Shira mit sich und ließen ihre verletzten Freunde zurück. Shira sah Zanzo noch einmal in die Augen, bevor sie von den schwarzen Drachen verschleppt wurde. Kurz darauf verlor Zanzo das Bewusstsein und ging K.O. .
"Der Talisman... Der Anhänger von dem Katzenmädchen...", flüsterte eine Stimme in Zanzo's Kopf. "Du schon wieder? Wer bist du? Sag es mir!", widersprach Zanzo, den es so langsam nervte, dass die Stimme so geheimnisvoll tat. "Es ist noch nicht an der Zeit, als, dass ich dir meinen Namen verraten könnte... Es würde dich und mich nur in Gefahr bringen", antwortete die unbekannte Stimme gelassen. "In Gefahr bringen? Ich glaub' du hast etwas verpasst! Meine Freunde und ich befanden uns schon in Gefahr! Wir wurden angegriffen! Und fast getötet!", schrie Zanzo rasend vor Wut, "die schwarzen Kriegerdrachen haben Shira entführt und ich konnte nichts machen!" Seine Wut ging langsam in Niedergeschlagenheit und Verzweiflung unter. "Der Talisman Drachenzahn... und die Phönixfeder von dem Katzenmädchen... sie werden dir helfen Shira wiederzufinden... habe Geduld...", versuchte die Stimme Zanzo zu beruhigen und schien sich langsam zu entfernen. "... sie werden dir helfen Shira wiederzufinden... habe Geduld...", wiederholte Zanzo nachdenklich.
"Schanschooo! Wach auf! Wach auf!", rief jemand lispelnd. "Lass mich mal, Dragi! Ich bekomm' ihn schon wieder wach. Wirste sehen!", erklang Rinka's freche Stimme, die Zanzo weit entfernt schien.
Rinka verpasste Zanzo ein paar Schläge auf die Wangen, welche daraufhin rot anschwollen. "Hör auf!", schrie Naraki entsetzt. "Ihr Katzenmenschen habt schon merkwürdige Methoden!", mischte sich eine unbekannte Stimme ein, "komm mal her, Mieze! Deine Wunden sind noch nicht ganz verheilt. Hab' ich dir nicht gesagt, du sollst in deinem Bett bleiben?" Zanzo vernahm ein deutliches Knurren von Rinka. Neugierig öffnete er seine Augen, woraufhin er alles ganz verschwommen sah. "Schanscho?", lispelte Naraki besorgt. Sein Blick schärfte sich und Zanzo konnte endlich sehen, wo er und seine Freunde sich befanden. Er selbst lag auf weichem Heu in einer Scheune, während Naraki vor ihm stand und ihn erleichtert anstarrte. Rinka schien hinter der Tür, die ins Bauernhaus führte verschwunden zu sein. Doch, da stand noch jemand neben Naraki. Es war ein junger Krieger, mit klaren, braunen Augen und kurzem, braunem Haar, über seinen schwarzen Gewändern blitzte eine silberfarbige Rüstung. Sein Schwert hing in einer Eisenscheide an seiner Hüfte und sein langer grau-weißer Umhang reichte fast bis zum Boden. "Ich bin Sir Einon Hino Faraka", stellte sich der junge Ritter vor, "Ich habe Euch und Eure Freunde in den Feldern von Ginae bewusstlos und verletzt gefunden. Wollt Ihr mir nicht erzählen was passiert ist?" "Jetzt nicht...", brummte Zanzo bloß und wandte sich von den fragenden Gesichtern, die ihn anstarrten ab. "Also gut, Ihr könnt Euch hier noch etwas ausruhen. Solltet Ihr hungrig sein, um Sonnenuntergang gibt es Abendmahl", seufzte Ritter Einon und verschwand ebenfalls, wie Rinka zuvor hinter der Tür. "Schanscho...", der kleine Lindwurm schaute ihn traurig an. "Naraki, könntest du mich für eine Weile allein lassen? Ich muss nachdenken...", war alles was Zanzo von sich gab, als er leer ins Heu starrte. Widerwillig, jedoch Zanzo's Wunsch respektierend, verschwand auch Naraki hinter der Tür.
"Der Talisman Drachenzahn... und die Phönixfeder von dem Katzenmädchen... sie werden dir helfen Shira wiederzufinden... habe Geduld..."
"Wie es wohl den anderen geht? Ich hoffe, sie sind nicht allzu schwer verletzt. Nicht, dass noch einer von ihnen...st...i... Nein!! Shira hör auf so zu denken!! Du musst dich der Gegenwart stellen! Die Vergangenheit ist unveränderbar, doch die Gegentwart kann man verändern und damit auch die Zukunft", dachte Shira nach und versuchte sich selbst irgendwie Mut zu machen. "Hey, Shiraka! Denkst du etwa an deine Freunde?", ein fieses Grinsen huschte über Sharu's Gesicht. Shira schaute ihn verachtend an. "Um die brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen", lachte Sharako, "so schwer verletzt überlebt keiner ohne Hilfe und in den Ginae Feldern kommt höchstens alle fünf Jahre jemand vorbei. Deine Freunde wirst du höchstens noch in der Hölle wiedersehen!" Während beide Kriegerdrachen spottend über ihre Freunde redeten, überlegte Shira wütend, wie sie wohl aus Sharu's Klaue entwischen könnte. "Nananananaa! So wie du dreinschaust hast du wieder 'was im Schilde, schlag dir das aus dem Kopf! Uns entkommst du nicht!", grinste Sharu, "wir bringen dich zu unserem Meister, der wird dann entscheiden was aus dir wird. Du hast uns auch so schon genug Ärger gemacht."
Anmerkung des Autors: Wie ich sehe sind die zwei schwarzen Kriegerdrachen (Sharu und Sharako) bei euch ziemlich beliebt ich hatte eigentlich vor sie im laufe der geschichte etwas in den hintergrund zu stellen und noch andere "bösewichte" einzufügen. aber ich glaub ich lass es lieber oder? ^^" hmmm... ich glaub ich da so ne idee...
(hat ab heute noch wer von euch ferien?)
Aber jetzt zum neuen Kapitel
"Woher weißt du von der Phönixfeder?", fragte Rinka verwundert. "Das ist jetzt nicht wichtig! Ich habe das Gefühl, dass diese Feder uns helfen kann Shira wieder zu finden!", erklärte Zanzo ernst. "Wie kommscht du darauf, Schanscho?", fragte Naraki interessiert. "Das ist doch jetzt völlig egal!", rastete Zanzo fast aus. "Mecker Dragi nicht so an! Und ausserdem, wenn es wahr ist was du sagst, haben wir jetzt ein Problem, denn die Phönixfeder ist nicht mehr in meinem Besitz", erklärte Rinka. "Was?!", schrie der Drache entsetzt, er konnte es nicht glauben, der einzige Anhaltspunkt, vielleicht sogar die einzige Möglichkeit Shira wieder zu finden, hatte sich wie in Nichts aufgelöst. "Hör mir doch mal zu!", schrie Rinka wütend und sprang auf den Tisch, "Shira hat die Phönixfeder!" Zanzo blickte erstaunt zu Rinka hoch: "Wann hast du sie ihr übergeben?" Doch, ehe Rinka auf seine Frage antworten konnte, wurden sie unterbrochen. "Nanana, liebes Katzenmädchen. Das gehört sich aber nicht! Einfachso auf den Esstisch zu springen. Hast du denn überhaupt keine Manieren?" Rinka schaute verdutzt in die zwei kleinen Augen einer Bauernoma. Sie war mit normalen Baumwollkleidern gekleidet. Sie trug einen langen Rock und darüber eine bäuerliche Küchenschürze, auf dem Kopf trug die alte Frau ein weißes Kopftuch "Na los runter da!", herrschte sie Rinka an und schubste sie mit ihrem Holzstock vom Tisch. Rinka landete daraufhin unsanft auf dem Holzboden. "Au!", rief sie wütend, stand wieder auf, klopfte sich den Staub ab und ging mit großen Schritten auf die Großmutter zu. Doch bevor sie sich bei ihr beschweren konnte, drückte die ältere Dame ihr einen nassen Stofffetzen in die Pfoten. Fragend, sah Rinka die Großmutter an: "Was soll ich damit?" "Was wohl! Mach den Tisch sauber, den du mit deinen Dreckspfoten schmutzig gemacht hast! Wie soll man darauf noch ordentlich essen können?", schnappte die Oma. Rinka knurrte verärgert. Verlegen sahen sich Zanzo und Naraki an. "Was ist hier los?", fragte Einon erstaunt, als er die laute Versammlung in der Bauernküche sah. "Das Vieh macht meine Küche dreckig! Und schau dir erst den Esstisch an!", beklagte sich seine Großmutter. "Ich bin kein Vieh! Du verschrumpelte, alte Giftschlange!", fauchte Rinka. Die alte Dame schaute kurz empört zu ihr rüber und wendete sich dann wieder an ihren Enkel: "Wer hat dieses unverschämte Wollknäul von der Leine gelassen?!" Zanzo versuchte mühhaft Rinka davon abzubringen der Großmutter an die Gurgel zu gehen.
"Bin gespannt was der Meister mit dir machen wird", grinste Sharu kalt. Die beiden Kriegerdrachen flogen jetzt höher als vorhin und was Shira dann erblickte, versetzte sie in großes, ungläubiges Staunen. Ein immer größer werdendes, rundes Tor aus Gold öffnete sich plötzlich am Himmel und hinter ihm verbarg sich eine gigantische, finstere Festung. "Dort erwartet dich unser Meister...", grinste Sharako, als er Shira's Staunen erblickte.
Rinka hatte sich wieder einigermaßen beruhigt und versuchte jetzt nicht mehr Einon's Großmutter zu attackieren. "Dass sie sich auch immer so aufspielen muss", flüsterte Zanzo leise zu sich selbst. "WAS?!", kam prompt die Antwort von Rinka, deren übergroßen Ohren wieder nichts entging. Sie stand empört auf und wollte protestieren, doch Einon drückte sie einfach wieder runter auf ihren Sitzplatz. "Rinka mach nicht so einen Wirbel um nichts", sagte Einon gelassen. Rinka schob fauchend Einon's Hand von ihrem Kopf und schaute auf ihren Teller. Gemüsesuppe mit einem rohen Fisch. Alle anderen hatten ebenfalls Gemüsesuppe, allerdings ohne Fisch. Fragend sah das Katzenmädchen Einon's Großmutter an. Diese grinste daraufhin nur. "Warum nicht... Aber wehe ihr, die Alte will mich vergiften!", dachte sich Rinka, zuckte kurz mit den Schultern und aß. Nach dem wohl eher mageren Abendessen, waren doch alle satt geworden und ruhten sich jetzt beim Kamin aus. "Also, Zanzo dürfte ich jetzt erfahren, warum Ihr und Eure Freunde verletzt und bewusstlos in den Ginae Feldern lagt?", brach Ritter Einon die Stille. Zanzo schaute kurz zu Rinka und Naraki rüber, die daraufhin nickten. Zanzo seufzte nur und fing an zuerzählen.
Shira war von Sharu und Sharako im Hof der mächtigen Festung abgesetzt worden. Zwei merkmürdige Soldaten mit Wolfsköpfen und menschlichen Körpern waren dann aufgetaucht und hatten sie in ein großes, prächtiges Zimmer geführt und dort alleine gelassen. "Mist, die Tür ist verriegelt!", fluchte Shira. "Wir haben den Befehl dich zu bewachen bis der Meister dich in Empfang nimmt, also sei still und mach keinen Ärger!", herrschte sie die rauhe Stimme des Wolfssoldaten an. "Und was soll ich bitteschön so lange machen?!", trotzte Shira. "Hau dich doch auf's Ohr und ruh dich aus! Dann bist du wenigstens auch ruhig!", knurrte die Wache, "Es sei denn, du schnarchst!". Shira konnte sich schon förmlich das Grinsen der Wache vorstellen. Sie wendete sich wütend von der Tür ab und betrachtete das Zimmer. Die Fenster waren für die Flucht unmöglich zu erreichen, sie waren mindenstens 5 meter hoch, so schätzte Shira und dann auch noch von aussen vergittert. Auch sonst bot sich kein Ausgang aus dem Zimmer, es blieb nur die Tür, zu der Shira reingekommen war. Seufzend ließ sie sich auf das große Bett nieder und schlief gleich darauf ein. Es war leichtsinnig, das wusste sie, doch war die Erschöpfung stärker.
"... und dann sind wir hier wieder aufgewacht.", beendete Zanzo seine Geschichte. "Ich glaube, es ist die Wahrheit was ihr sagt, auch wenn es etwas verrückt klingt. Ich war mir am Anfang nicht ganz sicher, doch ich denke man kann euch vertrauen", meinte Einon. "WAS?! Warum sollte man uns nicht vertrauen können??", schrie Rinka laut. Zanzo brachte sie wieder mit einem ernstem Blick zum schweigen. "Nunja, in der letzten Zeit, ereignen sich hier in der Gegend merkwürdige Geschehnisse", erklärte Einon ernst. "Welche?", wollte Rinka wissen. "Vor zwei Wochen wurde das Dorf Rinashki niedergebrannt. Die wenigen Überlebenden erzählen, dass es Drachen waren. Und die Überreste des Dorfes zeigen auch daraufhin, denn sie brennen immernoch. Das Drachenfeuer ist mächtig und kann Jahre wenn nicht sogar Jahrhunderte lang lodern. Es ist also unmöglich das Dorf wieder aufzubauen., dort kann nichts mehr leben... Vor einer Woche wurde die Stadt Radscha angegriffen und fast gänzlich dem Erdboden gleich gemacht. Auch hier soll es sich um Drachen gehandelt haben. Und es gibt seit wenigen Tagen Gerüchte, dass das Dorf Jasmin angegriffen wurde... Ich war auf dem Weg dorthin, um mich selbst davon zu überzeugen, als ich auf euch traf", beendete Einon deutlich besorgt. "Danke nochmals für Eure Hilfe. In dem Fall seid Ihr ein hohes Risiko eingegangen, um uns zu helfen. Doch was hättet ihr getan, wenn wir Eure Feinde gewesen wären?", fragte Zanzo und schaute den Ritter dabei genau an. "Ich hätte euch getötet", antwortete Einon kaltblütig, "ich bin Ritter und ausgebildeter Drachentöter und habe den großherzoglichen Auftrag die Angreifer der Dörfer und Städte zur Strecke zu bringen." "Ein großherzoglicher Auftrag?", fragte Rinka überrascht. "Ja, der Großherzog von Sanboura ist ein edelmütiger Herrscher, dem etwas an seinem Volk liegt. Deshalb hat er die besten Krieger, Ritter und Drachentöter zusammenrufen lassen und losgeschickt, um die Angreifer zu bezwingen", erklärte Einon , "und ich bin einer von ihnen." "Das ist nicht gut... Wenn das so weiter geht, wird bald ein Krieg zwischen Menschen und Drachen ausbrechen!", dachte Zanzo verbittert. Einon brach die eingetretene Stille: "Doch keine Angst, Zanzo, ich werde Euch und Euren Freunden nichts tun. Solange ihr nicht meine Feinde seid, habt ihr von mir nichts zu befürchten."
Die Tür krachte plötzlich auf und ein Wolfssoldat trat in das Zimmer ein. Shira saß vor Schreck aufrecht auf der Matraze. Der Wolfssoldat nahm sie am Arm und zerrte sie hinter sich her. "Hey! Autsch! Du tust mir weh, du Grobian!", rief Shira wütend und empört. Sie war jetzt wieder ganz wach und nicht mehr starr vor Schreck. "Schnauze!", knurrte der Soldat nur. Sie gingen durch viele verschiedene Räume, doch Shira hatte gar keine Möglichkeit sie sich anzusehen, denn der wolfsköpfige Soldat zerrte sie im Eiltempo hinter sich her. Vor einem gigantischem, mit Gold verziertem Tor hielten sie dann an. Der Wolfssoldat sprach kurz mit einer der beiden schakalköpfigen Wachen. Im Gegensatz zum ihm, trugen sie prächtigere Gewänder und ihre Sensen blitzten nur so. Nach einem Nicken der Schakalwache öffnete sich langsam das prachtvolle Tor. Dahinter herrschte völlige Dunkelheit, mit Shira im Schlepptau trat der Wolfssoldat ein. Das Tor schloss sich wieder langsam hinter ihnen. Shira konnte kaum etwas erkennen, in den Raum drang fast gar kein Licht ein. Doch sie hörte wie der wolfsköpfige Soldat mit jemandem sprach. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, sah sie wie der Wolfssoldat neben ihr kniete. Er schaute kurz zu ihr auf und drückte sie dann auf den Boden. "Lass mich los, du grober Köter!", ärgerte sich Shira wieder laut. "Lass gut sein, Yamka", ertönte eine dunkle Stimme. Sie gehörte der Gestalt mit den leuchtenen Augen, die von ihrem Thron stieg und auf Shira zukam. "Yamka, du kannst dich zurückziehen" - "Jawohl!" Das Tor öffnete sich einen Spalt und Licht drang in die Dunkelheit. Für eine kurze Zeit konnte Shira das Gesicht der Gestalt erblicken, bevor der Soldat den Raum verließ und sich das Tor wieder schloss. "Nein! Das darf nicht wahr sein!", schrie Shira entsetzt.
Zanzo, Naraki und Rinka folgten Einon nach draußen. "Mach's gut mein Junge! Und viel Glück! Du weißt, dass meine Tür für dich immer aufsteht", rief Einon's Großmutter ihm noch hinterher. Er antwortete ihr mit einem Nicken. Rinka schnaubte verächtlich. "Naraki, was ist los mit dir? Du bist so still", fragte Zanzo den kleinen Lindwurm im Flüsterton. "... Esch ischt allesch meine Schuld! Allesch ischt meine Schuld...", Naraki wagte es nicht Zanzo ins Gesicht zu blicken, "ich habe verschagt ich konnte Shira nicht beschütschen... und jetscht ischt schie... jetscht... schie..." "Naraki, es ist nicht deine Schuld gewesen", versuchte Zanzo ihn zu trösten. "Doch!", schrie Naraki. Einon und Rinka drehten sich fragend zu Naraki. "Es... es ist nichts", beantwortete Zanzo die fragenden Blicke. Er wandte sich wieder Naraki zu: "Hör zu Naraki, ich versteh deine Trauer, mir geht es nicht besser. Aber noch haben wir eine Chance. Du darfst jetzt nicht den Kopf hängen lassen. Solange man nicht aufgibt, ist noch nichts verloren. Und ausserdem... war es nicht deine Schuld allein, dass Shira entführt wurde, sondern auch meine und Rinka's. Wir haben genauso versagt ...", erklärte Zanzo und unterbrach für eine Weile seinen Satz, "aber wir dürfen jetzt nicht aufgeben! Wir müssen versuchen Shira zu helfen, das sind wir ihr schuldig!" "Ja, du hascht recht", gab Naraki zu. Zanzo lächelte. "... Ich hoffe nur die Phönixfeder kann uns weiterhelfen, auch wenn sie momentan nicht in unserem Besitz ist", dachte er besorgt. "Hey, was trödelt ihr denn so?!", rief Rinka ihnen zu und versuchte wütend auszusehen. "Wir kommen ja schon", gab Zanzo zur Antwort.
Einon pfiff einmal laut und wie aus dem Nichts tauchte ein schwarzes, geflügeltes Pferd auf. "Komm her Thestral!", rief Einon. Gehorsam, trat der schwarze Pegasus näher. "Ich hab' es gar nicht kommen sehen!", staunte Rinka. Der junge Ritter lächelte nur: "Es ist eben sehr schnell." Zanzo blieb misstrauisch: "Ich hab' es auch nicht kommen sehen..." Einon stieg mit Rinka und Naraki auf Thestral. Mit einem Wiehern erhob sich Thestral in die Lüfte, gefolgt von Zanzo.
"Was glaubst du, was unser Meister mit ihr machen wird?", fragte Sharako, während er ein Einhorn riss. "Mit Shiraka? Keine Ahnung, woher soll ich das auch wissen?", schnaubte Sharu nur und verschlang seine Beute, "Warum interessiert dich das?" "Nur so, an ihr ist irgendwas besonderes", meinte Sharako und begann das Blut des Einhorns zu trinken. "Was besonderes?", grinste Sharu, "Du wirst dich doch wohl nicht in sie..." "Hm? WAS?! NEIN! So meinte ich das nicht!", schrie Sharako entsetzt. Sharu setzte ein breites Grinsen auf, das fast in ner Fratze endete, dann wurde er wieder ernst. "Du hast schon recht, die Prinzessin Shiraka ist etwas besonderes. Sie ist kein gewöhnlicher Mensch", stimmte Sharu zu und fügte sogleich wütend hinzu, "aber was glaubst du, warum unser Meister sie wohl haben wollte? Weil sie gewöhnlich ist?" "Ich hätte ihren Freunden nur zu gerne persönlich den Gnadenstoß verpasst. Glaubst du sie haben überlebt?", fragte Sharako schmunzelnd. "Wohl kaum, und jetzt hör auf über solche Dummheiten nachzudenken! In ein paar Tagen, haben wir wieder einen neuen Auftrag zu erfüllen."
"Nein! Das darf nicht wahr sein!", schrie Shira entsetzt, "Du bist doch nicht etwa die Bedrohung, die vor 5000 Millionen Jahren versucht hat die Welt zu beherrschen und in Dunkelheit zu hüllen?! Der Geist des Todes!" "Doch, der bin ich. Also hat die Welt mich noch nicht vergessen", lächelte die Gestalt kalt. "Wie könnte die Welt so ein grausames Wesen wie dich vergessen?!", schrie Shira verachtend. Die Gestalt lächelte dünn: "Ich weiß, die Legenden verbannen mich aus der Vergessenheit und auch du kennst mich sicherlich aus ihnen, aber glaub mir, eure vier Götter werden euch dieses Mal nicht mehr retten können. Denn sie sind zu schwach geworden, zumals da der Mächtigste von ihnen, der Drache Lung sich bei unserem letzten Kampf geopfert hat. Er war der Einzige, der mir gewachsen war und heute ist er tot." Die Gestalt lachte. "In naher Zukunft, werde ich dich für meinen Plan brauchen, aber im Moment hab ich noch Anderes zu tun. Du musst dich also noch etwas gedulden", lächelte die Gestalt, die trotz mangeldem Licht wie ein Schatten wirkte.
Thestral landete schnaubend auf einem Feld neben Zanzo, dessen Schulterhöhe gut einen Meter die des Pferdes übertraf. "Wo schind wir hier?", wollte Naraki wissen. Einon sah sich um und vergewisserte sich, dass sich keine Feinde in der Nähe befanden. "Gleich hinter dem Hügel liegt Jasmin, das Dorf von dem ich euch erzählt habe, wenn es denn überhaupt noch existiert", antwortete der Ritter finsterdreinblickend. Rinka sprang mit Naraki von Thestral, woraufhin beide im nassen Gras landeten. "Worauf warten wir noch?", meinte Rinka und stolzierte voran, dem Hügel entgegen. Naraki und Einon, der auf Thestral ritt, folgten ihr. Nur Zanzo rührte sich nicht und dachte besorgt nach. "Schanscho!", rief Naraki und riss ihn aus seinen Gedanken. Zanzo blickte auf: "Jaja, ich komme!"
Rinka erreichte als Erste die Spitze des Hügels und konnte so die ganze flachere Umgebung betrachten. "AAAAAAAAAAhhhhhhhh!!!!!!!!", ein schrilles , entsetztes Kreischen hallte über die Felder und ließ den Rest der Gruppe erschrocken zusammenzucken. Sofort zog Einon sein Schwert aus der Eisenscheide und gallopierte auf seinem schwarzem Pegasus Rinka zur Hilfe. Als er sie erreicht hatte, erfuhr er den Anlass ihres Schreis. Entsetzt starrte der junge Ritter auf das brennende Dorf, das zum blutigem Schlachtfeld geworden war. Naraki, der gerade mit Zanzo die Spitze erreichte, und fragen wollte, was denn los seie, erstarrte bei dem Anblick. Rinka sank auf die Knie. "Es... es ist wie damals...", stotterte sie, ihr ganzer Körper bebte und Tränen rannen ihr über's Gesicht. Wütend fing sie an mit der geballten Faust auf den Boden einzuschlagen: "Nein... NEIN, NEEEIIIIIIN!!!" Traurig schaute Zanzo auf die gefallenen Bauernkrieger, die sich vergeblich gegen den Angriff gewehrt hatten und nun leblos und mit Blut befleckt auf dem Boden lagen. Ihre bleichen Gesichter verrieten ihre letzten Gefühle: Angst und Schrecken. Unter den toten Kriegern und Kriegerinnen, sah man auch Kinder und ihre Mütter, die verzweifelt versucht hatten sich und ihren Nachwuchs in Sicherheit zu bringen. Vergebens. Trauernde Stille legte sich über die kleine Gruppe. Nur Rinka's Schluchzen war zu hören und das Knistern der tödlich lodernden Flammen, die blutrot um die Leichen züngelten.
Niedergeschlagenheit herrschte, als Zanzo und seine Freunde in das kleine Bauernhaus zurückkehrten. Die Nacht war mittlerweile eingetroffen, sie tauchte alles in ihr dunkles Schwarz, nur der Mond und die Sterne spendeten der Welt noch Licht. Zanzo wusste selbst nicht, was er sich vorgestellt, oder gar erhofft hatte zu sehen, ein friedliches, fröhliches Dorf? Es war eine erbärmliche Hoffnung gewesen, an die er sich geklammert hatte. Die entsetzten Gesichter der Leichen, die einst normale Bauern und Handwerker gewesen waren, wollten nicht aus Zanzo's Kopf verschwinden. Sie hatten sich in sein Gedächnis gebrannt.
Während Zanzo, Naraki und Rinka in der Scheune verschwanden, um schlafen zu gehen, blieb Einon noch in der Küche, um seine Großmutter über das grausige Gesehene zu informieren. Zanzo ließ sich in das weiche Heu fallen und schlief gleich darauf ein. Naraki fragte sich, ob er das, was er vor wenigen Stunden gesehen hatte, wirklich glauben könnte. Er hatte die grausigen Bilder noch nicht richtig realisiert. Plötzlich rempelte Rinka Naraki an, welcher daraufshin zusammenzuckte und verstört zu ihr schaute. Sie ging wortlos und mit glasigem Blick an ihm vorbei, um sich dann, wie Zanzo vor ihr, ins Heu fallen zu lassen. Schließlich beschloss auch Naraki sich schlafen zu legen und erst wieder morgen weiter nachzudenken. "Wie es wohl Shira geht?", fragte sich der kleine Lindwurm noch kurz bevor er einschlief.
"Warum...? Warum nur...?", Shira schaute von ihrem Bett aus zu den scheinbar unerreichbaren, vergitterten Fenstern, durch die das sanfte Mondlicht drang und ihr Gefängnis erhellte. Man hatte sie zurück ins Zimmer gebracht und ließ sie wieder von den Wolfssoldaten bewachen. Es herrschte Stille, man hörte nur gelegentlich das Geflüster und Gelächter der Wachen. Shira schaute hoffnungsvoll zu den Sternen und reiste in ihren Gedanken in die Vergangenheit zurück.
"Aber Prinzessin Shiraka, Ihr würdet Euch ganz schmutzig machen! Das gehört sich nicht für eine feine Dame, wie Euch! Ihr seid eine Prinzessin", es war die Stimme einer besorgten Dienerin, die vergeblich versuchte die kleine Shira zur Vernunft zu bringen. "Lass mich Shinaya! Ich will im Garten spielen!", entgegnete die 7-jährige Shira wütend und lief aus dem Palast. "Aber Prinzessin!", rief die junge Dienerin noch, doch Shira war schon ausser Hörweite. Etwas besorgt, eilte Shinaya der kleinen Shira nach und fand sie schließlich im Garten bei den aufblühenden Blumen wieder. Verträumt, schaute das kleine Mädchen die Blumen an und drehte sich dann zu Shinaya. "Shinaya?" - "Ja?" - "Was befindet sich ausserhalb des Palastes? Ich meine, ich kann von meinem Zimmer aus weit sehen, aber nicht dorthin gehen. Und was befindet sich hinter dem, was ich sehen kann? Meinst du ich werde einmal dort hingehen und nachsehen können?", fragte Shiraka neugierig. Shinaya schaute sie traurig an. "Sie scheint es sich noch nicht bewusst zu sein, doch sie ist gefangen und eingesperrt, wie ein Vogel in einem goldenem Käfig", dachte die junge Dienerin. "Was ist los?", fragte Shiraka, als sie bemerkte, dass die Dienerin traurig zu sein schien. "Nichts", beruhigte sie die kleine Prinzessin und nahm sie in die Ärme, "ich bin mir sicher du wirst die Welt einmal bereisen können und schauen was dort so los ist." Eine Träne rann über Shinaya's Gesicht und tropfte auf die Blüte einer weißen Rose. Damals, hatte die kleine Shiraka noch nicht verstanden, warum Shinaya so traurig bei ihrer Antwort gewesen war. Sie hatte gewusst, dass Shira wahrscheinlich niemals frei sein würde.
Shira saß immernoch auf dem großem Bett in ihrem Gefängnis und schaute zu den funkelnden Sternen hoch. "Es ist jetzt erst zehn Jahre her... Und fünf Jahre darauf ist Shinaya..."
"Ach Shinaya, warum hast du mich bloß verlassen? Ich hatte bei dir immer das Gefühl geborgen zu sein und dir vertrauen zu können", seufzte Shiraka enttäuscht. Sie stand auf einer Wiese und schaute trauernd auf einen grauen Grabstein, auf dem ein von ihr selbst gefertigter Blumenstrauss lag. Shira fügte wütend hinzu: "Jeder will mich in ein Korsett von Regeln stecken, alle sagen mir immer nur was ich tun und nicht tun soll. Und in naher Zukunft, werden sie wahrscheinlich auch noch versuchen mich mit irgendeinem arroganten Prinzen zu verheiraten. Selbst mein Vater, der Herrscher vom aethonischem Reich, behandelt mich wie ein kleines Kind! Dabei werde ich morgen zwölf!"
Shira erinnerte sich noch genau, wie sie an ihrem zwölftem Geburtstag einen kleinen flügellosen Lindwurm, der einen flinken Eindruck machte und über dessen Rücken sich ein langer Hautkamm zog geschenkt bekam. Er besaß zwei rubinrote Augen, dreikralligbesetzte Füße und seine Schuppen glänzten grünschimmernd. Shiraka hatte ihn auf den Namen Naraki getauft. Sie behandelte ihn aber nicht wie ein Haustier oder gar wie ein Spielzeug, wie es wahrscheinlich jede andere Prinzessin getan hätte, sie behandelte ihn wie einen Menschen, wie einen echten Freund. Und von nun an sollten sie die besten Freunde werden.
Und Shira erinnerte sich auch noch genauso gut an die Nacht, in der sie und Naraki sich aus dem Palast geschlichen hatten und abgehauen waren. Damals war sie sechszehn gewesen und ihr Vater hatte ihr damit gedroht, wenn sie sich weigere den Prinzen von Granian zu heiraten, würde sie Naraki nie wieder sehen. Auf ihrer Flucht durchreisten sie viele Dörfer und Städte und schließlich gerieten sie und Naraki in den Zauberwald, wo sie beide sich verirrten und dort ein Jahr lang leben mussten bis sie auf Zanzo trafen.
"Was wohl aus meinem Vater geworden ist? Er war sicherlich wütend auf mich, als er gemerkt hatte, dass ich abgehauen bin. Kein Wunder. Schließlich, wollte er mich mit diesem Prinz vermählen um sein Reich zu erweitern", dachte Shira wütend. Dann seufzte sie: "Ach Naraki, ich hoffe nur euch geht's gut..." Kurz nach diesen Worten, schlief sie ein und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
"Lass mich raten, du hast auch nicht gut geschlafen. Stimmt's?", meinte Rinka, als sie Zanzo sah. "Nein... nicht wirklich. Mir ging, das was wir gestern gesehen haben nicht mehr aus dem Kopf. Und ich glaube Naraki ist immernoch damit beschäftigt", antwortete Zanzo und machte mit dem Kopf einen Wink in Naraki's Richtung, der auf dem Heu lag und angestrengt nachdachte. "Ich habe Dragi noch nie so nachdenklich gesehen", flüsterte Rinka mehr zu sich selbst, als zu Zanzo. Dieser schaute sie musternd an, er bemerkte, dass sie sich große Mühe gab fröhlich auszusehen, es aber nicht war. "Etwas bedrückt sie...", dachte Zanzo besorgt. Als er so nachdachte, fiel ihm wieder ein was Rinka einst Shira geantwortet hatte, als diese wissen wollte, warum die Werwölfe sie verfolgt hatten: "Ich will jetzt nicht darüber reden..." Und auch die Worte, die Rinka gestern in ihrer Verzweiflung geschrien hatte, als sie das brennende Dorf gesehen hatte, hallten ihm wieder ins Gedächnis: "Es... es ist wie damals..."
"Es ist wohl besser, ich warte noch etwas ab, bevor ich sie danach frage", meinte Zanzo.
Einon trat an Zanzo, welcher daraufhin leicht zusammenzuckte, heran: "Ich werde heute noch einmal nach Jasmin fliegen, um etwas über die feindlichen Drachen herauszufinden..." Bevor der Ritter seine Erklärungen beenden konnte, ertönte schon Naraki's Stimme: "Ich möchte mitkommen!" Feste Entschlossenheit flackerte wie Feuer in seinen Augen. Rinka, die betrübt zum Fenster rausgeschaut hatte, drehte sich verblüfft um, um sich zu überzeugen, dass es wirklich Naraki gewesen war, der diesen Entschluss gefasst hatte. "Wenn das so ist, werde auch ich mitkommen!", warf Rinka plötzlich ein. Zanzo nickte: "Wir werden alle mit Euch nach Jasmin zurückkehren."
Der morgendliche Sonnenschein, der durch die vergitterten Fenster drang und den Raum etwas erhellte, weckte Shira sanft, welche sich daraufhin müde in den Augen pulte. "Wo... wo bin ich?" Langsam, richtete sie sich auf und schaute verwundert auf die Phönixfeder, die neben ihr lag und im Sonnenlicht goldschimmernd glänzte. "Die Phönixfeder, die mir Rinka gegeben hat!", dachte Shira erstaunt, "die hatte ich schon ganz vergessen..." Shira erhob sich von ihrem Bett und nahm die Phönixfeder in ihre Hände, welche sie wie eine Schale geformt hielt. "Sie strömt eine angenehme Wärme aus, die des Phönix'."
Wie am Tag zuvor, landeten Thestral und Zanzo auf den Feldern des nahegelegenen Dorfes, das verwüstet worden war. Die kleine Gruppe stand wieder auf dem kleinem Hügel und schaute auf das nochimmer brennende Dorf herab. Rinka wandte gekränkt den Blick ab, sie konnte es nicht ertragen. Sie konnte es nicht ertragen, den Leichen in die entsetzten Augen zu schauen und zu sehen wie sehr sie gelitten hatten. Es war grausam.
Einon ritt mit Thestral so nahe es ihm die Flammen erlaubten an das Dorf heran. Zögernd, folgten ihm Zanzo und seine Freunde. "Ich frage mich, ob esch Überlebende gibt", Naraki starrte verloren in die lodernden Flammen. "Wenn es welche geben sollte, so glaube ich kaum, dass sie sich noch hier aufhalten. Sie werden in Panik geflohen sein, wenn sie den Drachen denn überhaupt entkommen konnten", schätzte Einon.
Ein verdächtiges Geräusch machte sich in Rinka's Ohren bemerkbar, welche darauhhin zuckten. "Passt auf, irgendetwas ist in unserer Nähe und es hält sich versteckt!", warnte Rinka weiterhin lauschend. Naraki wirkte ängstlich und blickte hastig auf seine Umgebung. Zanzo ging in Kampfstellung, er bohrte seine Krallen in den Boden und stand fast regunslos dar. Aufmerksam, beobachtete er den Wald, der etwa zehn Meter an dem Dorf entfernt lag. Einon zog sein Schwert. "Rinka, von wo kommt das Geräusch?", fragte er angespannnt, jeden Augenblick bereit zu töten und sich vor einem Angriff zu verteidigen. "Es... es kommt aus dem Wald, und es kommt näher... in unsere Richtung", antwortete sie zitternd und fuhr fort: "Es bewegt sich fast lautlos, ich habe Schwierigkeiten es ausfindig zu machen." Das Katzenmädchen zog seine sichelartige Waffe und hielt sie fest im Griff. "Rinka hat Probleme das Ding ausfindig zu machen? Das spricht nicht gerade für uns", murmelte Zanzo, weiterhin auf den Wald starrend. "Ein fast lautloses Wesen, das sich wie eine Katze an seine Beute heranschleicht? Es wird doch nicht etwa...", doch bevor Einon seinen Gedanken abschließen konnte, sprang auch schon ein riesiger Schatten mit einem gewaltigem Sprung aus dem Wald und landete sanft auf allen vier Pfoten. Das Wesen war etwa dreimal so groß als Einon's Pegasus."Ein Nundu!", schrie Rinka entsetzt. "Jetzt haben wir ein ernsthaftes Problem!", rief Einon den anderen zu und versuchte Thestral ruhig zu halten, welcher daraufhin protestierend wieherte. "Der Nundu ist ein gigantischer Leopard, der sich trotz seiner enormen Größe lautlos bewegen kann, naja fast. Sein tödlicher Atem überbringt ansteckende Krankheiten, die ganzen Dörfern oder Städten den Tod bringen können. Diese gewaltige Raubkatze ist eines der gefährlichsten Wesen der Welt", Rinka stockte der Atem bei der Erklärung. Knurrend, stand der Nundu vor der Gruppe und starrte jeden einzelnen von ihnen blutrünstig an. "Das brennende Dorf und der noch immer frische Geruch des Blutes von den Toten muss ihn angelockt haben!", dachte Zanzo, "aber er kann sich dem Fleisch nicht nähern ohne, dass er selbst Opfer der Flammen wird." "Die Beschtie muschsch einen Mordschhunger haben", sagte Naraki und starrte in die riesigen smaragdfarbenen Augen des Nundu, die sich langsam in rubinrot verfärbten. "Ein schlechtes Zeichen für uns, wir sind seine Beute!", schrie Rinka auf, der Mut hatte sie verlassen, noch nie stand sie einem so großem und gefährlichem Feind gegenüber. Angst schlich sich in ihren Körper. Der Schwanz der gigantischen Katze zuckte nervös hin und her und ihre Muskeln spannten sich. "Hört zu, ich und Thestral werden die Bestie ablenken, während ihr flieht", flüsterte Einon der Gruppe zu, wobei er den Nundu keine Sekunde aus den Augen ließ. "Aber...", wollte Zanzo protestieren. "Nichts aber! Entweder ihr macht was ich euch sage oder wir werden alle getötet. Und macht euch um uns keine Sorgen, ich bin ausgebildeter Drachentöter, Ritter und Krieger. Ich weiß wie man mit Bestien umgehen muss und Thestral's aussergewöhnliche Gabe wird mir dabei helfen. Sobald ich euch ein Zeichen gebe, macht ihr, dass ihr davon kommt. Und wenn ihr euch weigert, werde ich euch eigenhändig umbringen...", befahl der Ritter, sein Blick war kaltblütig. Zanzo nickte, sie hatten wohl auch wenn sie all ihre Kräfte vereinten, keine Chance gegen den Nundu. Er vertraute auf Einon und hoffte er wisse was er tue. Der Nundu setzte zum Sprung an und sein tödlicher Atem schlich sich näher an seine Beute heran. "Jetzt!", schrie Einon, er erhob sein Schwert , die Flügel von Thestral breiteten sich aus und dann verschwanden beide, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Ein verwirrtes Knurren bezeugte, dass der Nundu ebenfalls so überrascht war, wie Zanzo, Rinka und Naraki. Dann tauchten Einon und Thestral hinter dem gigantischem Leoparden auf und griffen an. "Los!", Zanzo riss Naraki und Rinka mit Hilfe seiner Flügel herum. Die Bestie hinter ihnen schrie markerschütternd auf, als Einon sein Schwert tief in ihren Rücken bohrte. Die Bestie zwang Thestral mit ihrem kräftigem und herumwirbelndem Schwanz zurückzuweichen. Blutrünstig und von ihrem Hunger getrieben, sprang dann sie auf Zanzo und seine Freunde zu, in denen sie ihr Mittagsessen sah. Mit der gewaltigen Pranke, schleuderte der Nundu Zanzo gegen den Boden, welcher daraufhin stöhnend liegen blieb. Der Angriff erfolgte so schnell, dass Zanzo gar keine Zeit mehr geblieben war zu reagieren. In diesem Moment wünschte er sich noch, er beherrsche das gewaltige, alleszerstörende Drachenfeuer und könnte den Nundu in Flammen aufgehen lassen, doch dies war nur auserwählten Drachen gestattet. "Schanscho!" Die Bestie drehte sich zu Naraki. "Nein!", mit Kampfgebrüll stürzte sich Einon auf die Todeskatze und fügte ihr eine weitere Wunde mit seinem Schwert zu, doch das schien der Bestie jetzt nicht mehr sonderlich viel auszumachen. Mit ihrem Schwanz versuchte sie genervt den Ritter von seinem geflügeltem Pferd zu schleudern. Rinka lief zu Zanzo, der leblos auf dem Boden lag. "Zanzo, Zanzo! Geht es dir gut? Zanzo, hörst du mich? Bitte sag mir, dass du mich hörst!", schrie Rinka Zanzo bestürzt an.
"Hier, dein Mittagsessen", grummelte die wolfköpfige Wache und verschwand wieder hinter der Tür, welche sich wieder mit einem Knarren schloss. Shira's Magen knurrte, doch weigerte sie sich das ihr angebotene Essen zu verspeisen. Ein grelles Leuchten, das von ihrem Bett ausging, lenkte ihre Aufmerksamkeit vom Teller ab. Shira ließ ihn auf dem Boden stehen und näherte sich vorsichtig ihrem Bett. Das blendende Licht ging von der Phönixfeder aus. "Ein Zeichen?", fragte sich Shira hoffnungsvoll. Sie nahm die Phönixfeder in ihre Hände und ließ sich von ihrer Wärme einhüllen.
"Wo kommt dieses Licht her?", fragte plötzlich eine der beiden Wolfswachen, die Shira's Zimmer bewachten. "Keine Ahnung! Hey, moment mal, das kommt aus der Kammer der kleinen Göre!", antwortete die andere Wache. Hastig kramte sie die Schlüssel hervor und entrieglete das Schloss der Tür. Doch, als die beiden Wolfswachen ins Zimmer gestürmt kamen, fanden sie weder das merkwürdige, grelle Licht, noch Shira vor. "Verdammt! Das ist doch gar nicht möglich!"
Rinka kniete immernoch neben Zanzo und versuchte verzweifelt ihn zu einer Antwort auf ihre Fragen zu bewegen. "Nein! Nein! Nein! Du darfst uns jetzt nicht verlassen! Was soll, denn aus Shira werden? ZANZO!!", schrie Rinka, sie bemerkte nicht, dass der Nundu hinter ihr stand und sie blutrünstig anschaute. "Rinka!", rief Einon. "Paschsch auf hinter dir!", warnte Naraki entsetzt. Rinka wandte ihren Blick nach hinten. Der nach Fäulnis stinkende Atem der Bestie bereitete ihr Übelkeit. Der Nundu erhob seine mit einenmeterlangen Krallen besetzte Pranke. "Es darf jetzt noch nicht aus sein!", kreischte Rinka wütend und verzweifelt zugleich. Ihr Anhänger, der Talisman Drachenzahn fing wieder an zu leuchten und tauchte alles in ein grelles Rot. Naraki versuchte verzweifelt seine Augen zu schützen und hörte noch wie der Nundu entsetzt aufbrüllte.
Als Shira wieder zu sich kam, fand sie sich auf einer Lichtung in einem prachtvollem Wald wieder. Die aufblühenden Knopsen schmückten die Bäume und die blühenden Blumen zogen hungrige Insekten an. "Wo bin ich? Wie... wie ist das möglich?", fragte Shira verwirrt und schaute auf die prachtvollen in Blüte stehenden Pflanzen, "haben wir denn nicht Herbst?" Sie stand auf und klopfte den Staub von ihrer purpurroten Kleidung. "Wo bin ich hier?", fragte sie sich nochmal.
"Sind wir tot?", fragte Naraki stöhnend und rappelte sich wieder auf. Er hatte eine unsanfte Landung auf den Boden hingelegt. "Ich glaube nicht, obwohl man bei dem Anblick dieser Landschaft an das Paradies denken könnte...", antwortete Zanzo, er faltete seine Flügel wieder zusammen und wunderte sich erleichtert, dass sie nicht gebrochen waren. Kurz danach, brach er zusammen. "Schanscho!", schrie Naraki entsetzt und lief zu ihm. Er stolperte, als eines seiner Beine ihm den Dienst versagte. "Autsch", stöhnte der kleine Lindwurm am Boden zu Zanzo dünnlächelnd, "ich glaub ich hab mir den Knöchel verstaucht..." Mühsam und unter großen Schmerzen, versuchte Zanzo sich wieder aufzurichten. "Wir müssen uns einen sicheren Ort suchen, der uns vor möglichen Feinden und Verwitterung schützt", meinte der goldfarbene Drache mit müden rubinroten Augen.
Ein Rascheln aus dem Gebüsch direkt links vom ihm ertönte. Erschrocken, riss Naraki die Augen wieder auf, die er zuvor erschöpft geschlossen hatte. "Schanscho, wasch ischt dasch?!", fragte er beunruhigt. Er wusste, würde man sie jetzt angreifen, hätten sie schlechte Chancen sich zu wehren.
"Meister, die Prinzessin... sie ist... sie ist verschwunden", erklärte die wolfsköpfige Wache zitternd vor Angst. Sie kniete vor der dunklen Gestalt und war unter ihrem fellbedeckten Gesicht kreidebleich. "Ihr habt sie entkommen lassen?", fragte die Gestalt verdächtig ruhig. "Sie... sie ist einfach verschwunden wie durch Zauberei", stotterte der andere Wolfssoldat. Zorn blitzte in den glühenden Augen der "Bedrohung vor 5000 Millionen Jahren" auf: "Ihr seid unfähig! Und Unfähige kann ich nicht gebrauchen, denn sie sind wertlos." Die beiden Wolssoldaten starrten entsetzt auf den Fußboden, Angstschweis tropfte ihnen von den Gesichtern. "Ich werde euch bestrafen müssen, aber da ihr mir solange gedient habt werde ich sehr gnädig sein", meinte der Schatten, dessen Mundwinkel ein leichtes Lächeln umspielte. Für eine kleine Weile war es beängstigend still, dann hob "die Bedrohung" den Stab in ihrer linken Hand in die Luft und ließ ihn mit einem schrillen Geräusch, dessen Echo wiederhallte, wieder zu Boden. Die Wachen zuckten zusammen und erstarrten vor Angst. Kleine, blaue Blitze fingen nun an um den rechten Arm des Todesgeistes zu zucken und wuchsen. "Ich war schon immer der Meinung, dass der Tod keine Strafe, sondern eine Erlösung ist", sprach der Geist des Todes kalt, "nur der Schmerz und die Qual vor dem Tod sind Strafe... doch ich werde gnädig sein..." Die Blitze zuckten hektischer, das schattenartige Wesen hob die rechte Hand mit ihnen hoch. Verzweiflung, Angst und Schrecken stand in den Augen der einen Wache, sie versuchte zu fliehen. Mit einem gewaltigem Donnern, trafen die Blitze die flüchtende Wache und sie schrie entsetzt auf, als ihr Körper Höllenqualen erlitt und anfing sich in Staub aufzulösen. Das wiederhallende Gekreisch der ehemahligen Wolfswache verhallte nur langsam. Das Fell des anderen Wolssoldaten sträubte sich. Er zitterte am ganzen Leib. Sein Meister schaute ruhig auf ihn herab: "Du bist mir bis zum Tod treuergeben gewesen, nicht so wie dein Kamerad soeben, deshalb werd ich dich ausnahmsweise ohne Qualen sterben lassen. Dann ist es zwar keine richtige Strafe mehr, aber du hast es verdient Yamka..." . Der Gedanke an den Tod, auch wenn er schnell und schmerzlos sein sollte, beriet der Wolfwache Unbehagen. Sie nickte zitternd und schloss die Augen, bevor sie sich ihrem Schicksal ergab.
Zanzo schaute noch immer angespannt auf den Busch neben ihm, welcher sich hin und wieder bewegte.
Zwei lila-farbene Haarbüschel tauchten plötzlich auf. Erschrocken, wich Zanzo nach hinten. "Rinka?", fragte er ungläubig. Eine Katzenfrau tauchte statt ihr auf, in ihrer linken Hand einen goldverzierten, hölzernen Stab und in ihrer rechten eine sichelartige Waffe haltend. Schweigend, wich Zanzo weiter nach hinten zurück. "Wasch willscht du?", fragte Naraki an das Poquiocrouch gerichtet. Sie schwieg und schwang ihren Stab. Unzählige, neugierige Augen, die Zanzo und Naraki schon einige Zeit lang misstrauisch beobachtet hatten, starrten weiterhin blinzelnd auf die beiden geschwächten Drachen. Auf den Befehl ihrer Anführerin, tauchten langsam die anderen Katzenmenschen aus dem Wald auf, alle mit sichelartigen Waffen und manche auch mit Stäben bewaffnet. Die Katzenfrau trat auf Zanzo zu. Wie Rinka und wie es für diese Art typisch war, hatte auch sie hellgrüne Augen, eine menschenähnliche Gestalt mit Krallen, einen Katzenkopf und einen auffällig buschigen Schwanz, welcher geschmeidig herumschweifte. Sie trug anders, als alle anderen Katzenmenschen, die Zanzo und Naraki umzingelten, ein Diadem, mit einem Sichelmond, der mit den Spitzen nach oben gedreht war. Ausserdem, trug sie rote Gewänder und einen Riemen in der gleichen Farbe, welcher ebenfalls durch einen Sichelmond und ein paar goldfarbene Plättchen mit geheimnisvollen Schriftzeichen, die am Riemen hingen, geschmückt wurde. Eines dieser goldfarbenen Plättchen hing ebenfalls an dem rotfarbenen Oberteil der Katzenfrau. An ihren beiden Fußgelenken hingen zwei Goldreife und an ihren Handgelenken trug sie zwei Armbänder in dem gleichem Rot wie ihre Kleider. Ihr langes lila-schwarzes Haar war beinahe so lang wie ihre riesigen Ohren, wo sie an einem zwei goldene Ohrringe trug. Die beiden Ohren hielt sie mit einem Haarband, oder so etwas ähnlichem, zusammen. Alle anderen Katzenmenschen waren ebendfalls prächtig und elegant gekleidet, jedoch ließ ihre für normale Krieger untypische Kleidung ihnen noch optimale Bewegungsfreiheit, um schnell reagieren, ausweichen und kämpfen zu können. Die männlichen Katzenkrieger hatten anstatt der Oberteile, wie sie die weiblichen Kriegerinnen trugen, eine Art Kriegsbemalung auf der Brust, die das grau-braune Fell, das manchmal ein paar dunkle Tupfer aufwies, übermalte. "Die muschschen ja ein reichesch Volk schein, wenn schie schowas alsch Kriegschbekleidung tragen", meinte Naraki flüsternd zu Zanzo, welcher die Katzenmenschen keinen Augenblick aus den Augen ließ. Die Anführerin musterte die beiden Drachen mit einem scharfem Blick. "Ich bin Xyra, Anführerin des Anqay-Stammes und oberste Priesterin des göttlichen Kirin." Der goldfarbene Drache wusste, er und Naraki hatten keine Chance, wenn die Katzenmenschen beschließen würden, sie anzugreifen, doch schienen sie ein verhandlungsfähiges Volk zu sein. "Trotzdem, ist Vorsicht angesagt...", dachte Zanzo verbittert, "Mist, wären doch nur Einon und Rinka hier. Besonders Rinka, sie könnte womöglich mit diesen Poquiocrouch besser verhandeln als wir..."
Verwirrt, zog Shira durch den grünschimmernden Wald. "Shira..." Erschrocken, zuckte Shira zusammen und drehte sich 180°. Doch auf dem kleinem, mickrigem Pfad hinter ihrem Rücken befand sich niemand. "Shira... erinnerst du dich...? Wer bist du wirklich...?", ertönte die mysteriöse Stimme erneut. Bevor die Fragen verklangen, rief Shira verzweifelter, als gewollt zurück: "Wer bist du?!" Doch die Antwort der geheimnisvollen Stimme blieb aus und Schweigen trat ein, das gelegentlich von Rufen exotischer Vögel unterbrochen wurde. Nach einem langen Augenblick, wandte Shira sich schließlich enttäuscht ab. Sie setzte ihren Weg auf dem kleinem Pfad ins Unbekannte fort und fragte sich, ob sie sich das alles nur einbildete. Doch, die Stimme war zu klar gewesen, es konnte keine Einbildung gewesen sein.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln