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Rubion war immernoch im Kampfposition und wartete auf den Angriff. Doch der Schrank hob eine Hand, in der er Honigmelonen zu verquetschen vermochte und sagte:

Moment, moment. Langsam. Gegen dich brauche ich noch ein Mittelchen. Der Kampf soll doch spass machen.

Er schnippte kurz mit den Fingern und Rubion sah verdutzt zu wie er sich in den Schneidersitz setzte und die Augen schloss. Er entspannte sich etwas und machte einen Schritt auf den nun sitzenden Schrank zu. Auch jetzt war er geradezu gigantisch und Rubion fühlte sich irgendwie eingeschüchtert und schwach und, vor allem, klein.

Sag mal, was machst du da?

Wie zur Antwort ertönten leise Glocken. Es waren die typischen dunklen Glocken, die man auf Friedhöfen erwartet, wenn an es Halloween mal wieder heiss hergeht und Frankensteins Monster mit der Mumie einen flotten Walzer aufs Grabsteinpakett legt. Die Glocken kamen näher und schienen immer dumpfer und nebliger zu werden. Es war ein betonend langsam und nervenzerfetzend ruhiger Takt und mit der plötzlichkeit eines FDP Erdrutschsiegs stimmten tiefe Männerstimmen ein. Sie leierten scheinbar ein endloses Gedicht herunter, denn Rubion wurde schon nach kurzer Zeit müde und er musste sich auf die Situation konzentrieren. Mit einer geballten Streitmacht an mentaler Gewalt zwang er die Sinne wieder an ihren Platz und drohte mit dem Streichen des Urlaubs, wenn sie ihre Plätze wieder verliessen. Hören, Sehen, Fühlen und die anderen brummten mürrisch, doch Rubions mentaler "Kommt-schon-sagt-es"- Blick lies sie ganz klein werden.
Rubion spähte nun über die Schulter seines Gegners und sah einige schwarze Kutten auf sich zukommen. Auch sie hatten diesen vereisten Totenschädel auf den geschmacklosen Roben und einige modisch besonders Verwegene, hatten sogar verwirrend und ebenfalls geschmacklose Runen aus billigem Silberfaden auf die Kutten gestickt. Rubion schauderte. Selbst ein Drache hatte seine Grenzen. Jedoch hatte Interesse nun endlich den Weg aus dem Badezimmer gefunden und sich in den Zuschauerraum gesetzt. Rubion ging ein paar Schritte zurück, kippte mit dem Fuss einen Tisch wieder auf und zerschlug einen nahen Cola-Automaten. Er setzte sich an den Tisch, legte die Beine darauf und öffnete eine Dose.

Gute Idee. Entspann dich so lange du noch kannst...

... sagte der Schrank ohne die Augen aufzumachen und murmelte nun seinerseits etwas. Rubion grunzte nur und machte es sich so gemütlich, wie es eben ging. Die Kutten betraten nun die Szene und die Sonne wurde von Wolken verdeckt. Die Männer stellten zwei Kerzen um den Mann auf und postierten sich dann Kreisförmig um ihn herum. Sie streckten ihre Hände aus, die meisten hatten mehr Goldringe als gut für sie war, und fingen nun lauter an zu murmeln. Zwei Männer standen abseits und schlugen immernoch im Rythmus an die Glocken. Was sie sagten, konnte Rubion nicht verstehen, doch das seltsame Glühen der Kutten konnte nichts Gutes verheissen. Die Stimmen wurden lauter. Der ganze Raum wurde in ein angenehm düsteres Licht getaucht, wofür Rubion recht dankbar war, so musste er nicht mehr diese Kutten sehen, und die Gestalten fingen stärker an zu leuchten. Vom langweligem Schwarz bis hin um interessanten Leichenweiss war alles vertreten und aghafte Strahlen der Farben wanderten mürrisch auf die Mann im Kreis. Die Kerzen, die eben noch erloschen waren, flammten plötzlich in einem geradezu ekelhaften Gelb aus, dass Rubion fast vom Stuhl gefallen wäre. Der Mann im Kreis schien eine Veränderung durchzumachen. Es kann natürlich auch an dem nicht vorhandenen Licht liegen, aber Rubion meinte erkennen zu können, dass die Schultern ein wenig gewachsen seien. Auch die Stimme war wesentlich tiefer als sonst und klang bald nicht mehr angenehm. Die Gestalten leuchteten schwächer, der Mann im Kreis allerdings nicht. Er strahlte fast. Rubion machte noch eine Dose auf und zerschnitt die erste mit den Fingernägeln. Die Glocken wurden langsamer, also, noch langsamer, und die Kerzen hörten glücklicherweise auf zu brennen. Die Kutten wirkten erschöpft und ihr Schnaufen unterbrach den kryptischen Singsang der Männer. Rubion war gerade dabei einen Schwan aus der Dose zu falten, als die Männer die Kerzen einsammelten und ebenso so festlich wie langweilig aus dem Museum schlurften. Die Glocken folgten ihnen.

Einen Moment noch...

... sagte Rubion und faltete die Flügel des Schwans (ich will nichts hören... >___>) zu ende. Dann sah er auf. Dann starrte er auf die Dose in seiner Hand und fragte sich, was in diesem Gebräu gewesen war. Er leerte die Dose mit wenigen Schlücken, sties auf, entschuldigte sich und blickte dann wieder den Mann vor sich an. Der Schrank hatte eine erstaunliche Entwicklung fertig gebracht und schien zu der Erkenntnis gekommen zu sein, dass es wesentlich spannender ist, ein Bulldozer zu sein. Rubion fragte sich wirklich was die Kleidung am Körper des Monster vor sich hielt und beobachtete mit wachsendem Unbehagen, wie sich Mehlsackdicke Arme hoben und Melonengrosse Muskeln spannten.
Die Augen des Mannes vor ihm glühten unheilvoll und das Lächeln war einfach Oscarverdächtig Böse. Er/Es machte einen Schritt auf den Drachen zu und lies die Wände erzittern.

Immer dieses Doping....

... murmelte Rubion vor sich hin und schritt energisch auf die Tonne Muskeln zu. Er holte weit aus, schlug zu und bemerkte überrascht, ja, schockiert, wie seine Faust auf die des Monsters traf und einfach zum stehen kam. Rubion blinzelte ein paar mal und schaltete in einen anderen Gang. Zu spät. Der Bulldozer wechselte ebenfalls in einen anderen Gang, schob die entsprechenden Hebel in die richtige Position und lies einen Schlag vom Stapel, dass Rubion Hören und Sehen verging und ihn durch die Regale und einige Wände schmetterte. Er lag in einem Haufen aus Trümmern, wunderte sich kurz, woher die Vögel kamen und rappelte sich auf.

Dann eben anders. Pass auf mein Freund.

... knurrte er und rannte auf den Fleischberg zu. Kurz vor ihm sprang er in die Luft, entging so den Pfeilern, die man mit viel Fantasie als Arme hätte bezeichnen können, landete hinter ihm, griff über den Rücken seinen Gegner und versuchte ihn zu werfen. Es kostete ihn überraschend viel Mühe, doch endlich flog der Muskelberg. Rubion setzte hinterher, überholte ihn, wartete ein paar Meter vor ihn auf das fliegende Etwas sprang wieder in die Luft. Er riss sich nach unten und landete mit den Füssen voran auf dem Brustkorb seines Gegners. Eine nicht unschöne Explosion erschütterte das Gebäude und ein netter kleiner Krater zierte nun die Halle des Museums. Rubion wirbelte herum, rannte zu einer Säule, brach sie ab und schwang sie ein paar mal. Der Bulldozer richtete sich auf, rieb sich seine Brust und schaute sich nach Rubion um. Ein schwerer Fehler. Rubion winkte ihn kurz zu, dann gab er ihm einen unmöglich misszuverstehenden Hinweis mit dem Pfeiler. Doch sehr zum Schrecken des Drachen, zerbrach die Säule in den Pranken seines Gegners. Rubion blinzelte als sich sein Schläger in Staub auflöste.

Also... Das ist beeindruckend. Muss ich zugeben...

Sein Gegner grinste ihn an, und seine Augen verenkten sich.

Bist du Religiös? Wenn ja, fang an zu beten.

... grollte er. Es hörte sich an, als ob jemand in ein Megaphon sprach, bei dem der Bass eine Extragage bekommen hatte.

Atheist. Aber ich bin flexibel.

Wie von einem Katapult abgeschossen, sprang der Bulldozer auf Rubion zu, zerschmetterte mit ihm eine Wand, quetschte ihn an den Boden und schlug in einer wahnsinns Geschwindigkeit zu. Rubion entwickelte langsam Respekt, für Sachen zwischen Hammer und Amboss. Oder für Autos, die nähere Bekanntschaft mit der Presse machten. Und damit ist bestimmt nicht die Zeitung gemeint. Alles in Rubions Körper schmetterte nun auf den Schmerzknopf und die Nerven waren kurz davor, kurzfristig in den Urlaub zu fahren. Mit einer ungeheuren Anstrenung schaffte es Rubion seine Arme zu bewegen und die selbigen seines Gegners zu packen. Er stemmte seine Beine gegen die Brust seines Gegners und hebelte ihn von sich herunter. Mit einem gekonnten Sprung war er wieder auf den Beinen und nach einem graziösen Rückwärtssalto war er wieder vor den ehemaligen Schrank. Er schlug zu, fühlte wie seine Hand in die Brust seines Opfers drang, lächelte, sagte ein Wort und lies seine Hand eine ätzende Säure ausströmen. Der Mann schrie auf vor Pein und sein Gesicht verzerrte sich zu einer grauenhaften Maske. Rubion zog die Hand zurück und schmetterte sie gegen das Kinn des Mannes, das daraufhin brach. Doch der Bulldozer flog nicht. Rubion hielt ihm am Arm fest, der sich protestierend ausrenkte, und wirbelte ihn ein wenig im Kreis. Er fixierte ein Ziel und schmetterte den Körper gegen mehrere Lagen Panzerglas und eine Truhe mit Messingbeschlägen. Rubion wusste, dass er noch nicht tot war und suchte sich schnell eine Waffe. In einer Ecke, unter einigen Kilo staub fand er eine. Ein einsamer Regenschirm würde die Entscheidung bringen.

Hey! War ein netter Kampf, aber nun ist Schluss.

... rief Rubion seinen Feind zu und hielt den Regenschirm wagerecht vor sich. Er schloss die Augen, hob zwei Finger und sagte ein paar Wörter. Um den Regenschirm entstanden seltsame Schriftzeichen die um den Schirm rotierten und immer heller wurden. Rubion ging in Position, schlug mit der Hand auf den Schirm und strich der Länge nach die Zeichen still. Der Schirm pulsierte in seiner Hand. Mit einem Schrei der das Fundament erzittern lies riss er dei Spitze des Schirms in die Richtung seines Ziels und lies die Schriftzeichen frei. Sich schossen in einen grauen Lichtstrahl auf den Mann zu, der sich gerade wieder aufgerappelt hatte, umkreisten in und setzten sich dann langsam, sadistisch langsam, an seinem Körper fest. Stück für Stück wurde der Arme in Stein verwandelt. Er versuchte zu schreien, doch sein Zwerchfell war bereits in der Steinzeit angekommen. Mit einem schmerzerfüllten Gesicht erstarrte er dann schliesslich völlig. Rubion ging zu ihm, schlug mit dem Schirm den Kopf ab und ging dann weiter.
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More to come.
Wirklich, lange dauerts nicht mehr...>_>

Edit:
Gratz zur Lucky Seven, Pferdegebiss.