„Mein Name ist Mike.“ Er überlegte kurz. Wenn er in das Dorf ging, war die Wahrscheinlichkeit, dass er etwas herausfand, dass ihm weiterhalf eher gering. In der Hauptstadt allerdings, mochte er sich gewaltigen Ärger einhandeln, so wenig, wie er von der seltsamen Gegend wusste, in der er sich befand. Er hatte sich entschieden. „Wenn es nicht zu viele Umstände macht, würde es mich freuen, wenn sie mich in Gasmar bringen würden.“
„Also Maik. Ein ungewöhnlicher Name.“ Während Toka sprach setzte sich die Kutsche wieder in Bewegung. „Aber nicht ungewöhnlicher als ein nur schwach bewaffneter Junge, der es mit einer Kurga-Echse aufnehmen will. Du hattest wirklich Glück, dass ich zufällig vorbeigekommen bin. Nebenbei, ich bin ein reisender Händler. Ich könnte dir eine nützliche Lederweste verkaufen. Dann würden deine Überlebenschancen von ´Nicht vorhanden´ immerhin auf ´Minimal´ steigen.“ Er lachte. „ Weil du mir sympathisch bist, nur 100 Gil.“ Mike konnte nur ratlos fragen: „Was zum Teufel sind Gil?“ Toka warf ihm einen seltsamen Blick zu. „ Hast du gestern eins auf den Schädel bekommen, oder was ist mit dir los? Gil sind die normale Währung.“ Er hielt ihm ein paar Münzen unter die Nase. Mike lehnte sich zurück, und begann nachzudenken. Irgendetwas stimmte hier nicht. Wenn ihm nur wieder einfallen würde, was gestern Abend geschehen war. Aber in seinem Kopf drehte sich alles, und bevor er sich’s versah, war er wieder eingeschlafen.

Tokas Stimme weckte ihn: „Aufwachen, da vorne ist Gasmar. Wie es aussieht, ist heute Markttag. Da kann ich bestimmt ein hübsches Sümmchen verdienen. Dafür schulde ich dir fast was.“ Mike betrachtete die Stadt. Soweit er das sagen konnte, sah er ein ziemlich altes Dorf vor sich. Wie es aussah, hatte das Dorf gerade einmal rund 100 Einwohner. Trotzdem schien auf dem Marktplatz ein reges Gedränge zu herrschen. Anscheinend waren noch ein paar andere Händler dort, und priesen ihre Waren an. Rund um die Stadt zog sich ein Streifen festgestampfter Erde. Als er Toka danach fragte, meinte der: „ Das ist die Rennbahn für das Chocobo-Rennen. An jedem Markttag wird hier ein Rennen abgehalten, mit einem Hauptpreis von 500 Gil. Der Dorfälteste hofft wohl, auf diese Art mehr Händler in die Stadt zu locken. In dieser Gegend kommt es nämlich öfters vor, dass bestimmte Waren wie zum Beispiel Stoffe so gut wie gar nicht zu bekommen sind, und die Bauern hier haben nur selten Lust, bis in die Hauptstadt zu wandern.“ Trotz dieser langen Erklärung gab es noch eine Frage, die Mike beantwortet haben wollte: „Was ist ein Chocobo?“ Wieder so ein seltsamer Blick von Toka. „ Wirf mal einen Blick direkt vor die Kutsche.“ Als Mike das tat, konnte er einen erschrecktes Keuchen nicht unterdrücken. Die Kutsche wurde nicht, wie er bisher angenommen hatte von Pferden, sondern von einer Art übergroßem Hühnchen gezogen. Um genau zu sein waren es zwei Wesen, die auf jeweils zwei langen Beinen liefen, einen gefiederten Körper und einen recht kleinen Kopf mit Schnabel hatten.
Während Mike noch den Schreck zu verarbeiten versuchte, meinte Toka: „Mir kommt gerade eine Idee. Meine Chocobos langweilen sich sowieso, wenn sie immer nur die Kutsche ziehen müssen. Andererseits bin ich selbst zu schwer, um den Jockey zu spielen. Wie wäre es, wenn du mit einem von ihnen am Rennen teilnimmst, und falls du gewinnst, teilen wir uns das Preisgeld. Da du offensichtlich Pleite zu sein scheinst, dürfte dir das sehr gelegen kommen.“
Darauf musste Mike erst mal überlegen. Toka hatte Recht, ohne Geld würde er nicht weit kommen. Allerdings, war ein bisschen Geld es wert, sich auf ein solches Rennhuhn zu setzten, und sich möglichweise bei einem Sturz sämtliche Knochen zu brechen? Die Viecher sahen aus, als könnten sie verdammt schnell werden. Er überlegte hin und her, und schließlich traf er seine Wahl.