@ La Cipolla:
Ich habe einfach mal blind angenommen, dass die meisten RPG'ler fanatisch genug sind, um beträchtliche Zeit auf die Suchen nach neuen Arten RPG's zu spielen zu verbrauchen und deshalb schon mal über PbEM's gestolpert sind. Mein Fehler also.

PbEM's sind "Play by E-Mail"-Rollenspiele, ich habe eine Zeit lang bei einem besonders schlimmen ohne Regeln und ohne Spielleiter (Auch bekannt als: Gamemaster, Master, Dungeonmaster, Meister, Leiter, Gott) mit gemacht. Am ehesten kann man die Erfahrung als eine Mischung aus einem sehr, sehr schlecht geschriebenen Jugendroman gewürzt mit pupertärer Allmachtsphantasie umschreiben.
Ein Spielleiter würde eine Handlung und damit eine Veränderung der Spielwelt einbringen und das Spiel interessant machen, da die Charaktere endlich mal dem Risiko ausgesetzt wären, in unpassenden Augenblicken zu sterben, Körperteile zu verlieren oder sich gegen ihren Willen Hals über Kopf zu verlieben. Vielleicht brennt ihnen aber auch nur einfach nur die Waffenkammer ab, und sie müssen sich neue Ausrüstung besorgen.
Wie ein Spieler seinen Spielercharakter diese Art von erzwungenen Herausforderungen bewältigen lässt ist für mich das interessanteste am Rollenspiel, und genau das ging mir bei jenem PbEM ab: Es gab kein Risiko und keine Konsequenzen. Theoretisch hätte sich ein Spieler einen Spaß daraus machen können, den Mond auf die Erde fallen zu lassen ohne das dies irgend eine anderen Spieler sonderlich gestört hätte, oder sich irgendjemand Gedanken darüber machen müsste, was mit einer Erde ohne Mond geschehen würde.