Nein, denn Fanboys hätten da ganz andere Sachen gesagt. Und ich heule nicht rum, ich rege mich auf. Wenn ein neuer Film von etwas kommt, das mir sehr am Herzen lag, und darin aus meiner Sicht so vieles falsch gemacht wird, dann habe ich dazu doch wohl auch allen Grund, oder? Wenn manch einer hier den Film in den Himmel lobt, dann sollte ich auch sowas wie da oben schreiben können ohne gleich Vorwürfe an den Kopf geworfen zu bekommen. Bei solchen Themen habe ich übrigens schon immer viel geschrieben -_^
Vielleicht hab ich damals in dem Thread übertrieben, aber hier haben wir doch eine völlig andere Ausgangssituation. DB ist sehr viel jünger und der entsprechende Realfilm nur eine Comicadaption, die nicht versucht, alles was davor geschehen ist zu revidieren. Auch ist DB: Evolution so mies angekommen, dass es davon bestimmt keine Fortsetzungen geben wird. J.J.s Star Trek hingegen soll bis auf unabsehbare Zeit die Zukunft der traditionsreichen Franchise sein, und das zu akzeptieren fällt einem nunmal nicht leicht, wenn man es so mochte, wie es vorher war.
Natürlich ist Star Trek ein Meisterwerk verglichen mit DB: Evolution. Nur dürfte es DB-Fans sehr viel leichter fallen, letzteren Film einfach auszublenden.
Ich wollte ja überhaupt keinen "Reboot", weil ich so etwas in einer Franchise wie Star Trek für einen großen Fehler halte. Aber wenn man es schon macht, dann doch bitte richtig. Als Reboot ist der neue Film imho eher ungeeignet, da er anders als Batman Begins oder Casino Royale eben doch einiges an allgemeinem Vorwissen voraussetzt und nicht von Stunde Null an dieses Universum heranführt. Und was mich daran so sehr nervt ist, dass es nichts halbes und nichts ganzes ist. Wenn schon ein Reboot, dann auch richtig. Ein Film ohne den echten Spock aus der Zukunft und diese Zeitreisenverbindung hätte mir besser gefallen, weil er dann einfach etwas eigenes, neues ausprobiert hätte und der Kanon unangetastet geblieben wäre. So wie es jetzt aber ist, haben sie versucht, die neue Zeitlinie durch diese Elemente in der Geschichte im Kanon zu rechtfertigen, und das ist meiner Meinung nach komplett nach hinten losgegangen, alleine schon weil es so halbherzig geschehen ist. Der neue Film will zu viel gleichzeitig sein.Zitat
Da hast du mich wohl durchschaut
Das ist aber ein Spagat, der schwer für alle Zuschauer gelingen kann. Ich finde immer noch, dass Abrams sein Star Trek in erster Linie für Nicht-Fans gemacht hat. Dass sich etwas ändern musste ist klar, speziell nach dem katastrophalen Einspielergebnis von Nemesis. Zwar fand ich Diplomatie und Philosophie in Star Trek immer wichtig, weil es die Dinge nunmal auch nachvollziehbarer und realistischer macht, und habe das Fehlen davon im neuen Film oben auch als Kritikpunkt genannt, aber wie gesagt wäre ich für eine neue Stilrichtung durchaus offen gewesen, wenn es nur dabei geblieben wäre.Zitat
Ich wiederhole mich hier zwar, aber ein "Neuanfang" ist sehr wohl auch ohne Reboot möglich. Neue Crew, neues Schiff, neue Zeit, kein Vorwissen nötig und dazu eben eine lockerere und actionorientierte Herangehensweise. Das hätte mindestens ebensogut funktionieren können wie jetzt Abrams Trek, aber ohne den bisherigen Kanon hinter sich zu lassen und damit manch einen Fan in den Wahnsinn zu treiben. Aber ihnen war es zu wichtig, die alten Trekkies zu ködern, wie du schon sagtest. Und da ist es doch im Grunde eher ein Armutszeugnis, auf Ikonen wie Kirk und Spock zurückgreifen zu müssen, die vorher schon eine eigene Serie und sechseinhalb Filme hatten, anstatt sich etwas komplett neues auszudenken ud an den Vorgängern messen zu lassen. Jetzt müssen sie nur sagen "Das sind doch Kirk und Spock, es ist Star Trek!" um sich zu rechtfertigen, und da hinterfragen die wenigsten, ob dieser Scotty und dieser Sulu auch wirklich an die Originale erinnern. Ich hätte es aber viel eher zu schätzen gewusst, wenn sie so mutig gewesen wären, selbst ganz neue Charaktere zu entwickeln, die ihren eigenen Charme haben. Nach ein paar Filmfortsetzungen wären die dann nämlich vielleicht ähnliche Ikonen geworden wie es heute Picard oder Kirk sind. Jetzt haben wir aber nur einen jungen Kirk & Co aus einer alternativen Zeitlinie, na toll.
Fragt sich nur, für wen. Mich nervt es irgendwie, dass kaum jemand sieht, dass es durchaus auch andere "richtige" Entscheidungen hätte geben können, die vielleicht sogar noch mehr Leute zufriedengestellt hätte als der neue Film.Zitat